Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Tantra
7975 Mitglieder
zum Thema
Umgang damit, wenn der Partner alleine swingt34
In die Runde, wie geht ihr damit um, dass eure Frau auch mal in einen…
zum Thema
Umgang innerhalb einer Kommunikation47
Mich würde interessieren, wie ihr es mit der Kommunikation handhabt…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

HSP und Umgang mit Sterbenden

****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
HSP und Umgang mit Sterbenden
In meinem Beruf gehört es zu meinen Aufgaben, Sterbende auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
Sicherlich, am Anfang war das sehr schwer für mich, doch habe ich im Laufe meiner vielen Begleitungen gemerkt wie wichtig das für diesen Menschen ist und was für ein Trost wenn er nicht alleine ist!
Ich habe viel unterschiedliches Erlebt...
die Einen können friedlich und mit einem Lächeln einschlafen, die Andern kämpfen um ihr Leben und wieder Andere haben einfach nur grösse Angst...
schon immer habe ich diese Empfindungen sehr intersiv wahrgenommen, was ich als Gabe betrachtete, denn dadurch konnte ich noch mehr Helfer, Trostspender oder Stärkegeber sein.
Gerade bei den Menschen die soll massive Angst vor dem Sterben haben, war es für mich immer einwichtiges Anliegen Ruhe zu spenden.
Oft habe ich sollche Menschen begleitet. Doch dann musste ich eine neue Erfahrung machen.... wieder hatte betreffende Person panische Angst vor ihrem Streben, doch diesmal war mein mitempfinden so stark ausgeprägt, dass ich nicht mehr in der Lage war zu begleiten....Die panik hat sich so auf mich übertragen, das ich es bei mir als panikattake beschreiben würde und mit einem Puls von 160 schlägen pro minute und einem Blutdruck von 210/110 behandelt werden musste...
Jetzt habe ih natürlich eine gewisse Angst das mir soetwas wieder passieren könnte....wie soll ich dann noch meine Aufgabe als Begleiter wahrnehmen?
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Du hast Dir, gerade vor dem Hintergrund, Dich selbst als hypersensitiv zu sehen und zu empfinden, wirklich keinen leichten Beruf ausgesucht.

Hast du mal daran gedacht, Dich selbst psychologisch auffangen zu lassen?

Oft bemerkt man ja seine eigene Schmerzgrenze erst, wenn sie überschritten ist...
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
als ich meine Berufswahl getroffen habe, war mir diese Empfindsamkeit noch nicht so bewusst!!!!
Heute liebe ich meinen Beruf zu sehr um ihn aufgeben zu können, er ist meine Passion, meine Berufung...ich glaube ich kann gar nichts anderes?!


Psychologisch auffangen lassen



du meinst diese Couchgeschichte bei einem Dr. Dr. Psych.
ich weiss nicht?
@tomute
Was machst Du genau beruflich?

Ich bin Krankenschwester (arbeite aber nicht mehr in dem Job) und habe sehr viele Menschen sterben sehen und Sterbende begleitet, aber das gehört zum Job. Und ich habe es überwiegend als Erlösung gesehen, da die meisten Patienten nur noch dahin vegetiert sind.

Mir war es immer ganz wichtig, dass die betreffende Person ein schönes Umfeld hat. -Sofern das in einem Krankenzimmer machbar ist. Es gab bei uns Kerzen, Duftlampen, auf Wunsch auch Musik und es wurde jeder Wunsch erfüllt der umsetzbar war.

Natürlich gewöhnt man sich nie daran. Alleine die Umstände, das Schicksal, die Familie die dran hängt etc. Besonders schlimm ist es dann auch noch, wenn eine bekannte Person betroffen ist, da ist es unmöglich den nötigen Abstand zu wahren.

Dennoch; der Tod gehört zum Leben und wenn dies nicht immer so ein blödes Tabu-Thema wäre, hätten die Menschen überwiegend weniger Angst vor dem sterben.

Das schlimmste was ich allerdings erlebt habe, war der Einsatz für 4 Monate auf der Kinderkrebsstation. Das hat mich an meine Grenzen gebracht. Noch nie habe ich so viel Ohnmacht und Kummer erlebt.
Das war bis heute die härteste Zeit in meinem Leben und auch mit ein Grund wieso ich aufgehört habe an Gott zu glauben....


Schöne Grüße,
Jasmin
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
ich bin ebenfalls Krankenschwester!

natürlich hast du Recht bei vielen ist der Tod eine Erlösung und das konnte ich auch so sehen.

Genau wie du habe ich bei meinen Begleitungen immer versucht alles mir mögliche zu tun um ein passendes Umfeld zu schaffen, habe mit ihnen (je nach Wunsch) gebetet und gesungen...was auch immer

Dieses Begleiten können war ja sogar auf eine Art erfüllend, natürlich war ich traurig das derjenige sterben musste aberich hab mich auch für ihn gefreut, wenn er es endlich geschafft hat.

Nur diese eine Erfahrung verunsichert mich....
ich hätte niemals mit einer sollch intensiven Reaktion gerechnet...was wenns wieder passiert?
Wir hatten auf der Kinderstation regelmäßig "Gesprächskreis". Das war sehr gut und auch nötig. Wer mochte konnte auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

Mit wem soll man auch über den Tod reden, wenn dieser quasi jeden Tag präsent ist? Mit Freunden, dem Partner? Unmöglich, wenn mein Gegenüber nicht genau weiß wovon ich spreche. Zumal -wie ich eben schon schrieb- bei dem Thema immer schnell abgewunken wird.


Dein Erlebnis ist keine Schande.
Es ist kein Kinderspiel ständig mit Schmerz, Leid und Kummer konfrontiert zu sein. Dies muss man ja alles irgendwie für sich verarbeiten und irgendwann stößt man immer an seine Grenzen. Man ist schließlich auch nur Mensch.

Wenn es nochmal passiert und Du das Gefühl hast, dass es wieder zur Panik kommt, dann bitte Kollegen um Hilfe. Begleitet gemeinsam, oder wechselt Euch ab. Geh frische Luft schnappen, hör Musik die Dir gut tut, nimm Dir paar Minuten Auszeit.

-Sofern dies machbar ist. Bei den desolaten Personalsituationen in Kliniken und Altenheimen kann man ja froh sein, wenn man eine Station mit 2 Examinierten und einem Zivi im wuppen kann. *snief*

Ich weiss ja nicht was genau in dieser Situation gewesen ist welche zur Panik geführt hat, aber kann es sein, dass es dort zu einer Schlüsselsituation kam, die dich evtl. an etwas privates erinnert hat? Wäre ja möglich.
Ansonsten versuch es einfach mal mit einer Gesprächstherapie.
Schaden kann diese sicher nicht.



Liebe Grüße,
Jasmin
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Naja, einen "Dr. Dr. Psych" brauchst Du ja nicht gleich.

Aber einen Therapeuten oder einen Coach. Gibt es so etwas bei Euch am Krankenhaus nicht? Ich kenne Krankenhäuser, die einen eigenen Psychologen beschäftigen, gerade für Personal, dass viel mit sterbenen oder totkranken Menschen arbeitet.

Ich finde daran jetzt nichts verwerfliches, die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Gerade vor dem Hintergrund, dass Du einen medizinischen Beruf hast, sollte Dir klar sein dass man deshalb nicht gleich "ein Fall für die Klapse" ist. *g*

Solltest Du auch weiterhin Panikattacken kriegen, wird das Deine berufliche Tätigkeit über kurz oder lang beeinträchtigen und spätestens dann solltest Du Dir helfen lassen. Meine ich.

Ist ja auch nur ein Tipp...
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
nun ich für meinen teil meine das diese panik reaktion auf die panik des Sterbenden war..... sonst gab es keine negativen einflüsse und erinnerungen... nur diese übertragene angst!!!

bei uns gibt es leider keinen Pschologen... nur einen "geistlichen" dem ich keinen meter weit trau!!!!
Ich habe da so andere Erlebnisse gehabt und wußte nicht warum
Das erste Mal bei meinem Opa der nach einem Hirnschlag auf dem Weg der Besserung war, ich hab ihn Nachmittags besucht und alles war gut, er hat mich angesehen, meine Hand gedrückt und ich wußte das er sterben wird und als der Anruf Abends kam war ich als einzige nicht überrascht, ich wußte es einfach
Das 2. mal war bei der Oma des Ex-Gatten, wir haben sie im Altenheim besucht, es war schön und sie hat mich angesehen , gelächelt was sie vorher nie getan hat, ich bin nach Hause und hab allen gesagt sie sollen sie heute noch besuchen, Unverständniss und auf mein Drängen hin sind sie gefahren.
Morgens kam der Anruf das sie gestorben ist. Unheimlich , aber ich war ganz sicher und wieder nicht überrascht.

Ich habe einige Zeit in der ambulanten Altenpflege gearbeitet und nachdem 2 Patienten in kurzer Zeit gestorben sind hab ich aufgehört, ich konnte einfach nicht mehr

Eve
Dann würde ich es mal anregen (gut, wenn Ihr einen Betriebsrat habt), dass das Personal die Möglichkeit bekommt bei Bedarf eine geeignete Person zum reden zu haben. Mit nem geistlichen dürfte man mir da auch nicht kommen...

Du kannst Dir aber auch bei Deinem Hausarzt eine Überweisung holen, wenn er die richtig schreibt übernimmt die Kasse eine Therapie.
Musst ja nicht gleich 12 Sitzungen abhalten. Manchmal reichen ein paar Gespräche und Du weißt für die Zukunft wie du damit umgehen musst.

Du bist noch jung und wenn sich die Panik häuft sehe ich das auch so, dass es den Job arg beeinträchtigen kann.
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
Diese Art des "Vorhersehens" kenne ich auch nur zu gut, jedoch hat mir das nie so sorgen gemacht, es war einfach, ich wusste es und meist war das auch gut weil ich ebenfalls Angehörige informiert hab und die waren sehr Dankbar
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
wie gesagt diese erfahrung war bisher einmalig und ich habe auch nachher wieder sterbene betreut ohne das es zur panik kam, nur habe ich angst es könnte wieder passieren
Na dann versuch das auszublenden. Denk nicht zuviel darüber nach. Du siehst ja, dass es nach dieser Erfahrung nicht nochmal passiert ist.
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
stellt sich nur noch die frage nach dem warum:
warum habe ich so heftig reagiert?
Das kann viele Gründe haben. Vielleicht hattest Du nen schlechten Tag, warst von Diensten zuvor überarbeitet, vielleicht war alles zu viel in dem Moment. Hat man doch schon mal.
Und wenn Du sagst, dass es danach nicht mehr vorgekommen ist, dann tippe ich wirklich darauf, dass es ein verdammt schlechter Tag war...
*******e66 Frau
1.070 Beiträge
@tomute
..auch ich bin Krankenschwester und arbeite seit 20 Jahren in nem Pflegeheim...ich hab nicht gezählt,wieviele Menschen ich sterben sah,sie dabei begleitete ,mit Angehörigen oder auch ganz alleine....

jeder stirbt anders....aber alle gehen,wenn man ihnen die Möglichkeit gibt,loslassen zu können...

...wenn du bei deinen Sterbebegleitungen einmal heftig emotional reagiert hast....solltest du nix falsches reininterpretieren...

..nicht jeder Tag ist gleich,nicht jeder Mensch ist gleich...manche Menschen wachsen einen sehr ans Herz.....und es tut noch ein wenig mehr weh...

...scheue dich nicht davor...auch weiterhin Menschen,die gehen...zu begleiten....sie werden es zu würdigen wissen...

lg penelope
ich habe mich jetzt nach drei Jahren des Überlegen dazu entschlossen nochmals ne Ausbildung zu beginnen.
Mein Ziel ist die Palliativ Medizin weil ich in mir irgendwie das Gefühl habe das ich genau das machen muss.

Liegt es daran das die liebsten die ich hatte alle in meinen Armen gestorben sind? Ich weiss es nicht kann nur sagen das ich seid Jahren über diesen Beruf nachdenke.

Es wird ein verdammt harter Weg den ich da jetzt einschlage und ich habe Angst das ich das alles nicht schaffen werde, doch egal was kommt, ich werde das jetzt machen weil ich über Jahre gegrübelt habe.

Aus meiner Erfahrung kann ich mit dem tot an sich sehr gut umgehen. Er gehört zu uns und ich verschliesse mich nicht vor dem Thema, respektiere es so wie es ist.
Der Weg dorthin ist schmerzlich und belastend doch habe ich für mich festgestellt das ich gut abschliessen kann wenn er eingetreten ist.
Hinterfrage nichts mehr nehme es so an wie es ist.
*******e66 Frau
1.070 Beiträge
@christina67
.....du hast dich sicher nicht spontan dazu entschlossen...und dir viele Fragen gestellt,bevor du diesen Weg gehen willst...

genau das ist der Punkt,weswegen du es schafffen wirst...und Angst sollte dich nicht aufhalten...bleib dir und deinem Wissen ,Können und Fühlen treu....

,
@penelope
lieben Dank für Deine netten Worte *blume*

nein da hast Du recht, es ist definitiv keine spontane Entscheidung.

Viele Dinge müssen beachtet werden und man muss sich fragen ob man das hinbekommt.
Die schwierigste Frage war die finanzielle Seite und ob ich es schaffe meinen jetzigen Lebensstandard so zurückschrauben zu können.
Diese Frage hat mir mein Doc dann aber zum Glück abgenommen *zwinker* und teilte mir mit das ich meinen jetzigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann...na ja und somit war klar was ich machen werde.
******ana Frau
1.994 Beiträge
@tomute
Meist kommen in uns die größten Reaktionen hervor, wenn wir Menschen begegnen in denen wir etwas von uns selbst sehen - oder etwas in ihnen sehen, das wir besonders ablehnen.

Beides ruft ein intensives Gefühl in uns hervor, vor dem wir uns nicht verschliessen können.

Ich denke, dass Du das nächste mal in dieser Situation bist, wirst Du nicht so reagieren. Ausser, dieser Mensch findet wieder auf diese Weise unterbewußten Zugang zu Dir.

Du kannst das unterbinden, indem Du Dich genau ansiehst und für Dich klärst, was die Verbindung ist. Welche Ähnlichkeit oder Ablehnung dich berührte. Dann kannst Du das bewußt loslassen.

LG Su
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
@Sucuarana
Danke ich glaube ich verstehe was du meinst und es scheint für mich relativ logisch
ich hab das gefühl mir ist ein klein wenig geholfen, nochmal DANKE

LG Ute
******ana Frau
1.994 Beiträge
sehr gerne

*blume*

lg su
*****one Frau
13.323 Beiträge
@jasmin
willkommen im club...
10 jahre ambulante intensivbetreuung / palliativpflege bei kindern haben mich auch das handtuch werfen lassen.
alle dinge haben ihre zeit.
ich" gönne" mir jetzt ein engagement für das leben, so kompliziert es sich auch im einzelfall darstellt. das könnte ich nicht ausfüllen, wenn ich die erfahrung der schmerzlichen seite nicht hätte.
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
Du hast wahrscheinlich recht Diana, Licht und Schatten gehören zueinander, das eine geht nicht ohne das andere und nur durch beides wachsen wir....
****is Frau
9.947 Beiträge
Themenersteller 
nein _Baby nummer 2 war in meinem Bauch........
ich habe es gestern jedoch verloren...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.