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"Wein"

"Wein"
Eine einfache, aber letztlich sehr schwere Frage: wie empfindet ihr Wein? Wie sehr lasst ihr Euch ablenken?
Kurzes Beispiel: war heute mit einem Freund essen und etwa bei der Hälfte der Flasche sagt er "Kork!!!" - und nach einem Probeschluck von mir sage ich "stimmt!!"
Abgesehen davon, daß wir beide unausgesprochen schon "ein Problem" hatten, waren wir aufgrund unserer "tiefgründigen" Gespräche zu blöd, das sofort auszusprechen - und haben erstmal 2 Gläser von der verkorkten Suppe getrunken.
Eigentlich eine Katastrophe! Aber... Daheim haben wir noch zwei Flaschen Rotwein aufgemacht, bei welchen wir dann "hingeschmeckt" haben . was zur Folge hatte, daß ich eine dritte aufgemacht habe...
Wie ist das bei Euch?
Liebe Grüsse
Nebbiolo
Ich denke, ebenso wie der Wein, muss sich auch der Kork nach dem Öffnen der Flasche entfalten können...

Ein erstes Schnuffeln am Kork und am Wein direkt nach Öffnung der Flasche hat auch bei uns schon manches Mal Zweifel hervorgerufen. Vor allem bei einem unbekannten / uns neuen Wein. Hat er nu Kork oder riecht der immer so???
Hatte der Wein dann ein paar Minuten Zeit, sich im Glas oder im Dekanter zu entfalten, dann wird auch das Kork-Aroma immer deutlicher.
Das haben wir nun schon mehrfach bemerkt.

Meistens ist es aber so deutlich, dass man gleich beim Öffnen merkt, dass der Wein Kork hat.

Off Topic: ganz anders verhält es sich mit korkigem Sekt... da merkt man es gleich beim ersten Schluck und möchte diesen gleich wieder an die Wand spucken *gg*
Kork
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn es gibt bei Fehler im Wein den Muffton, der aber schnell verfliegt (besonders bei sehr alten Weinen). Oder den Korkschmecker - der immer stärker wird.

Früher sprach man gerne auch von einem schleichenden Korkton, der sich erst nach einer halben bis dreiviertel Stunde entwickelt.

Ich verstehe unter "schleichendem Kork": Flaschenfehler aufgrund
mangelnder Korkqualität (nicht TCA).

Fakt aber ist, dass sich der sog. "schleichende Kork" aufgrund von
Undichtigkeiten im Laufe der Zeit entwickelt. Und der ist wesentlich
häufiger als der normale Korkschmecker.

Klassische Korktöne treten sofort nach der Füllung auf.


mit vinophilen Grüßen

Genussreich
******mar Paar
29 Beiträge
manchmal auch schwierig zu entdecken
Machmal ist uns auch passiert, dass der Korkton so leicht war, dass man ihn fast als Bestandteil des Tanningeschmackes des Weines wahrnehmen konnte. Trick bei Unsicherheit. Wein in Schnappsglas mit eine bisschen Wasser verdünen - dann kommt nur der Korkgeschmack durch.

Grüsse
tca - schleichender kork
hallo,
ein paar bemerkungen in sachen tca, korkton im wein:
schleichender kork hat man dann, wenn man tca nicht schmeckt oder riecht aber der wein vom korken beeinflusst ist. das kann dann eine dumpfe oder gar ganz fehlende frucht sein oder der wein wirkt sehr alkoholisch bzw. fast brandig. oder der wein ist einfach nicht so, wie er sein sollte. die sache, dass ein kork erst nach einiger zeit zum tragen kommt, gibt es & zwar nicht zu selten. aber dass dies dann der schleichende kork ist, lese ich zum ersten mal - lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

es sind ja mehrere relativ änliche substanzen & nicht nur tca, die den korkton verursachen. wo ich etwas vehementer dagegen sprechen muss, ist der satz "Flaschenfehler aufgrund
mangelnder Korkqualität (nicht TCA)" . ob ein korken gut oder schlecht ist, hängt von dingen wie länge, je weniger "poren" umso besser & damit auch teurer, elastizität des korken und noch ein paar dinge mehr.
auch dass der schleichende kork der ist, bei dem undichtigkeiten auftreten ist absolut nicht richtig, sorry, dass ich so direkt bin. bei undichtigkeiten wird der oxidative reifeprozess beschleunigt & der wein altert dann dramatisch schneller.

abfüllung: wenn der korken tca absondert, dann hat der wein kork aber es kann durchaus sein, dass man speziell anfangs schwierigkeietn hat es zu riechen & schmecken. u.a. aufgrund des füllschockes oder bei sehr stark im barrique ausgebauten weinen oder weil der wein von der aromatik her, das tca "relativ" gut abdeckt, zumindest am anfang.

man sollte sich vieleicht eines verdeutlichen: der kork sondert substanzen (phenole & verwandte substanzen) an den wein ab - sprich der kork beeinflusst den wein IMMER - mal mehr, mal weniger. das ist inzwischen wissenschaftlich keine frage mehr.
grüsse sigi & sory wenn ich sehr direkt auf die punkte eingegangen bin.
****tus Mann
88 Beiträge
Dasgeht mir ähnlich.
Wenn ich mich tatsächlich "tiefschürfend" unterhalte, bin ich beim Wein nicht so konzentriert und nehme dann auch den Korkgeschmack öfter erst später zur Kenntnis.

Es kann mir aber genauso ergehen, wenn ich mich angeregt über leichtere Themen oder witziges unterhalten.

Korkgeruch oder -geschmack bemerkt man eigentlich sofort, aber ich lasse mich da leicht ablenken und bemerke es erst später.

Viele Grüße

Plautus
@****si: Da scheint jemand vom Fach zu sprechen... Wirklich gut!
@**le: Mir ging bzw. geht es gar nicht so sehr um die Enstehung von "Korkis", sondern darum wie bewusst Wein getrunken wird und was das am Empfinden während des Trinkens ändert.

Liebe Grüße
Nebbiolo
ja bin ich aber du hast recht, es ging wohl eher um das wein trinken an sich. ich wollte einfach nur ein paar dinge richtigstellen.

wenn ich beruflich wein probiere, dann bin ich hochkonzentriert. auch beim genuss von wein ist dann immer auch das berufliche "auge" offen ABER gerade wenn man im gespräch vertieft ist, trinkt man sicherlich unbewusster, oberflächlicher den wein. ist auch ok so, finde ich.
....ich finde auch Suppe kann schmecken. *g* Es kommt aber darauf an wie stark der Geruch und der Geschmack ist. Ich glaube das bei 2/3 der Personen, die an einer Weinprobe teilnehmen, es nicht bemerken wenn der Wein korkt. Wird es angesprochen so gibt es doch unterschiedliche Meinungen.

Liebe Grüße,

Metamorpheus
Vor allem bei schweren Weinen ...
... die auch der Nase viel bieten, ist manchmal die Frage: Kantik oder Kork?!?

Und: Psycho spielt eine Rolle ... wenn ich eine vergessene Flasche nehm (geschenkt bekommen, nicht verkocht... o.äh.) die vom Alter grenzwertig ist ... dann sind die Poren schon in Richtung "Fehler" geöffnet. Wenn man hingegen beim Probieren beseelt auf's Etikett linst braucht es manchmal tatsächlich die zweite Person, die sagt "Hey?!?".
*******m74 Paar
530 Beiträge
@****si: perfekt den Korkschleicher beschrieben, Kompliment!

Unsere Sie ist sensorisch auf Korkfehler geeicht. Selten mal, dass einer nicht sofort entdeckt wird. Wir trinken Wein bewusst, d.h. jede Flasche ist interessant genug, dass diese erst mal kurz gecheckt wird. Selten auch, dass ein Korkerverdacht sich nicht bestätigt.

Heute 91er Sociando Mallet. Korkfehlerfrei, kein großer Wein, aber mit sehr viel Trinkgenuss. Nachdem das klar war, widmen wir uns anderen Dingen. Könnte ein Gespräch sein, TV oder eben dem Stöbern im Joy *zwinker*
Fast schon
ein neues Thema: "Frauen und Kork"... Aber im ernst, neben vielen anderen Vorzügen haben die Frauen grundsätzlich die besseren Nasen und Zungen! Sie sind da von der Natur mit ein paar Sensoren mehr ausgestattet.
Inzwischen macht sich das ja auch in der "Fachwelt" durchaus bemerkbar. - Endlich!...
Viele Grüße
Nebbiolo
Lachend @Nebbiolo: in der Küche ...
... wurde das ja "seit Alters" erkannt (Ausnahme Gastronomie UND: joking). Hingegen beim Wein? Lag wohl an der kulturellen Usurpation des Weines als Männerdomäne samt Tabakgenuss?!

Zum Thema "Wein" und Empfindung / Ablenkung humorvoll weiter:
Grade der geschlechtsübergreifende gemeinsame Genuss einer leckeren Flasche würde demnach uns sensorisch-evolutionär etwas hinkenden Männern durch erweiterte sinnliche Präsenz etwas auf die Sprünge helfen, zur Konzentration der Empfindungen?
"Jawoll"
Es macht immer Sinn, Wein "geschlechtsübergreifend" zu trinken! Und es macht nicht nur Sinn, sondern auch vielmehr Spaß!
Nebbiolo
@scansano71
Sehe ich das richtig, daß Du bisweilen gerne einen Morellino trinkst?...

Gruß
Nebbiolo
Ja....
... finde, seit einem Urlaub in der Region, leckere Weine. Ist Psychologie ... aber wenn man den Ort, die Landschaft und Weinberge darum gesehen hat an einem super italienischen Sommertag ... dann passts.

Und preislich spürt man doch noch, dass der Chianti schon länger Klassifiziert ist im italienischen System. Vielleicht sind sie in Scansano dann auch mit dem Panschen noch nicht so weit *g
Nachdem die "Grossen" (ich werde keine Namen nennen) die Maremma entdeckt haben, ist es auch nicht mehr das, was es mal war... Ansonsten: "früher war alles besser!!"... GRINS
****tus Mann
88 Beiträge
@ Nebbiolo
Da gebe ich Die völlig Recht, Wein gemeinsam mit Frauen zu trinken macht außerordentlich viel Spaß und bereichert den Genuss.

Allerdings gelegentlich in trauter Zweisamkeit mit einem guten Freund bei fast immer "tiefschürfenden" Gesprächen ist auch nicht zu verachten.

Gruß Plautus
@ Nebbiolo: Früher besser?
... das darf - auch für einen Berufsnostalgiker - im Blick auf den Wein bezweifelt werden, lachend!

Preislich ja ... weil es noch unbekannte Ecken gab. Blos: auf den Morellino wäre ich ohne "größere" Hilfe auch nicht gekommen. Die erste Flasche kaufte ich im Urlaub in einem simplen Supermercato einer großen italienischen Kette, wie man's halt so macht, nach fröhlichem Etikettenstudium & sonst völlig ohne Info & Wissen.

Aber sonst? Die Zeiten, da (unvergorener) Zucker fast mehr zur Konservierung des Weines beitrug, als der Alkohol habe ich Jahrgangsmäßig schon fast verpasst. Denke aber, dass da - jedenfalls in D - nicht so viel an mir vorbei ging?!?

Da dürfen aber gerne andere Jahrgänge korrigierend ein Re geben!
@scansano71
Deshalb habe ich doch die Anführungszeichen und das "GRINS" zugefügt. Es ist keine Frage, daß wir grundsätzlich heutzutage besseren Wein als je zuvor in der Geschichte haben! Allerdings nicht erst seit 1990 oder 2000!
Im übrigen habe ich vor Jahren mal das Glück(?) gehabt Weine zu verkosten, die nach Methoden der italienischen Renaissance gemacht wurden: das freundlichste, das mir dazu einfiel, war "interessant". Also für heutige Zungen letztlich eine Zumutung.

Gruß
Nebbiolo
Geschmacksentwicklung ...
... nicht nur, aber auch, beim Wein!

Also für heutige Zungen letztlich eine Zumutung.

Nebbiolo, stimme dir, freilich ohne diese Erfahrung gemacht zu haben, zu. Denen damals scheint's freilich gemundet zu haben.

Was über Kontinuität und Diskontinuität der Gewohnheiten des Geschmacks nachdenken lässt, nicht nur beim Wein. Während sich kaum ein Zeitgenosse finden dürfte, der von einem Wein des Quattrocento "berauscht" wäre, sieht das für die Bildende Kunst und auch die Musik dieses und folgender Jahrhunderte, ganz anders aus ...
Offensichtlich tragen sich manche Geschmacksmuster durch, finden ihren Liebhaber bzw. ihre Liebhaberin nach Jahrhunderten noch, während andere ein Verfallsdatum haben.
Bezogen auf den Wein und seine geschmackliche Wahrnehmung jedenfalls könnte der Toscaneser Augustinus P. mit seinem Spruch vom vergehenden Ruhm der Welt variiert werden: Sic transit gustum vini.
Da kann ich nur sagen: indeed! bzw. é vero!
****tus Mann
88 Beiträge
Die Geschmacksveränderung
oder besser Entwicklung hat nicht nur beim Wein eine derartige Richtung genommen.

Ich habe mal aus dem Nürnbergischen Kochbuch von 1691 ein Gericht nachgekocht. Einen Strudel von Spinat und grünem Kraut, mit furchterregend viel Schmalz, Kalbsfett und Milchrahm. Das Ganze dann noch mit Eiern und dem Zeitgeschmack entsprechend sehr kräftig gewürzt, allerdings ohne Salz. Ein Genuss ist das nicht mehr, es wird erst dann zum Genuss, wenn man es den heutigen Koch- und Würztechniken entsprechend zubereitet.
Stellt man sich jetzt noch einen Wein vor, der nach den Methoden des 17. Jahrhunderts gekeltert wurde, so kann einem die Lust auf's Essen und Trinken vergehen.
Jede Zeit halt halt ihren eigenen Geschmack, beim Wein und beim Kochen.

Grüße aus Bonn

Plautus
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