Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Zuckerarsch Fanclub
1221 Mitglieder
zum Thema
Intimrasur - nass oder trocken?449
Wurde ja jetzt in mehreren Threads schon gestellt, dass sich die…
zum Thema
Trocken Abspritzen - (fehlender Samenerguss)30
Dieser Beitrag richtet sich an Frauen, oder Paare die damit Erfahrung…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Trocken, feinherb (halbtrocken) oder lieblich (süss) ?

Weißwein: trocken, halbtrocken, lieblich? Was ist euer Favorit?

Dauerhafte Umfrage
**********uende Paar
8.958 Beiträge
Themenersteller 
Trocken, feinherb (halbtrocken) oder lieblich (süss) ?
Im letzten Herbst waren wir zusammen mit Freunden entlang der Mosel unterwegs *wein*.
Natürlich haben wir nicht nur Wanderungen unternommen, sondern auch die Ortslagen sehr unterschiedlich genossen. Riesling eben *top*
An einem Abend kamen wir auf einem Winzergut mit Einheimischen (alles Winzer) ins Gespräch:
welche Art von Wein trinkt man denn hier als Winzer?

Deren Antwort hat uns etwas überrascht: "NATÜRLICH lieblich. Der durch gegorene (trockene) Wein ist doch nur was für Touristen. Niemand weiß warum ..." ZITAT

Was sind denn eure Erfahrungen?

Wir lieben Riesling, auch vor allem trocken, halbflüssig oder flüssig. *cheers*
Was meinen denn eure Vertrauens-Winzer?
Was meint ihr?
*wein*
Also wenn ein Winzer seinen eigenen Horizont derart einschränkt, dann Halleluja. Ich kenne keinen Winzer, der nur einen Stil bevorzugt, weder an der Mosel, noch sonstwo.
*********se69 Paar
49 Beiträge
Hallo,
Eine derartige Darstellung der trockenen Weine haben wir noch nie gehört.

Wie hat denn der liebliche Wein geschmeckt habt ihr mal gekostet??

Vielleicht war es der Winzer-Stammtisch und auf dem Tisch standen nur die feinsten Auslesen...?
*freu*
*****ree Frau
22.066 Beiträge
Sehr erstaunlich diese Aussage, habe ich tatsächlich auch noch nie gehört.

Aber man weiß ja nie, vllt war es *ironie*
*******tten Mann
41 Beiträge
Guten Morgen zusammen, ich komme von der Ahr und bin selber nebenberuflich Winzer, seit vielen Generationen. Auch hier, trinken viele Winzer halbtrocken oder auch lieblich. Es heiß, der teuerste Wein ist der Eiswein und der ist nicht trocken. Weil trockene Weine (vor allen nicht die Roten) sich nicht so gut verkaufen, ist man auf die Idee gekommen eine Spätburgunder als Blanc de Noir auszubauen in halbtrocken. Dieser wurde gut angenommen. Ich denke das es eine Mode-Erscheinung ist einen trocknen Wein zu trinken. Durch die Wein-Skandale (Glykol usw.) in den 80ziger ist man auf trockene Wein umgestiegen im glauben dieser wäre nicht verfälscht.
******ar1 Paar
36 Beiträge
Hallo liebe Weinfangemeinde, ich bin selbst seit 1978 im Weingeschäft und Kellermeister ( neudeutsch Winemaker ). Meine privaten Weine die ich einkaufe sind mindesten halbtrocken oder feinherb. Meistens Restsüß, wobei das mit der Restsüße aus meiner Lehrzeit, Süßreserve draufgeschüttet, nicht mehr viel gemein hat. Fruchtsüße Weine, besonders von der Mosel, sind weltweit einzigartig und weltbekannt.
Trockene Weine können andere teilweise besser, wobei sich mir der Genuß eines trockenen Kabinetts mit 14 Vol.% Alkohol nicht erschließt. In meiner langjährigen Tätigkeit ist es mir gelungen, kein Alkoholiker zu werden, haben leider nicht alle in der Branche geschafft *snief2* , und meine Vorliebe zu restsüßen Weinen zu erhalten. Das ist aber meine subjektive Ansicht und die Geschmäcker sind sehr verschieden.
Wie bei den vielen Frauen , Paaren, Männern hier auch, ebenfalls subjektive Ansicht.
Deshalb möge jeder das trinken was ihm schmeckt.
Zu der Aussage der Winzer kann ich nur sagen, das stimmt teilweise, weil restsüßer Wein meistens weniger Alkohol enthält, man davon mehr trinken kann und deswegen mehr Flaschen verkauft werden.
Da man halt vom Flaschenverkauf lebt, ist das eine kleines Argument für restsüß.
Ich erlebe es oft bei Versteigerungen, das bei den Vorverkostungen erst bei den Weinen mit etwas Restzucker die Stimmung und Trinkfreude steigt.
Wie gesagt das ist meine persönliche Meinung und kein Votum zu anderen Aussagen und Geschmäcker.
Noch ein Tipp als Winemaker, diejenigen die gute trockene, fehlerfreie Weine produzieren, müssen eine saubere Kellerwirtschaft betreiben, in restsüßen Weinen kann man schonmal kleinere Fehler verstecken.
Das war in den früheren Jahren gang und gäbe , aber die neue Generation Winzer, Techniker usw. ist heute in der Lage, Topweine jeder Geschmacksrichtung zu produzieren.
So genug geschwätzt.
Viel Spaß im Homeoffice und Prost *wein*
P.S. nutzt den Onlineversand der Winzer, viele bieten jetzt günstigere Konditionen an.

LG Jörg
"Trockene Weine können andere teilweise besser, wobei sich mir der Genuß eines trockenen Kabinetts mit 14 Vol.% Alkohol nicht erschließt."

Geht mir auch so. Mir erschließt sich auch nicht, warum die alte Winzergeneration offenbar noch immer nach dem Kalender und nicht nach der physiologischen Reife liest... als ob es heutzutage noch eine Kunst ist hohe Mostgewichte zu erzielen. *lach*

Hier im Elbtal gibt es auch so einen Spezi: 14,00 Volt Alkohol, 12,5 Gramm Restzucker, keine Säure, 0,75l zu 22,00€ - sowas kann doch kein Mensch trinken.

"Zu der Aussage der Winzer kann ich nur sagen, das stimmt teilweise, weil restsüßer Wein meistens weniger Alkohol enthält, man davon mehr trinken kann und deswegen mehr Flaschen verkauft werden."

Also wenn bei über 20g Restzucker nicht ein sehr ordentlicher Säurewert dahinter steht (ohne Aufsäuerung), dann verklebt es mir den Mund - 0,00 Trinkfluss! Nix gegen Spätlesen bis Eisweine, aber da geht bei mir maximal ein Glas.
********is_O Paar
1.309 Beiträge
genussvoll
Man macht im Leben verschiedene Entwicklungen durch, so auch beim Wein und der geschmacklichen Ausrichtung.
Mein Geschmack in jungen Jahren war eher wenig differenziert, man trank, was auf den Tisch kam. *zwinker*
Dann gab es die Entwicklung zum bewußten trinken,- vorher verkosten und kombinieren mit leckerem Essen.
Wir haben Auslesen oder auch Eiswein gern mal getrunken, allerdings Erlebnisabhängig und eher mal nur ein Glas mit Käse oder zum Dessert. Unsere Ausrichtung lag aber auf trockenen Weißweinen, gern mit einer markanten Frucht oder dezenten Mineralität, wie es z.B. der Moselriesling ist.

Wir besuchen gern Weinevents, kaufen dort fast ausschließlich unsere Weine.
Vor einigen Jahren haben wir bei einer großen Weinmesse einen Moselwinzer kennengelernt, der ausschließlich den Riesling anbaut und in allen Qualitäten erzeugt.
Seine Frage lautete: Warum nur trocken, probieren sie doch mal? *wein*
Wir haben inzwischen alle seine Weine durchprobiert, waren auch schon zur Weinlese und zum regionalen Weinfest für eine ganze Woche bei ihm. Er hat unsere Vorurteile abgebaut, wir nehmen inzwischen auch gern mal einen feinherben Wein mit, nicht nur bei ihm.
Die Auslese bis Eiswein haben wir auch immer auf Lager.

Man sollte unvorhereingenommen probieren und letztlich über den Geschmack seine Kauf- und Trinkentscheidung fällen. Zumindest machen wir das so, unabhängig vom Etikett. *my2cents*


ER
Schmecken muß er.
Sonst nichts
********d_Co Paar
356 Beiträge
Hallo liebe Weinliebhaber,
ist es nicht vollkommen unerheblich welche Geschmacksrichtung ein Wein hat? Jeder hat doch einen persönlichen Geschmack!
Ich hatte mal einen hochgelobten trockenen Riesling von der Obermosel. Ganz ehrlich, ich hätte damit Salat angemacht!
Ein alter Winzer sagte mir mal ich zitiere " solange er im Maul gut schmeckt dann ist er gut"
Es gibt tolle trockene, halbtrockene, liebliche, rote, weiße, rose', genausogut gibt es schreckliches Spülwasser.....
Derzeit genießen wir sehr gerne einen feinherben Riesling vom Mittelrhein Jahrgang 2018!
Viele Grüße und bleibt gesund.
*****013 Paar
762 Beiträge
Jeder hat seinen eigenen Geschmack, den es gilt zu respektieren. Wein ist so vielfältig wie Frauen...... und wenn es passt dann passt es.
*******k17 Mann
891 Beiträge
Ich hab jetzt die letzten, mege langen Treats nicht gelesen, bin gerade im Weinberg, mache Psuse.
Bin Haiptberuflich Winzer, bzw. nun in Rente und bewirtschafte noch 1.3 ha Reben.
Aus meiner Kellerei Erfahrung zu berichten, braucht süßer Wein einen höheren So2 Bedarf (enthält Sulfite).
In den 50 ern gabs nur trockenen Wein, davor sowieso, Sauerampfer!
Dann machte man lieblichen Wein, die Gärung wurde gestoppt, hat mal geklappt, mal nicht, hat auf der Flasche weiter gegoren oder wurde trüb.
Ab 1972 gabs ein neues Weingesetz, das zulies, zum fertigen Wein vor der Abfüllung Traubensaft hinzu zu fügen. Dies ist bis heute noch so.
Trockener Wein kommt über Jahre mit 30 mg/l SO2 aus, Restsüßer Wein braucht 50 mg. Wer empfindlich ist trinkt trockenen.
Gruß Weinmuck
*****ree Frau
22.066 Beiträge
Sehr spannend dieses Thema...
Mein Schwiegervater war Winzer und ich habe etliche Jahre Wein verkauft und der Wein muss dem Kunden (Uns) schmecken... Da kann ein Wein noch so hochgelobt sein oder Parker Punkte haben, wenn er meinen Geschmack nicht trifft wird er nicht in meinem Keller lAnden.

Einen leichten halbtrockenen Wein auf der Terrasse, an einem schönen Sommerabend genossen, wird bestimmt nicht zu einem tollem Menü passen.

Der Wein, im Urlaub in Italien genossen und dann mit nach Hause gebracht, schmeckt hier auf einmal fad und sauer...

Und einen Wein muss man immer mindestens zweimal probieren... Und manchmal erschließt er sich einem, manchmal aber auch nicht. Spätestens bei der dritten Flasche weiß man es.

Ich mag alle Weine, außer den Staubtrockenen. Ein Eiswein zum Dessert oder Käse. Ein trockener Rotwein zur Schokolade...
Ein Wein muss immer zu Gelegenheit passen. Und ein Genussmittel sein.

Wo ich definitiv aussteige ist, wenn der ein zuviel Säure hat und da zählen die Rieslinge leider dazu. Wobei wenn sich Säure und Süße ausgleichen geht es wieder...

Ein Wein in der Nase zu haben und dann das "Maul voll" hat der Onkel Kellermeister immer gesagt das ist der höchste Genuss und wenn er einem dann noch schmeckt, was will man mehr.
*******k17 Mann
891 Beiträge
Zitat von *****ree:
Ein Eiswein zum Dessert oder Käse.

Das passt nicht!
Eiswein ist sowas wie Goldbarren!
Eiswein gibt es nicht jedes Jahr, und er ist sehr teuer.
Nicht weil er selten ist, sondern weil die Menge von der Rebfläche reduziert wurde.
Normale Ernte von Fläche A: 1500Liter Traubensaft, bei Eiswein 150-200Ltr.
Dann die Technik, die Trauben müssen mindestens bei - 10°C gelrsen werden, die Presse muss ebenfalls im freien stehen, es muss nachts gelesen werden, sobald dämmeru g kommt, neigt sich der Planet zu erwärmen, da muss bereits abgeprrsst seib, meist Trauben Direkt Pressung.
Es darf nur die erste Pressing verwendrt werdeb, ist Vorschrift. Rest ist Abfall.
Weiteres Problem, normale Gärhefe geht nicht, die stirbt ab bei so viel Zucker.
Spezialhefe für Sekt geht, bis zu einem gewissen Alkoholgehalt. Ab 15-16% ist Schluß, drum ist er auch so süß!
Vorteil bei der Lese ist, man braucht keine Schere, gefrohrener Trauben mit Handschuh anfassen und abbrechen!
In meinen fast 50Jahren durfte ich 2 mal das Glücksgefühl erleben, erste mal wo ich auf Weinbauschule war und 1997 im eigenen Betrieb.

FAZIT: Eiswein nur Genießen ohne Käse, und den ganzen Werdegang in Gedanken abspielen! *prost*
*******020 Mann
827 Beiträge
Weinmuck 17
Zitat von *******k17:
Ich hab jetzt die letzten, mege langen Treats nicht gelesen, bin gerade im Weinberg, mache Psuse.
Bin Haiptberuflich Winzer, bzw. nun in Rente und bewirtschafte noch 1.3 ha Reben.
Aus meiner Kellerei Erfahrung zu berichten, braucht süßer Wein einen höheren So2 Bedarf (enthält Sulfite).
In den 50 ern gabs nur trockenen Wein, davor sowieso, Sauerampfer!
Dann machte man lieblichen Wein, die Gärung wurde gestoppt, hat mal geklappt, mal nicht, hat auf der Flasche weiter gegoren oder wurde trüb.
Ab 1972 gabs ein neues Weingesetz, das zulies, zum fertigen Wein vor der Abfüllung Traubensaft hinzu zu fügen. Dies ist bis heute noch so.
Trockener Wein kommt über Jahre mit 30 mg/l SO2 aus, Restsüßer Wein braucht 50 mg. Wer empfindlich ist trinkt trockenen.
Gruß Weinmuck

Jeder soll doch das Trinken was im Schmeckt,,,, Und einen Trocken Wein der du mit 30freien Abfüllst denn will ich mal nach 5jahren Probieren LG Ein Winzer von der Mosel
**********uende Paar
8.958 Beiträge
Themenersteller 
Es freut uns sehr, dass ihr aufgeschlossen mit diesem Thema umgeht *top*. Das Thema lag uns schon seit längerer Zeit auf der Zunge, haben aber auf das Posten lange verzichtet.
Unser Erlebnis "unter Winzern - siehe Eingangsthema" kam uns auch irgendwie recht schräg vor.
Die Weinstube war bereits geschlossen, und wir vier saßen immer noch dort, als sich verschiedene Winzer des Ortes dort trafen und den Abend ausklingen zu lassen.
Der Herr_der_Suende hat dann diese Frage gestellt und genau die oben genannte Antwort erhalten.
Wir waren zunächst total verwundert, rückten zusammen und hatten noch einen prima Abend *wein*.

Ja, wir sind einfach Riesling-Fans und von der Mosel oder auch deren Nebenfluss (Sauer *g) auch Elbling-Fans als Wein (als Winzer-Sekt sowieso).

Manchmal finden wir einen sehr guten halb-trockenen oder gar rest-süßen Wein sogar ausdrucksstärker als einen trockenen Wein derselben Lage.
Rieslinge mögen wir insbesondere vom Mittelrheintal (Siebengebirge), von der Mosel, Saar und vom Rheingau. Und es kommt auch für uns auf die Gelegenheit an: zum Essen eher trocken und zum puren Genießen alle drei Ausbaustufen - jeder hat was ganz besonderes.
Aber immer noch rümpfen manche Menschen die Nase, wenn ein rest-süßer Wein ausgepackt wird.
*wein*
*******k17 Mann
891 Beiträge
Hmm, 5 Jahre!
Ich wurde immer gefragt, wie wird der Neue, wann kann man den kaufen!
Vermute mal, die meisten Kunden von mir wollten einen jungen, frischen Wein.
Dann kommt es auch drauf an, in welchen Schritten gehe ich auf 30 mg. Hatte immer 5 er Schritte, beim 1.Abstich schon 10, dann nach einer woche wieder auf 10 eingestellt. Und dann langsam auf 15 usw.
War selbst mal überrascht, als ich eine Versiegelte Flasche von der Qualitätswein Prüfung nach 8Jahren verkostete, die war noch ok.
*********June Paar
7.196 Beiträge
Gruppen-Mod 
Erweiterung vom Spektrum:
Sehr erstaunlich diese Aussage, habe ich tatsächlich auch noch nie gehört.

Aber man weiß ja nie, vllt war es *ironie*


@shivaree Es kommt halt immer auf die Qualität an, die am Weinberg und im Keller gepflegt wird! *zwinker*

@Paar_der_Suende Danke für diese tolle Eröffnung, die einen schönen Austausch angestossen hat!

SCHLOSSGUT DIEL
Goldloch Riesling Kabinett VDP.Grosse Lage lieblich 2018:






Zitat:
"Goldene Zeiten für Weingenießer! Mit dem Diel Goldloch Riesling Kabinett ist dem Familienweingut Schlossgut Diel ein hervorragender süßer Wein gelungen, der nicht nur Weinkennern viel Freude bereitet: Auch für junge Weintrinker und vor allem für Liebhaber von süßen Weinen ist der Riesling von der Toplage Dorsheimer Goldloch an der Nahe eine echte Empfehlung. Die fruchtigen Aromen strömen schon beim Öffnen aus der Flasche. Aprikose, Cox-Orange-Apfel, ein Hauch von Limette und rosa Pampelmuse verbinden sich dabei zu einem sehr fruchtigen Aromaerlebnis"

Die Flasche auf dem Bild ist übrigens Jahrgang 2011 und immer noch gut in Schuss und sehr lecker!

Und auf die "Goldlochthematik" kommen wir an anderer Stelle gerne auch noch mal zurück *zwinker*


We walk the line ...
*****usB Mann
3.861 Beiträge
An der Mosel gibt es jede Menge kleine, familiäre Weingüter jeder Qualitätsrichtung. Manche haben schon vor 20 Jahren angefangen weniger, dafür besseren Wein zu machen, andere keltern nach alter Väter Sitte, mit ordentlich Süsse... scheinbar gibts für beides genügend Publikum.

Geschüttelt hats mich vor einigen Jahren, in beruflicher Mission in der Ecke Bernkastel. Dort gabs die Möglichkeit sich für ein paar Euros ein Glas zu leihen, mit dem man runter in einen Lagerkeller ging, wo zig Paletten mit Wein standen, beschriftet mit Winzer und Sorte. Man konnte sich durchsaufen sozusagen, mit dem Glas, haben auch nicht wenige gemacht. Viele Engländer damals, weil Ryanair nicht weit davon gelandet ist.

Wer so " Weinkultur" betreibt, hat - seid mir nicht böse - nichts verstanden von heutiger Trinkkultur und dem damit verbundenen Anspruch.

Ich hab auch andere besucht, zb. einen Winzer, der in einer der weltbesten Rieslinglagen, der Brauneberger Juffer, im Jahr 2003 alles wegschütten musste, weils zu heiss war, er nicht mehr in seinen Weinberg gehen konnte, weil der Schiefer unter den Füssen die Schuhsohlen auflöste beim Abseilen, so steil wie es dort ist.

Der Gute produziert bis heute auch einen Riesling mit einem Hauch mehr Süsse als die Vorschrift " trocken" vorgibt, was dem Geschmack gar nicht schadet. Einem Wein mit 20g Zusatz oder mehr, kann ich nichts abgewinnen, ausser bei einem Dessertwein, den ich auch nicht mag.

Es gibt gute Qualitätsgründe, weshalb sich " trocken" durchgesetzt hat. Nur so konnte die Panscherei aufhören, schmeckt man den Rebensaft der Regionen sauber raus.

Lieber weniger, dafür hochwertiger und natürlich teuerer - das hat zb. Südtirol, angeführt durch Leute wie Herrn Lageder in jeder touristischen Richtung nach vorne gebracht. Diesen Ansatz verstehen bis heute viele an der Mosel noch nicht und das ist sehr schade.
*****R64 Mann
21 Beiträge
Wie bei Allem und gerade beim Wein ist es Geschmackssache. Lt. einer Studie von "splendid research" aus 2018 bevorzugen die Deutschen zu 50% liebliche Weine. Komisch nur, dass das Angebot in den Weinregalen der Discounter und Supermärkte das nicht wiederspiegelt, dort sind die Lieblichen absolut in der Unterzahl.
Ich persönlich mag trockene Weine, hab mich aber immer wieder selbst gefragt, warum mir manche den Mund zusammenziehen ("Essig") und manche von mir als "gar nicht trocken" empfunden wurden.

Das Geheimnis konnte ich mit einer befreundeten Önologin klären: Die klassischen Trockenen mit 4g Restzucker mag ich nicht, ist dieser Wert höher (bis 9g sind zulässig, sofern die Säure mindestens 2g unter dem Zucker liegt, also 9g Zucker und 6g Säure darf nicht als "trocken"deklariert werden, 9g Zucker und 7g Säure aber schon) Und genau die Weine sind es, die mir persönlich schmecken.

Was bringt mir dieses Wissen? Jeder seriöse Winzer oder Abfüller gibt diese Werte für seinen Wein jahrsgangsspezifisch an, wenn auch nicht unbedingt auf dem Etikett, aber im Internet. Das hat für mich persönlich zu weniger (teils kostspieligen) Fehlgriffen geführt.

Alles in Allem gilt aber: Scmecken muß er.
*cheers*
*****ree Frau
22.066 Beiträge
Das muss aber leider auf keinen Etikett stehen. Oft hilft auch der Alkoholgehalt weiter, je mehr Alkohol, desto trockener der Wein.
Die staubtrockenen mag ich auch nicht so gerne. Aber es gibt welche mit fruchtigem Bouquet, die dürfen dann auch mal sehr trocken sein. Deswegen mag ich spanische Rotweine gerne, Tempranillo zum Beispiel, der ist schon fruchtig.
*****usB Mann
3.861 Beiträge
Wer hat eigentlich die Linie für " trocken" genau dort eingezogen wo sie ist ? Ich trinke gerne einen Riesling aus bester Lage der Mosel. Der junge Winzer liegt einen Hauch über der Vorgabe, darf den also nicht als trocken verkaufen, hat natürlich keine Lust seinen Wein zum Zuckerwasser zu stellen. Also hat er einen Namen kreiert. Der Wein geht weg wie geschnitten Brot, ist ideal abgestimmt für die Gegend und als Riesling.

Halbtrocken oder lieblich geht bei mir gar nicht. Diese Panscherei, in aller Regel damit s für billiges Geld rausgehauen werden kann, gibts glaub ich nur bei uns. Auf der anderen Seite gibts halt Gegenden wie in Franken, wo mancher Sommer und Weinberg halt eher Richtung Sauerampfer geht. Da muss was dazu gemischt werden, andere Trauben vielleicht, aber nicht blanker Zucker.
*****ree Frau
22.066 Beiträge
Halbtrocken oder lieblich geht bei mir gar nicht. Diese Panscherei, in aller Regel damit s für billiges Geld rausgehauen werden kann, gibts glaub ich nur bei uns. Auf der anderen Seite gibts halt Gegenden wie in Franken, wo mancher Sommer und Weinberg halt eher Richtung Sauerampfer geht. Da muss was dazu gemischt werden, andere Trauben vielleicht, aber nicht blanker Zucker.

Wo ist da panscherei? Nur weil der Zucker der Trauben nicht auf 4 g Restsüße vergoren wird?
Das ist alles ganz natürlich hergestellt ...
*****usB Mann
3.861 Beiträge
Ich hab das Zusetzen von Zucker gemeint
*******k17 Mann
891 Beiträge
Zitat von *****R64:
Ich persönlich mag trockene Weine, hab mich aber immer wieder selbst gefragt, warum mir manche den Mund zusammenziehen ("Essig") und manche von mir als "gar nicht trocken" empfunden wurden.

Als Winzer und Weinbau Techniker muss hier ein Veto einlegen!

Es gibt zumindest in Deutschland eine Qualitätswein Prüfung. Die ist sehr streng.
Hat ein Wein ein Fehler, oder ist er Sorten untypisch, dann wird er abgelehnt. Der Winzer kann ihn noch als Land oder Tafelwein verkaufen, nicht mehr als Qualitätswein oder Prädikatswein!
Die Bezeichnung Essig in einem Wein, hat da nichts verloren!
Und die Discounter werden sich hüten, minderwertigen Wein zu verkaufen, da sind die Hürden noch etwas höher gestellt!
Also, verwende niemals meht das Wort Essig, wenn du meinst der Wein sei zu trocken oder hat noch zu viel Säure!
Essigsäure und Weinsäure sind zwei Paar Stiefel!

ist jetzt ein gut gemeinter Ratschlag, für alle!

Prost
Weinmuck17
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.