Mein Lieblingsweinen (heute rot) + kleine Weinkunde
Ich wohne zwar im Bierbundesland Bayern nur trink ich fast keins. Viele Leute denken - aus Deutschland kommen keine guten Rotweine. Die muss ich leider eines Besseren belehren wie ich auf meinen Weintouren fest stellen musste / konnte / durfte.Für alle Tage mit nem guten Preis-/Leistungsverhältnis wenn man Ihn direkt beim Winzer kauft.
Mein Alltags-Favorit kommt von der Nahe wo ich Ihn auch direkt beziehe.
1. -- Roxheimer Sonnenberg Regent vom Weingut Hartmann -- PLZ 55595 --> einfach mal Googlen
Ein Regent ist eine Neuzüchtung (1967 Kreuzung zwischen Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) und Chambourcin. Preislich liegt die Flasche bei ca. 4-5 € was für eine Erzeugerabfüllung in der Qualität echt o.k. ist.
Dann ein Zweigelt vom Weingut Karl Haidle, 71394 Kernen-Stetten aus dem Rems-Murr-Kreis. Diesen hab ich ebenfalls direkt bezogen:
2.a -- Zweigelt »S« Trocken -- 1ste Lage: Preislich liegt die Flasche momentan bei 12,- € oder wer es etwas exklusiver mag den
2.b -- Zweigelt Trocken -- Große Lage: Preislich liegt der bei 25,90 €. Was das mit den Lagen bedeutet erkläre ich gleich noch.
Der Zweigelt ist eine österreichische Neuzüchtung aus dem Jahr 1922 von Friedrich Zweigelt aus St. Laurent und Blaufränkisch und wurde ursprünglich Rotburger genannt. Um Verwechslungen mit dem RotBERGER (ist ein Weißwein) zu vermeiden auch Blauer Zweigelt genannt.
Um auf dem Weingut zu bleiben kann ich noch den
3. -- STETTENER MÖNCHBERG Lemberger Großes Gewächs -- empfehlen. Ein im Barrique ausgebauteter sehr feiner Tropfen.
Der Haidle ist übrigens einer von 2 Prämium-Winzern im Rems Murr Kreis und taucht mit schöner Regelmäßigkeit im Eichelmann (Deutscher Weinführer) und dem Gault Millau
Weiter geht es nach Fellbach in Württemberg zum Aldinger Weingut
4. -- Cuvée C Grosse Reserve -- kann ich hier empfehlen. Gutes Stöffchen direkt von Winzer. Ein richtig gutes Cüvee aus 70% Cabernet Sauvignon, 30% Cabernet Franc oder eventuell noch etwas Merlot. den Preis weiß ich leider nicht mehr. War aber auch nicht ganz billig.
Weiter zur Weinstaße:
Hier kann ich den Dörnfelder von Matthias Gaul aus Grünstadt-Asselheim empfehlen.
5. -- Dornfelder terrain calcaire -- was feines mit nem Spritzer Merlot was Ihn sehr samtig und rund macht. Preis war bezahlbar aber auch kein Sonderangebot. Genau weiß ich das nicht mehr.
Dann mal ein kurzer Ausflug ins Languedoc:
6. -- Château La Condamine Bertrand Barrique, Coteaux du Languedoc A.C. -- Den habe ich auch aus der Vinothek. Sehr voller, fleischiger Wein - mit spürbaren Anklängen von Vanille die wohl aus dem Barrqiue Ausbau herrühren dürften. Bei dem Preis gehe ich aber davon aus das dies im Stahltank mit Barrquie-Eichen-Chips gemacht wurde. Peislich liegt er bei 8,50 € pro Flasche also auch mal was für unter der Woche.
Um nicht nur deutsche Weine zu nennen - ein kleiner aber feiner Klopper aus Italien mit viel Körper:
7. -- Marinotti Primitivo di Manduria Riserva, D.O.P. -- eigentlich eine klassische italienische Cüveesorte die aber immer mehr in Reinform aufkommt. Den hatte ich aus der Vinothek. Leider war er bis auf 3 Flaschen komplett ausverkauft. Die Flasche lag bei 26,- € und ist definitiv was für richtig gute Stunden.
Ich hab Ihn nur noch im Netz gefunden und das sagt Folgendes: Die Riserva von Marinotti ist ein Wein, der in seiner eigenen Liga spielt: Er duftet intensiv nach Kirschkonfitüre, Pflaumen, einem Hauch Tabak sowie etwas Zedernholz und Vanille. Am Gaumen zeigt sich seine volle Wucht: Unendlich weich, vollmundig mit verschwenderischer Frucht, viel Körper und extremer Konzentration. Dem ist dann auch nix mehr hinzu zu fügen weil es stimmt.
Um in dem Land zu bleiben: Ich denke das es noch den Einen oder Anderen guten Amarone, Barolo, oder Brunello di Montalcino gibt. Aber ganz ehrlich, ich hab noch keinen halbwegs Vernümftigen getrunken.
So mal kurz erklärt was Lagen sind. Eine Rebe bildet entsprechend Ihrer Natur eine gewisse Anzahl an Traubenständen aus. Je nach Größe der Rebe 10 - 15 Traubenstände. Je nach Güteklasse wird vor beginn (meist im Frühjahr) die Anzahl der Traubenstände reduziert. Dies hat zur Folge, das der Ertrag pro Hektar sinkt aber der Gehalt des einzelnen Traubenstandes positiv beeinflusst wird. Größere Beeren, Höherer Mostgehalt, bessere Einlagerung der Bodenminerale die den Geschmack mit beeinflussen. Die VDP Pyramide mal von unten aufgezäumt:
a. Gutswein - hier wird alles verarbeitet - der Klassische Landwein aus einem Weingut / einer Lage quasi - in der Regel ein Ertrag von bis zu 75 hl pro Hektar.
b. Ortswein - hier wird alles verarbeitet - aber aus mehreren Lagen / Weingütern. Vereinfacht gesagt das "Cüvee" der ortsansässigen Winzergenossenschaft.
c. 1ste Lage - hier wird die Erntemenge auf einen Ertrag von maximal 60 hl pro Hektar reduziert.
d. Große Lage - hier wird die Erntemenge auf einen Ertrag von max. 50 hl pro Hektar reduziert. In Frankreich etwa Vergleichbar mit Grande Cru oder Italienisch mit Denominazione d’Origine Protetta (DOP) vergleichbar.
Die Große Lage wird dann noch weiter klassifiziert, nach dem Ausbau des Tropfens Trockene Weine heißen dann z.B. Großes Gewächs. Ferner gibt es für frucht- bzw. Edelsüße Weine folgende Klassifizierungen: "Kabinett“, „Spätlese“, „Auslese“, „Beerenauslese“, „Trockenbeerenauslese“ und „Eiswein“
So das war es für heute. LG Mikano