Anfangs hatte ich auch immer ein schlechtes Gewissen, weil mein Bauchgefühl eine Warnsirene anwirft ohne dass das neue Gegenüber auch nur ein Wort gesagt hat. Wie unhöflich! Wenn ich die Sirene dann wegen meinem schlechten Gewissen ignoriert hatte, wurde ich eines besseren belehrt und ärgerte mich über mich selbst. So Erfahrungen stellen sich leider erst mit der Zeit ein.
Ich höre mittlerweile sehr genau darauf. Ich arbeite im sozialen Bereich, gerade dort sollten eigentlich keine Schubladen sein aber ich kann auch nix für meinen Bauch. Mittlerweile ist es ein Segen und ich behalte mir bei neuen Klienten die Erstwahrnehmung im Hinterkopf, hilft mir und am Ende auch ihnen.
Spannend finde ich Menschen, die ich absolut nicht fassen/lesen kann und mich früher deswegen faszinierten. Ich habe erkannt dass dies in der Regel Narzisten sind und für das Frühwarnsystem bin ich unendlich dankbar! - das Böse existiert.
@*********rlan vielleicht bedarf es einen Therapeuten, der selber hochsensibel ist um individuell und umfassend auf dich/uns einzugehen? Ich will meinen Fluchsegen ja nicht abschalten sondern damit umgehen lernen.
Taucht bei mir ein Klient (Jugendlich) auf, bei dem ich eine Hochsensibilität wahrnehme, stelle ich ihnen irgendwann Fragen zu Ihrer Wahrnehmung. Die meisten fühlen sich erst unwohl, dass ich scheinbar so viel über sie weiß aber es folgt auch schnell diese große Erleichterung, die fast jeder von uns kennt. Da fällt mit einem Schlag so viel Ballast von einem jungen Menschen... Musste auch schon trösten, so groß war die Erleichterung. In den nächsten Tagen sieht man sie oft nachdenken. Sie reflektieren Momente aus ihrer Vergangenheit unter neuen Gesichtspunkten, manchmal sieht man sogar ein Licht aufgehen.
In jedem Fall hilft es den Betroffenen im Leben, mit der Welt da draußen und der Welt in sich, sie betrachten alles neu, werden entspannter und gefestigter, selbstbewusster und befassen sich mit ihrer Hochsensibilität.