Seelenfarben goes Puhdys
"Es gibt nur perfekte Absichten, keine perfekten Pläne".
Verfasser unbekannt
Es sollte das "perfekte Wochenende" werden:
Samstag bis Montag in meiner Geburtsstadt Bremen mit abschließenden Besuch des Puhdys-Konzerts. Und das alles auch noch in Gesellschaft meiner einen Einzigen, aka
http://www.joyclub.de/my/939588.dieeineeinzige.html
Schon im Januar wurden die Karten bestellt. Schliesslich sollten es ja ganz bestimmte Plätze im Saal sein, damit meine Herzallerliebste das Konzert so gut wie möglich geniessen kann.
Nicht zu weit hinten, nicht zu weit vorne, nicht in der Mitte, in der Nähe der Tür, mit guter Sicht auf die Bühne, nicht an den Lautsprechern.
Geguckt, bestellt, bezahlt, geliefert, kontrolliert, für gut befunden und gut aufbewahrt.
Im Februar dann das Hotelzimmer. Möglichst in der Innenstadt, damit wir nicht soviel mit dem Auto fahren müssen. Nicht ZU zentral, damit es ein wenig ruhig ist. Nicht ZU teuer, schliesslich haben wir ja dieses Jahr noch sehr viel vor.
Geguckt, reserviert, und Bestätigung vorsichtshalber gut aufbewahrt.
Anfang März dann die logistische Frage: Flug, Bahn oder Auto?
Flug? VIEL zu teuer. Bahn? Bloss nicht. Auto? Viel zu weite Fahrt.
Boot? U-Boot? Pferd?
Nicht durchführbar.
Also doch Auto. Natürlich nehmen wir das Auto der weltbesten Fahrerin (aber anerkannterweise weltschlechtesten BEIfahrerin), aber man(n) geht ja kein Risiko ein: Ölwechsel, Luftfilterwechsel, Komplett-Check in der firmeneigenen Werkstatt.
Gemacht, getan, geprüft und für absolut Fernfahrtentauglich klassifiziert!
Natürlich wollten wir auch schöne Bilder machen, also wurde der für Mitte des Jahres geplante Kauf einer guten Kamera vorgezogen. Bingo! Lieferzeit 2 Tage, passt!
Ach ja, der Joy!!! Null Problem, man(n) hat ja ein Netbook. Mit allem Pi-Pa-Po, auch UMTS. Also kann problemlos den Mod-Pflichten nachgekommen werden.
Vier Tage vorher:
Ersatzakkus für die Cam, Stromkabel für das Netbook, Aufladekarte für den UMTS-Chip, Reserveakku für's Handy, Konzertkarten, TomTom und natürlich Klamotten zusammengesucht.
Drei Tage vorher:
Klamotten in Koffer, elekronisches Equipement und Buchungsbestätigung, sowie Konzertkarten in die dafür vorgesehene Tasche gepackt.
Zwei Tage vorher:
Nochmal alles kontolliert, die vorhergesehene Tasche ist unpraktisch.
Alles umräumen, die andere Tasche ist doch besser!
Ein Tag vorher:
Das Wichtigste trifft ein: Herzblatt kommt aus Frankfurt.
Am Morgen der Abfahrt:
Tanken, Proviant fassen, und los geht es.
Freie Flugbahn, keine Staus, kaum Gemecker von rechts, superpünktliches Eintreffen in der Freien und Hansestadt!
Zimmer klappt, wir kriegen nicht nur das gewünschte RUHIGE Zimmer, sondern es ist auch noch ein Nichtraucherzimmer. Ganz so, wie es meine Süsse sich wünscht.
Am frühen Nachmittag:
Klasse Wetter, man guckt sich mal so die ersten Sehenwürdigkeiten an. Und alles klappt!?!
Schon irgendwie komisch, eigentlich hätte laut Murphy doch irgendwas passieren müssen?
Man geht vorsichtshalber schon mal zum Konzertsaal, doch es ist nichts abgeagt. Alles in Ordnung. Warum eigentlich, zum Teufel??
Am späten Nachmittag:
Man steht an der Bude mit Bremens besten Bratwürsten und freut sich.
Leichter Smalltalk:
Sie: "Ich freue mich auf Morgen, auf das Konzert!"
Er: "Ich auch. Nur wäre mir wohler, ich hätte meine Garderobenhaken mitgenommen."
Sie: "Wozu brauchst du hier die Garderobe?"
Er: "Weil dort die schwarze Tasche für das Netbook dran hängt."
Sie: "Du hast doch für die Kamera die graue Tasche dabei."
Er: "Schon, aber in der schwarzen stecken die Konzertkarten!"
Die Beruhigungsversuche der einzigartigen einen Einzigen verpuffen so ziemlich. Auch ihre Aussage "das kann DIR doch gar nicht passieren, die sind bestimmt im Koffer" helfen wenig. ICH weiss, dass ich die Karten NICHT mehr angefasst habe, nachdem ich sie in die SCHWARZE Tasche gepackt habe.
Und genau das bestätigt sich auch zwei Stunden später im Hotel.
Die Karten liegen tatsächlich absolut sicher und gut verwahrt 320 (in Worten: dreihundertzwanzig!) Kilometer weit weg!
Es ist Samstagabend: Der Kartenverkäufer ist telefonisch nicht zu erreichen. Der Veranstalter ist telefonisch nicht zu erreichen. Der Saal ist telefonisch nicht zu erreichen.
"Es gibt nur perfekte Absichten, keine perfekten Pläne".
Verfasser unbekannt
Und wie es doch noch zu diesem Foto kam, erfahrt ihr in der nächsten Folge von "Der Perfektionist"