Zitat von **********ts_99:
„„Es ist schön zu hören, dass es funktioniert.
Meine Frage ist wie sich das entwickelt hat? Wie habt ihr euch zusammen gefunden und wer hätte es ursprünglich initiiert? Welche Anreiseen nehmen eure TN in kauf und wo wird ggf. übernachtet?
So eine Runde fällt ja leider nicht vom Himmel. Und allein schön räumlich ist so etwas einfacher in einem gut erreichbaren Frankfurt als hier in einem doch ziemlich abseits gelegenen Lübeck....
Es fing auf einem Seitensprung-Portal hatte wo eine devote Frau nach Begleitung für einen Swingerclub suchte (Ihr Mann wollte sie damals nicht dorthin begleiten). Diese wieder rum knüpfte schnell neue Kontakte zu einer anderen devoten Frau welche vor ihrem Mann Fremddominiert werden wollte. Diese hatten aber auch schon andere Paare immer wieder mal bei sich daheim eingeladen.
Letztlich hatten alle beteiligten etwas gemeinsam, die Frauen waren alle verschieden stark Devot grundlegend konnten sie ihre Wünsche nur bedingt ausleben. Die Geschichte der „O“ wurde öfter zum Thema aber solche „O“ Events in Clubs waren meist weit entfernt davon dies zu sein. Zu viele Paare dort nahmen zwar Teil aber wenn es darum ging ihre Frauen zu teilen waren viele Paare dann dennoch nicht wirklich bereit dazu oder sie wollten nur mit diesem oder jenen.
Der entscheidende Moment war ein Treffen von 3 Paaren und die Frauen untereinander waren sich sehr schnell einig dies Gefühl der „O“ wirklich erleben zu wollen. Es wurde viel geredet über Fühlen, Lust und Nähe, Schmerz, Leidenschaft und so kam die Idee eines solche Abends. Es geht um den Moment, diesen zu Erleben und ja es ist nur eine Dame pro Abend geladen aber dies war zu keiner Zeit ein Thema oder ein Problem. Den Rahmen zu schaffen ist nicht immer leicht und die Spiele gehen durchaus auch über diesen Abend hinaus. So kann von Ihr zum Beispiel Abstinenz gefordert werden bis zu 5 Tage im Voraus. Oder sie bekommt einen Brief in welchem sie Anweisungen erhält und ein Päckchen mit Kleidern, Dessous, Glitzer auf der Haut oder andere Dinge welche sie zu tragen hat.
Anfangs waren es 4 Paare, es ist wie es ist und natürlich sind diese Events nicht die einzigen Momente wo man sich trifft oder etwas passiert im Leben. Jedes Paar und jede Frau hat ihre eigene Geschichte und ihre eigene Intensität.
Witzig ist natürlich, dass Viele nur die Verfilmung kennen und niemals die 2 Novellen lasen, wie wir oft feststellten. Außerdem wird diese literarische Vorlage von gewissen BDSMlern schamlos eklektisch ausgebeutet. Also in Sachen Kreativität ist es nicht weit her. Besonders verwerflich ist die Übernahme der Triskele. Anne Desclos führte dieses Symbol beiläufig ein, da der Roman eben in Frankreich spielt. Nun wird dieses sakrale keltische Symbol, das für die göttliche Trinität steht, für die Zugehörigkeit zu einer Szene von Fetischisten und abnorme Sexualpraktiken genutzt. Ist im Prinzip Dasselbe als wenn man katholische oder buddhistische, hinduistische, daoistische etc. Symbole umdeuten würde.
Sieht man dieses Symbol heute als Schmuck oder Tattoo kann man davon ausgehen, dass es sich bei dessen Träger(n) nicht um Weisheitssuchende und Metaphysiker oder Verehrer der kelt. Kultur, sondern nur um fantasielose Sexbesessene handelt.
Nichts gegen BDSM an sich oder diverse Fetische, doch man sollte die Kirche immer schön im Dorf und also die Hände weglassen von uralten religiösen Symbolen und spirituellen Wahrzeichen.
Auch in punkto Körperhaltungen und Disziplinierung ist den SMlern nicht mehr viel eingefallen nach 1980.
Ist schon äußerst armselig und peinlich.
De Sade oder Sader Masoch und Krafft-Ebing zu lesen, kommt für die Szene auch nicht in Frage. Man bedient sich einiger bekannter Versatzstücke und glaubt sich damit allein schon aristokratisch erhaben oder Libertine zu sein, Libertinage zu betreiben.
Doch die Unterschiede zwischen den Libertins des 18. Jahrhunderts und den heutigen Befürwortern der freien Liebe, den Liebhabern des Spiels der Verführung und Dominanz könnte größer nicht sein.
Ganz allgemein tut man sich mit Kultur, mit der Entwicklung von Kreativität und Selbstkritik schwer. Alles gerät zu einer Kopie einer Kopie einer Kopie...
Und kein neuer de Sade weit und breit in Sicht.
Alles nur Attitüde ohne Tiefgang, vom psychologischen Verständnis des Sadomasochismus ganz abgesehen!