Ich kann nicht einschätzen, ob das "eingefädelte" Werbung oder echte Empörung ist.
So oder so sorgt das mediale Interesse natürlich für eine (enorme) Reichweitenausdehnung was die Eigenwerbung betrifft.
Wie auch Paar_mit_Niveau schon schreiben, finde auch ich das Konzept eines gemischten Betriebes mutig - vor allem und gerade deshalb, weil die Besitzerin selbst sagt, dass sie touristisch jetzt keinen idealen Standort haben (nicht am See, etc.). Die Betreiber gehen hier definitiv das Risiko ein, dass ihnen die Familiengäste wegbleiben könnten - was wohl einem wirtschaftlichen Totalschaden zumindest sehr nahe kommt.
Was diese Nachbarin betrifft: Ein wenig gestellt wirkt ihre Aussage schon auf mich; mag aber daran liegen, dass sie vor der Kamera steht, was sie im Normalfall wohl nicht tut. Was aber in ihrer Wortmeldung deutlich wird ist, dass sie bisher eher wenige Berührungspunkte mit Swingern und deren Veranstaltungen hatte und sich auch vor ihrer Wortmeldung nicht informiert hat (zum Beispiel naheliegend bei ihren Nachbarn), wie solche Partys ablaufen. Dass da besonders viele abends/nachts im Oktober oder noch später im Jahr bei zunehmender Kälte draußen hüllenlos sind oder gar aktiv sind bei anderen Aktivitäten als rauchen, wage ich sehr stark zu bezweifeln. Erst recht, wenn dann vielleicht Schnee liegt/fällt.
Wäre auch sehr einfach vorzubeugen, indem man seitens der Veranstalter einfach die Regel aufstellt: Wer raus ins Freie geht (rauchen) hat sich entsprechend zu bekleiden. Fertig. Die (privaten) Partys, die ich bislang besucht habe, hatten je nach Location ebensolche Regeln und es war für die Geäste nie ein Problem oder auch nur Thema, sich daran zu halten.
Kritischer sehe ich da eher den Jugendschutz bzw. die ausreichende Trennung der Familien (anzunehmend mit minderjährigen Kindern) und der Swingergäste. Aus dem Video ging nicht hervor, wie weit bzw. gut baulich getrennt die beiden Eingänge sind. Sollte diese Trennung passend sein und auch im Gebäude drinnen keine unabsichtliche Vermischung stattfinden können - zum Beispiel dass Kinder beim neugierigen Erkunden sich unabsichtlich in den Swinger-Bereich begeben - wäre auch das kein Thema mehr aus meiner Sicht.
Und selbst wenn ein Frühstücksbereich für den Morgen nach der Party gemeinsam mit den nicht-Swingergästen ist, wird es wohl kein Problem sein, dass sich da jede/r etwas alltagstaugliches überzieht, damit die Kinder keine für die Eltern unangenehmen Fragen stellen.
Zusammenfassend nochmal:
• gute Werbung, egal ob gewollt oder nicht
• schlecht informierte Nachbarin (Holschuld ihrer Seite finde ich)
• bei passender baulicher Trennung zu Familien mit Kindern kein Problem
Es bleibt natürlich abzuwarten, ob und wenn ja welche Beschwerden es dann nach Betriebsstart dort gibt und wie sehr sie den Betrieb (normal wie Swinger) beeinträchtigen.