Die fabelhafte Welt der Amélie
Amélie Poulain wird in einem Vorort von Paris als Tochter eines Militärarztes a. D. und einer Lehrerin geboren. Das Mädchen erhält in ihrer Familie nur wenig Zuwendung und von ihrem Vater keinen körperlichen Kontakt in Form von Umarmungen oder Liebkosungen. Die einzigen Berührungen für das Kind kommen bei den regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen zustande. Dabei schlägt Amélies Herz dann immer wie wild und ihr Vater diagnostiziert fälschlicherweise einen Herzfehler bei ihr. Deshalb lässt man sie nicht auf eine öffentliche Schule gehen; sie wird von ihrer Mutter unterrichtet und hat keinerlei Kontakt zu anderen Kindern. Als Ersatz dafür erfindet sie sich eine eigene Phantasiewelt, in die sie sich mehr und mehr zurückzieht.
Amélies Goldfisch namens „Pottwal“ leidet unter Depressionen und hat schon mehrmals versucht, Selbstmord zu begehen, indem er aus dem Goldfischglas gesprungen ist. Der am Boden liegende und nach Luft schnappende Fisch bringt Amélie jedes Mal zum Schreien, was wiederum ihre Eltern zur Verzweiflung treibt. Eines Tages können sie es nicht mehr ertragen und setzen den Goldfisch in einem Gewässer in der Nähe aus. Bald darauf wird Amélies Mutter vor ihren Augen von einer Touristin erschlagen, die sich von der Kathedrale Notre-Dame zu Tode stürzt. Amélies Vater kommt darüber nicht hinweg. Er zieht sich zurück und verbringt seine Zeit mit dem Bau eines Miniatur-Mausoleums für die Urne mit der Asche seiner Frau.
Jahre später zieht Amélie als junge Frau aus ihrem Elternhaus aus und arbeitet als Kellnerin im Café des 2 Moulins. Obwohl ihr Alltag eher grau erscheint, findet sie Freude an den kleinen Dingen des Lebens, wie z. B. Steinchen über den Canal Saint-Martin springen zu lassen, Leute im Kino zu beobachten oder die Kruste von Crème brûlée mit dem Löffel zu knacken.
Während im Fernsehen am 31. August 1997 der Tod von Lady Diana gemeldet wird, entdeckt Amélie durch Zufall hinter einer losen Badezimmerfliese ein kleines Kästchen, das die „Schätze“ eines Jungen aus den 1950er-Jahren enthält. Sie fasst den Entschluss, die Schachtel ihrem Eigentümer zurückzubringen und, falls dieser gerührt sein sollte, ihr weiteres Leben damit zu verbringen, anderen Menschen zu helfen. Tatsächlich kann sie Dominique Bretodeau ausfindig machen und ihm das Kästchen zukommen lassen. Dieser zeigt sich tief bewegt und Amélie findet Gefallen an ihrer neuen Aufgabe. So entwendet sie ihrem Vater heimlich seinen Gartenzwerg und übergibt ihn einer Freundin, die als Stewardess arbeitet. Fortan erhält Amélies Vater aus allen Teilen der Welt Fotos seines Gartenzwergs auf Reise, was ihn schließlich dazu veranlasst, selbst reisen zu gehen. Außerdem bestraft Amélie Monsieur Collignon, den herrischen Besitzer eines Gemüseladens, der seinen Mitarbeiter schlecht behandelt, sie verkuppelt ihre Kollegin Georgette, die eingebildete Kranke, mit dem eifersüchtigen Joseph und sie macht die Concierge ihres Hauses wieder glücklich, indem sie einen Liebesbrief ihres vor Jahrzehnten verschollenen Geliebten fälscht.
Wiederholt trifft Amélie auf einen Sammler von weggeworfenen Bildern aus Fotoautomaten, Nino Quincampoix. Als sie das Album findet, das er verloren hat, erkennt sie in ihm einen Seelenverwandten und verliebt sich in ihn. Auf verschiedenen, akribisch ausgetüftelten Wegen lässt sie ihm Nachrichten zukommen, scheitert aber kurz vor den Treffen immer wieder an ihrer Unsicherheit. Erst nachdem der alte, im selben Haus wohnende Maler Raymond Dufayel, der wegen seiner Glasknochen-Krankheit das Leben nie richtig genießen konnte, sie davon überzeugt hat, endlich ihr Herz zu öffnen und an ihr eigenes Glück zu glauben, traut sie sich, Nino persönlich gegenüberzutreten. Und so finden die beiden schließlich zusammen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_fabelhafte_Welt_der_Am%C3%A9lie
der film kommt heute abend auf servus tv.
mir gefallen, neben der story und der wunderbaren umsetzung, diese unendlich vielen kleinen szenen, wie zum bsp. die gänsehauthäarchen... oder die darstellung von sinnlichkeit (nein, nicht die sexuelle, sondern die der sinne)... sehr schön... hautnah...