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Hochsensibel und Umgang mit Kindern

*********frau Frau
9.501 Beiträge
Themenersteller 
Hochsensibel und Umgang mit Kindern
Ihr LIeben.

ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir krampft sich so oft das herz zusammen, wenn ich im öffentlichen Raum erleben muss, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen.
Als ich heute in der S-Bahn saß, saß mir eine Frau mit zwei kleinen Kindern (3 - 4 Jahre) gegenüber. Die Kinder heulten und wollten, dass ihre Mutter was "Besonderes" heute mit ihnen machen sollte. Die Mutter lächelte sie kalt an (okay, ist jetzt meine Interpretation) und meinte, dass sie das ganz bestimmt nicht machen würde, so wie die Kinder sie angeheut hätten.
Ich hätte am liebsten mitgeheult. die Kinder waren so verzweifelt und wussten sich gar nicht zu helfen. Und die Mutter war irgendwie völlig ohne Empathie. Kindersorgen sind ja keine wirklichen Sorgen, oder? *nene*
Das erlebe ich so oft. Es ist für Eltermn oftmals völlig in Ordnung, dem Kind den eigenen Willen aufzuzwängen und den Willen des Kindes zu brechen. Ich erinnere mich noch genau, wie schmerzlich das für mich als Kind war, denn meine Eltern waren auch solche Eltern (und sind es vermutlich noch).
Als mein sohn kleine war (und jetzt immer noch) war es mir wichtig, in schwierigen Situationen eine Lösung zu finden, aus dieser Situation zu kommen, wobei keiner sein Gesicht verliert.
Aber was meint ihr? Kennt ihr solche Wahrnehmungen, und wie geht ihr damit um?
********gika Frau
731 Beiträge
Das Problem bei solchen Situationen ist, dass man dazu neigt voreilig zu urteilen. Weil einem der Kontext eventuell entgeht und zudem lediglich ein kleiner Ausschnitt vom Umgang mit dem Kind bekannt ist.

Es könnte sein, dass die Frau ohnehin im Stress war und die Kinder diesen eben vertieft haben. Könnte auch sein, dass die Kinder schon eine ganze Weile quengeln und diese kurze Moment halt das endgültige Schlusswort dazu darstellte.
Selbstverständlich wirken Eltern aus dem Zusammenhang gerissen oftmals ungerecht und ich will nicht bestreiten, dass es tatsächlich genug Eltern gibt, bei denen dies grundsätzlich der Fall ist. Aber es ist immer schwierig, einen derartigen Augenblick ohne Hintergrundinformation objektiv zu betrachten.

Im übrigen bin ich selbst als HSP nicht zu jeder Zeit in der Lage gelassen und empathisch auf meinen Sohn zu reagieren. Womöglich auch gerade weil ich HSP bin. Ein Überreiz kann nun einmal auch von Kindern ausgelöst werden.
Da reicht schon, wenn zum 50. Mal die Frage "warum" fällt. Erst recht, wenn es immer noch dasselbe Thema ist ...

Ich verneige mich deshalb vor denjenigen, deren innere Ruhe augenscheinlich durch nichts zu erschüttern ist.
****nw Mann
3.525 Beiträge
Wenn Kinder weinen.... ist das nicht unbedingt etwas Schlimmes, sondern kann sogar gesund für das Kind sein...
Wenn man die reine Emotionalität nicht König sein lässt, für uns HSP eine große Falle... kann das "coole" Handeln der Mutter sogar genau richtig gewesen sein. Denn wie meine Vorrednerin richtig bemerkte, kennst auch Du die Vorgeschichte nicht.

Ich begegne umgekehrt viel zu oft Eltern, die viel zu schnell und gedankenlos die Wünsche ihrer Kinder erfüllen... Das Resultat sind dann oft kleine Tyrannen oder auch sehr übergewichtige Kinder, denen immer alles zu Essen geboten wird, was sie möchten....
...weil diese Kinder gelernt haben, dass sie nur herzergreifend genug weinen müssen, und ihre Wünsche werden erfüllt...
Oft auch aus der Angst der Eltern heraus, ansonsten als hartherzig bei Beobachtern rüberzukommen... Merkste was? *zwinker*

und ganz ehrlich: Die unsozialsten, am wenigsten sozialisierten Kinder, die ich kenne sind genau die, die keine Grenzen kennen, weil ihnen alle Wünsche erfüllt werden.



Liebe Grüße
Aladin
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich denke, man sollte damit vorsichtig sein, solche Situationen von außen zu beurteilen. Ich bin selbst Mutter und - ganz ehrlich - ich fand das früher mehr als unpassend, wenn Fremde mir ungefragt Ratschläge gegeben haben. Besonders alte Omis sind immer schnell dabei, Mitleid mit schreienden oder quängelnden Kindern zu haben, ohne die Hintergründe zu kennen. "Och, nu kaufen Sie ihm doch den Lolli, er weint doch so" ist ein Ratschlag, den man als Mutter eines bockigen Vierjährigen gerade noch braucht, wenn einem das Adrenalin eh schon aus den Ohren quillt.

Ich kann Dir nur raten, Dich mit der Meinungsbildung da etwas zurückzuhalten. Du weißt nie, warum andere Menschen sich gerade so oder so verhalten und ein Zeitfenster von wenigen Augenblicken reicht kaum, um Dir einen Eindruck davon zu verschaffen, ob jemand mit seinen Kindern wirklich etwas falsch macht.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Standpunkte
Hallo ihr Lieben,

Kann es sein, dass einige heute im Stress waren und den Beitrag nur oberflächlich gelesen haben?

Zwillingsfrau Hat doch gar nicht verlangt, dem Willen der Kinder nachzugeben, sondern... anders auf sie einzugehen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das ein HSP Thema ist oder einfach eines über GfK (Gewaltfreie Kommunikation).

Vor drei oder vier Jahren habe ich mich zum Erstenmal mit GfK beschäftigt und dabei festgestellt, dass ich das Verhalten meiner Kinder oft bewerte und zwar mit meinem Maßstab, von meinem Standpunkt. Als ich begann das Verhalten meiner Kinder (z.B. weinen, schreien, stampfen) nicht mehr als Widerstand gegen meine Aussagen, Wünsche, Bedürfnisse zu verstehen, sonder als Ausdruck der Aussagen, Wünsche, Bedürfnisse meiner Kinder und ihrer Hilflosigkeit gegen meine Dominanz, Elternrolle, ... Konnte ich plötzlich ganz andere und leichtere Reaktionen hervorrufen.

Manchmal geht es nicht um das was, sondern das wie!

Gruß
DeltaSagittarii
*********frau Frau
9.501 Beiträge
Themenersteller 
@DeltaSagittarii
Vielen Dank für deinen Beitrag. Es ging mir eher weniger umd die Mutter, sondern um das Wohl der Kinder.

Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, die Mutter zu maßregeln (und schon gar nicht öffentlich), sondern etwas für die Kinder zu tun. Ich habe mit überlegt, dass man eventuell zu den Kindern sagen könnte: Was Besonderes? Ich kann mitr vorstellen, dass euch die Mama heute eine besonder schöne Gute-nacht-Geshcichte vorliest. Oder was GANZ besonderes? Ich habe da eine Idee: Während die Mama das Abendbrot für euch alle vobereitet, denkt ihr euch eine spannende Geschichte für die Mama aus. Wie wäre das?
Damit hätte man sie vielleicht aus dieser prekären Situation rausgeholt. Aber ich mische mich niemals in die Erziehung anderer ein.
Mir ging es einfach darum, was diese Situation MIT MIR macht. Ich kenne das ja selbst, dass man manchmal durchaus genervt sein kann vom eigenen Kind. Aber es geht eben darum, aus dieser Situation herauszukommen, ohne dass jemand sein Gesicht verliert.
Ich hoffe, nun ist meine Intetion ein bisschen besser rübergekommen.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Meinen Standpunkt ändert das leider nicht. Es ist einfach nicht angebracht, sich auf diese Art und Weise um das "Wohl" von fremden Kindern zu sorgen. Das geht einen nämlich schlicht nichts an, wenn ich das mal so direkt sagen darf.

Sich um das Wohl zu sorgen impliziert dass andere Eltern dieses Wohl gefährden und das ist ein Urteil, das Du einfach nicht fällen solltest nur weil Du einen kurzen Austausch beobachtest, der nicht Deinen persönlichen Vorstellungen von Kindererziehung entspricht.
*********frau Frau
9.501 Beiträge
Themenersteller 
Denkfreiheit
Gottseidank sind die Gedanken frei, und ich darf denken, was ich will. Und ich darf mir auch Gedanken um das wohl meiner Mitmenschen machen.

Und , nochmal: Es geht darum, was solche Erfahrung mit euch machen.
****is Frau
9.947 Beiträge
Ihr Lieben steigert euch hier nicht in etwas rein.
Die TE hat eine Situation und ihr empfinden dazu geschildert, dabei ist völlig unerheblich, ob sie das Recht hat, sich zu sorgen. Es liegt in der Natur des Menschen, dass verschiedene Situationen, verschiedene Emotionen und Gedanken auslösen, oder eben auch mal Sorgen.
Das man den Hintergrund des ganzen nicht kennt, schaltet die Gedanken und das empfinden ja auch nicht ab.

Hier wäre es vielleicht mehr angebracht, sich Gedanken zu machen, wie man sich vor solchen Empfindungen, wenn sie einen belasten, schützen kann oder einen Umgang entwickeln, der sie erträglich macht.

Die Geschichte der TE ist dabei als Auslöser zu betrachten, als ein Beispiel, dass aufgrund der eigenen Erfahrung wohl ein besonderer Trigger ist.

Versucht doch bitte euren Blickwinkel einfach weit zu halten.
Es geht schlussendlich eben nicht darum zu beurteilen ob die Mutter richtig oder falsch gehandelt hat, sondern darum wie sich die TE dabei gefühlt hat und das die Situation für sie offensichtlich belastend war.
Wie schafft sie es also, sich und ihre Emotionen zu distanzieren?
Sich dem Trigger überhaupt bewusst zu werden?
Die eigenen Erfahrungen nicht in solche Situationen zu interpretieren?
und so weiter


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Und noch in eigener Sache, ein Umkehrbeispiel zum Thema "Die Erziehung anderer geht einen nichts an"
Durch diese Einstellung sind schon Kinder gestorben! Ich denke Achtsamkeit sollte man für alle Menschen seiner Umwelt haben. Wie immer spielt das Maß die größte Rolle. So ist es klar nicht notwendig auf eine Erziehung zu reagieren, die meinen Vorstellungen nicht entspricht, aber da wo eine Gefährdung wirklich stattfindet. Die Krux liegt darin, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Auch hier gilt: Erziehung ist nur ein Beispiel, dass sich aufgrund des Eingangsposts hier anbietet, es gibt aber viele weiter Bereiche, in denen das Gleiche gilt)

Dies ist jedoch ein ganz eigenes Thema und hat nichts mit der Fragestellung der TE zu tun, zu der wir jetzt zurück kommen sollten.

Liebe Grüße
Lov_is
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Hm.

Ich denke schon, dass ich aufzeige, auf welche Weise man sich vor solchen Gedanken schützen kann:

nämlich, indem man sich klar macht, dass es Gedanken sind, die unangebracht sind. Indem man sich klar macht, dass man da gerade einzig und allein eine Momentaufnahme sieht und man die Gesamtheit des Verhältnisses von anderen Müttern zu ihren Kindern überhaupt nicht beurteilen kann. Jedenfalls dann nicht, wenn es sich um fremde Menschen handelt.

Vielleicht sollte man sich daran erinnern, dass es so viele Varianten von richtiger und falscher Erziehung gibt, wie es Familien gibt auf dieser Welt. Und dass nicht jeder, der mal streng oder abweisend zu seinen Kindern ist, sie gleich fürs Leben traumatisiert.

Es geht - allgemein gesprochen - darum, die eigenen Reaktionen in eine Verhältnismäßigkeit zu setzen. Das muss jeder Hochsensible ständig tun, denn wir neigen nun einmal dazu, überbordend zu empfinden und zu reagieren.

Wir haben an vielen Stellen auch schon die Vorteile von Hochsensibilität angesprochen. In dieser Situation sehe ich aber eher einen Nachteil. Da ist jemand (die TE), die eine aus jedem Zusammenhang gerissene Situation beobachtet und schon überwältigen sie die Gefühle. Mutterschaft und Elternschaft sind sehr empfindliche, emotional aufgeladene Situationen, gar keine Frage.

Dennoch tut man sich doch selbst keinen Gefallen, wenn man, sobald man ein Elternteil beobachtet, das sich gegenüber Kindern auf eine Weise verhält, die man selbst vielleicht nicht zu 100% befürwortet, in eine emotionale Mitgefühlskrise gerät.

Ich denke, dann ist man in der Pflicht, sich selbst emotional ein wenig zurechtzurücken und sich klar zu machen, dass man da unmöglich das Gesamtbild beurteilen kann und ja, das einen so eine Sache erst einmal nichts angeht.

Ich denke, man hat auch als Hochsensible die Wahl, wie sehr man sich von seinen Reaktionen bestimmen und vereinnahmen lässt. Kontrolle über sich selbst kann und sollte man erlernen, sonst stolpert man im Alltag von einer Sinnkrise in die nächste und das will ja nun keiner, oder?
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