Quo vadis vino?
Die Kids sind alle weg, auf dem Herd köcheln Rouladen vom Auerochsen, wir haben uns auf Kartoffelstampf und Schwarzwurzeln als Beilage geeinigt. Welcher Wein nun zu einem entspannten Abendessen?Ganz klar! Ein kräftiger Roter.
Wir nutzen solche Gelegenheiten immer, um einzelne Flaschen, die von irgendwo (Geschenk etc.) in unserem Keller gelandet sind, bestmöglich zu verwenden.
Im Regal der Einzelflaschen findet sich ein 2012 St. Emilion Grand Cru. Silberne Pfrudelprumpf-Concours de sonstwas-Medaille und das fühlt sich doch nicht schlecht an, wenn draußen der Winterwind ums Haus fegt.
OK, also rauf in die Küche, damit er Luft bekommt. Kapsel aus Kunststoff, das finden wir ok, wir empfanden die Alu- oder (wie früher) diese Metall-/Blei-Kapseln immer schon als Resourcen-Verschwendung.
Aber dann: Ein Kunststoff-Korken!
Uns hat das irgendwie schockiert.
Klar, auch im Bordelais werden heute Weine so ausgebaut und dann auf den Markt gebracht, daß sie trinkreif sind.
Klar, der heutige Weinkäufer kauft, um zu konsumieren, nicht, um noch ewig zu lagern.
Klar, ein hochwertiger Naturkorken schlägt gleich mal mit 30 - 50 Cent zu Buche. Warum dieser Aufwand, wenn der Korken nach wenigen Wochen oder Monaten im Müll oder bestensfalls im Kork-Recycling landet?
Alles gut, der Wein war klasse. Und trotzdem: Irgendwie fühlte es sich für uns nicht gut an!
Wir möchten jetzt hier keine Diskussion anfangen über die Arten der Flaschenverschlüsse. BITTE NICHT!
Aber falls sich hier ein Paar findet... aus der Nähe... mit dem man mal über Wein oder auch was anderes reden kann...
Liebe Grüße vom Bodensee!