Er schreibt:
Kurzfassung Tipps (meine Meinung):
Club:
• Musik nicht zu laut
• Sitzgelegenheiten, die einen Austausch mit Fremden zulassen (schöner Essens-Bereich, vielleicht eine Kennenlernecke)
• Durch Miotto- oder Bändchenpartys die Kommunikation erleichtern
• Getrennte Bereiche für Zuschauer und Schwanzwedler
Menschen:
• Jeder kann den Anfang machen
• Ehrlich sein und Ehrlichkeit ertragen
• unverbindliche Fragen (Einladung auf ein Getränk)
• offene Haltung im normalen Bereich, Zurückhaltung um den Mattenbereich
Langfassung:
Also erstmal ein großes Lob an alle: diese Diskussion ist die beste, die ich hier seit langem lese. Ich finde sie super konstruktiv und ihr seid immer wieder auf den Punkt gekommen. Ich habe tolle Vorschläge gelesen und hoffe, dass sowohl Paare, als auch Herren, als auch Clubbetreibende mitlesen und sich die Gedanken und Tips zu Herzen nehmen.
Mir selbat schwirrwn dazu so viele Gedanken im Kopf herum, dass ich hoffe, sie anhand eigener Erfahrungen hier einigermaßen nachvollziehbar darstellen zu können:
Ich bin meistens mit meiner Frau, aber durchaus auch mal alleine in Clubs und auf Partys. Generell finde ich die Kontaktaufnahme auch schwierig bzw. verbesserungswürdig. Das gilt aber nicht nur für Einzelherren, sondern auch für Paare. Man hat dann vielleicht ein Auge auf jemanden geworfen und möchte wissen, ob die Gegenüber interessiert sind. Man wünscht sich also ein Zeichen. Jetzt haben die meisten ein Lächeln oder vielleicht Nicken oder gar ein Zwinkern im Kopf. Meine Schwierigkeiten damit: -
• Zum einen nehme ich so etwas meist nicht wahr. Das Licht ist häufig eher dunkel, vielleicht noch flackernd durch Diskobeleuchtung, dann ist vielleicht die andere Person in diesem kurzen Augenblick gar nicht in meinem Fokus und zuletzt muss ich zugeben, dass meine Sehstärke nicht die allerbeste ist
• Zum anderen bleiben für mich dann doch meistens die Fragenn: war das wirklich ein Zeichen? bin ich überhaupt gemeint?
• Klar will man auch nicht die Ganze Zeit Dauergrinsen, bis das Gegenüber es sieht- wenn das jemand sieht, ist er wahrscheinlich auch abgeschreckt
Vielleicht lässt sich das über deutlichere Gesten lösen: spontan fällt mir ein Fernprost ein, also das Heben des Glases, was sich erwidern lässt und dann noch mit Lächeln und Zwinkern erweitern. Ich habe allerdings auch mal etwas anderes beobachtet: eine Frau hatte Blickkontakt mit einem Mann 3-4m entfernt und ist mit beiden Händen neben ihrem Körper herabgefahren, um zu kommunizieren: wie findest du mich. Der Mann hat darauf gelächelt, genickt und einen Daumen hoch gezeigt. Ich persönlich fand diese Art der Kommunikation super leicht verständlich. Sicher braucht es dafür auf beiden Seiten gefestigte Charaktere und es sollte vielleicht nicht die allererste Kontaktaufnahme sein. Noch dazu stellt sich die Frage, was eine gute "Antwort" ist, wenn kein Interesse besteht?
So, die Kontaktaufnahme ist nun geschafft, beide Seiten sind interessiert und wissen gegenseitig davon. Nun ist in meinen Augen ein Gespräch der nächste Schritt: meine Schwierigleiten:
• Musik zu laut und ich will nicht alles dreimal nachfragen im Gespräch
• Pärchen sitzt auf zweier Couch und ich weiß nicht, wie ich mich dazu sinnvoll postieren soll (davorknien oder daneben quetschen sind nicht mein Ding und herabbeugen halte ich nach Knigge auch für schwierig)
• Man findet kein richtiges Thema/ kommt in keinen Flow
Hier muss ich zugeben, dass ich nach 18 Jahren Beziehung sicher nicht den schwarzen Gürtel im Flirten habe.
Auf jeden Fall mag ich daher, dass aus irgendeinem Grund ein Thema vorgegeben ist. Auf einer Kostümparty kann man sich über die Kostüme unterhalten (Hallo Pilot, wo fliegst du denn als nächstes hin? Hallo Krankenschwester, ich habe da so ein Ziehen, können Sie sich das vielleicht mal angucken?). Auf einer Bändchenparty kann man sich über die Bändchen unterhalten usw.
Wichtig ist in meinen Augen, dass hier wenigstens gewisse Anmerkungen fallen: ich mag deine Augen, das Outfit steht dir, etc. Teilweise gehen Gespräche aber leider über Belanglosigkeiten und plötzlich heißt es: "wollen wir auf die Matte?" So ein Kaltstart fällt mir auch schwer - ganz zu schweigen von meiner Frau.
Alles lief wie geschmiert und man fällt nun auf der Matte leidenschaftlich übereinander her, doch plötzlich stehen 10 Männer teilweise mit einem Abstand von 30 cm zum Gesicht der Frau um uns herum. Was versprechen die sich davon? Dass die Frau, die einfach in den Mund nimmt? Oder aus Versehen berührt? Oder sehen die auch alle schlecht und müssen deshalb so nah ran? Das ist leider ein Szene, die ich so nahezu jedes Mal sehe und die mich selbst stark stört. Wenn ich mir mit meiner Frau einen Mann ausgesucht habe und nun die übrigen drum herum stehen, so nah, dass ich ich selbst mich kaum auf den Sex konzentrieren kann, sondern sie regelmäßig bitten muss, etwas mehr Abstand zu halten.
Wenn ich alleine unterwegs bin, stelle ich mich meist in den Eingangsbereich eines bespielten Raumes (wenn es die Möglichkeiten zulassen) und konzentriere mich lächelnd und genießend aufs Zugucken ohne an mir herumzuspielen. Aus dieser Position wurde ich auch schon mehrmals dazugewinkt an anderen Männern vorbei. Auch mit meiner Frau hole ich neben der Matte eher zurückhaltendere Männer dazu als die, die nicht schon halb an meiner Frau kleben.
Nun noch ein paar lose Gedanken:
• Im Raucherbereich fällt das Kennenlernen meiner Meinung nach leichter, weil schöne Sitzgelegenheiten und nur leise Musik vorhanden sind. (Ich bin aber leider Nichtraucher)
• Im Haus Sandersfeld gibt es einen alten Linienbus, der in den Club integriert ist und eine offene Bar ohne Personal hat, hinter die sich jeder stellen kann. Das ist in meinen Augen ein toller Ort, um ins Gespräch zu kommen.
• Nach meiner Beobachtung ist die Kommunikation in Großstädten einfacher als in Clubs auf dem Land. Wenn ich in Hamburg weggehe, wirken die Leute deutlich aufgeschlossener und kommunizieren aktiver aalpin den eher ländlichen Clubs
Das sollte erstmal reichen (sorry, dass es so viel geworden ist)
Bin gespannt auf Anmerkungen dazu und weitere Punkte