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Böse Gedanken und wenn sie plötzlich wahr werden

****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
Böse Gedanken und wenn sie plötzlich wahr werden
Wer kennt es nicht? Man wünscht jemandem Schlechtes und plötzlich wird der Wunsch Realität ...

Dieses Thema geistert aus aktuellem Anlass im Moment immer wieder durch meinen Kopf.

Ursache war der kürzliche Tod eines Ex-Freundes, den ich einmal sehr (sehr!) geliebt hatte. Mit ihm schwebte ich noch vor einem Jahr sogar in der Phantasie, seine angetraute Frau zu werden. Die Beziehung zerbrach von einem Tag auf den anderen, weil ich mich mit dem Fakt konfrontiert sah, dass ich betrogen und belogen werde.

In der Folgezeit wünschte ich diesem Mann nicht nur die Pest an den Hals und gab mich ausgiebigen Rachephantasien hin.

Jetzt, da er tot ist, bin ich seltsam berührt, nicht zuletzt wegen meiner negativen Wünsche für ihn und sein Leben.

Etwas ähnliches ist mir schon einmal passiert, bei einem Mann, dem von einem Tag auf den anderen seine „Liebe plötzlich abhanden“ kam. Ich habe diesen Mann regelrecht verflucht, und das nächste, was ich 14 Tage später von ihm hörte, war, dass er sich drei Finger abgesäbelt hatte (er war Tischler). Auch damals dachte ich: „Schluck, das wollte ich nicht!“.

Um eines klarzustellen: Ich gehe nicht davon aus, dass ich das Unglück oder den Tod zu verantworten habe, denn das würde bedeuten, ich wäre allmächtig und dafür halte ich mich keinesfalls!!!

Dennoch ... Es bleibt ein wirklich seltsames, schauriges Gefühl, wenn böse Gedanken plötzlich wahr werden.

Wie geht es Euch damit??? Kennt ihr solche Situationen???


Herzlichst

Michaela
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Mir ist sowas als Kind mal passiert.
Allerdings nicht wegen "schlechter Gedanken"

Ich war mit meiner Familie bei meinem Opa zu Besuch in den Ferien.
Eines Abends im Bett dachte ich, "was passiert mit Opas Sachen, wenn der mal tot ist?" und malte mir aus, wie sich die Familie darum streiten würde.

Eine Woche später verstarb mein Opa ganz plötzlich.
Die Streiterei gab es dann tatsächlich...
Und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich mir sowas ausgedacht hatte.

LG
Rhabia
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Hm... das ist mir zu abgehoben.

Nicht böse sein, aber faktisch gibt es keinen beweisbaren Zusammenhang zwischen bösen Gedanken (die ich im Falle einer großen Enttäuschung und in der ersten Wut für menschlich halte) und tatsächlichen Geschehnissen.

Ich halte das für Aberglaube.

Wenn es tatsächlich so geschehen würde, gäbe es phasenweise um mich herum ein Massensterben. *g*
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
Natürlich gibt es keinen beweisbaren (oder unbeweisbaren) Zusammenhang!!

Es geht mir eher um die Gefühle, die ich jetzt DENNOCH habe ... Ja, es ist so etwas wie ein "Schuldgefühl", schäbig fühlt sich das an.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Aber liebste Havarie!

Wie kannst Du gleichzeitig genau WISSEN, dass es da keinen Zusammenhang gibt und trotzdem Schuldgefühle haben?

Bitte, nicht böse sein... ich will Dich und auch Rhabia nicht kritisieren, ich möchte vielmehr verstehen!

Und Euch vielleicht ein paar Schuldgefühle nehmen... wenn es denn in meiner Macht steht...
Wie kannst Du gleichzeitig genau WISSEN, dass es da keinen Zusammenhang gibt und trotzdem Schuldgefühle haben?
Manchmal kann man Dinge mit dem Kopf verstehen, aber das Gefühl sagt etwas anderes. Das ist einfach so.

Warum bleiben sonst so viele Frauen die Geliebte eines verheirateten Mannes? Um nur ein Beispiel zu nennen, wo Kopf und Gefühl sich nicht einig sind.
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
Liebste Sina!

Bei mir gibt es manchmal durchaus eine ziemliche Diskrepanz zwischen dem, was ich WEISS und dem, was ich FÜHLE ...

Ich fühle mich ja auch noch nicht einmal dafür verantwortlich, dennoch denke ich, die "Macht böser Gedanken" ist eine negative Energie, die IRGENDWIE wirkt. Natürlich macht sie primär und überwiegend erst einmal etwas mit dem, von dem sie ausgeht - in diesem Fall mit mir: Sie zernagt, verbreitet Groll usw.

Was WEISS ich, was mit dieser Energie noch alles passiert ... *nixweiss* Nochmal: Ich meine damit nicht Voodoo, Verhexung, black magic oder ähnliches. Aber Fakt ist, dass ich seltsam berührt bin, "schlechtes Gewissen" will ich es noch gar nicht mal nennen. Aber es hat einfach was von "hüte Dich vor bösen Wünschen, sie könnten wahr werden".


@********tige:

Hat sich wohl überschnitten ...
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ok, ich denke, ich verstehe Euch: es ist das eine, mit dem Verstand etwas zu wissen, aber gegen sein Gefühl kann man manchmal trotzdem nichts tun.

So richtig?

Das muss schrecklich belastend sein... ich meine, man hat eine Riesenwut auf jemanden und wünscht ihn sich am liebsten unter die nächste Eisenbahn... und ein paar Tage später stirbt er plötzlich...

Hm...

Mir ist das so in dem engen Zusammenhang wirklich noch nicht passiert... vielleicht kann ich deswegen nicht so ganz mitreden...

Ich werde einfach mal schweigen und weiter mitlesen...
*****y81 Frau
37 Beiträge
Die macht der Gedanken...
Ja, dies versteht man erst wenn man es tatsächlich erlebt hat, Beschreibungen sind gut und schön, das Gefühl es selbst zu erleben, kann dies aber nicht ersetzen. Und es gibt so viele Dinge die man nicht versteht, die trotzdem existieren. Keinerfalls darf man die Macht der Gedanken unterschätzen, die Positiven sowie Negativen.....
Wenn man diese Frage z.B. in der Gruppe Paranormales und Übersinnliches stellt, bekommt man ganz andere Antworten und Ansichten, was man glaubt, liegt an Jedem selbst....
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Was wohl daran liegt, @****ty, dass man sich dann in der Gruppe "Paranormales und Übersinnliches" befindet.

Wenn Du in einer Gruppe UFO-Gläubiger die Frage stellst, ob jemand an außerirdisches Leben glaubt, dann glaub mal, dass Du da auch andere Antworten als in einer Durchschnittsmenge von Menschen bekommst.

*ggg*

Sorry... nur eine Randbemerkung.
****rie Frau
3.296 Beiträge
Themenersteller 
Falls es zu wenig deutlich rüberkam:

Mir ging es eigentlich weniger um Erklärungsansätze als um die Gefühle dazu, die ich ganz offensichtlich mit kaum jemandem zu teilen scheine. *nixweiss*

Nun ja, muss ja auch nicht jeder alles nachempfinden können bzw. selber schon einmal erlebt haben.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Der Punkt ist doch der:

es geht hier nicht um etwas Paranormales oder Übersinnliches.

Es geht hier nicht um Gespenster, Zombies oder den in Südeuropa so beliebten "bösen Blick".

Es geht hier um etwas viel wichtigeres:

nämlich um das schlechte Gewissen.

Wir sollten auf der Vernunftsebene alle wissen, dass man niemandem im wörtlichen Sinne die Pest an den Hals wünschen kann.

Dass das auf der Gefühlsebene manchmal nicht so direkt ankommt, wenn demjenigen nämlich wirklich etwas schlimmes passiert ist, das ist hier doch das eigentliche Problem.

Das Problem ist: wie gehe ich als diejenige, die jemanden mit sehr schlechten Gedanken bedacht hat, damit um wenn derjenige dann wirklich stirbt und ich keine Chance mehr habe, zurückzunehmen, was ich gesagt oder gedacht habe.
Selbst, wenn ich die Frage bei den Paranormalen oder Spirituellen stellen würde... ich würde wohl die Antwort mit dem schlechten Gewissen auch dort bekommen.

Natürlich kann man das Resonanzprinzip einwerfen und die These, dass unsere Gedanken und Gefühle unser Umfeld gestalten. Dies bezieht sich jedoch auf UNS. Niemand kann MIR mit seinen Gedanken oder Gefühlen schaden, wenn ich das nicht will, also nicht dazu in Resonanz stehe.
So viel zu meiner spirituellen Ansicht. Und die meine ich absolut ernst.

Nun, die psychologische Sicht - nur meine Meinung:

Ich kenne so eine Situation auch nicht aus eigener Erfahrung - zumindest nicht so krass. Dennoch verstehe ich und glaube, mich da hineinfühlen zu können.

Die meisten von uns sind doch einfach so erzogen: "Denk bloß nichts schlechtes über andere Menschen!", sonst bist du böse, nicht gläubig, nicht gesellschaftsfähig, WAS auch immer - das war wahrscheinlich individuell. Es ist gesellschaftlich, moralisch bedenklich, "schlechte" Dinge zu denken und zu tun.

Wenn ich also nun jemand aufgrund seines Verhaltens mir gegenüber hasse, und er stirbt oder wird schwer krank, dann höre ich diese alten "Geister" der Erziehung wieder. Alles, was ich je an Glaubenssätzen zu diesem Thema gehört habe, kommt geballt aus dem Unterbewußtsein hoch.

Und ich vermute, das der Grad der Intensität etwas mit der gefühlsmäßigen Bindung an jenen Menschen zu tun hat.
Mir ging es eigentlich weniger um Erklärungsansätze als um die Gefühle dazu, die ich ganz offensichtlich mit kaum jemandem zu teilen scheine


Doch, liebe Havarie

ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen und weiß wie Du Dich fühlst, absolut! Ich habe nur meinen Beitrag wieder gelöscht weil es wieder aufgewühlt hat und ich mich dabei ertappt habe wie ich mich wieder schuldig fühle.
Aber ich denke ich muss Dir das nicht schreiben.


herzlichst
whisper
@Sina
Das Problem ist: wie gehe ich als diejenige, die jemanden mit sehr schlechten Gedanken bedacht hat, damit um wenn derjenige dann wirklich stirbt und ich keine Chance mehr habe, zurückzunehmen, was ich gesagt oder gedacht habe.


Wie soll man damit umgehen? Man muss damit abschließen und sich bewusst machen, dass es nicht in unserer Hand lag. Irgendwann siegt hoffentlich der Kopf gegen die Gefühle.
Man muss damit abschließen und sich bewusst machen, dass es nicht unserer Hand lag. Irgendwann siegt hoffentlich der Kopf gegen die Gefühle.
Vielleicht hilft es aber auch, sich damit auseinanderzusetzen und mühsam verzeihen zu lernen... und sich auszusöhnen.

Aber je nach Fall ist das natürlich harte und gefühlsmäßig belastende Arbeit.
******ana Frau
1.994 Beiträge
wie damit umgehen
nun man könnte versuchen sich selbst zu vergeben.
das kann niemand sonst.
der, dem man was schlimmes gewünscht hat nicht (mehr) und auch kein anderer.

ich denke man kann nur in sich schauen. das ist schwer, denn wie dee schon gesagt hat, wir sind so erzogen lieb zu sein. und dann sehen wir hier in uns und stellen fest, dass da aber ein böser böser fleck ist. den will man eigentlich nicht so gern sehen.

also dann rafft man seinen mut am besten doch zusammen und schaut genau hin. und erkennt dass man halt mensch ist und ab und zu mist denkt. das ist menschlich und als mensch ist man so. und akzeptierts. und vergibt sich.

dann gehts mir zumindest besser. "ich bin nun mal nicht frei von fehlern. aber ich bin gut so wie ich bin."

das hilft.

lg su
Aber je nach Fall ist das natürlich harte und gefühlsmäßig belastende Arbeit.


Die Auseinandersetzung damit ist sehr belastend, denn ich bin z.B. hin und hergerissen. Meine Gedanken bzw. meine negativen Wünschen dienten in dem Moment auch dazu mich von diesem Menschen zu lösen. Dadurch habe ich einen gewissen Abstand bekommen und ihn von mir verbannt.
Dass er sich umgebracht hat, liegt sicherlich nicht in meiner Hand, auch wenn ich dafür verantwortlich gemacht wurde. Ja, und auf der anderen Seite bin ich schockiert darüber, dass ich solch` schlechte Gedanken hatte und ihm soetwas gewünscht habe. Man fühlt sich schäbig und schuldig.
Ja, man muss sich erst einmal selber verzeihen, wobei mir das sehr schwer fällt.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Sich selbst vergeben, das halte ich in der Tat auch für die Schlüsselidee in diesem Fall.

Und versuchen, die Situation mit Abstand zu betrachten.

Es gibt sicher Gründe dafür, dass man demjenigen mal schlechtes gewünscht hat. Die sind ja nicht null und nichtig, "nur weil" derjenige dann verstorben ist. Dass man ihn nicht mehr ausstehen konnte, hat einen Grund, der Bestand hat.

Wenn man immer noch Groll hat gegen diese Person, vielleicht helfen auch ganz praktische Dinge wie, denjenigen auf dem Friedhof besuchen und eine Art "Dialog" mit ihm führen.

Ich würde nicht versuchen, den Gefühlen davonzulaufen, die dann hochkommen. Solche Gefühle haben immer die Tendenz, einen wieder einzuholen.

Letztlich muss man es aushalten. Bis es eines Tages nicht mehr so weh tut.

Ein paar Basisgedanken:

• so etwas wie Schicksal gibt es nicht

• so etwas wie negative Energien, die das Schicksal anderer beeinflussen können, gibt es nicht

• was diesem Menschen geschehen ist, ist ihm aus Gründen passiert, auf die ich keinen Einfluss hatte

• er hat mir mal sehr weh getan, jetzt gibt es ihn nicht mehr, in gewisser Weise kann nun Frieden einkehren, ich kann loslassen von diesem Kapitel meines Lebens
******ana Frau
1.994 Beiträge
@whisper
ich weiß nicht, ob mir gelingt das nun schlüssig zu erklären.

nein, ich denke eben gerade die wut/hass hilft nicht!! sich von jemandem zu lösen. im gegenteil. hass ist wie liebe ein enorm starkes gefühl.

ein gefühl jedoch "ver-bindet". ich denke, dass man mit hassgefühl genau das gegenteil erreicht. man bindet nur auf einer anderen ebene. aber lösen gelingt nur mit neutraler haltung.

in wut und hass steckt enorm viel energie. man steckt also energie in eine bindung, die man lösen will und doch schmiedet man sie weiter.

wenn es dir nicht gelingt, dir selbst zu verzeihen, dann ist da noch was für dich ungeklärt. unaufgeräumt. nicht abgeschlossen. eine neutrale und gelöste haltung ist noch nicht möglich.

lg su
dann ist da noch was für dich ungeklärt. unaufgeräumt. nicht abgeschlossen. eine neutrale und gelöste haltung ist noch nicht möglich.


Ich bin gerade erst dabei damit abzuschließen, doch Hass und Wut empfinde ich schon lange nicht mehr.
macht der gedanken
so, das ist ja sehr spannend, sehr persönlich und auch ein hoch sensibles thema, das hier "behandelt" wird. damit passt es ja bestens hier

zur einordnung meines beitrages, eine kurze selbsteinschätzung vorab.
ich bin gläubig, aber nicht aber-gläubig. obwohl, ich lese horoskope und glaube an eigenschaften von sternzeichen (=einfluss von planeten-konstellationen zum geburtstermin???!).

ich seh´ mich als offen. nicht für alles, eher grundsätzlich und unter dem gesichtspunkt meine (notwendige) wertung für eine unvoreingenommene betrachtung (zunmächst) hintan zu stellen.

ich glaube, dass wir nicht alles wissen (müssen), alles verstehen (können) und - gottseidank - auch nicht müssen.

und ich bin mensch, fehlbar, und interpretiere, zwangsläufig, im eigenen kontext (was bleibt mir auch anderes - o.k., da gibt´s die empathie).

und noch eines vorneweg, ich kenne die erfahrung um die es hier geht nicht.
wohl aber die erfahrung gemacht zu haben, etwas zu bekommen, was ich wollte oder aber mit (verstorbenen) menschen ungeklärte themen zu haben oder mit erschütternden verletzungen umzugehen.

für mich laufen da auch zwei dinge ineinander. das persönliche, bedeutungsschwere empfinden und die allgemeine, spirituelle, physikalische, weltanschauliche ... betrachtung: wie tickt unsere welt?

über letzteres lässt sich trefflich diskutieren, welche macht haben gedanken? über mich selbst? meine welt? andere? sind sie energie? bleibt energie erhalten (energieerhaltungssatz)?

und die diskussion kann endlos geführt werden. da gibt´s kein wahr, kein falsch (wo gibt´s das überhaupt?). jeder hat da seinen kleinen blick auf "die wahrheit". der eine vertritt sie vehement, der andere zweifelt selbst daran, der nächste relativiert.

sicher ist´s ein thema, das die menschen beschäftigt und fasziniert. nicht umsonst gibt´s den glauben an und den einsatz von vodoo oder auseinandersetzung mit der macht des geistes, ich erinnere an den klassiker "der schrecken der medusa" mit r. burton - beängstigend!

das persönliche ist aber viel bedeutsamer.
einzelerlebnisse dagegen lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen.
das sehe ich auch bei whisper und havarie so, wenn ich die beiträge richtig lese und verstehe. in whispers situation ist es ein suizid, der aus der situation folgte, dem auch echte schuldzuweisungen folgten.

bei havarie kommt ein ehemals geliebter, vielleicht noch geliebter oder geliebt-"gehasster" mensch ums leben, und es geht um das schlechte, was man ihm gewünscht hat.

wobei ich bei letzterem auch unterscheiden würde, "schäme" ich mich für meine schlechten wünsche, oder ist da eine rest-angst, meine wünsche und gedanken könn(t)en doch etwas bewirkt haben?
was michaela ja für sich ausschließt (was nicht heißen muss, dass man es nicht gerade ausschließen möchte, weil das einem zu nahe ginge - keine unterstellung!!).

so, das war jetzt viel einleitender, sezierender text.
jetzt meine meinung, den es ist eine meinung, nichts anderes äußern wir alle.

ich weiß nicht, was gedanken bewirken können.
menschen die daran glauben eine tödliche krankheit besiegen zu können. solche die es tun. solche die "scheitern".

vielleicht haben wir nicht alle "diese macht", und können es uns deswegen nicht vorstellen. vielleicht weiß man selbst nicht um diese macht oder/und fürchtet sich davor.

gibt es diese macht und hat man sie, ist es sicher eine große gabe, die man für gutes wie auch schlechtes einsetzen kann - plädieren würde ich nur für das gute.
das schlechte ist dann durch einen selbst zu kontrollieren.

weiß man nicht um diese gabe, sollte man sich ob der eigenen verantwortung darum bewusst werden

geht´s "nur" ums "schlechte gewissen", denke ich, hilft der oben angesprochene dialog mit dem betreffenen, wenn es auch im geiste ist.
das kenne ich insofern aus eigener erfahrung, da ich "themen" mit menschen, die physisch nicht mehr da sind oder mit menschen, bei denen ich davon aus gehe nicht auf "einen nenner" zu kommen, themen in einem geistigen (wiederholten, andauernden) dialog zu lösen.
das ist auch ein klassisches element der gestalt-therapie (und fördert ungemein die empathie, was vielleicht auch hass aufzulösen vermag!)

der hinweis, dass hass ver-bindet hat mir gut gefallen. ich glaube das ist uns allen viel zu wenig bewusst.
meine schwester hat mich mal darauf hingewiesen, dass vergeben für den vergebenden viel wichtiger ist als "für den schuldiger".

hass ist für mich die kehrseite der liebe - wie sagt der volksmund, liegen sie doch so nah beieinander. und sagt man nicht auch, man kann nur hassen, was man liebt/geliebt hat? ansonsten vermöchte es der andere ja auch einem nicht so weh zu tun.

wichtig ist für mich auch hin zu gucken, warum wünsche ich jemandem etwas schlechtes?
und was bringt das?
passiert es doch nur aus einer uns zugefügten verletzung heraus, die i.a.r. uns doch auf etwas stösst, was uns in der vergangenheit so oder ähnlich schon wiederfahren ist.
da hilft vielleicht (mehr) hinschauen, um uns selbst zu heilen, und uns stärker und aufmerksamer (und auch freier) zu machen, wenn wir wieder vor "dem thema" stehen.
deswegen tendiere ich auch eher zu sagen das bringt nix (auch wenn´s, wie sinas_traum, war´s glaub´ ich (u.a.), gesagt hat, dass´ menschlich ist).
ich vergleich das mit eifersucht. für mich ein schönes, wichtiges gefühl, kippt sie aber, kann sie großen schaden anrichten. das ist bei liebe die zu "hass" wird sicher ganz ähnlich.

und vielleicht noch eine persönliche erfahrung. auch ich bin in lebenskrisen geschwankt zwischen "der andere ist schuld/der böse" und "ich hab´ alles falsch gemacht/ich bin der böse".
ersteres hat mich nicht sehr wohlwollend über mein gegenüber denken lassen.
persönlich weiter gebracht haben mich aber die gedanken, in/mit denen ich erkannt habe, was mein echter anteil an der situation war/ist, und mir die möglichkeit zum "anders machen" gegeben hat. vielleicht eine binsenweisheit, aber so war´s.

noch mal: alles meine meinung, es nehme sich jeder was er brauche und ich hoffe mit meinem "aufsatz" nicht (so arg) das thema verfehlt zu haben ...
Wenn man immer noch Groll hat gegen diese Person, vielleicht helfen auch ganz praktische Dinge wie, denjenigen auf dem Friedhof besuchen und eine Art "Dialog" mit ihm führen.


Das habe ich heute gemacht, doch ich werde es nie wieder machen. Der Gang hat mich viel Kraft gekostet und mir viel Energie geraubt.



@****ey
toller Beitrag!
@****per: Lag es am Ort oder am Dialog? Falls es am Ort lag, könntest du diesen geistigen Dialog ja auch an einem für dich positiven Kraftort machen - falls du so etwas hast.
Es lag am Ort und an der Tatsache, dass ich mich ihm genähert habe.

Ich wüsste nicht wo ich es durchführen kann. Es wäre heute so optimal gewesen, denn heute wäre ein ganz entscheidender Tag in seinem Leben gewesen wenn er nicht geflüchtet wäre. Heute wäre die Gerichtsverhandlung gewesen.
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