macht der gedanken
so, das ist ja sehr spannend, sehr persönlich und auch ein hoch sensibles thema, das hier "behandelt" wird. damit passt es ja bestens hier
zur einordnung meines beitrages, eine kurze selbsteinschätzung vorab.
ich bin gläubig, aber nicht aber-gläubig. obwohl, ich lese horoskope und glaube an eigenschaften von sternzeichen (=einfluss von planeten-konstellationen zum geburtstermin???!).
ich seh´ mich als offen. nicht für alles, eher grundsätzlich und unter dem gesichtspunkt meine (notwendige) wertung für eine unvoreingenommene betrachtung (zunmächst) hintan zu stellen.
ich glaube, dass wir nicht alles wissen (müssen), alles verstehen (können) und - gottseidank - auch nicht müssen.
und ich bin mensch, fehlbar, und interpretiere, zwangsläufig, im eigenen kontext (was bleibt mir auch anderes - o.k., da gibt´s die empathie).
und noch eines vorneweg, ich kenne die erfahrung um die es hier geht nicht.
wohl aber die erfahrung gemacht zu haben, etwas zu bekommen, was ich wollte oder aber mit (verstorbenen) menschen ungeklärte themen zu haben oder mit erschütternden verletzungen umzugehen.
für mich laufen da auch zwei dinge ineinander. das persönliche, bedeutungsschwere empfinden und die allgemeine, spirituelle, physikalische, weltanschauliche ... betrachtung: wie tickt unsere welt?
über letzteres lässt sich trefflich diskutieren, welche macht haben gedanken? über mich selbst? meine welt? andere? sind sie energie? bleibt energie erhalten (energieerhaltungssatz)?
und die diskussion kann endlos geführt werden. da gibt´s kein wahr, kein falsch (wo gibt´s das überhaupt?). jeder hat da seinen kleinen blick auf "die wahrheit". der eine vertritt sie vehement, der andere zweifelt selbst daran, der nächste relativiert.
sicher ist´s ein thema, das die menschen beschäftigt und fasziniert. nicht umsonst gibt´s den glauben an und den einsatz von vodoo oder auseinandersetzung mit der macht des geistes, ich erinnere an den klassiker "der schrecken der medusa" mit r. burton - beängstigend!
das persönliche ist aber viel bedeutsamer.
einzelerlebnisse dagegen lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen.
das sehe ich auch bei whisper und havarie so, wenn ich die beiträge richtig lese und verstehe. in whispers situation ist es ein suizid, der aus der situation folgte, dem auch echte schuldzuweisungen folgten.
bei havarie kommt ein ehemals geliebter, vielleicht noch geliebter oder geliebt-"gehasster" mensch ums leben, und es geht um das schlechte, was man ihm gewünscht hat.
wobei ich bei letzterem auch unterscheiden würde, "schäme" ich mich für meine schlechten wünsche, oder ist da eine rest-angst, meine wünsche und gedanken könn(t)en doch etwas bewirkt haben?
was michaela ja für sich ausschließt (was nicht heißen muss, dass man es nicht gerade ausschließen möchte, weil das einem zu nahe ginge - keine unterstellung!!).
so, das war jetzt viel einleitender, sezierender text.
jetzt meine meinung, den es ist eine meinung, nichts anderes äußern wir alle.
ich weiß nicht, was gedanken bewirken können.
menschen die daran glauben eine tödliche krankheit besiegen zu können. solche die es tun. solche die "scheitern".
vielleicht haben wir nicht alle "diese macht", und können es uns deswegen nicht vorstellen. vielleicht weiß man selbst nicht um diese macht oder/und fürchtet sich davor.
gibt es diese macht und hat man sie, ist es sicher eine große gabe, die man für gutes wie auch schlechtes einsetzen kann - plädieren würde ich nur für das gute.
das schlechte ist dann durch einen selbst zu kontrollieren.
weiß man nicht um diese gabe, sollte man sich ob der eigenen verantwortung darum bewusst werden
geht´s "nur" ums "schlechte gewissen", denke ich, hilft der oben angesprochene dialog mit dem betreffenen, wenn es auch im geiste ist.
das kenne ich insofern aus eigener erfahrung, da ich "themen" mit menschen, die physisch nicht mehr da sind oder mit menschen, bei denen ich davon aus gehe nicht auf "einen nenner" zu kommen, themen in einem geistigen (wiederholten, andauernden) dialog zu lösen.
das ist auch ein klassisches element der gestalt-therapie (und fördert ungemein die empathie, was vielleicht auch hass aufzulösen vermag!)
der hinweis, dass hass ver-bindet hat mir gut gefallen. ich glaube das ist uns allen viel zu wenig bewusst.
meine schwester hat mich mal darauf hingewiesen, dass vergeben für den vergebenden viel wichtiger ist als "für den schuldiger".
hass ist für mich die kehrseite der liebe - wie sagt der volksmund, liegen sie doch so nah beieinander. und sagt man nicht auch, man kann nur hassen, was man liebt/geliebt hat? ansonsten vermöchte es der andere ja auch einem nicht so weh zu tun.
wichtig ist für mich auch hin zu gucken, warum wünsche ich jemandem etwas schlechtes?
und was bringt das?
passiert es doch nur aus einer uns zugefügten verletzung heraus, die i.a.r. uns doch auf etwas stösst, was uns in der vergangenheit so oder ähnlich schon wiederfahren ist.
da hilft vielleicht (mehr) hinschauen, um uns selbst zu heilen, und uns stärker und aufmerksamer (und auch freier) zu machen, wenn wir wieder vor "dem thema" stehen.
deswegen tendiere ich auch eher zu sagen das bringt nix (auch wenn´s, wie sinas_traum, war´s glaub´ ich (u.a.), gesagt hat, dass´ menschlich ist).
ich vergleich das mit eifersucht. für mich ein schönes, wichtiges gefühl, kippt sie aber, kann sie großen schaden anrichten. das ist bei liebe die zu "hass" wird sicher ganz ähnlich.
und vielleicht noch eine persönliche erfahrung. auch ich bin in lebenskrisen geschwankt zwischen "der andere ist schuld/der böse" und "ich hab´ alles falsch gemacht/ich bin der böse".
ersteres hat mich nicht sehr wohlwollend über mein gegenüber denken lassen.
persönlich weiter gebracht haben mich aber die gedanken, in/mit denen ich erkannt habe, was mein echter anteil an der situation war/ist, und mir die möglichkeit zum "anders machen" gegeben hat. vielleicht eine binsenweisheit, aber so war´s.
noch mal: alles meine meinung, es nehme sich jeder was er brauche und ich hoffe mit meinem "aufsatz" nicht (so arg) das thema verfehlt zu haben ...