Mein hochsensibles Kind
Hallo ihr Lieben,ich hoffe, ihr könnt mir in irgendeiner Art und Weise weiter helfen. Mein 9-jähriger Sohn und ich sind hochsensibel.
Seit er klein ist, stößt er immer wieder auf Probleme in seinem unmittelbaren Umfeld. Er wird ausgegrenzt, gerät aber auch immer wieder in Konflikte mit seiner Umwelt. Als Baby hat er sehr viel geweint. Wollte nur getragen werden. Er lernte sehr früh sprechen... Im Kindergarten geriet er immer wieder in Konflikte mit anderen Kindern, zeigte sich für alles aber sehr interessiert und offen. Er konnte sich Dinge sehr gut merken und hat bis heute ein ausgeprägt gutes Langzeitgedächtnis. Auf Empfehlung des Kindergartens wurde er auf eine Hochbegabung getestet. Diese zeigte sich in einigen Bereichen. Seither besucht er einmal wöchentlich die Entdeckertagsschule ( ein Förderprogramm für hochbegabte Kinder des Landes Rheinland-Pfalz). Kurz vor seiner Einschulung im Jahr 2014, habe ich mich von seinem Vater getrennt und bin mit meinem Sohn in eine eigene kleine Wohnung gezogen. In der Schule geriet er dann immer wieder in Konflikte mit anderen Kindern und wir wurden oft zu Elterngesprächen gebeten. Wir gingen zum Kinderpsychologen und man wollte ihm ein ADHS anhängen. Seine Noten sind tadellos. Er hat nur 1en und 2en auf dem Zeugnis. Ich selbst habe einige Jahre in der Kinderpsychiatrie gearbeitet und weiß, dass er definitiv kein ADHS hat. Dann viel das erste Mal der Begriff "HSP". Ich habe mich in das Thema eingelesen und ihn, aber auch vor allem MICH, wieder erkannt.
Seit 3 Wochen nun besucht er die 4. Klasse. In dieser Zeit geriet er wieder in Konflikte, ist gedanklich ganz woanders (seine Lehrerin ist der Meinung, dass er sich gedanklich noch in den Ferien befindet). Dabei möchte er nach den Sommerferien so gerne aufs Gymnasium wechseln. Er ist leidenschaftlicher "Harry-Potter-Fan". Leider zieht er sich immer mehr in diese Scheinwelt zurück. Er ließt auf dem Schulhof und in der Mensa, schmuggelte das Buch mit in die Schule... Es kam soweit, dass ich es ihm jetzt nur noch am Wochenende und auf Anfrage aushändige.
Er hatte einige Strafarbeiten... und nun sind wir am kommenden Do zu einem dringenden Elterngespräch gebeten. Wenn ich ihn frage was los ist, weiß er es selbst nicht und fragt immer wieder, warum er so anders ist als andere Kinder. Oft hat er schon geweint. Unsere Umwelt ist dem Thema HSP gegenüber eher abwertend. Ich fühle mich sehr unverstanden und hilflos.
Gibt es bei euch ähnliche Fälle? Und wie geht ihr damit um?