Hallo Annette,
du fragst, wie du deine Yogapraxis meditativer gestalten kannst. ...
Glaubst du das funktioniert mit einer Uhr?
Meditativer heißt für mich, mehr in dich rein spüren, mehr erkennen, was der Körper dir sagt, mehr zu fühlen, was für dich gut ist. Es bedeutet nicht, einen neuen Plan zu haben und strikt danach zu handeln.
Wenn du dir angewöhnst, das Halten der Asanans von deiner Atemzahl abhängig zu machen, dann hast du einen kleinen Richtwert, der aber einigermaßen meditativ bleibt. Ist die Haltung dir zu anstrengen, wird die Atmung schneller und du gehst früher raus, sagt dir die Haltung wirklich zu, bleibt der Atem tief und ruhig und du bleibst somit länger in der Haltung. Wieviele Atemzüge du dir versuchst vorzunehmen liegt ganz bei dir. Wenn ich sie zählen will, dann wähle ich Zahlen, die für mich eine besondere Bedeutung haben wie 3, 7, 9, 11 oder 21.
Meditativer heißt auch, dass du spürst, welche Unterstützung dein Körper heute, jetzt braucht und du danach die Asanas wählst. Oft entsteht dann eine Führung und am ende des einen Asanas, taucht das Bild des nächsten in dir auf, ohne dass du darüber nach grübelst. Wenn dies nicht der Fall ist, dann praktiziere einfach ein paar Asanas, die du gerne magst. Stellst du fest, das ist es heute nicht, geh raus und spüre nach.
und noch eines, so leicht Shavasana auch klingen mag, auf den ersten Blick, gehört es doch zu den schwierigsten Haltungen. Bleibe mal 10 Minuten ganz achtsam, ohne Gedanken, ohne dich wegtreiben zu lassen in Shavasana.
Ich wünsche dir viel Freude in der Begegnung mit dir
liebe Grüße
Heike