Ich hab den Beitrag auch nicht gesehen. Aber ich kenne beide Settings. Früher war halt der Swingerclub eher das Fenster in die verruchte Welt des Gruppensex und der sexuellen Freizügigkeit, heute sagt man "sexpositiv" und meint damit eigentlich etwas, was man früher irgendwie doch als ein bissl "gschamig" abgetan hätte. So ganz traut man sich halt doch nicht, wenn man im Grunde genommen züchtig bekleidet tanzen geht. In den Swingerclubs gabs wesentlich mehr direkte Nacktheit, es wurde viel direkter und zielgerichteter auf den Sinn - Sex zu haben - "hingearbeitet". Die Zeiten haben sich geändert, die Swingerclubs von früher sind oft ein matter Abklatsch gegen vor 30 Jahren, sind eben auch älter geworden, und die jüngere Generation steht sehr im Banne von (fragwürdigen) "Vorbildern" - bin ich auch schön genug? Bin ich auch sexy genug? Die Werbung macht einem eben tagtäglich vor, nicht nur was man zu haben hat, um in zu sein, sondern auch, wie man auszusehen hat. Gefühlte 50 % der Userfotos, die eingestellt werden, schauen gleich aus (Im Spiegel, Kopf und Handy ein wenig schräg gehalten, Halbprofil von vorne, und das Tshirt mit einer Hand halb hoch gehalten - um nur
ein Standardsetting zu nennen). Viele Clubs haben einfach drauf vergessen, zu renovieren, sich eleganter zu gestalten (da haben uns die Deutschen einiges voraus), nach zu ziehen. Und die Leute sind gschamiger geworden. Wo früher natürlicherweise FKK gang und gäbe war, ist heuer Textilbereich (Beispiel: Dechantlacke), und in den diversen Thermen ist im Saunaliegebereich "clothing optional", wo früher natürliche Nacktheit vertreten war und kein Mensch was dabei gefunden hätte. Im Gegensatz dazu nehmen heute die Themen "Geil in der Sauna" oder beim FKK zu - huch, ein nackter Mensch hechel sabber stöhn.
Swingen und Sexpositive ist nicht das gleiche. Sexpositiv ist schon gar nicht "Swingen 2.0". Swingen geht ganz anders an Sexualität heran als Sexpositiv. Swingen
ist sexpositiv, ohne das erst extra groß betonen zu müssen.
Times they are a´changing .... just