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HSP vs AD(H)S

********e_nw Frau
771 Beiträge
Themenersteller 
HSP vs AD(H)S
Ihr Lieben
ein Thema welches mir persönlich sehr am Herzen liegt ist AD(H)S!
ich selber bin ein ad(h)s´ler mit hsp, oder ein hsp´ler mit ad(h)s...
wer weis das schon so genau *smile*
Da ich weiss, dass beides sehr nah beieinander liegt und der Eine oder Andere sich vielleicht auch wiedererkennt, kann dies wiederum helfen, sich besser zu verstehen *zwinker*

ADHS ist keine psychische Erkrankung, wie viele annehmen,
sondern sie ist "Greifbar". Körperlich.

ADS / ADHS ist eine Störung der Reizaufnahme und der Reizverarbeitung in bestimmten Hirnregionen.
Um Reize aufnehmen und verarbeiten zu können, spielen Neurotransmitter eine entscheidende Rolle.
Werden diese gestört, kann die Verarbeitung nicht reibungslos ablaufen.
Die Folge daraus sind Störungen in der Wahrnehmung.
Bei Menschen mit ADS / ADHS werden die Neurotransmitter (Dopamin) sehr rasch und intensiv abgebaut.
Daraus folgen Aufmerksamkeitsschwäche, Impulsivität und oftmals Hyperaktivität.
Die wichtigen Reize können von den unwichtigen Reizen nicht unterschieden werden und dadurch entstehen Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit und leichte Ablenkbarkeit.

Beschwerden bei ADHS im Erwachsenenalter

-Aufmerksamkeitsstörungen
Betroffene haben typischerweise Schwierigkeiten die Aufmerksamkeit und Konzentration konstant auf einen bestimmten Sachverhalt zu lenken und dabei Ablenkungen auszublenden. Aus diesem Grunde sind sie häufig vergesslich, machen Flüchtigkeitsfehler, halten Arbeiten und Tätigkeiten, die Konzentration erfordern, nicht durch. Sie sind ablenkbar, verlieren häufig Gegenstände, haben häufig Unfälle verschiedener Art. Sie wirken geistesabwesend, unaufmerksam, verträumt, hören nicht zu und wechseln im Gespräch ständig Themen und Einfälle.

-Desorganisiertes Verhalten
Die Patienten haben Schwierigkeiten, Arbeiten zu organisieren und zu planen, sind nicht fähig, selbständig Aktivitäten in Angriff zu nehmen. Sie führen Aktivitäten nicht zu Ende, haben Schwierigkeiten, Anordnungen durchzuführen oder sich unterzuordnen, können ihre Zeit nicht einteilen. Häufige, oft schwer erklärliche Arbeitsplatzwechsel und -verluste sind typisch, oppositionelles Verhalten ist häufig.

-Motorische Hyperaktivität
Die charakteristische motorische Hyperaktivität des Kindesalters verschwindet häufig im Erwachsenenalter. Trotzdem bleibt ein Teil der Patienten motorisch "zappelig", innerlich unruhig und angespannt. (z.B. Wippen mit den Füssen am Tisch). Ruhige Tätigkeiten fallen ihnen häufig schwer. Sie sind schnell gelangweilt, brauchen ständig Anregung und Aktivität. Entsprechend werden Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden, selten beibehalten.

-Impulsivität
Die Patienten neigen zu unüberlegten Handlungen auf verschiedenen Gebieten, hierbei werden auch häufig Handlungen ohne Berücksichtigung der Konsequenzen durchgeführt (z.B. impulsive Einkäufe). Sie reagieren unüberlegt und zeigen eine erhöhte Ungeduld.
In Gesprächssituationen unterbrechen sie z.B. den Sprachfluß des anderen häufiger ohne ihn ausreden zu lassen.

-Affektkontrolle
Sie neigen zur erhöhten Reizbarkeit sowie einer verminderten Frustationstoleranz und zeigen dabei häufig unvermittelte oder unerwartete Reaktionen auf äußere Situationen. Sie können sich mitunter schwer beherrschen und Handlungen kontrollieren. Besonders ausgeprägt zeigt sich dies unter Alkoholeinfluß. Bei Kritik reagieren die Patienten häufig mit Wut, Streit, und sie haben Schwierigkeiten, dieses explosives Verhalten zu kontrollieren.

-Emotionale Instabilität
Die Patienten haben häufig rasche Stimmungswechsel, die kurz anhalten und schnell durch gegenteilige Affekte abgelöst werden. Die Palette reicht von Wut und Aggressivität über Deprimiertheit zu Euphorie. Häufig führen bereits kleine Anlässe zu solchen Wechseln und diese Reaktionen können zu sozialen Problemen führen.
Weitere Beschwerden / Begleiterkrankungen
Häufig kann im Verlauf die Entwicklung von depressiven Beschwerden (Gefühl der Leere, "Gefühlsverarmung",) beobachtet werden. In Einzelfällen können sich daraus typische depressive Episoden oder Dysthymien entwickeln, die dann auch behandelt werden sollten. Daneben können sich auch verschiedene Angststörungen (z.B. soziale Phobie) entwickeln, die zu einer weiteren Belastung des sozialen Lebens führen kann.

Aber es gibt durchaus auch sehr viele positive Eigenschaften von ADHS:

Hilfsbereitschaft
ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
Empfindsamkeit
gute Beobachtungsgabe
aufgeschlossen
Begeisterungsfähig
Kreativität, Spontanität
nicht Nachtragend
einfallsreich
beweglich, wendig
warmherzig
offenes Zugehen auf andere
Interessenvielfalt
phantasievoll
sehr oft ausgeprägte Tier- und Naturliebe
erfrischendes Neugierverhalten
unerschöpfliche Energie
Liebe zur körperlichen Arbeit
Erstaunliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf Gebieten die sehr interessieren

*frieden*
Ich hoffe ich werde jetzt nicht gesteinigt wegen der Länge des Beitrags *rotfl*
Hallo Chaos_Fee,

ich habe Deinen Beitrag eben erst entdeckt *snief* und bin verwundert, dass Du noch gar keine Antwort erhalten hast. Drum mache ich mal den Anfang. Wollte schon immer mal die Erste sein *g*

Ich habe in meinem Beruf u.A. auch mit Kindern zutun, die an AD(H)S leiden und ich finde das Thema auch sehr spannend.

Mich würde jetzt einmal interessieren ob sich AD(H)S auf HSP auswirkt und umgedreht. Würdest Du sagen, dass das Eine das Andere im Alltag beeinflusst? Was hast Du für Erfahrungen diesbezüglich gemacht?

liebe Grüße
Liebestraum
Hi
Chaos-Fee, ich weiß nur, dass ADS bzw. ADHS oft zu Unrecht diagnostiziert wird. Viele, die hochbegabt und/oder hochsensibel sind, kriegen recht schnell so eine Diagnose. Das Problem liegt dann nicht im Menschen, sondern in der mangelnden Passung der Umwelt.
Zum Begriff ADHS werden nur Symptome gesammelt, über deren auslösende Ursachen (denn wo kommt der schnelle Abbau der Dopamine her?) - soweit ich weiß- nichts bekannt ist. Die Symptome des ADHS wurden bei Frontalhirnverletzungen und bei Gehirnhautentzündungen bei Kindern sowie der Schüttellähmung bei Erwachsenen beobachtet, weshalb man annimmt, dass es sich in der Ursache um eine "MCD" (Minimale cerebrale Dysfunktion) handelt, die nicht mal im EEG nachweisbar ist, also bei allem, das nicht definiert werden kann, rangezogen wird. Bekannt ist nur, dass die Nervenzelle Dopamin und Noradrenalin für Funktion und Weiterleitung der Nervenimpulse braucht und ADSH-ler da eine Schwäche haben müssen.
Im Grunde weiß man sehr wenig über diese Krankheit, ebensowenig wie über HSP oder Hochbegabung- die Symptome sind oft gleich, sobald dieser Mensch nicht in seiner Mitte ist.
lg Schlafmohn
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Mein Sohn (7) wurde widerholt auf ADHS getestet.
Hat er aber nicht.
Meiner Ansicht nach ist er HSP.
So wie ich.
Manche Dinge können wir einfach nicht filtern.
Ich komm damit inzwischen gut zurecht.
Mein Sohn wird es auch lernen.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Schlafmohn
danke für deinen tollen beitrag.
du hast recht, es ist differentialdiagnostisch nicht einfach, ADHS zu erkennen. viele kinder wurden über jahre hinweg mit medikamenten völlig falsch versorgt.
ich persönlich denke, dass es keine feste grenze zwischen ADHS und HSP gibt.
wer das eine "hat" der "hat" auch was von dem anderen.
aber wir sind stolz auf unsere stäken, oder?
liebeb grüsse B.
Rhabia,
wenn du das für dich klar hast, dann lass dir von niemand Quatsch erzählen, und diANaone, klar , lass uns stolz sein, lach....
liebste Grüße
Schlafmohn
********e_nw Frau
771 Beiträge
Themenersteller 
sorry
dass ich erst jetzt antworte...ich sach mal...wieder typisch adhs.
ich wollte es schon die ganze zeit machen, doch fand ich nicht die zeit und muße..hab es immer wieder verschoben...was ja wieder typisch ist *smile*

nun habe ich aber endlich mal zeit, habe mir eure beiträge noch einmal in ruhe durchgelesen und möchte darauf antworten...

ja...als erstes möchse ich sagen, die grenze zwischen hsp und ads ist meiner meinung nach fließend.
und noch mal ja, beides beeinflusst mich in meinem alltag.

bedingt durch adhs bin ich ein emotional aufbrausender mensch.
knall manchmal sachen raus, die ich schnell wieder bereue und oft auch nicht so meine.
gehe schnell auf 180 und weis oft nicht wie ich da wieder runter kommen soll.
andererseits bin ich aber hypersensibel wenn jemand auch nur in einem falschen ton mit mir spricht. etwas, was ich selber drauf habe durch die adhs. ich selber kann es aber nicht gut verpacken und fühl mich sofort verletzt oder angeriffen.

zuerst war für mich adhs klar...hab mir die diagnose "geholt" (welches übrigens nicht mal eben so passiet ist, sondern ein langer prozess war) und später kam ich auf hsp.
dank leo übrigens. als ich ihn kennenlernte war mir klar...der kerl hat adhs.
hab ihm das auf dem kopf zugesagt und er dachte sich...he, sie könnte recht haben. er hat sich dann mit adhs auseinandergesetzt, kam aber so zur hsp. sagte mir das auch ganz klar.
da fing ich an mich mit hasp auseinanderzusetzten...
und bin jetzt hier...

was ich damit sagen will ist, das die grenze wirklich sehr nah beieinander leigt....
und ich hoffe ich war jetzt nicht zu kompliziert *smile*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
nein, nicht kompliziert

durch meinen sohn hab ich mich lange, lange mit adhs auseinandergesetzt.
er hat's nicht.
er ist hsp
so wie ich.

adhs ist was vollkommen anderes. hat andere ursachen. und andere auswirkungen. wer sich an themen festbeissen kann. konzentriert daran arbeiten kann, sich vertiefen kann, der hat kein adhs. sondern ist einfach sensibel. und gut.

und das meine ich auch so.

es ist gut so zu sein!

ich liebe meinen hsp-anteil!
er macht mein leben interessant.
anders.
sprühend.
depressiv.
kreativ.
anstrengend.
innovativ.
einfach... lebendig!
********e_nw Frau
771 Beiträge
Themenersteller 
wer sich an themen festbeissen kann. konzentriert daran arbeiten kann, sich vertiefen kann, der hat kein adhs. sondern ist einfach sensibel. und gut.

ich will dir nicht absprechen dass es auch menschen gibt die dies können und sensibel sind. doch dieses sogenannte hyperfokussieren ist auf jeden fall auch ein ads teil:


"Der Hyperfokus oder das Hyperfokussieren ist eine spezielle Art der Konzentration, zu der ein Aufmerksamkeitsdefizit-Betroffener unter bestimmten Umständen fähig ist.

Während der Betroffene normalerweise starke Probleme hat, seine Konzentration ausdauernd bei einem Thema zu behalten, kann er, wenn er für etwas motiviert ist, im Gegensatz dazu eine extreme Konzentration für ein Thema aufbauen, die es ihm ermöglicht, sehr schnell das Thema zu durchdringen, auch am Rande erwähnte Details aufzunehmen und ohne Pause sehr lange intensiv das Thema zu bearbeiten."
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