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Was ist für Dich Zuhause?

*******er42 Mann
1.600 Beiträge
Themenersteller 
Was ist für Dich Zuhause?
Heute, auf dem langen Weg von Berlin nach Nürnberg (und einer ausnahmsweise extrem stressfreien Autobahn) kam mir die Frage in den Sinn:

"Was ist für Dich Zuhause?"

Warum komme ich auf solch eine Frage?
Ich bin in Köln geboren, in meinem dritten Lebensjahr nach Süd-Baden gekommen, im Großraum Freiburg aufgewachsen und über Karlsruhe und den Bodensee schliesslich hier in Nürnberg gelandet. Hin und wieder enstpinnt sich dann folgender Dialog mit meinem Gsprächspartner:

F: Wo bist Du zu Hause?
A: In Köln und Südbaden.
F: Aber Du lebst jetzt in Nürnberg?
A: Nein - hier wohne ich nur.
F: Wo ist für Dich der Unterschied zwischen "wohnen" und "leben"?
A: Ich kann nicht dort leben wo ich nicht zuhause bin - aber wohnen kann ich dort sehr wohl schon.
F: Und warum bist Du dort nicht zuhause, wo Du wohnst?

... hier fehlen mir dann regelmässig die Erklärungen. Und das will schon was heissen - wie jeder bestätigen kann, der mich persönlich kennt.

Nach solchen Gesprächen frage ich mich dann natürlich immer wieder selbst: Warum wohnst Du hier nur - und lebst nicht? Warum ist der Ort und das Haus, in welchem Du lebst, kein "Zuhause" für Dich?
Eine Antwort hierauf kann ich nur mir selbst geben - und ich bitte euch, jetzt auch keine Antwort für mich zu suchen. Das wird euch auch schwierig fallen, ohne meine Hintergründe zu kennen.

Aber wie sieht das bei euch mit dem "Zuhause" aus?
Könnt ihr dort leben, wo ihr wohnt?
Was macht für euch das "Zuhause" aus?

Nein, dies ist keine Psychoanalyse - sondern lediglich ganz normales Interesse daran, wie andere Menschen leben und ihr Zuhause erleben.
*******er42 Mann
1.600 Beiträge
Themenersteller 
Der Vollständigkeit halber:
Der obige Dialog enthält auch ziemlich häufig die Frage:

Und warum wohnst Du dann nicht dort, wo Du zuhause bist - und wo Du dann doch leben könntest?

Auf diese Frage finde ich eine Menge antworten für mich selbst. Aber sie klingen alle nach Ausreden - auch für mich selbst. Die Antworten sind in sich alle plausibel und stimmig - klingen aber trotzdem wie eine Flucht vor der Wirklichkeit.
Was ist für dich Zuhause?
Ich finde diese Frage auch spannend und kann dich Traveller sehr gut verstehen.
Ich lebe auch seit einiger Zeit im Süden, komme aber ursprünglich aus dem Norden.
Wenn mir solche Fragen gestellt werden, dann ist meine Antwort immer die, dass ich in München zu Hause bin, meine Heimat aber der Norden ist , da wo ich aufgewachsen bin& geprägt wurde.
Mein Zuhause ist meine Insel, auf der ich mich „angekommen“ fühle. Auf der ich alles habe, wo ich mich eingerichtet habe, um langfristig glücklich zu sein.
„Wohnen“ kann ich überall, sei es in einer Ferienwohnung, im Hotel, bei Freunden, da bin ich auch bereit Abstriche zu machen. Wohnen ist für mich immer zeitlich begrenzt, wenn ich „nur“ wohne, bin ich gedanklich schon mit einem Fuß woanders.
Heimat bleibt Heimat, Zuhause kann überall entstehen.
Ich mache es nicht an den geografischen Gegebenheiten fest.

An anderer Stelle habe ich schon mal geschrieben:

Ich kann als Single glücklich überall auf der Welt wohnen und glücklich leben,
aber der Partner gibt mir mein Zuhause. Auch ohne unter einem Dach leben zu müssen .
*******llo Mann
140 Beiträge
Zuhause ist für mich da wo ich mich richtig wohl und geschützt fühle. Das kann im Wald, bei Freunden, im Wasser, in der Sauna oder sonst wo sein und ganz oft direkt in mir selbst.
Direkt in mir selbst ist denn auch der heimeligste Ort. Nur komme ich zu selten da vorbei.

Das ist eine gute Diskussion ich freu mich über solche Fragen, Beiträge. Liegt doch eine angenehm hohe Schwingung für mich darin
Profilbild
*******est Mann
106 Beiträge
Cooler Ansatz!
Ich werfe mal meine Sichtweise ins Spiel:
Da ich in der Veranstaltungsbranche tätig bin, verbringe ich gut die Hälfte des Jahres in verschiedensten Teilen der Welt.
Geboren bin ich zwar in einer Kleinstadt in Sachsen, in der ich auch heute immer noch lebe. Mich zieht es aber emotional extrem nach in die thüringische Hauptstadt. Dort habe ich zwar einiges an Zeit verbracht aber nie gewohnt. Dennoch ziehen mich sowohl Region, als auch Leute extrem an. Es sind auch die heftigen Freundschaften hier entstanden. Bei der Frage nach der Heimat würde ich echt überlegen. Meine Antwort wäre eine Unterscheidung:
Emotionale Heimat ist Erfurt, aber familiäre und geografische ist Waldheim.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich lebe seit über 10 Jahren nicht dort, wo ich zu Hause bin. Und ich habe sehr oft und sehr viel Heimweh.

Bevor ich aus meiner Heimat wegging, war ich eigentlich nie so ein Heimweh-Mensch und war mir meiner Wurzeln überhaupt nicht so bewusst. Ich musste weggehen, um zu merken, dass ich so etwas wie ein Herzenszuhause habe und einen Ort, an den ich mich hingehörig fühle.
*****_64 Frau
2.321 Beiträge
Mit 20 Jahren habe ich das Bundesland wegen eines neuen Jobs gewechselt und nach 13 Jahren hatte ich einen Schnitt gemacht und mich entschieden, wieder in die alte Heimat zu ziehen.
In meinem Leben bin ich schon 13 mal umgezogen, sei es von mir aus oder die Umstände erforderten es.
Dadurch bin ich eher da zu Hause, wo mein Bett steht, was auch heißt, wenn ich irgendwo längere Zeit übernachte, ist es gerade dort.
Ich lebe jetzt im Haus meiner Eltern und brauchte lange, um mich hier heimisch zu fühlen und zu realisieren, daß es meins ist. Ich wohne in einer kleinen Siedlung in einem Doppelreihenhaus mit großem Garten. Die Gegend ist mir seit Kindheit vertraut und ich lebe gern hier oben an der kühlen Küste.
Trotzdem scheint mir alles zu eng.
Leider bin ich noch nicht an dem Ort angekommen, wo ich mich wirklich verwurzelt fühle, wo mir nicht irgendwelche Nachbarn auf den Sack gehen oder ich mich um meine freilaufenden Tiere sorge.
Vielleicht existiert auch der Platz meiner Idealvorstellung gar nicht und ich muß mit dem zurechtkommen, was mir gegeben worden ist. *gruebel*
*******er42 Mann
1.600 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***ru:
In meinem Leben bin ich schon 13 mal umgezogen, sei es von mir aus oder die Umstände erforderten es.

Respekt ... in 48 Lebensjahren habe ich es nur auf 10 Wohnungswechsel gebracht.
******fun Frau
8.235 Beiträge
Man kann beobachten,
daß eines jeden Menschen Sehnsucht
nach derjenigen Gegend reist,
in welcher er das meiste und kräftigste Licht
und die sattesten Farben wahrgenommen hat.
• Carl Spitteler

manchmal ist mein zuhause ein mensch... oder ein tatsächlicher ort... und das meist nur kurz und gaaaaaaaaaaanz selten...

ich wohne eigentlich nur... in einem haus, das is ok... in einem ort, der is ok... aber das war es... zuhause *nachdenk* weiß ich nich... *nixweiss*
Ich hab schon ein paar mal gedacht....
....das ich sowas, oder „jetzt endlich“ ein echtes Zuhause habe.

Aber ansonsten habe ich ehr mein ganzes leben drüber nachgedacht.



Und: Vielen Dank erstmal an alle euch hier die sich scheinbar so gerne ehrlich .... und wies mir vorkommt für mich interessant austauschen.
Fühlt sich für mich echt gut an.
Danke!



Also Zuhause: Irgendwie passt die Inspiration hier gerade sehr in mein Leben. . . . Ich will gerade eben ein Zuhause wieder mal „ein bisschen mehr“ finden.

Schon als Kind konnte ich nicht viel mit dem Begriff anfangen.... oder heißt Zuhause „da wo ich hinmuss weil woanders schlafen erstmal nicht vorgesehen ist“?

Wenn andere Kinder von Zuhause sprachen, habe ich schon das Gefühl bekommen das die damit was recht gutes und positives verbinden.
Diese Assoziation habe ich damals nicht gehabt.
Ich musste glaube ich wirklich noch bis heute, also locker vierzig Jahre forschen bis mir klar wurde das ich das Zuhause vermutlich nur in mir finden kann.

Jetzt suche ich wieder mal ein neues Zuhause weil mich die neuen Nachbarn nerven, und ich evtl auch deshalb die nahe Straße nicht mehr aushalte.

In mir finden? / Lärm im Außen? Jaja?! *g*

Die beiden male Zuhause Gefühl hatte ich, nachdem ich dieses Haus gekauft hatte, und damit gänzlich alle Familieren Verstrickungen auflösen konnte, ..... und später nochmal als meine Mitbewohnerin ne Zeit hier mitgewohlt hat und ich gemerkt habe das sie die erste Person ist die mich wirklich komplett akzeptiert, toleriert, und für nen eigenständigen für sich irgendwie perfekten Menschen hält, .... .... .... .... und meine Erkenntnis das es sowas (also den totalen Respekt) überhaupt gibt.

Das hatte ich früher noch nie gelernt.

Na und beide Situationen haben sich Echt geil angefühlt.
Und es scheint sowohl jetzt als auch früher auch in mir sone Sehnsucht nach angekommen sein vorhanden gewesen zusein.

Zumindest habe ich irgendwie immer danach gesucht.

Jetzt gerade ist das Zuhause Gefühl wieder dolle verblichen, wegen den Veränderungen rund ums Haus, und wegen sich ändernder Bedürfnisse und Vorlieben in der WG.

Was den Respekt angeht ist das Zuhauselevel noch immer bei 100%.

Also bei mir scheint Zuhause also auch ganz viel mit menschlicher Nähe zutun zu haben.

Jetzt wünsche ich mir für mein Zuhause ..... Ruhe, Raum für neue Erfahrungen, Liebe, Liebe Menschen, und irgendwie auch nen gewisses Maß (am besten dosierbar) an „Schicksal mit Menschen“, also kulturelle Events für inspirierende Begegnungen.

Kann ich Euch nicht alle mit dahinnehmen? *g*


Also ich glaube wirklich das mich HSPlerInnen am meisten inspirieren.... besonders die die gerne mit ihrer Genialität leben wollen, und die Türchen fürs Glück irgendwo in sich finden wollen.

Ist verstandenwerden oder sich verstandenfühlen Zuhause?

....kommt mir manchmal so vor....

....
Zitat von *********pirit:

Ist verstandenwerden oder sich verstandenfühlen Zuhause?

....kommt mir manchmal so vor....

Das ist eine interessante Frage. Ich denke jedoch, das ist es nicht alleine, weil wenn es so wäre, hätten viele von uns garkein Zuhause.

Bei mir sind es oft ganz bestimmte Situationen an gewissen Orten, wo ich mir dann denke: Joh, da samma daham ...

Beispielsweise wenn ich in Wien ankomme, in die U-Bahn steige, die fährt an und die Henkel oben beginnen, hin- und herzuschwingen. DA fühl ich mich dann zuhause ...
Wenn die Bahn feste Henkel hat ... dann kann das noch ein bissl dauern bis ich ankomme.

Oder im Botanischen Garten in Innsbruck, wenn ich Salamander auf den Steinen laufen sehe. Ohne Salamander fehlt was.

Oder früher, als ich jung war und gerne in die Disco gegangen bin. Wenn ich da ins 'Circus' eingelaufen bin und der DJ hat gleich mal mein Lieblingslied von Led Zeppelin aufgelegt weil er schon wußte daß ich ihn sonst solange nerve BIS er es tut ... da war ich dann gleich sowas von daheim.
****ti Frau
1.149 Beiträge
#livingaroundtheworld
Das ist meine kurze Antwort auf deine Frage.

Eine Frage mit der ich mich in den letzten drei Jahren philosophisch befassen durfte.

Wie sag ich's meinen Menschen, was ich gerne mache und was mein Ziel ist

#livingaroundtheworld

Wer mich kennt, weiß was es für mich persönlich bedeutet und, zumindest ausserhalb Deutschlands nicken jetzt alle die mir dabei in die Augen sehen, sofort mit tiefem Verständnis und Respekt.

#livingaroundtheworld

Denn meine Antwort auf auf die Frage, wo kommst du her ist im Ausland immer: I live around the World!

Also mein zu Hause ist die Welt in der ich lebe! ☀️☀️☀️
*******er42 Mann
1.600 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe für mich übrigens ein gutes Zitat gefunden - zum einen kommt es aus der Musik-Ecke her *zwinker* und zum anderen beschreibt es meine Situation bis auf den Zwischenraum zwischen den Buchstaben genau:

"Anywhere else, but home"
Zuhause ist dort, wo sich die Seele wohlfühlt
Ich wohne in einer Kleinstadt im Münsterland. Habe dort sogar vor über 20 Jahren ein kleines Eigenheim gebaut (bauen lassen *zwinker* ).
Doch ist es eigentlich nie wirklich mein Zuhause gewesen.

Zuhause ist für mich dort, wo sich auch die Seele wohlfühlt. Wo das für mich ist, kann ich allerdings nicht wirklich sagen.
Ich sehne mich nach der Nordsee, nach einem kleinen abgeschieden liegendem Häuschen mitten in der Natur oder ein kleines Hausboot irgendwo auf einem ruhigem See, nach der Natur, abseits aller Hektik und Geschäftigkeit.

Im Grunde suche ich schon eine Ewigkeit nach einem Zuhause wo ich leben kann, wie ich bin.
Zuhause ist aber auch da, wo ich leben kann ohne funktionieren zu müssen.

LG Stefan
*******ico Mann
53 Beiträge
Ich finde es leicht...
...mein zu Hause zu beschreiben:
Es ist genau da, wo ich mich trotz (oder sogar wegen) meiner Fehler geliebt fühle.
Sehr interessante Frage, über die ich mal einen sehr Intensiven Streit mit meiner Mutter hatte weil ich im Streit einmal sagte: „Das hier ist nicht mein zu Hause.“ Nunja, „zu Hause“ ist aus ihrer Sicht das Elternhaus. Viele junge Leute fahren in den Ferien zu ihren Eltern und denken, das sei klar, wenn sie sagen, sie fahren „nach Hause“. Für mich ist „zu Hause“ da, wo ich wohne. Mich „zu Hause“ fühlen kann ich mich aber überall... wenn ich mich wohl fühle und mich mit lieben Menschen umgebe, wenn Harmonie in diesem Ort ist und ich alles habe, was ich zum Leben brauche.
Zu Hause fühle ich mich dort ,wo ich angenommen werde und in den Arm genommen werde .
Ich mache das eher davon abhängig mit welchem Menschen ich Zeit verbringe als von dem Ort .
Und ich bin dankbar das das Leben mir im September einen weiteren solcher Menschen in mein Leben gebracht hat .
Es ist schon was an dem Satz "Freunde sind die Familie die man sich selber sucht .
Zuhause...

Ich kann durchaus behaupten, dass mein Zuhause hier im Münsterland ist, ich bin hier wohl wirklich tief verwurzelt. Wenn ich mal länger unterwegs war, kommt ab einem gewissen Punkt auf der Autobahn zB, wenn ich gut bekanntes Terrain sehe, das Gefühl von nach Hause kommen in mir auf.
Mein Mann, mit dem ich lange in einer FB lebte, ist deshalb zu mir, bzw mit mir hier in ein Haus gezogen, weil ich hier nicht wegziehen mochte. Und er gehört zu meinem Zuhause ganz klar dazu. Denn Aussagen wie: da, wo ich mich angenommen fühle, nicht funktionieren muss, Menschen die ich liebe in meiner Nähe sind, treffen da auf mich zu, hier bin ich durchaus zu Hause, ganz simpel *lach

Aber auch wenn ich ans Meer fahre, ich liebe die See, habe ich ein Gefühl von "Angekommen sein", von Heimat. Nichtsdestotrotz, ich bin tatsächlich hier in Münster, in unserem Haus, in dieser Gegend zu Hause.

LG Wings
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