Weingutsnamen...
... nehme ich ungern in den Mund, aber in diesem Fall kann ich nur sagen dass Bürklin-Wolf, nehmen wir den konventionellen Weinbau als das eine Ende des Spektrums, genau am gegenüberliegenden Ende zu finden ist...
Einem weiteren Punkt stimme ich nicht zu: Kleinere Erzeuger vermarkten ihren Flaschenwein problemlos. Definitiv falsch. Immer mehr Erzeuger schließen sich Genossenschaten an, immer mehr Genossenschaften schließen sich zusammen, da die Flaschenweinvermarktung zusehends schwerer wird aufgrund des Preiskampfes im günstigen Marktsegment.
Immer mehr Erzeuger ziehen sich aus dem Flaschenmarkt zurück und liefern ihre Trauben bei Zukäufern und Abfüllern ab, die aufgrund ihres guten Namens immer mehr Nachfrage haben und ein (Hut ab davor aus Marketing-Gesichtspunkten) feines Geschäft machen.
Aber das ist ja völlig unabhängig von Bio, generell schließt ein günstiger Wein Bio aus, wobei es bei den ersten Württemberger Genossenschaften die Tendenz gibt, Bio-Linien aufzulegen... das macht aber mal gerade etwas im niedrigen, einstelligen Prozentbereich aus...
Der Markt reguliert sich nicht selbst, ganz im Gegenteil, der Markt wird vom Boss aller Bosse gemacht: Sein Name ist Preis!
Der Verbraucher ist immer noch der Menung, dass sich Weine (sowie Lebensmittel) bei entsprechender Herstellung immer billiger produzieren lassen. Wein im günstigen Segment ist kaum noch als solcher zu bezeichnen, egal ob aus Europa oder Übersee. Genauso wie man nur noch Biofleisch kaufen wird (oder Vegetarier wird) wenn man sich mal industrielle Fleischproduktionsbetriebe angesehen hat, wird niemand mehr die Billig-Brühe kaufen wollen wenn man sich das mal angeschaut hat.
Ich war vor nicht allzu langer Zeit in Südafrika udn habe mir vom Spitzenbetrieb bis zur Genossenschaft alle Betriebsarten und -Größen angeschaut. Was ich dort gesehen habe konnte ich teilweise gar nicht fassen, es zwang mir aber Verständnis ab angesichts der Preise, die der Markt bereit ist zu bezahlen.
Ich tränke lieber keinen Wein als das, was ich gezwungen wäre mir in den Wanst zu schütten wäre es mir egal wie produziert wird. Statt drei Flaschen für €3,00 nähme ich lieber eine für € 9,00 und tränke weniger. Ist ja auch nicht ungesund...
Die Entscheidung liegt ja nur bei uns, jeder kann tun und lassen was er will, jedem kann schmecken was will... Aber die Auswüchse des konventionellen Weinbaus muss ich mittragen, ob mir das passt oder nicht. Und mir passt es nicht. Deswegen empfinde ich es als eine Einschränkung meines persönlichen Freiraumes, wenn über billige Preise ein Haufen Schrott eine Menge Schaden angerichtet wird. Und daraus nehme ich mir die Freiheit, den bedenkenlosen Konsum konventioneller Massenware (Bitte beachten, ich meine damit nicht gute Produkte verantwortungsbewußter konventioneller Erzeuger) und die Konsumenten dieses flüssigen Drecks zu kritisieren...
Beste Grüße
A.