Ich würde gerne mal diese beiden Kommentare herausgreifen
*******aum:
Dieser Sache solltest Du idealerweise mit einem fähigen Arzt nachgehen, der Dich in Deiner Gesamtheit kennt und der nicht nur die akut wichtigste Symptomatik mit Medikamenten zudeckelt.
*******aum:
Die allermeisten Hochsensiblen kennen Angststörungen, Panikattacken, unterschiedliche Phobien und oder Depressionen. Besonders in den Phasen, bevor ein Hochsensibler zu verstehen lernt, warum er so ist wie er ist, ist die Gefahr von psychischen Problemen groß.
@*******aum
Ich habe mich seit Jahren auf der Ebene einer Laiin mit den verschiedensten psychischen Erscheinungsbildern (ich schreibe hier bewusst nicht Störung und erst recht nicht Krankheit!) auseinandergesetzt. Mein Arbeitsumfeld bietet hinreichend Anlass und Möglichkeit mit Wissenschaftlern oder auch Klinikern zu den jeweiligen Themen zu diskutieren und auch im universitären Umfeld an Studien teilzunehmen, die die Erkenntnisse zu den unterschiedlichsten psychischen Komponenten erforschen, testen und neue Erkenntnisse anwenden.
So gibt es Studien und Versuchsreihen zu Depressionen, Panikstörungen, ADHS im Kinder- und Erwachsenenalter und vieles mehr.
Wenn ich die Aussagen der Fachleute richtig verstehe, kann eine emotionale Befindlichkeit in den unterschiedlichsten Abstufungen auftreten:
Beispiele:
Depression in der Varianz von der dysthymischen Verstimmung bis zur schweren Depression in Form einer Psychose
ADHS als geringe Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit bis zu einer derart starken Störung, dass geordnetes Lernen, Leben, Arbeiten nicht möglich sind
Panik- oder Zwangs"störungen" können leicht auftreten oder so beeinträchtigen, dass ein Mensch sein Zuhause kaum verlassen kann.
Jede dieser Beeinträchtigungen kann endogene Ursachen haben: eine physische und klar zu diagnostizierende Ursache wie einen Neurotransmittermangel, der durch Mangelernährung oder Mangelverarbeitung lebenswichtiger Mineralien ausgelöst werden kann. In diesen Fällen werden substituierende Medikamente verschrieben, die diesen Mangel ausgleichen. Dies bewirkt, dass einem "Patienten", den seine Beeinträchtigung so am Leben hindert, damit ein Leben frei von Depression, Angst, Zwang ermöglicht wird.
Dabei sind auch neue Medikamente entwickelt worden, die mit denen, über die es immer hieß, sie würden abhängig, impotent machen oder bei denen auch nur das subjektive Gefühl eintritt, man verliere "die Farben im Leben" und die eigene Kreativität würde beeinträchtigt, kaum vergleichbar sind.
Ein verantwortungsvoller Arzt wird abwägen, was er verschreibt und die Auswirkungen dieses Medikaments über Wochen beobachten. Ist man da unsicher, kann man eine ärztliche Zweitmeinung einholen.
Richtig ist, dass all diese Medikamente nicht heilen - sondern die Symptomatik einer zugrunde liegenden Erkrankung des Mangels beheben. Manchen Menschen ermöglichen sie ein Leben frei von diesen Beeinträchtigungen.
Dann gibt es emotionale und psychische Beeinträchtigungen, die durch exogene Faktoren ausgelöst werden. Zugrunde liegen kann ein Trauma in der Entwicklung dieser Person oder äußere Umstände wie Stress, Burn out, Reizüberflutung, anlassbezogene Trauer wegen Trennung und ähnliches. Auch in diesen Fällen könnte man die Symptome damit lindern, dass Medikamente eingenommen werden. Diese würden dann für den ersten Moment die Folgen lindern, aber auf Dauer eine angemessene Verarbeitung des für die Beeinträchtigung zugrunde liegenden Anlasses verhindern.
Du - liebe TE - erwähntest in deinem Eingangsbeitrag, dass für Dich Meditation nicht ausreichend ist, wenn Du Dich in einem Akutzustand der Reizüberflutung befindest.
Das kann ich gut nachvollziehen.
Im Frühjahr habe ich aber - im Rahmen einer der oben erwähnten Studien - ein Achtsamkeitstraining machen dürfen:
Da werden entsprechende Atemübungen und Meditationstechniken erlernt, die langfristig tatsächlich bewirken sollen, dass jede/r in Momenten der akuten "Bedrohung" von einer Beeinträchtigung, sei es durch depressive Stimmungen, sei es durch Angstattacken, sei es durch Burn out, Möglichkeiten der Selbstregulation hat.
Fazit: Wenn Dein Arzt der Meinung ist, der Serotoninmangel sei ursächlich für das, was du "überbordende Gefühle" nennst, dann kann das Medikament dir punktuell sicher zu einem besseren Umgang mit diesen Gefühlen in diesen Situationen verhelfen.
Wenn du eine weitere Möglichkeit zur Entspannung in diesen Fällen suchst, wäre es eine andere Option, deine Versuche mit Meditation und Atemübungen ebenfalls weiter auszubauen