Intuition + Logik = das beste aus zwei Welten
Ich hatte glaube ich mit anfang 20 eine Phase, in der ich besessen davon war all meine Entscheidungen und Regungen mit logisch-systematisch zu erfassen und zu verstehen. Auch wenn es eine sehr fruchtbare Zeit war, ich habe erkannt, das es bessere Modelle der Selbstreflexion gibt, da über die Jahre einfach die Komplexität zugenommen hat.
Ich glaube, Intuition setzt eine große Menge an Informationen im Arbeitsgedächnis vorraus, welche aber aktuell nicht bewusst verarbeitet. Wichtig dabei ist aber, dass man viele Situationen und Erlebnisse nocheinmal genau durchdenkt. Aber genau das machen wir ja meistens ohnehin
Wenn Menschen behaupten, sie hätten eine rein logische Entscheidung getroffen, werde ich hellhörig. Oft habe ich den Eindruch, sie möchten nur nicht als irrationale Wesen wahrgenommen werden. Man bedenke, die linke Gehirhälfte wird in unserer Gesellschaft überbewertet. Die Neurowissenschaft behauptet, wir selbst treffen keine Entscheidung mit unserem Gehirn, das Gehirn trifft die Entscheidung für uns und überlässt uns lediglich die Interpretation, die man sich dann auch irgenwie krampfhaft-logisch zurechtbiegen kann. Insofern kann jede Entscheidung meiner Meinung nach letztlich auch nur intuitiv begründet werden.
Intuitive Entscheidungen können nicht erzwungen werden, denn es gibt keinen Algorithmus dafür. Es wird aber besser, wenn man seinen ambivalenten Persönlichkeitsanteil versteht.