Okay...dann rollen wir das ganze mal strukturierter auf.
Lee hatte den Ansatz, das ihr mitunter die Gruppe so vorkam, als ob man eher den Rückzug und die gegenseitige Bestätigung/Bekräftigung suchen würde.
Es macht den Anschein, als hier in erster Linie ein Status Quo erreicht werden soll, der denjenigen, die vom Leben, vom Unverständnis der Umwelt, gezeichnet sind, eine Art Halt bieten soll.
Das mag positiv sein, aber ist und bleibt doch ein Status Quo, also ein starrer Zustand.
Lee hat aber eher den Anspruch, ihr Leben, also auch wieder den Umgang mit ihrer Umwelt - in voller Gänze! - so einzurichten, das Sie trotz ihrer Gabe ein normales Leben führen kann.
Aus der Statik eine Dynamik entstehen zu lassen, wenn du so magst.
Dafür bedarf es aber einem Werkzeug, einem Schlüssel, mit dem man die Kluft zwischen Normalsensiblen und HSPlern überwinden kann.
Einer Strategie, die es auch einem Nicht-HSPler möglich macht, ihre Denkweise nachvollziehen und auch ein Stückweit verstehen zu können.
Ich brauche wohl hier nicht erklären, das man sich, wenn man anders fühlt, lebt, denkt, schnell unter Normalseniblen als "Ausserirdisch" empfindet...das kennt bestimmt so mancher von euch. Diese Abgrenzung, die durch die fehlende Möglichkeit zur verständlcihen Kommunikation entsteht, ist aber eher kontraproduktiv und führt zu Missverständnissen, zu Enttäuschungen, zu Frust.
Findet man aber einfach Bilder, wie das des Hauses, hat man einen Ansatzpunkt, eben jene Missverständnisse im Vorfeld abzustellen.
Das Gedankenhaus besitzt jeder Mensch, weil jeder Mensch auch ein Raster hat, mit dem er andere Menschen kategorisiert.
HSPler haben nach meiner Langjährigen Erfahrung aber eben viel feinere Antennen, was den Umgang mit anderen Menschen zu tun hat.
Ein normaler Mensch fühlt sich oft abgewiesen und zurückgesetzt, wenn man von einem Raster spricht, in dem man ihn einordnet. Auch wenn er selber ebenfalls solche Strategien nutzt, um Menschen, die ihm nicht in den Kram passen, einzuordnen. Der Normale spricht da oft von Sympathie/Antipathie.
Ein HSPler sortiert da aber oft in viel feineren Abstufungen!
WEnn man also das Gespräch mit einem Nicht-HSPler führt, kann man anhand des Gedankenhauses relativ schlüssig erklären, das die Denkweise sich im Prinzip sehr ähnlich ist...nur das der Nicht-HSPler eben nicht an jeder seiner Türen auch Schlösser besitzt.
Auch ist es ja nicht so, das man jemanden, denn man im Bild des Gedankenhauses als Gartenbesucher einstuft, gleich als UNsympathisch einstuft! Eher im Gegenteil...denn jeder hat ja die Möglichkeit, den Besitzer des Hauses vielleicht auch vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn man aber nun nur vom Raster spricht, durch das der ein oder andere durchfällt, dann ist es eben negativ besetzt...und derjenige welche fühlt sich zurückgesetzt, einfach weil nicht ein gemeinsames Bild genutzt wurde.
Diese Strategie ist einfach nur ein Ansatz von vielen, die es einem HSPler nach unserer Ansicht ermöglichen, wieder Kontakt zum normalen Leben aufzunehmen....einfach, weil man eben dieses Werkzeug in den Händen hält, die ein fast nicht zu erklärendes Phänomen mit einfach nachvollziehbaren Bilder auszustatten, die es ermöglichen, wieder eine gemeinsame Basis, eine Verständigungshilfe zu haben.
Denn seien wir mal ehrlich....wir sind allesamt Mitglieder der gleichen Gesellschaft. Und der Rückzug in ein Refugium, wie es diese Gruppe wohl für den ein oder anderen darstellt, ist nicht förderlich, sich wieder in sein Umfeld zu integrieren.
Integration aber ist der Schlüssel zu einem menschenwürdigen und frohen Leben. Ich rede nicht von Unterordnung...vom Verschwinden aller Individualität...ich spreche von einem gemeinsamen Leben....Anerkennung...vom sich-wieder-als-gleichwertig-ansehen...und nicht mehr verletzen lassen.
Und deswegen ist die Suche nach Gemeinsamkeiten das, was der HSPler anstreben sollte. Denn nur dann bekommt er diese Strategien, diese Schlüssel, die ihn wieder vom Rand ins Zentrum der Gesellschaft bringen.
Das ist der Hintergrund....
So...jetzt muss ich mal meine Finger verbinden...aua...
Gruss, Grey