einfach ein sch*** Tag
Ich hatte meine dritte Horrornachtschicht, allein für über hundert Leute verantwortlich nur mit einer Hilfskraft dabei, 3 Krankenhauseinweisungen, 2 Stürze, 2 Zuckerentgleisungen....
in der Übergabe musste ich mich dann noch dumm vom Frühdienst anmachen lassen, weil ich dieinfuhrmengen vom dritten Rundgang nicht eingetragen hatte... nur war vor lauter Notfällen und Rennerei gar keine Zeit dazu.
Dann musste ich mich wieder mit der Wohnbereichleitung rumstreiten, weil meine Dienstzeiten nicht stimmen, da ich aber unter den geforderten Voraussetzungen eingestellt wurde, muss sie sie mir erfüllen.
Gut endlich war die Nacht rum und ich wollte nach Hause. Am Vortag hatte ich schon eine dreiviertel Stunde gebraucht um meinen Roller zum Laufen zu kriegen, doch gestern habe ich eine Stunde lang gekickt... und nichts ist passiert, er wollte nicht anspringen.Meine Schuhe hatten von der Kickerei riesige Löcher, die der Regen sofort nutzte. Naja es hatte auch etwas gutes, so wurden die Blasen an meinen Fusssohlen, die ich mir beim Kicken geholt hatte ein wenig gekühlt.
Schon da war ich überreizt und den Tränen nahe, doch was sollte ich machen es half nichts.
Also schob ich meinen Roller zur nächsten Werkstadt (ca 1 km)... ich musste ja nur 1,5 Std warten bis die Aufmachen.
Ich setzte mich also im strömenden Regen (das Wetter gestern morgen hatte es wirklich nicht gut mit mir gemeint) auf die Türschwelle und versuchte eine noch vor dem Anzünden durchgeweichte, Zigarette zu rauchen.
Da sass ich, tritschnass, müde und frierend... ich wollte doch nur noch in mein Bett!
Ein wenig Glück hatte ich, der Chef der Werkstatt kam früher! Er lachte , denn das letzte Mal als ich bei ihm war, war es genau das gleiche Schauspiel, und sagte : Kaffe mit viel Milch, nich war."
Ein kleiner Lichblick, ein Kaffee!
Ich dachte er würde mir, wie beim letzten mal, den Roller zum Laufen bringen und ich könnte endlich Heim.
Nichts wars: "Den kannst gleich stehen lassen" sagte er stattdessen und muss im gleichen Moment gesehen haben, wie mir das Gesicht runtergefallen ist. Also erklärte er mir, dass er ihn nicht einfach wieder anmachen kann ohne nachzuschauen wo der Defekt liegt, einmal macht er sowas, aber wenn sowas wieder passiert muss ja ein Schaden vorliegen und den muss er erst suchen.
Ich zuckte mit den Schultern und dachte mir was soll ich machen, es ist eben so. Also schlürften wir unseren Kaffee und er erzählte mir, dass er ihn in dieser Woche nicht mehr reparieren könnte, da gerade so viele Aufträge da waren. Ich dachte mir okay, ich hab ja jetzt frei bis nächste Woche, ist also nicht das Problem, ich machte mir noch etwas mehr Milch in meinen Kaffe und sorgen darum, wie ich denn jetzt nach Hause kommen sollte. Wir machten für die Reperatur also einen Termin für Montag.
Danach rief ich eine Bekannte an ob sie mich abholen könne, Gott sei Dank war sie eh gerade auf den Weg und konnte mich mitnehmen, ich musste zwar noch ein Stück bis zum Treffpunkt laufen, aber das nahm ich gar nicht mehr wirklich wahr. Das laufen ging wie motorisiert... Ich stapfte also mehr wie ein Roboter durch den Regen (musste ich befürchten zu rosten?)
Ich kam im gleichen Moment wie sie an der Verbandsgemeinde an und endlich konnte ich nach Hause!
Ich setzte mich und mein Hirn schaltete sich aus, das Einzige was mir auffiel war, dass diese Fahrt scheinbar eine Ewigkeit dauerte, dabei sind es doch nur 10 km....
Zu Hause hat es noch eine ganze weile gedauert, ich habe mich erst mal ausgezogen...die nassen Sachen waren mir egal und ich lies sie geradewegs auf den Teppich fallen und liegen.
Mir war eigendlich schon alles egal, aber ich war doch zu aufgekrazt um gleich schlafen zu können, ich machte mir einen Piccolo auf und setzte mich vor den Lappi, ein wenig Kommunikation tut gut.
Bis ich dann endlich im Bett war war es schon fast mittag, aber ich hatte endlich Ruhe gefunden.
Die Ruhe sollte mir allerdings nicht lang erhalten bleiben. Schon um halb drei rief mich die Pflegedienstleitung an. Ich muss einspringen!
Aus wars mit Ruhe und Schlaf.
Was ich danachgemacht habe weiss ich nicht mehr genau, der Tag ging weiter ohne das ich darin gelebt habe, bis er dann endlich zu ende war und ich mit ein wenig Hoffnung, dass, der nächste Tag besser würde, ins Bett ging.