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Yamas & Niyamas

Yamas & Niyamas
Hallo zusammen,

mich beschäftigt schon länger das Thema der Yamas und Niyamas nach Patanjali im Bezug auf Sexualität. Vor allem seien hier Brahmacharyia (Mäßigung) und Aparigraha (nicht anhaften, nicht begehren genannt.) Wie haltet ihr es damit in euren (sexuellen) Beziehungen ? Spielt es überhaupt eine Rolle für euch? Ich selbst komme damit immer mal wieder in Konflikte.

Bin gespannt.
**st
Yamas
Ich achte sehr darauf, dass "Ahimsa" (nicht verletzen) an oberster Stelle steht.

Satya (Aufrichtigkeit, nicht lügen) kommt für mich an zweiter Stelle.

Das ist mein Grundsatz!

Nicht verletzen, weder mit Taten, noch Worten, noch Gedanken.
....wobei das letzte nicht immer funktioniert*schaem*

Solange ich niemanden weder körperlich noch seelisch, wissentlich mit meiner praktizierten Sexualität verletzte, übertrete ich kein Gebot.

Ich bin in keiner Beziehung und treffe mich ausschließlich mit Männern, wenn die Frau dabei und einverstanden ist, oder mit Single Männern. Analog dazu praktiziere ich natürlich auch das Treffen mit Frauen

Ich frage auch bei schriftlicher Kommunikation immer nach einer Beziehung.
Auch eine sogenannte offene Beziehung ist ein Ausschlusskriterien für mich.

Selbst wenn ich absichtlich belogen werde, gibt es meist bald Anzeichen, welche auf einen Partner schließen lassen.

Da alle Yamas dem Ahimsa untergeordnet sind der Wertigkeit nach, sehe ich also kein sexuelles Fehlverhalten bei mir.

Auch Anhaftung ist für mich kein wirkliches Problem mehr.

Ich liebe in jedem Menschen das göttliche und nicht die irdischen Fähigkeiten und Äußerlichkeiten.

Anhaftende, besitzergreifende, eifersüchtige Liebe, ist ohnehin keine Liebe!

Gelegentliche sexuelle Extase, Befriedigung sowie echte, wirkliche Liebe sind ebenso göttlich und durch mein Karma zu mir gekommen.

...so wie ich alles andere auch als Karma ansehe, was ich mir in diesem oder einem früheren Leben erworben habe.

Das war nicht immer so und ich habe viel leiden müssen, bis ich es verstanden habe.

Jetzt sagt sogar meine Tochter (25)
"Mamma, du liebst tatsächlich alle Menschen, doch niemanden besonders"

Wobei das nicht stimmt, meine Kinder liebe ich besonders!!
*****205 Mann
774 Beiträge
"Enthaltsamkeit"
Im Yoga gibt es, glaube ich, ein weites Spektrum, wie das Sexuelle betrachtet wird. Einerseits wird es oft in sehr prüder Weise einfach ausgeklammert, andererseits gibt es aber auch das Tantra-Yoga, hinter dem die Erkenntnis steht, dass die sexuelle Energie als eine unserer stärksten Antriebsfaktoren bewusst geweckt und genutzt werden kann, damit sie nicht im Unbewussten ihr Unwesen treibt.

Generell sollte man Yamas und Niyamas nicht als Gebote oder Verbote betrachten, denn dadurch würden sie zu oberflächlichen religiösen Vorschriften verkommen. Der tiefere Sinn liegt nicht im Befolgen von Regeln, sondern darin, dass man eventuelle Ungleichgewichte oder innere Spannungen besser erkennen kann. Der Aspekt der Enthaltsamkeit kann zum Beispiel wichtig werden, wenn jemand erkennt, dass er an einer selbstzerstörerischen Sucht leidet oder in einer ungesunden Abhängigkeitsbeziehung steckt.

Zur Sexualität würde ich intuitiv sagen: Es eine positive Energie, die in vielfältiger Weise gelebt werden kann, ohne dass dabei irgendein Schaden entsteht. Das pauschale Postulat einer sexuellen Enthaltsamkeit oder Einschränkung halte ich für sinnlos. Viel wichtiger ist es, dann man lernt diese Energie bewusst zu spüren und achtsam und kreativ mit ihr umzugehen.
Regulierung und Freiheit
Ich schließe mich meinen Vorschreibern an.
Bramacharya hat gewiss einen Wert wenn man streng und gewissenhaft dem Yoga folgt. Enthaltsam hat ja den Sinn die Energien, die im Sexuellen liegen zum Ruhen zu bringen, um den Weg der Enthaltsamkeit und Nichtanhaftung gehen zu können.
Und natürlich ist die Frage, welchen Sinn oder in welchem Modus man die yamas und niyamas befolgt. Zu Beginn des Weges mag es sicher gut sein, sich an die yamas und niyamas streng zu halten. Der Beginn des Yogaweges ist wie der Beginn eines jeden anderen Weges davon gekennzeichnet, dass man sehr gewissenhaft und diszipliniert sich einübt. Erst später, wenn man eine feste Disziplin hat, kann man variieren und improvisieren. Das ist wie bei einem Klavierspieler. Erst die disziplinierte Übung läßt einen Virtuosen entstehen.
Das gilt für das Yoga ebenso wie für das Tantra.
Ich denke auch, dass die Grundhaltung des Nichtberletzens die Basis für alles Handeln ist. Und darin ist eben auch unser Herumhuren im Joy mit inbegriffen. 😉
*********hmidt Mann
9 Beiträge
Die Kirche im Dorf...
Yoga ist keine Religion sie schreibt nichts vor sondern es ist ein Konzept. Ein sehr sehr sehr sehr altes Konzept. Wer hat denn früher Yoga betrieben? Es waren heilige Männer deren einziger Job es war irgendwo einsam zu hocken und zu verzichten und zu Meditieren. Es war ihr Job. Sie wurden von einem reichen Mann, König usw. dafür bezahlt (verpflegt) ihnen bei ihren Entscheidungen zu helfen. Genau wie in unsrer bescheuerten Religion scheint es immer nur über Egoismus laufen zu können. Man darf neben Gott niemand anderen lieben.... Im Yoga geht es immer um ein Gleichgewicht "Yin und Yang", Anspannung/Entspannung usw. Eine gesunde Sexualität zu haben außer halb der Vorstellungen eines Indiens vor 2000 Jahren und des heutigen und des heutigen Deutschlands ist nicht schlimm... ich sag mal wenn ich für viel spaß in diesem leben weniger Karma Punkte sammele und die Chance habe wieder geboren zu werden und wieder viel spaß haben kann... YES alles richtig gemacht. Ich glaube ein verstoß gegen die Yamas und Niyamas geht es dann, wenn ich jemanden anderen damit verletze oder eben ich selber den Kontakt zu mir verliere. Ich finde man Mus diese ganzen regeln aller Religionen und Konzepte immer ins hier und jetzt übertragen. Viele dinge aus dem Yoga wurden sich aus der Natur abgeschaut, den Tieren. Es gibt sehr monogame Tiere aber auch sehr sexuell aktive Tiere, mit wechselnden Partnern usw. Wenn ich niemanden schade und ich mich kontrollieren kann dann würde ich sagen RAN AN DIE BULETTEN! Namaste
******e66 Paar
668 Beiträge
Zwang - Freiheit - Grenzenlosigkeit?
Respekt, wie Ihr mit den Begriffen umgeht; verzeiht, wenn ich die weniger gut "aus dem Ärmel schüttel".

Jeder Zwang führt zur Unfreiheit. Genuss und Fülle wurde uns göttlich gegeben. Sie zurückzuweisen, bedeutet für den gebenen Teil (Gott, die göttliche Familie, Brahma, "das Universum" ...): "Ah, der/die hat es soviel schon und ist mit dem zufrieden, was sie/er hat. Braucht nicht mehr."
Nehmen zu können, ist gleichsam wichtig, wie geben zu können.
Es ist stets der Ausgleich, der wichtig ist.

Verschiedene sexuelle Kontakt zu wollen, zu leben: Was ist die Motivation dahinter? Unzufriedenheit? Zwang? Stets das Neue suchend? Die Fülle zu genießen?

Die "Goldene Regel" dient uns allen als Maßstab: "Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg' auch keinem/keiner Ander'n zu." Das gilt für den Umgang mit Menschen und Tiere gleichermaßen, denn beide sind - wie dieser paradiesische Planet - "Gottes Schöpfung".
Da wir Schöpferwesen sind, stetig kreieren, schaffen, sind wir gefordert, für uns die Balance zu finden.

Warum ist es wichtig, dass wir bewerten? Was möchten wir damit erreichen, gewinnen? Eine Orientierung von auße, weil wir sie nicht in uns selbst finden/haben?

Die "10 Gebote" sind an sich ausreichend für uns als Maßstab. In Verbindung mit der Goldenen Regel umso mehr.
Wenn wir das Paradies sehen. Wenn wir die Fülle um uns herum und auch besonders in uns wahrnehmen können - und zwar tatsächlich und auch besonders dann, wenn wir emotional mal in einem "Tal der Tränen" sind, weil wir halt noch immer menschlich sind mit allen damit verbundenen Entwicklungspotentialen - dann werden wir frei vom Anhaften-Müssen. Dann kommen wir zum "Anhaften-Können".
Warum sollte ich nicht auch mal "anhaften Dürfen"? Verbunden mit dem Bewusstsein, dass ich bereit bin, herzugeben und dann darauf zu vertrauen, dass mir die nächste wunderbare Fülle geschenkt wir.
Ja, da bin ich dabei: Alles auch in Verbindung mit dem "Karma".

Wobei ich Karma als nichts anderes definiere, als das universelle Gesetz von "Ursache und Wirkung". Keine Wirkung ohne Ursache. Manchmal sehen wir halt (leider) die Ursache nicht mehr, sondern nehmen nur mehr die Wirkung wahr. Was uns traurig macht, weil wir halt - Gott-sei's-gedankt - fühlende, mitfühlende Wesen sind.
Dieses Fühlen-Können ist auch entscheidend, denn nur das, in Verbindung mit der Fähigkeit, Werte/Lebenswerte zu entwickeln, unterscheidet uns von Maschinen/der kommenden Künstlichen Intelligenz/KI.

Wir können in vergangenen Leben oder auch in diesem Leben Ursachen gesät/gesetzt haben und bekommen die Rechnung präsentiert.
Wenn uns etwas sehr traurig macht: Vielleicht ist es eine Idee, da hinzublicken und zu fragen:
"Was genau macht mir traurig?" "Was in mir ist traurig?"

Ich für meinen Teil sehe ein Thema großer Verletzung darin, wenn 1 Mensch nicht mehr in der Lage ist, 1 oder 2 oder 3 Menschen (Kinder sind davon ausgenommen, für die sollte es immer gelten, geliebt zu sein, wobei dazu auch gehört "sie möglicherweise dem Gericht auszuliefern, wenn sie Unrechtes getan haben")) intensiv zu lieben.

Immer dann, wenn wir sehr pauschal lieben, dürfen wir uns mit uns selbst beschäftigen und fragen:
"Was hält mich davor zurück, 1, 2 oder 3 oder 4 Menschen mehr zu lieben, als alle anderen Menschen - und Tiere?" Als Ursache dafür können tiefe tiefe Verletzungen der Seele stehen, und daher dieser Weg als Weg des Selbstschutzes begonnen worden sein.
Natürlich kann es auch sehr "Alle-LiebhaberInnen" geben, doch da wir alles Menschen sind und wenige von uns wahre Meister geworden sind (jene, die es zur wahren Meisterschaft gebracht haben, sind nicht auf Foren wie JC) zweifle ich daran, dass dies nicht letztlich Selbstschutz ist.

Heißt aus meiner Sicht:
Bemühen wir uns, das Nicht-Verletzen zu leben. Auch uns selbst gegenüber - und das ist für viele von uns wahrlich die größere Aufgabe geworden.
Achten wir darauf, wie wir damit umgehen, wenn wir uns verletzt fühlen. Schuldzuweisung nach außen - oder nach innen auf uns selbst? Beide ist wenig hilfreich.
Sehen wir die Dinge/Gefühle/Begebenheiten in einem möglichst großen Zusammenhang. Erwägen wir die Möglichkeit, zu Erfahrungen geführt zu werden, wo die Ursache im sehr sehr weit Vergangenen liegt oder auch nur wenige Stunden,Tage, Wochen, Monate, Jahre zurück.
Sehen wir bei alledem jedoch bitte auch, dass wir möglicherweise Rechnungen bezahlen (möchten), die wir systemisch von Mutter, Vater, Großeltern, Onkel/Tante ... übernommen haben oder wo wir Aufträge bekommen haben, deren wir uns niemals bewusst wurden, weil wir Kind waren oder weil es eine Sache ist, die seit Generationen wirkt.
Ziehen wir in Betracht, dass es nicht nur lichtvolle Wesen gibt, sondern auch andere. Die sind sehr findig und können sich auch exzellent tarnen. So mancher "Guru" ist eine getarnte dunkle Wesenheit, die ebenso verführt, wir die leicht Erkennbare. Zu meinen, wir alle würden sie zu jeder Zeit erkennen, zeugt eher von Überheblichkeit, als von der Bereitschaft, hinzusehen - auch in sich selbst. Dies zu verweigern könnte ein fataler Irrtum sein und bei vielen EsoterikerInnen sehe ich eine eingetrene Lebensfremdheit/eine Abgehobenheit, obwohl wir unser Leben gerade auf diesem wunderbaren Planeten leben dürfen und auch "sollen" - ja, im Bewusstsein auf die höhere Existenz, doch nicht in Ablehnung dieser irdischen Welt, sondern in der Akzeptanz und im Wunsch nach einem harmonischen Miteinander der Menschen und mit dem Planeten.
Üben wir uns in Vergebung. Auch uns selbst gegenüber.

Aus all dem ergibt sich letztlich sehr viel Trost, Freude, Glück und Segen. Weil wir uns üben dürfen. Weil wir erfahren dürfen.
Weil uns dies weg führt vom "ungöttlichen und lebensfeindlichen Prinzip des Entweder-Oder" hin zum "Leben-umfassenden Prinzip des Sowohl-Als-Auch", weil es uns wegführt von Dogmen (die Natur hat niemals Dogmen) hin zu einer verantwortungsvoll gelebten Freiheit, wie wir sie allenorts erleben dürfen.

Ich wünsche allen unter Berücksichtigung all des Vorgenannten, das wunderbarste Leben in größter Fülle, größter Freude und größter Freiheit zu leben, das uns somit auch die "Gott-gewollte" Freiheit schenkt, das "Universum" darum zu bitten ("Gib und Dir wird gegeben"), uns das zu schenken, was zu uns und für uns passend ist und was Zum Höchsten Wohl Ist - und dann wünsche ich Euch allen den inneren Frieden, all das zu nehmen und mit größter Freude auch zu schenken, auf dass die nächste Fülle zu Euch ströme, wie der ewig fließende Fluß des Lebens.
All dies bei vollem Bewusstsein für und Freude an allem, was uns materiell umgibt und möglich ist.

Ein herzliches und liebevolles Atma Namasté

PS: Diese Zeilen haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder "universelle Wahrheit" und können nur ein atomar kleiner Ausschnitt sein; wobei: vielleicht ein zutreffender ...
Nicht so ganz...
Lieber Walden_Schmidt,

ich schätze deine Intention und deine Sicht der Dinge, aber so ganz stimmt das leider nicht.

*********hmidt:
Yoga ist keine Religion sie schreibt nichts vor sondern es ist ein Konzept. Ein sehr sehr sehr sehr altes Konzept.

Yoga ist eines der klassischen Philosophiesysteme der Inder. Yoga ist in seiner Anwendung ein Heilsweg, noch dazu mit der Besonderheit, dass Yoga unter den sechs Systemen zu denen gehört, die nicht atheistisch waren. Dem Yoga hängt die Religion quasi am Rockzipfel.
Was meinst du mit Konzept? Einen Plan? Eine theoretische Beschreibung von etwas? Wenn ja, dann OK, denn das Yoga-Sutras sind in der Tat zuerst mal eine methodenunabhängige Beschreibung, die dann mit Methoden gefüllt werden können. Dennoch ist jede dieser yogischen Methoden durchaus reguliert und kennt viele Vorschriften und Regeln.

*********hmidt:
Wer hat denn früher Yoga betrieben? Es waren heilige Männer deren einziger Job es war irgendwo einsam zu hocken und zu verzichten und zu Meditieren. Es war ihr Job. Sie wurden von einem reichen Mann, König usw. dafür bezahlt (verpflegt) ihnen bei ihren Entscheidungen zu helfen.

Ähm nein. Yoga würde in den alten Zeiten vor allem von den Kriegern, den Kshatriyas, betrieben. Yoga war eine kleine Revolution, eine Befreiung aus der brahmanischen Herrschaft darüber, wie Heil erreicht werden kann. Und vor allem auch darüber, wer (Kastenzugehörigkeit) diesen Heilsweg überhaupt gehen darf. Der Brahmane musste zum Vanaprastha und dann zum Sannyasin werden. Im Yoga wurde man zum Sadhaka, oder Saddhu. Das Bemerkenswerte daran war: Ungeachtet jeder Kastenzugehörigkeit standen yogische Wege jedem offen, sogar, dann Buddha, auch Frauen. Der Streit zwischen den Kshatriyas, die dem Yoga folgten und den Brahmanen, die dem vedischen Entsagungsweg folgten, lässt sich schön in den Upanishads nachlesen.

*********hmidt:
Im Yoga geht es immer um ein Gleichgewicht "Yin und Yang", Anspannung/Entspannung usw. Eine gesunde Sexualität zu haben außer halb der Vorstellungen eines Indiens vor 2000 Jahren und des heutigen und des heutigen Deutschlands ist nicht schlimm...

Nochmals Nein. Im Yoga geht es um die vollkommene Befreiuung (vgl. Yoga-Sutra 1.2: yogaś-citta-vṛtti-nirodhaḥ, Yoga ist das Nichtwirbeln (nirodhaḥ) der Bewusstseinsinhalte (vṛtti) im Bewusstsein/Geist (citta).), nicht um Harmonie. Eine der Yogarichtungen hat das unharmonische sogar in seinem Namen: Hatha. Hathayoga ist ein sehr körperorientierter, und das schließt die körperlichen Energien mit ein, Yoga. Das Wort hatha meint nicht etwa Sonne und Mond, oder Harmonie, sondern es bedeutet Zwang, Druck, Gewalt, Schmerz. Und auch das Einhalten der Regeln sollte hier eine wirklich schmerzvolle Askese sein. Und auch hier gilt wieder: Yoga ist ein Heilsweg der absoluten Befreiung.

*********hmidt:
ich sag mal wenn ich für viel spaß in diesem leben weniger Karma Punkte sammele und die Chance habe wieder geboren zu werden und wieder viel spaß haben kann... YES alles richtig gemacht.

Im Yoga würde man sagen: Alles falsch gemacht, weil Wiedergeburt. Und Wiedergeburt ist eben nicht Befreiung.

Dass du nicht verletzen möchtest, wenn du dich deiner Sexualität hingiebst, ist höchst ehrenwert und in der Tat ein yogisches Ideal. Darin stimme ich dir voll zu.

Beste Grüße

Unbestimmt (Er)
*********hmidt Mann
9 Beiträge
naja... unbestimmter
Religiöser Ursprung bedeutet nicht gleich Religion! Es gibt im Yoga keinen einheitlichen Gott an des es zwingend zu glauben gilt. Sondern nur der glaube an eine höhere macht die man "Gott" nennt aber wie diese für jeden einzelne aussieht... bleibt jedem selbst überlassen. Daher gibt es keine Einheitlichkeit der man folgen kann und somit ist keine Religionsgemeinschaft möglich. Man kann eben nur den Philosophischen Iden oder Konzepten versuchen zu folgen.

Was die Geschichte des Yogas angeht haben die Brahmanen für ihren Machtausbau schon Schindluder betrieben. Gewalt war definitiv eine Option, wenn man sich z.B.die B. Gita durchliest wird Prinz Anjuna quasi von Krishna aufgefordert die Schlacht zu schlagen. Ist also die Frage was z.B. mit Ahimsa (wenn wir mal bei den Yama und Niyamas bleiben wollen) Ursprünglich mal gemeint war! Die alten Griechen haben die Demokratie erfunden, die Gleichheit aller Bürger/Menschen vor dem Gesetz... Frauen und Sklaven zählten aber nicht zu Bürgern oder Menschen also hatten sie keine rechte vor dem Gesetz. Aus damaliger Sicht völlig korrekt sehen wir heute anders und das ist gut so.

Und das Frauen offiziell Yoga praktizieren durften, ist mir neu! ich weiß das sich Sri T. Krishnamacharya in Indien keine Freunde gemacht hat als er nicht nur einen Frau sondern auch noch eine westliche Frau im Yoga Unterrichtete. Daher haben sicher Frauen Yoga praktiziert aber ich glaube nicht offiziell.

Und wie haben den Saddhus ge-bzw. überlebt? Die heiligen Männer wurden für den Weg der Erleuchtung und als erleuchtete Ratgeber von reichen Männern oder Dörfern ausgehalten. Sonst wäre man ja als Saddhu verhungert.

Das ist schön das du sagst das Hatha nicht Sonne oder Mond bedeutet... tut es aber doch. Und damit wären die Gegensätze wieder im spiel. Es bedeutet aber auch, wie übersetzt du es :"Zwang, Druck, Gewalt, Schmerz" man kann es aber auch als :"Anstrengung, Kraft oder Beständigkeit" übersetzen.
Und innere ruhe, also 1.2 der Sutra könnte man auch als innere/ Geistige Harmonie übersetzen. Das es viel um Verzicht geht um zu einem höheren bewussten zu kommen stimme ich dir zu aber Asana bedeutet z.B. nicht Schmerz sondern "Fest und angenehm" und die können echt schmerzvoll sein :-). Ich glaube auch das "schmerzvoll" für jeden etwas anderes bedeutet. Für mich wäre jeden morgen um 4 ihr aufstehen schon sehr schmerzvoll!!

Und noch mal ich würde gerne die Kirche im Dorf lassen... Wenn man unbedingt sich an Regeln und Gesetze halten möchte die Uralt sind, dann kann man doch bei der Bibel bleiben! Im großen und ganzen ist es ja ähnlich. 10 Gebote, 7 Todsünden usw. und da ist ganz klar geregelt... wenn du dagegen verstößt = Sünde = Hölle bzw. Fegefeuer bis in alle Ewigkeit.

Ich finde Patanjali war so nett und hat uns eine Weg zusammen gefasst der zur Erleuchtung führen kann, zusammen getragen aus vielen alten Vedischen Texten. Er hätte sich die zeit nehmen können seine Sutren interpretieren zu können hat er aber nicht. Ich denke das war eine bewusste Entscheidung. Denn wie in der Körperlichen Asana DU, dein Körper, deine Wille und Tagesform entscheidet wie Tief du in z.B. Uttanasana gehst ist es dir überlassen wie tief und asketisch du die Sutren lebst.

Ich weiß nicht ob alle Fakten, Übersetzungen usw. von mir korrekt sind aber es ist auch fast egal. Egal welchen Yoga Weg man geht, den der Asana, der Mediation, Ahimsa ohne je Meditiert oder Asanas gemacht zu haben usw. ist völlig egal. Wer Ahimsa nur auf Menschen überträgt aber Fleisch ist, ist der Erleuchtung näher als Gewalttäter. Deswegen Kirche im Dorf lassen und gerne seine Sexualität ausleben, wenn man sich oder anderen damit nicht Schadet und das unabhängig von Yama und Niyama. AMEN
******e66 Paar
668 Beiträge
Diesen Diskurs hier
nehme ich gerade als höchst spannend war.

Gleichzeitig: Was ist das dahinterliegende Thema?
Wo wollen wir alle, die wir uns damit beschäftigen hin?
Welches Ziel und welchen Zweck verfolgen wir damit?

Wollen wir, dass wir morgen oder in 20 Jahren eine Welt des Friedens haben, dass in 20 Jahren das 1000jährige Goldene Zeitalter beginnen kann?
Wollen wir, dass die Menschen auf diesem Planeten sich von den dunklen Mächten - egal, ob inkarniert oder nicht inkarniert - befreien oder von diesen befreit werden?
Wollen wir, dass Wohlstand, dass das Zusammenleben von Menschen inkl. dem Sex, dass Gesundheit sich so materialisieren, dass dies in Friede, Freiheit und in Übereinstimmung mit unserem paradiesischen Planeten erfolgt?

Den Diskurs über das, was war, empfinde ich als bereichernd, lehrreich, informativ.
Was machen dieser Diskurs, die verwendeten Worte, die ihnen innewohnenden, in sie hineingelegten, aus ihnen - subjektiv - herausnehmbaren Emotionen mir uns, die wir diese Zeilen lesen und mit all den anderen Menschen, mit denen wir uns darüber austauschen?

Was hingegen möchten wir eigentlich haben im Vergleich dazu, was ist?
Wo wollen wir durch unsere Beschäftigung mit dem Thema, durch Yoga, Meditation, unsere Lebenswerte, Gespräche, den Austausch hin?

Uns ergehen in trennenden Diskussionen oder das Gemeinsame finden?
Wollen wir uns als Lichtseite voneinander entfernen?
Oder wollen wir lieber die Vereinigung aller hellen, lichtvollen Kräfte, Wesen, Seelen/Menschen auf diesem Planeten, um gemeinsam, stark unser aller Licht zum Strahlen zu bringen und anderen Menschen dabei und damit helfen, dieses Licht auch in sich zu spüren, wahr zu nehmen, zu stärken, ebenfalls zum Leuchten zu bringen?

Was bedeuten würde und erfordert, dass es uns gelingt, das Gemeinsame zu finden und - so schwer dies auch sein mag und so viel Übung dies auch immer erfordern mag - ausnahmslos über alles zu stellen.

All jene unter uns, die Yoga machen, die sich mit Spiritualität, mit Glauben, mit Bibel, Baghvat Ghita und anderen Weiheiten, Lehren, Erkenntnissen beschäftigen, die dies in ihren Gedanken und besonders im Herzen als Ziel haben: Dann lasst uns dies gemeinsam anstreben.
Und auch so in vereinigender Absicht an- und aussprechen, um einen Dominoeffekt des Guten, des Lichtvollen, der Vereinigung der Licht-Kräfte in Gang zu bringen.

Ein liebevolles und herzliches Atma Namasté *herz4*
******ere Frau
2.906 Beiträge
Gruppen-Mod 
die Frage nach der Sexualität
steht, wie ich sehe, bei der TE im Interesse.

Ja, das ist bei den meisten Yogawegen ein schwieriges Thema. Ich kann mich an eine Erzählung zu Shivananda erinnern, wo er seinen Schülern auftrug, nur einmal im Jahr Sex zu haben. Nach einem Jahr meinte er, dass sie ja wohl auch auf das noch verzichten könnten....

Der Grund liegt darin, dass Sexualität sehr stark mit Begehren im Zusammenhang liegt. Überhaupt wissen alle "geistigen Schulen", auch die westlichen, dass Sexualität meist mit Begehren einhergeht. Begehren ist Bindung, Hineingreifen in den anderen, ein Wollen, Fordern, Erwarten. Dies hindert jede geistige Entwicklung.

Im Tantra geht man den Weg, eben nicht in den anderen hineinzugreifen, sondern zu geben, sich hin-zu-geben ohne etwas zu erwarten. Zu schenken in liebevoller Hinwendung. Dies setzt sich dem Begehren entgegen.

Heute habe ich ein wenig in der Theosophie Rudolf Steiners gelesen, wo auch vor einer Haltung gewarnt wird, in der man die Lust als solches nicht fördern sollte. Vielmehr sollte die Lust ein "Sinnesorgan" werden, das uns zu Tieferem, zum Wesen einer Sache hinführt.

Es geht letztlich darin nicht darum, keinen Sex zu haben, sondern darum, dass man bei einer angestrebten geistigen Entwicklung lernt, Lust nicht um der Lust zu bekommen, sondern hindurchzugehen in seelische Tiefen und dadurch zu begreifen, dass es um ein "Du" geht.

Ich für mich habe schon vor Jahren festgestellt, dass mir Sex nur um der Lust willen nicht wirklich innere Befriedigung bringt. Ich brauche die "Veredelung" meiner Lust, um Hingabe zu erfahren oder jemanden "Hingabe" zu lehren, der es lernen möchte. Für mich ist Lust nur in Verbindung mit der tiefen seelischen Verbindung zu meinem Partner befriedigend, da, wo man sich sieht, sich seelisch berührt, wo man aus den Augen des Partners sich und ihn sieht.

Insofern sehe ich keinen Widerspruch zum Yoga, zumal ich mich übe, niemals in meinen Partner hineinzugreifen mit meinem Begehren. Somit ist auch Sex für mich durchdrungen mit meinem Yoga.
Vielen Dank für die bisherigen Beiträge. Ich möchte mal etwas konkreter werden. Wenn ich
BRAHMACHARYA unter dem Aspekt von sexuellem Fehlverhalten betrachte dann fällt es mir generell schwer hier überhaupt korrekt einordnen zu können; sprich " wie muss/soll ich mich in sexuellen Beziehungen verhalten, um weder mir noch anderen zu schaden?

Schade ich bereits wenn ich mir mehr nehme als geben möchte? Wenn der andere nicht bereit ist zu geben was ich mit wünsche und ich mich trotzdem darauf einlasse, was ist damit? Welche Vorraussetzungen müssen denn überhaupt erfüllt sein um eine erfüllte Sexualität für alle Beteiligten zu erreichen? Das Streben nach dieser perfekten Symbiose erscheint mir manchmal als solch ein hohes und unerreichbarers Ziel .. wir sind Menschen, wir empfinden Lust, Begierde und Sehnsüchte..auch vor dem Hintergrund erlebter und gemachter Erfahrungen.. dies alles zunächst zurückstellen zu müssen bevor ich eine im Sinne von Pantanjali Sexualität zu leben in der Lage bin scheint mir doch recht utopisch. Und wenn ich nur davon ausgehe, dass alles gut ist solange ich niemanden verletzte... wie kann ich mir da sicher sein? Kann ich nicht, und da fängt es doch schon an...
oder?
******ere Frau
2.906 Beiträge
Gruppen-Mod 
Letztlich
können die "geistigen Schulen" nur verschiedene Anregungen geben, die unsereins dankbar aufnehmen und abwägen sollte. Die Verantwortung für uns selbst wird uns niemand abnehmen.

Aber man kann doch ganz schön sehen, dass die Ratschläge da sowohl in östlichen wie auch westlichen Schulen in die gleiche Richtung gehen.
Sehen kann man auch, dass mit Sexualität immer auch Verantwortung für den anderen verbunden ist.
Ich beschäftige mich derzeit viel mit Familienaufstellungen und da ist eine feste Regel, dass jeder, mit dem man GV hatte, in das eigene System gehört und man selbst in sein System. Jetzt muss man sich mal vorstellen, wieviele Menschen jemand in seinem System hat, der seit Jahren swingt....

Es geht nicht um feste Regeln, sondern darum, was diese Regeln wollten. Und da sind wir schon wieder beim Yoga angelangt: Mein Yoga forscht nach dem Wesen hinter den Dingen. Es geht nicht um blinden Gehorsam oder darum, nichts falsch zu machen. Fehler lassen uns immer wieder lernen, nur sollten wir die Augen dafür offen lassen, um uns wieder zu reflektieren.

---- Wort zum Sonntag Ende *zwinker* ----
******ore Frau
4.637 Beiträge
Erstmal Danke an alle, die sich hier so konstruktiv austauschen und vor allem auch für die vielen theoretischen Ausführungen!
Für mich ist vieles neu und ich entdecke Parallelen zu diesen alten Schulen und gehe selber sehr intuitiv vor.
Das meint für mich eher Tantra, die Verwebung von allem.
Da gibt es eine neue Gruppe, die sich damit beschäftigt:
Tantra plus
Ich bin am Handy leider nicht erfahren genug, die Gruppe hier zu verlinken, vielleicht mag das jemand tun?
Für mich geht die Fragestellung in den Bereich "Sexualität transformieren", denn das passiert eigentlich dann, wenn man sich ihrer Anhaftungen bewusst wird und diese überwindet.
Für mich ist der Weg über die Verschmelzung in das All- eins- sein und da bin ich bereits sehr weit von Begehren entfernt.
So ist auch mein Alltag nahezu frei von sexuellem Begehren, vielleicht taucht das noch mal auf, wenn eine intensive Verschmelzungsmöglichkeit mit einem Partner möglich zu sein scheint.
Dadurch, dass ich positive Veränderungen spüren kann, ist die entsprechende Motivation da und die viemals befürchteten Einschränkungen für mich nicht spürbar.
@ themisabeth
Da gibt es eine neue Gruppe, die sich damit beschäftigt:
Tantra plus
Ich bin am Handy leider nicht erfahren genug, die Gruppe hier zu verlinken, vielleicht mag das jemand tun?

https://tantra-plus.joyclub.de/
*********hmidt Mann
9 Beiträge
wie viel Spiritualität ist gesund?
Ich denke das man sich weniger Gedanken machen muss... ob man mit dem was man tut jemanden schmerzen zufügt. Du kannst nur versuchen für dich und andere festzustellen ob alles gut aussieht und sich gut anfühlt. Wenn du dich oder andere sich und dich belügen, das ist das blöd aber nicht "deine" Schuld. Im leben ist der Weg das Ziel und es gibt keine einfachen Wege... und wenn wären die ja auch langweilig. Ab besten wächst man durch Fehler also keine Angst vor Fehlern. Unschön wird es erst wenn du weißt das du was blödes tust aber dich nicht im Griff hast und es zulässt.

Tantra mag eine tolle Erfahrung sein usw. aber mit Verlaub ich finde einige dinge sind einfach gut so wie sie sind. Das gute alte rein raus spiel, hemmungslos ficken oder sich hingebungsvoll Körperlich lieben finde ich großartig. Guter Sex sollte immer aus geben und nehmen bestehen. Ich habe Tantra noch nicht ausprobiert und werde ich bestimmt noch aber ich glaube nicht das mir das besser gefällt als die alte Methode.

Manche dinge muss man einfach nicht kaputt denken.
******ore Frau
4.637 Beiträge
Ach, ich LIEBE ja Menschen, die etwas beurteilen, was sie nicht kennen *rotfl*
******e66 Paar
668 Beiträge
Das ist vielleicht auch das Thema
Yoga ohne Charakterbildung ist Sport, nur halt grad irgendwie "angesehener"/"cooler". Doch nur Sport.
Das Gleiche gilt für Meditierende: Meditation ohne Charakterbildung ist auch nichts Anderes, als gerade etwas zu tun, was "in" ist, wo "man" Neugierde weckt/Aufmerksamkeit bekommt, was die eigene Seele streichelt.

Durch Meditation im Besonderen mag zwar die spirituelle Energie, die Kraft der Materialisation stärker werden, doch Charkterbildung ist damit leider nicht automatisch verbunden; im Gegenteil: "Kundalinisyndrom" ist ein bekanntes Phänomen und charakterisiert sich dadurch, dass solche Menschen sich selbst als "spirituell" bezeichnen, dass Menschen in Heilberufen meinen, "sie" hätten geheilt, durch das Ego, charakterisiert sich bei solchen Menschen auch durch das jegliche Fernhalten und Ab- und Zurückweisen von "Schuld" (im Sinne von: Akzeptanz, für eine Situation oder Entwicklung die Ursache oder die/der Auslöser/in gewesen zu sein).

Charakterbildung umfasst das Ziel, weg vom Schubladieren zu kommen, hin zur Selbstreflexion, weg vom "Du bist so und so" hin zum "Ich nehme Dich/Deine Verhalten jetzt gerade so und so wahr", weg vom "entweder-oder", hin zum "sowohl-als-auch".
Charakterbildung umfasst auch die Bereitschaft und auch Fähigkeit, sich selbst immer und immer wieder mal den "Spiegel" vorzuhalten, und auch vorhalten zu lassen, zu akzeptieren, dass Fremdbild und Selbstbild verschieden zueinander sein können/sind und daran zu arbeiten, dass diese möglichst deckungsgleich werden (was nur durch Selbstreflextion gelingt, doch nach einiger Zeit das dann sehr gut gelingt).


Damit/durch Charakterbildung jedoch auch weg von den Gedanken, ich sei für das Glück der Welt verantwortlich hin zum bestmöglichen Beitrag zum eigenen Wohl als auch zum Wohl der Anderen (beinhaltet letztlich alle fühlenden Wesen uns somit auch Tiere, ja im weitesten Sinn sogar den Planeten; doch lassen wir die "Kirche im Dorf" und bemühen wir uns, im Alltag, am Arbeitsplatz, in unseren Partnerschaften, in unseren Begegnungen uns bestmöglich zu verhalten. Bestmöglich im Sinne von respektvoll, fragend dort, wo wir noch wenig oder zuwenig/gar nichts wissen, höflich und zuvorkommend, geben und nehmen könnend, uns, unsere Gedanken, Worte und Taten prüfend, ob sie wertschätzend, liebevoll und eben respektvoll etc. waren/sind, auch unter dem Aspekt: Was wäre, wenn all das, was ich denke, sich unmittelbar materialisieren würde: Würde ich das Wollen?

Und: Gehe ich mit anderen (fühlenden Wesen = Menschen und Tieren) so um, wie ich möchte, dass Menschen mit mir umgehen? (= Goldene Regel)

Damit auch zum Thread-Thema:
Es ist nicht an uns, permanent für Andere zu denken, zu fühlen oder gar zu handeln.
Wie jemand empfindet, wo für jemand anderen die Grenze liegt (im Alltag wie auch im Sexuellen) ist eine individuelle Sache und hat ihre Ursache in vielen vielen Dingen.
Da spielen das Karma aus Vorleben genauso mit wie die systemisch vorhandenen Aufträge (und durchaus auch "Schuld", wie z.B. Übervorteilung von Menschen oder gar Familienmitgliedern oder auch Verrat (z.B. im 2. Weltkrieg/zur Nazizeit)), wie auch die Erziehung wie auch das gesellschaftliche Umfeld (wurde ich katholisch erzogen oder "rein christlich", bin ich in einem muslimischen Umfeld aufgewachsen oder in einem atheistischen, war Nacktheit bei uns zuhause üblich oder sah man einander nur angezogen, wie wurde mit Fehlern als auch mit Erfolgen umgegangen und so weiter und so fort).

Wenn wir eine uns bekannte Grenze mit Gewalt überschreiten, dann ist das klar abzulehnen. Alles Andere dürfen wir durchaus auch als "Hilfe zur Entwicklung" verstehen, da wir alle gemeinsam manchmal einen "Schubs" von außen "brauchen", um einen Entwicklungsschritt zu tun. Dieser "Schubs" kann schmerzvoll sein oder auch sanft, in letzter Konsequenz ist er immer liebevoll (auch, wenn wir das subjektiv oft anders wahrnehmen, liebevoll deshalb, (wenn und) weil es uns in unserem Fortkommen hilft).
Ja, wir dürfen auch etwas einfordern oder nach einer Einforderung geben. Die Frage ist sicherlich das "Wie wird eingefordert?". Ist es in der Form eines "Du musst" oder eines "Bitte, sei so lieb" oder eines "Bitte, spring da über Deinen Schatten, dafür gebe ich Dir X, was Dir wichtig ist".
Ja, das Leben ist ein Geben und Nehmen. Manchmal haben jedoch gerade Menschen, die "auf dem spirituellen Weg sind" eine Schwierigkeit gerade mit dem Nehmen. Doch das Nehmen ist essentiell, denn es gibt kein Geben uns gegenüber, wenn wir unsererseits nicht Nehmen können. Logisch.

Wie auch in der Kindererziehung, gibt es kein universelles Lebenkonzept, keine universell gültige Aussage, wo die Begierde oder ein Begehren zuviel sind oder doch noch mehr sein dürfen.
Jedenfalls: Dort, wo Zwang dahintersteckt, wo Wut kommt, wenn Begierde und Begehren unerfüllt bleiben, und auch dort, wo dies in eine Sucht/in einen Zwang der permanenten Wiederholung kommt, die einseitig ist, dort ist es klar zu viel. Warum ich das "einseitig" hier einfüge?
Wenn etwas von beiden Beteiligten (in meist einer Paarbeziehung) so gewollt wird, wo Häufigkeit, Intensität, Spielvariante des Sex im Gleichklang ist, ist alles gut.
Wo 1 das Mehr möchte und "überintensiv einfordert", ist es zuviel. Gleichsam gilt jedoch auch: Wo das Mehr permanent abgelehnt und "überintensiv zurückgewiesen wird", ist es zuviel.

Geben und Nehmen. Wie Wellen, wie das Wasser, das fließt. Dann ist es gut, so darf/"soll" es sein.

Wenn es anders ist: Selbstreflexion. Von allen Beteiligten. Finden von Lösungswegen: Anderer gemeinsamer Umgang, ich gebe hier und Du gibst dort oder bis hin zur Trennung, wenn keine Lösungen gefunden werden können, die für beide Teile eines Paares einen Ausgleich von Geben und Nehmen, von begehren und begehrt-werden etc. etc. darstellen.

Ich bin beeindruckt von dem vielen Wissen hier.

Das Leben ist ein Prozess der Synthese, der Weiterentwicklung, des Scheiterns und des Erfolges, des Miteinanders. Nur im Miteinander, nur im Alltag findet letztlich auch die wahre spirituelle Entwicklung statt, denn während eines Seminares, in einer Höhle oder Jurte, während einer Meditation oder wie/wann/wo auch immer im geschützten Bereich ist "Mann/Frau" schnell mal spirituell:
Erst im Alltag, in Konflikten, in der Begegnung mit anderen Menschen (als "Höhepunkt einer Begegnung" dürfen wir die Paarbeziehung sehen) zeigt sich die wahre spirituelle Entwicklung.
Und da es Ent-Wick-lung heißt, beinhaltet es auch den permanenten Prozess des Lernens und damit auch des Fehler-Machens und damit auch des um-Verzeihung-bittens (am Besten direkt, doch auch, wenn dies still geschieht, "Hauptsache ehrlich") als auch des Sich-Selbst-Verzeihens (was vielen (den meisten?) "Menschen auf dem spirituellen Weg" am Schwersten zu fallen scheint).

Ich wünsche allen einen wunderschönen Tag und eine bestens gelungene Woche!
Ein herzliches, liebevolles Atma Namasté *herz4*
*********hmidt Mann
9 Beiträge
habe ich mir schon gedacht...
mir war klar das ich dafür kassiere... (also das ich etwas kritisiere, was ich nicht getan habe, ohne es auszuprobieren).

Spiritualität ist ein Weg aber KEIN Ausweg. Viele unglückliche Menschen verlaufen sich im Gedanken das sie sich durch ihre Spiritualität besser fühlen. Es geht aber nicht darum in eine Scheinwelt zu flüchten. Es geht darum besser und zufriedener in dieser unserer echten Welt zurecht zu kommen. Du kannst dich jeden Tag hinsetzen und 3 Stunden Yoga praktizieren, 2-3 Stunden Meditieren und was weiß ich noch machen um ein erfülltes und spirituelles leben zu leben. Ich glaube irgendwann ist es nur noch eine Flucht vor der Realität, sich ablenken, beschäftigen um aus der Realität zu flüchten und es sich selber als gut und gesund zu verkaufen.

Ich mag es mal 1 Woche auf einen Retreat zu fahren, ich mag es mal 7 Tage Heil zu fasten, ich finde es gut sich mal für einige Zeit sich der stille hinzugeben. Ich finde es auch toll, alles mögliche mal auszuprobieren aber dabei nicht den Boden der Realität zu verlieren. Wer in einem Restaurant erst mal den richtigen Energetischen platz finden muss, in sein bestelltes Stilles Wasser eigene Energie Steine legt um das Wasser mit fehlender positiver Energie zu bestücken usw. der ist meiner Meinung deutlich "DRÜBER".

Ich glaube das Tantra eine tolle sexuelle Erfahrung ist und bestimmt eine tolle Spielart. Vielleicht ist es sogar hilfreich seine Sexualität und Sexuelleenergie besser kennen zu lernen und zu kontrollieren. Mag alles sein aber ich möchte für mich das es eine Spielart bleibt und nicht die einzige Möglichkeit mich und meine Partnerin sexuell zu erfüllen. An dem Punkt halte ich es wieder für eine Flucht. Ich finde es nämlich auch mal animalisch immer noch toll... nachts im Auto so geil zu werden, das man sich schnell eine stelle sucht in der man dann kurz oder länger übereinander herfällt uvm.

Es geht mir also nicht darum etwas schlecht zu machen was ich noch nicht kenne, sondern ich glaube das die Dosis das Gift macht. Und für mich ist und bleibt Yoga die Kunst seinen Körper und Geist im Gleichgewicht zu halten, also die MITTE! Und Mitte bedeutet das es die Worte "nur", "Immer" und "niemals" vorsichtig verwendet werden sollten. Meine Mama pflegt zu sagen "Immer schön ist nie schön" und ich glaube Mama hat recht *g*
******e66 Paar
668 Beiträge
Der Punkt ist,
über etwas zu befinden, womit Mann sich nicht beschäftigt und daher zwar eine Meinung hat, jedoch kein Wissen, auf das diese Meinung beruhen könnte.

Mit Dir bin ich jedenfalls darin, dass Esoterik, Energetik für viele Menschen heute ein Flucht in eine Scheinwelt darstellt. Weil es eine schöne Welt ist und die Beschäftigung mit dem Spiegelbild (das uns sehr häufig (oder am Beginn dieses Wegen sogar meist oder gar ausschließlich) im Außen (in unseren Partner/innen, in unseren Arbeitskolleg/innen oder Chefs, in unseren Alltagsbegegnungen) gezeigt/dargestellt wird) einfach auch weh tut.

Da viele viele (die meisten?) von uns jedoch in der Kindheit/in den ersten 18 bis 20 Lebensjahren schon anstelle von Lob und Stärkung Tadel und Schwächung erfahren haben, da die meisten von uns bei unerwünschtem Verhalten gehört haben "Du bist schlimm" anstatt von "Jetzt hast Du Dich schlimm verhalten" oder z.B. gehört haben "Du bist dumm" anstatt von "Jetzt hast Du zuwenig darüber nachgedacht", ist es logisch und auf allen Ebenen bestens verständlich, dass wir Schmerz vermeiden wollen, vor allem "Seelenschmerz".

Ich nehme im letzten post viele Bewertungen wahr, erkenne jedoch dahinter kein Wissen (zumindest den Formulierungen nach).
Wenn dem so ist, dass bewertet wurde ohne Wissen, dann finde ich das schade, denn es behindert zu einem guten Maß das breiter-Werden im Wissen, in der Wahrnehmung, in letztlich allen Bereichen des Seins, es behindert auch darin, noch besser inneren Frieden zu finden und noch gelungener äußeren Frieden zu schaffen. Doch genau das ist es wesentlich, was wir brauchen:
Als Masse heil zu werden in unserem Inneren.
Darauf basierend als Masse/Menschen/Gesellschaft/Staat Friede im Außen zu finden.

Anstelle von Bewertung von etwas, zu dem kein Wissen, sondern nur Wahrnehmung vorhanden ist, bietet es sich an, mit Menschen, die so und so oder so handeln, den Kontakt zu suchen und zu fragen, was dahintersteckt, welche Motivation es gibt, weshalb das Verhalten so oder so und so ausgerichtet wird.

Doch - und das ist das Schöne - wir alle dürfen und können uns darin üben, uns zu wandeln. Wir dürfen - und können - heute auf viele Methoden zurückgreifen, die uns dabei unterstützen (vom Beten/Meditieren angefangen über systemische Arbeit, Karmaauflösung, energetische Heilweisen, Klänge, Bilder und wohl tausende andere Wege mehr, die alle letztlich zum gemeinsamen Ziel eines "lichtvollen Seins" führen (soll(t)en) in unserem Inneren/in unserer Seele/in unseren verschiedenen "Körpern"/auf den verschiedensten "Ebenen" heiler und heiler zu werden und - so ist es allen Beteiligten zu wünschen - zum tiefsten inneren Licht zu gelangen und dieses in höchstem Maße zum Strahlen zu bringen; im (das ist entscheidend) Alltag, in unserem täglichen Sein und Tun und Denken und Reden und (eben) Handeln.

Auch daher wünsche ich von ganzem Herzen:


"Möge in Deinem System durch alle Zeit und durch alle Dimensionen jegliche negative Energie ordnungsgemäß und liebevoll aufgelöst und in Friede und Freiheit gewandelt sein unabhängig davon, auf welche Weise, wann oder in welcher Form diese negative Energie in Dein System gelangt ist. Möge diese Heilung und dieser Wandel jetzt, dauerhaft und durch alle Zeiten und alle Dimensionen ordnungsgemäß und liebevoll durchgeführt sein, sofern es dem höchsten Wohle dient."

ODER

"Möge in meinem System durch alle Zeit und durch alle Dimensionen jegliche negative Energie ordnungsgemäß und liebevoll aufgelöst und in Friede und Freiheit gewandelt sein unabhängig davon, auf welche Weise, wann oder in welcher Form diese negative Energie in mein System gelangt ist. Möge diese Heilung und dieser Wandel jetzt, dauerhaft und durch alle Zeiten und alle Dimensionen ordnungsgemäß und liebevoll durchgeführt sein, sofern es dem höchsten Wohle dient."

🙏🙌🕉

Anmerkung: Geschrieben auf zwei verschiedene Sichtweisen, je nachdem, ob man es als Wunsch und Segen an andere Menschen hin formulieren möchte oder an sich selbst fließen und wirken lässt.

PS: Diese Sätze dürfen gerne verteilt und vervielfältigt, in Essenzen einprogrammiert, in energetische Behandlungen integriert oder wo auch immer in lichtvollen Prozessen oder auch in Angstsituationen, in dunklen Seelenmomenten heilsam angewandt werden.


Ein liebevolles und herzliches Atma Namasté
**st
Mal einfach formuliert
Für mich ist Yoga, Meditation und das Studium der Veden u.a. keine Flucht aus der realen Welt.
Ich lebe und wirke nach wie vor hier und im Jetzt, nur bewusster.

In der Bhagavad Gita, der Vedanta und den Upanishaden sowie den Kommentaren zu allen, wird ja auch explizit darauf hingewiesen, wie wir das Gelernte im realen Leben umsetzen und anwenden können.

Es wird gelehrt, das Yoga ein Weg ist, der von allen und in jedem Stadium des Lebens praktiziert werden kann, nicht nur von Asketen und Mönchen, sondern angepasst an unsere momentane Situation.

Ich bin in der Lage mit allem was ich tue yogisch zu handeln und zu wirken. Ich kann jede Tat der göttlichen Kraft (Gott) widmen.
Dabei werde ich nicht perfekt sein, doch der Gedanke und die gute Absicht zählen in diesem Fall, denn ich bin ein Mensch und kein selbstverwirklichter Meister.

Sicher gibt es die Esoteriker die mit einem dümmlich eingefrorenen, heiligen Lächeln über der Boden schweben, doch die haben es meiner Meinung nach komplett falsch verstanden.

Nicht alles ist gut und schön, sondern alles ist OK, so wie es ist und auch das (sogenannte) schlechte und hässliche hat seinen Grund und seine Berechtigung.

Schatten und Licht gehören zusammen und meine Schattenseiten gehören auch zu mir, doch ich liebe mich mit allen sogenannten Fehlern.
Diese sind Teil meiner Aufgabe in diesem Leben und wichtig für meine Entwickg.

Genau so sind Menschen die mich triggern oder stören wichtig für mich.
Ohne diese würde meine Entwicklung nicht gelingen. Durch meinen Ärger darüber, was in mir entsteht und die Reflexion darüber, bekomme ich doch erst eine Ahnung, was mein Thema ist.

Das was mich an anderen ärgert und stört ist in Wirklichkeit ! MEIN PROBLEM !
ICH ärgere mich darüber, also kann auch nur ICH etwas daran ändern.

Die einfachste Lösung, ich entwickle Verständnis für die andere Person.
Die kann vermutlich auch nicht anders, es ist ihre Aufgabe in diesem Leben, so zu sein.
Wenn ich keine Kraft dazu habe, dann gehe ich dieser Person aus dem Weg (so möglich), oder ignoriere sie.

Ich bin Glücklich und Zufrieden, weil ich das erkannt und akzeptiert habe.
...und ich wünsche allen Menschen auf dem Weg diese Erkenntnis zu erlangen, alles Gute und viel Kraft sowie Geduld.

Abschließend noch zwei Worte Buddhas, die für mich, als sehr impulsive Menschin, sehr wichtig waren.

"An Wut festhalten, ist als würdest du ein Stück glühende Kohle fest in Händen halten, um sie nach jemanden zu werfen.
Derjenige de verletzt wird, bist nur du selbst!"


"Wenn du dich von Beleidigungen anderer verletzt fühlst, dann ist das so, als hätte jemand einen Pfeil auf dich abgeschossen, der vor dir auf den Boden fällt und als würdest du diesen Pfeil wieder aufheben und ihn dir selbst in die Brust rammen!"

Ich und nur ich ganz allein bin für mein Glück und mein Seelenheil zuständig.

Es gibt Menschen die mich dabei unterstützen und ich durfte lernen das erkennen und annehmen zu können und es gibt einige, deren Leben eng mit meinen verknüpft sind, doch ich bin in erster Linie für mein Leben verantwortlich. Erst wenn ich mich ganz annehme (dazu gehören positive wie negative Eigenschaften (wer bestimmt eigentlich was zu welcher Kategorie gehört?)) bin ich auch in der Lage andere zu lieben und Liebe zuzulassen.

Ich schaue abends in mich hinein und möchte mit dem zufrieden sein, was ich dort finde.
Diese innere Zufriedenheit kann mir (langfristig) kein Geld, keine Macht, kein Statussymbol geben...
...und auch kein (normaler) Sex.

Uuuuups.......

Das ist jetzt wesentlich mehr geworden als geplant und da ich mit Smartphone schreibe, sicherlich nicht ganz fehlerfrei.

Ich hoffe auf lebhafte Diskussion dazu....

Om shantih
*********hmidt Mann
9 Beiträge
WORT
Liebe Wildcat_Lady ich bin mit dir 100% der gleichen Meinung und finde es genau auf den Punkt gebracht!
Ohne Wut kann ich nicht lernen das es sich nicht loht und nur so gelange ich zu der Erkenntnis der Gelassenheit.

Yoga und Meditation ist oft eine Flucht oder heilende Ablenkung aus den Krisen des Lebens. Aber die Flucht sollte zum "WEG" werden, den Weg der eigenen Erkenntnis mit seinen Dämonen umzugehen und los zu werden. Es gibt aber leider viele die nicht (oder noch nicht) bereit sind sich den Dämonen zu stellen sondern immer neue Wege finden müssen sich zu Flüchten oder sich abzulenken. In dem Fall ist weniger (Yoga und Meditation und Spiritualität) mehr... meiner Meinung.
So kann auch Yoga und Meditation ungesund sein oder werden.

Für mich ist und bleibt die Erkenntnis, man muss gelegentlich zu den Seiten oder nach oben und unten ausscheren um sich der Mitte wieder bewusst werden zu können.

Ich für meinen Teil danke euch für die sehr schönen Inhalte und Wildcat hat es auf den Punkt gebracht und für mich hat das Thema ein ende gefunden *g* Merci Lady
******ere Frau
2.906 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wer
Yoga als Flucht sieht, hat nicht verstanden, worum es hierbei geht.
Wellness-in-Pulheim
*********raum
97 Beiträge
Nachtrag zum Beitrag von themisabeth
Ich habe vor langer Zeit, als ich mich mit dem Ursprung diverser Meditationsformen / Lebensphilosophien beschäftigt habe, auch mal gelesen, dass der Ursprung vieler heute so kontrovers behandelten Dinge, aus einer Grundströmung kam. Da war z. B. Tantra (nicht das, was wir heute so nennen), wo es um ein Verehrungsritual geht. Und um dieses gut und geschmeidig ausführen zu können waren viel Körperlichkeit, Beweglichkeit aber auch Achtsamkeit, Ruhe und viele andere Dinge, die hier schon angesprochen wurden, erforderlich. Darum hat sich in einer Frühform aus diesen "Philosophien" eine eigene Richtung im Yoga entwickelt, die später, als Tantriker verfolgt wurden, nichts mehr mit Tantra zu tun haben wollten. So soll die A-Sexualität in Yoga eingezogen sein, obschon es gemeinsame Wurzeln gibt (das recht neue Tantra-Yoga hier mal bewußt ausgeklammert).

Leider kann ich heute nicht mehr sagen, wo ich dies gelesen habe. Im Laufe der Jahrzehnte, in denen ich mich beiden Welten bewege, waren es so viele interessante Bücher, Kurse usw. Aber schon aus dem Grund finde ich so manchen Beitrag hier etwas seltsam, gerade auch zur Anfangsfragestellung.

Mir ist klar, dass dieser Beitrag wieder viele Gegeredner auf den Plan bringen wird. Aber ich finde diesen Ansatz gar nicht so abwegig.
******RGA Mann
1.026 Beiträge
...
Alle! "spirituellen" Wege des Ostens wie auch des Westens sind seit Jahrhunderten"zumindest" (um es nicht noch unübersichtlicher zu machen, bleibe ich mal dabei) zweitgeteilt (auch die "Yoga-Wege"):

Der einzig hinreichend öffentlich "bekannte" jeweilige Weg mit den unterschiedlichsten Ausformungen ist der sog.
Rechtshändige Weg, der letztendlich ein religöser, moralisierender, eher Körper- und sexualitätsfeindlicher Weg ist, der auf irgend einem/etwas "Glauben" beruht.
Das ist u.a. ein "Weg" der von den jeweilig herrschenden auch dazu benutzt wird, die jeweiligen Denkstrukturen und "das Volk" zu konditionieren.
Das ein Weg mit div. "Guru-Erscheinungen", Religionsführern, die mit definieren was und wer "Gut" sei, vor allem für eigene Interessen...

Der wahre Linkshändige Weg (im Osten meist Vamamarga, Vamacara oder Kulamarga genannt) - schlechte Kopien gibt es da auch viele - lehnt (zumindest im Bereich echtes Vamamarga/Vamacara, für andere kann ich nicht sprechen) jegliche Denkverbote ab und war im Kern immer eine Geheimlehre.
Im Westen gab/gibt es unterschiedliche Neo-Fassungen.

Auch Yoga ist "ein" Weg von Vielen, der ebenfalls im o.g. Sinn mindestens zweigeteilt ist.
Das bekannte!Yoga, das über "nur Körperübungen zur Ertüchtigung der Verdauung" hinausgeht, sind "Variationen des Yoga des Rechtshändigen Weges".
Nur dieses Yoga wurde und wird veröffentlicht.

Die diversen "Unter-Denkschubladen" sind "Guru-Schulen" überwiegend der Neuzeit des Rechtshändigen Weges.
"Patanjali" पतञ्जलि hat wohl dann einige ältere Ausfomungen des Rechtshändigen Weges wohl verkürzt zusammengefasst .
"Er" wird häufig mit "Schlangen-Unterkörper" dargestellt. Seine Zusammenfassung "der Lehren" betrifft aber nur den nicht ganz so "unreinen" "Oberkörper".

Die Schlange, Drache, Ouroboros, u.v.m. sind u.a. Symbole der Geheimlehren, für die "der Unterkörper" nichts "unreines" ist, Sexualität ist da neben einer frei gelebten Sexualität und Tantrismus durchaus "auch" Entwicklungswerkzeug...steht aber auch im Vamamarga / Vamacara und dessen westlichen Entsprechungen nicht im Mittelpunkt.
Yoga und Tantra sind da nur Teilaspekte.

Im Gegensatz zum "rechten" (die Konditionierung rechts="richtig"="gut" ist auch gewollt) Lehre, angeblich ausgehend von Höchster (angenommener) Göttlichen Macht über überidische- Hierarchien-Gott-/Götter-/-Stellvertreter-Kaiser-König-Religonsverwaltung-Oberpriester-Priester-Guru-Anhängervolk... respektiert der wahre linkshändige Pfad... dieses erfolgreiche Machtprinzip NICHT und stellt immer ALLES in Frage...

Der Rechtshändige Weg hier wie da geht meist grundsätzlich von einem funktionierendem Mustermodell von Unreinheit! bis Erbsünde ...des Geistes, des Körpers, etc. aus... der "ausgemerzt" werden solle...dies war die schnellste erfolgreiche "Globalisierung" und wurde gerne kopiert...

„yogena cittasya padena vācāṃ malaṃ śarīrasya tu vaidyakena
yo‘pākarot-taṃ pravaraṃ munīnāṃ patañjaliṃ prāñjalir-ānato‘smi
Mit gefalteten Händen verneige ich mich vor Patañjali, dem vortrefflichen Wildasketen,
der die Unreinheit des Geistes durch Yoga, der Sprache durch Grammatik, des Körpers durch Heilkunde ausgemerzt hat.“

Der Rechtshändige Weg war immer der Weg der Machterhaltung durch u.a. auch "Brainwashing" für manche Staatswesen, Eliten, Religionsführer, Kaiser, Könige, Gurus,...

Jeder selbst infantile "Sektenführer" der letzten Jahrtausende weiß, kontrollierst Du die Hauptantriebskräfte der Menschen, sicherst Du Deinen Machterhalt und den Deiner Sippe,
Du definierst alles, von "Gut" bis "Böse".

Für "manche" der o.g. (überwiegend im Westen) kam irgendwann einmal die sog. "Aufklärung" ... "ein wenig in die Quere"...die u.a. von innerhalb der Geheimlehren heraus mitinitiiert wurde... und wenn überhaupt, in irgend einer relevanten Tragweite bzgl. individueller Freiheit für mehr als einige Wenige, mit vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten Verzögerung, vielleicht einmal bei der Mehrheit vieler Mitläufer einmal ankommt...

"Ora et Labora verbunden mit Brot und Spielen"... reicht mit jeweiliger geringfügiger Anpassung.. an die jeweiligen Lebensverhältnisse, um daran nichts grundlegendes zu ändern...(wenn auch nur "Mammon angebetet" wird... macht dies keinerlei Unterschied, was "Freiheit" für die Anderen ggf. bedeuten könnte...)

Verfolgung hier wie da... die "gebildeten" Priester-Brahmanen ब्राह्मण , ...- "Kasten" des Ostens- wie des Westens hatten und haben keinerlei Interesse, auch nur irgend etwas zu lehren was ihren "Status" irgendwo in Frage Stellen könnte...das Prinzip wurde, und wird auf vieles was "wirtschaftlich für eher wenige sehr! erfolgreich ist" übertragen...
(Manche "Glaubensverwaltungen" beten (angeblich oder tatsächlich) einen Gott, Göttin, Götter bis ggf. Mammon... an bzw. sorgen zumindest dafür, das die jeweiligen "Anhänger" "für die dort Privilegierten! lukrativ funktionieren)

Innerhalb des "Spielrahmens" des Rechtshändigen Pfades lässt es sich für Privilegierte immer "gut" leben, meist in letzter Konsequenz auf Kosten der jeweilig passend konditionierten Anhänger (möglichst mit Vererbung auf Nachkommen).

Brahmane, Priester, Guru & Co,... sind per Selbstdefinition "göttliche" Vertreter mit Eigeninteressen..die nicht wirklich hinterfragt werden dürfen/sollen.... *zwinker*

Andere Wege wurden schon immer im geheimen gegangen.

Diese Lehren waren dann nur für den jeweiligen inneren Kreis bestimmt und wurden/werden ausschließlich persönlich weitergegeben.
Alles! was darüber jemals geschrieben wurde ist entweder Phantasie des Autors oder Verleumdung durch Vertreter der jeweilig rechtshändigen Wege.
(Durchaus auch z.T. als Projektion ihrer ggf. nicht gesund gelebten abgespaltenen Sexualität und ggf. Pseudo-Moral bis zu eigenen Rechtfertigung wenn Sie selbst gegen ihre Moral verstoßen, war es irgend eine "böse Macht bis böser Zauber, Versuchung, Übernatürlich Unterirdisches...alles und gar sich selbst zu hinterfragen... schadet diesem Geschäftsmodell, so lange es einigermaßen "läuft")
Fakten-Check hilft häufig weiter.

Der Buddhismus hat wohl anfangs versucht, u.a. Menschen aus diesem! vererbt konditionierten "Reinkarnations-Samsara-Kreislauf" zu befreien...aber wie Menschen sind..."entdecken viele ihre neue Möglichkeiten zu Einfluss und ggf. Macht"...aber immerhin ein wirklicher Versuch auf der "rechtshändigen" Seite...

Im Yoga nimmt jeder ("rechts wie links") sein Joch auf sich...die Wege dabei und vor allem die Ziele unterscheiden sich jedoch teilweise sehr...

Wobei manche "Selbstverständlichkeiten" im gleichberechtigten gesunden menschlichen Umgang... weder einer Yoga-Sutra noch eines religiösen Gebotes bedürfen sollte...

Genauer hingesehen! gelten dann hier wie da, häufig Regeln nur für Anhänger und Schüler. ..oder "Fußvolk/Mitläufer"...salbungsvolle Gesten und dargestellte Demut sollte in einem Realitätscheck bestand halten... Ausnahmen hier wie da...
Wenn manche Anhänger/Sannyasin/Gläubige,... mitbekommen würde... was so auch über sie hinter vorgehaltener Hand von "Heiligen" gesagt und auch in "Hinterzimmern" getan wird...lassen wir das *wuerg* ...Verallgemeinern lässt sich nichts...(Fakten-Check auch ohne Einrechnung von "Dunkelziffern" reicht)

Yama - zwischenmenschliche Ethik
Niyama - persönliche Lebensführung
Asana- Haltung, Stellung
Pranayama - Atmung, Kontrolle der Lebensergie
Pratyahara - Entspannung, Rückzug der Sinne
Dharana - Konzentration
Dhyana - Meditation
Samadhi - Überbewusstsein ("über" sehe "ich" nicht so)


Ein "rechter" "geistiger" Yoga-Weg fängt eigentlich erst bei Pranayama, Pratyahara, Dharana und Dhyana an und endet vielleicht eher im Ausnahmefall mit Samadhi.

Die "linke" Variante beginnt für Anfänger ähnlich (mit teils anderen "Lehrinhalten" und dem ständigen "Stress" alles zu hinterfragen) und ..."Samadhi" wäre da, wenn, ggf. nur eine Zwischenstation "auf dem Weg"...hier dann ggf. "erst der tatsächliche Anfang des wirklichen Weges"...

"Namas & Niyamas" u.v.m. sind allgemein oft nur... "gültige Regeln für die jeweilige Anhängerschaft"...

Gut und richtig für sich selbst gelebt und dabei Andere nicht beeinträchtigend, ist alles! ein Guter und richtiger Weg für sich! "Eine Einzige", sofern benötigte, "Wahrheit" ist dabei wenn, ausschließlich gültig für sich selbst!

(Alles o.g. "IMHO" - nur Meinung)


Namasté & Tashi Delek
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