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Wie gehen Yogis mit Schock und Trauer um?

Wie gehen Yogis mit Schock und Trauer um?
Wie mit einem solch massiven energetischen Hieb, wie er vorgestern Abend in Paris stattfand?
Sehen wir uns in der Verantwortung, in solchen Momenten das anzukurbeln, zu entfachen, zu senden, was uns geschenkt wird und wir uns erarbeitet haben - das Bewußtsein des Verbundenseins mit allen Lebenwesen, der Liebe, des Lichts?

Ich empfinde Zerwürfnis und Gewalt sehr stark, ganz egal, wo sie passieren. Mit einem Organ, das weder Herz, noch Hirn ist, über dessen Lokalisation oder yogischer Entsprechnung ich mir keine Gedanken mache. Mir genügt es, dass diese Wahrnehmung sofort nach einem Ausgleich verlangt. Nach einer Verneigung, einem Gebet, einem Akt der Tröstung, des Schenkens.
Ich habe viele Kerzen angezündet, bis der Raum voll des Flackerns war, explizit für diejenigen, die den Anschlag unmittelbar erlebt haben. Oder nicht überlebt. Für deren Angehörige, für die Hilfskräfte, für alle Bürger, für uns alle.
Ich weiß nicht genau, wie der gestrige Tag verstrich; eh mich die Trauer ganz verschlucken konnte, bin ich auf der Matte gekniet, ging mit der Stirn zu Boden, und hab nur innerlich immer wieder gesagt: Es möge Frieden sein, es möge Frieden sein, es möge Frieden sein. Es möge Licht in die Herzen der Menschen kehren. Es möge Verbundenheit sprechen, tatkräftig werden.


Glaubt ihr, wir - Yogis oder nicht - können durch unsere Hingabe im Tun und die Widmung unseres Tuns an die anderen Lebewesen etwas zum Guten wenden? Dass wir ein wenig heilen, ein wenig trösten können?
Was sollte denn das Spüren und Dehnen allein bringen, sind wir doch alle eines Tages Staub, wenn wir es nicht über uns selbst hinaus erheben und der universellen Seele zurück schenken, was sich dann in uns tut?
**yx Mann
1.350 Beiträge
Viele Worte für nichts.
Yogis wissen, dass das so sein muss...
Yogis wissen, dass das so sein muss...

bevor ich -ganz unyogisch- ultramäßig aufbrause ... frag`ich lieber nochmal nach:

w a s muss so sein?
red
*******tee Frau
7.204 Beiträge
Ihr lieben, bitte seid Achtsam miteinander und geht respektvoll miteinander um.

Dachte das muss man unter Yogis und *omm* nicht auch noch darauf aufmerksam machen *sonne*
**yx Mann
1.350 Beiträge
"ultramäßig aufbrause"...

Genau das meine ich:
Zu viel Worte, zu viel emotionaler Druck, zu viel Geschwätz, zu viel Projektion.

Wenn Du nach Yogis fragst, dann ist doch klar, dass alles, was ist, so auch von ihnen angenommen wird, denn sie sehen das Leben als Weg des Leidens.
Oder brauchst Du den Begriff nur als Etikett um Deine Emotion los zu werden?
Das wäre dann hier die falsche Stelle, finde ich.
red
*******tee Frau
7.204 Beiträge
Lieber Keyx,

wenn wir schon mal dabei sind, finde ich das genauso du, mal darüber nachdenken könntest, wieso du so auf das Posting von Maerzmond reagierst?

*herz*
**yx Mann
1.350 Beiträge
Könntest Du sofort haben, - passt aber auch nicht hierher. Oder soll ich?
******ere Frau
2.905 Beiträge
Gruppen-Mod 
Soham
Ich finde, das ist ein sehr interessantes Thema und möchte es von unterschiedlichen Seiten beleuchten.

Natürlich teile ich genauso wie alle anderen den Schmerz und das Entsetzen um dieses Geschehen. Das möchte ich besonders hervorheben, bevor ich weiterschreibe.

Aber ich bleibe nicht dabei stehen, mich subjektiv in den Schmerz hinein ziehen zu lassen. Vielmehr habe ich seit 20 Jahren Yogapraxis die Fähigkeit, objektiv auf meine Spannungen, Widerstände und Schmerzen draufzuschauen. Das gibt mir die Möglichkeit, die Zusammenhänge näher zu erforschen.

"SOHAM" habe ich diesen Artikel überschrieben. Übersetzt heißt dieses Mantra "Ich bin er". Natürlich ist ein Mantra, wie alle dieser Silben, Wörter oder Verse nur mit der Seele zu verstehen nach langer Hinwendung.

Trotzdem gibt es einen Hinweis auf die Richtung. Ich bin er weist darauf hin, dass es im Geistigen keine Trennung gibt. Trennung, sagen die Veden, gibt es nur in der materiellen Welt. Und diese ist Maya, Schein. Hinter allen materiellen Erscheinungen steht etwas Geistiges.
Wenn man jetzt auf die Ereignisse in Paris schaut oder andere Katastrophen, wie den 11. September z.B. muss man sich fragen, wie man selbst, sein Land, sein Volk, seine Stadt mit diesem Ereignis verbunden ist, wie man die Voraussetzungen mit geschaffen hat.
Und wenn ich daran denke, was ich so höre auf der Straße, ja, sogar von Teilnehmern in meinen Kursen oder hier in einer Gruppe über die Flüchtlinge und die Hetze, Kälte, Zweifel, Angst, dann sehe ich darin sehr wohl einen Zusammenhang.
Man neigt immer sehr schnell dazu, zu sagen: Ja, schau mal hin, die bösen Extremisten, die anderen. Doch selbst ist man mit seinen Gedanken, Gefühlen, Misstrauen derjenige, der den Boden für diese Ereignisse mit schafft.
Die Zerrissenheit der westlichen Gesellschaften in der Krise trägt zu solchen Ereignissen einen wesentlichen Beitrag bei.

Alles, was geschieht, hat seinen inneren Sinn. Das ist die nächste Betrachtungsweise, die ich durch das Studium der Veden und Geisteswissenschaften gelernt habe. Die Seele eines Menschen sucht sich die richtigen Begegnungen und Ereignisse. Und wenn ich einmal sterbe, dann weiß ich, dass mein Leben vollendet ist, auch, wenn es aus der Sicht anderer nicht so sein sollte. Als Yogalehrer ist für mich der Tod nicht das Ende, sondern eine Verwandlung. Natürlich empfinde ich beim Tod nahestehender Menschen Trauer, weil ich mich von ihnen getrennt fühle. Jedoch sind sie es nicht wirklich. Ich vermisse sie, m i r ist etwas genommen. Aber Loslösung ist ein Teil unseres Lebens und so schmerzhaft und schwer es sein mag, mit dem Abschied beginnt auch etwas Neues, an dem ich wieder wachsen und lernen darf.
Deshalb bleibe ich nicht stehen und versinke in Gefühlen, die sowieso nicht dauerhaft sind, sondern blicke auf das, was ich tun kann.
Und was kann ich tun? Ich kann durch mein eigenes Opfer, mein klares Handeln, meine klare und gerade Haltung eine Energie gegen diese Entwicklung, gegen diese schwarzmagischen Prozesse schaffen, die den Angehörigen hilfreich sein wird.

etrangere
red
*******tee Frau
7.204 Beiträge
*lach* nee ist mir nur eingefallen *g* jetzt zurück zum Thema, sonst oute ich mich als Mod mit *offtopic* noch
**yx Mann
1.350 Beiträge
@ etrangere
DAS passt! Danke
******ere Frau
2.905 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gerade
sehe ich, wie hier beleidigend geschrieben wird.

Ich ermahne euch, weder polemisierend, beleidigend oder politisierend zu werden, sonst machen wir den Thread zu, denn das wird im Joy nicht geduldet.

etrangere
ich frage danach, wie yoga-praktizierende die gnade, die ihnen zuteil wird, indem sie überhaupt praktizieren können, mit anderen teilen.
ich betrachte mich als in der verantwortung. weil mir diese luxus-inkarnation gegeben wurde, in der ich die geisteskraft und power habe, den anderen etwas zu schenken.
Hochkochende Emotionen
Ich weiß jetzt nicht, inwieweit ich mich mit meinem Posting im *offtopic* bewege und ob ich das überhaupt hier schreiben darf (falls nicht bitte löschen).
In einer anderen Gruppe - Name nenne ich nicht -
war genau dies Thema, ob besonders gesegnete Menschen sich denn nicht zur Zeit des Oktoberfestes in München schützend über der Stadt verbinden könnten wegen der zur gleichen Zeit eintreffenden Flüchtlinge.

Der Thread führte zum Streit und Gruppenaustritten.

Die damit verbundenen Emotionen scheinen
ganz schwierig auf vernünftige Art diskutierbar zu sein.

*my2cents*
greta_farbenfroh
war genau dies Thema, ob besonders gesegnete Menschen sich denn nicht zur Zeit des Oktoberfestes in München schützend über der Stadt verbinden könnten wegen der zur gleichen Zeit eintreffenden Flüchtlinge.

ich würde nicht die hand ins feuer dafür legen, dass dies "genau mein thema" ist.
******ere Frau
2.905 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielleicht
sollten wir es einmal von der philosophischen Seite betrachten, ohne einen anderen anzugreifen oder negativ von oder an jemanden oder an eine Gruppe zu denken. Dann könnte es sogar klappen.
Wenn jeder nur von sich spricht und wie er positiv wirken kann, ist alles gut.

Denkt daran: Man schafft schlechtes Karma, wenn man "gebunden" an seine Begierden spricht oder handelt oder denkt....
*zwinker*

*zumthema*

etrangere
*******lci Paar
707 Beiträge
Gefühle und Emotionen
hallo,
ich versuche solche Akte der Gewalt als neutral und mit einer gewissen
Distanz und mit Infos die nicht in der Mainstream Presse stehen, anzusehen.
Aus politischer Sicht war es absehbar das so was passiert, durch diese
Riesenflüchtlichswelle sind viele Terroristen nach Europa gekommen
ohne registriert zu werden und
Frankreich war an der Zerstörung von Syrien nicht unbeteiligt, also
ein Racheakt in gewissen Weise, was ja auch verständlich ist aus
der Sicht der IS.
In Deutschland wurde kurz vorher ein Terrorist der IS festgenommen,
in Rosenheim, weil in seinem Auto Bomben und Sprengsätze
gefunden wurden, diese wurde Frankreich mitgeteilt, so das
noch hätte reagiert werden können um etwas zu verhindern,
aber Frankreich halt wohl nicht viel unternommen, so hat
Frankreich jetzt einen Grund den Terror gegen IS zu verstärken,
genauso wie USA damals bei 9/11.
Hass kann nur durch Liebe besiegt werden und solange
Hass mit Hass bekämpft wird, wird dieser Terror und Krieg so weitergehen,
was meiner Meinung nach vom Establishment der Rüstungsindustrie auch
so gewollt ist.


Das einzige was ich tun kann, ist selbst ein besserer Mensch zu werden,
indem ich glücklicher, liebevoller und achtsamer mit mir selbst und
mit meiner Umwelt bin und wenn das alle tun, dann verändert sich
die Welt zum Paradies. *sonne*
Ich glaube daran das alles einem göttlichen Plan unterliegt und das
letztendlich die LIEBE stärker ist als die Abwesenheit davon, die sich
in Angst und Hass äussert. Make LOVE not WAR stimmt für mich immer noch *g*
*sonne*

Die Sie der Sus
*****205 Mann
774 Beiträge
Umgehen mit Schock und Trauer
Wenn wir Schock und Trauer vom Yoga aus verstehen wollen, geht das vor allem intuitiv-analytisch. Wir können zum Beispiel in uns hineinspüren und erforschen, welche Emotionen in uns selbst ausgelöst werden. Je stärker wir geschockt sind, desto grösser ist vermutlich die Neigung zu Schuldzuweisungen oder aggressiven Einstellungen und Handlungen.

Wir können uns fragen: Wie sieht die Kunst des Inneren Kriegers im Yoga aus? Der grösste Feind, dem wir immer wieder begegnen, ist die sich selbst verstärkende chronische Angst. Am Anfang ist es vielleicht nur die Angst vor Bomben, aber dann kommt unweigerlich auch die Angst vor den Moralisten, die uns dazu drängen Partei zu ergreifen und die unsere Gesinnung überprüfen wollen.

Wenn wir danach fragen, wie Yoga-Praktizierende die Gnade, die ihnen zuteil wird, mit anderen teilen können, fallen mir dazu Worte wie "Achtsamkeit", "Besonnenheit", "Verständnis" ... ein. Yoga ist eine Kunst im Umgang mit Körper und Geist. Wie gehen wir körperlich mit Schock und Trauer um? Wir dürfen nicht erstarren und uns verhärten, sondern müssen versuchen die Durchlässigkeit der Energieflüsse zu erhalten. Nur so können wir es vermeiden in eine post-traumatische Falle zu geraten. Ein wichtiger Aspekt ist oft: Wenn etwas Schlimmes passiert, besteht die Gefahr, dass die panischen Reaktionen darauf zusätzlich noch ein Vielfaches an Schaden anrichten.
ich bedanke mich für die bisherigen beiträge.
ein wichtiger, vielleicht der wichtigste punkt ist für mich diese neutralität. die ich als herausnahme des sich aufdrängenden ego verstehe. dass also gilt, das empfundene sorgsam auf beigefügte egospiele zu prüfen. ein großteil der gemütsbewegung wird so tatsächlich befriedet.

aus dieser ruhe heraus, die immer elastisch ist, also balancierend in bewegung, kann ich in mich sinken und dort die kraft finden, helle, weite gedanken zu schöpfen und sie in meine psychophysis zu übertragen.
deshalb hatte ich dieses niederknien beschrieben (nicht etwa, weil mir an der zweifelhaften dramaturgie dessen lag, sondern), weil es ein impuls war. eine haltung eben-
von dort unten, in der säuglingsstellung, erschien es meinem gewebe einfacher die blockade aufzulösen. aus der verknäuelung heraus also in die entspannung und ins aufrichten überzugehen.

ich komme aus der physiotherapie und befasse mich in erster linie mit bodytalk. daher ist meine rede sicher nicht vollendete yogische verklärung.
********hlaf Mann
34.123 Beiträge
warum?
Liebe Yogis,

Es erschrickt mich, mit welchen Emotionen ihr dieses sehr sensible Thema behandelt. Bleibt bitte bei euch und schaut auf euch!
Yoga ist auch innerer Frieden und innere Reinheit.
Jeder trauert auf seine eigene Art und Weise.

Respekt auf gleicher Augenhöhe!

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