Unterschied zwischen einem guten und einem Lieblingswein
..ich denke, es ist wie bei Lieblingsbüchern oder Filmen.
Es gibt welche, die sieht man gern - und es gibt solche, die berühren, die also eine solch starke Emotion in uns hinterlassen, dass wir uns nicht allein Ihrer erinnern, sondern viel stärker noch an UNSER Gefühl, das wir beim lesen bzw. zusehen in uns hatten.
Ich denke das ist der markante Unterschied.
..und dabei macht die Veränderung der späteren Erfahung sehr viel aus:
Als ich das erste Mal "Schindlers Liste" gesehen hab, war ich sehr tief berührt - und vieles hat dieser Film in mir angestoßen - das Nachdenken darüber, warum so viele Deutsche und auch "einheimische" Polen bei einem so offensichtlichem Unheil weggesehen haben, warum es keinen größeren jüdischen Widerstand gab, wass eigentlich die SS - Leute selbst gedacht haben ... u.s.w.
Nachdem ich viel zum Thema gelesen und natürlich auch viele andere Filme gesehen hab, hab ich irgendwann wiedermal Spielbergs "Meisterwerk" angesehen und ... war massiv enttäuscht: von dieser so häufigen an Spannungs- und Emotionserzeugung orientierten Effekthascherei, der ziemlich kitschigen Musik - und der Schwarz - Weiß - Malerei bei der Charakterisierung der Protagonisten.
..das macht alles nicht zu einem wirklich schlechten Film
(vergleicht man demgegenüber die Machwerke von Arnold Schwarzenegger).. aber alles wirkt plötzlich ein wenig durchschnittlicher - ein wenig wieder auf seinen wirklichen Aussagegehalt reduziert.
Und so ähnlich ist es bei diesen vielen kraftvollen "etwas" holzig fruchtigen Chardonnays - grad die aus Südafrika.. oder ich hab da grad einen ganz tollen Kalifornier entdeckt.. der aus Griechenland war aber auch total toll.. - oder auch beim Cabernet Sauvignon: dieser Chilene.. grandios. - obwohl.. der aus Australien - der hatte noch mehr diese tolle Cassisfrucht, die ich so mag..
..das Problem ist, JA - vieler dieser Weine beeindrucken tatsächlich beim ersten Schluck - und es braucht länst nicht 50 Euro um einen solchen Wein zu finden.
..ob sie berühren - ob wir, den kurzen Eindruck den sie hinterlassen, vielleicht nie vergessen - finden wir erst mit einiger Erfahrung heraus - und im DIREKTEN Vergleich mehrerer ähnlicher Weine untereinander. - deshalb organisier ich selbst auch zwei mal im Jahr eine Verkostung bei der ich immer ca. 10 bis 15 der (vom Namen her !!!) prestigeträchtigsten Weine aus meinem Keller hole und sie gegen unbekanntere vergleiche.
..um also nach dem langen Lamentieren meinerseits nun endlich auch einen "praktischen" Beitrag zu liefern liste ich an dieser Stelle die aus meiner Sicht berührensten Weine der letzten 6 Verkostungen (also von ca. 90 Weinen) auf: