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Wut

******ana Frau
1.994 Beiträge
Themenersteller 
Wut
Hallo miteinander

bei mir schüttet es ekeligen kalten Regen herab und ich ärgere mich. Ich ärgere mich über mich selbst, weil ich so friere. Ich ärgere mich über das Wetter. Und ich ärgere mich, dass es Winter wird. Und darüber, dass ich das nicht verhindern kann! Hatte nicht irgendwer die Klimaerwärmung versprochen?

Aber nu ernsthaft. Wie geht ihr mit eurer Wut um? Gerade von HSP zu HSP ist so ein Wutausbruch oft ein gewaltiger Angriff. Ich merke bei mir, wie schnell mich Wütende verunsichern und ich mich vor dieser riesigen Emotionswelle kaum schützen kann.

Wo andere sich wie ein nasser Hund schütteln, da geh ich innerlich in die Knie und schleppe das wochenlang mit. Und dennoch muss man Konflikte durchstehen und vor allem auch seine Grenzen schützen.

Wie geht ihr mit Angriffen um?
Wie äussert ihr eure Wut?
gegenüber HSP/Normal?


lg su
Boah... wo fang ich da an?

Also, das mit der Klimaerwärmung verstehe ich... *lol*

Ich kann sehr schlecht mit Konflikten und Wut umgehen.

Fange ich bei Konflikten an:
Ich nehme sie persönlich. Sie verletzen mich, ich frage mich ständig, ob ich Schuld habe und sie rauben mir den Schlaf. Je näher mir die andere Person steht, desto schlimmer ist es. Wenn es mein Partner ist, halte ich das überhaupt nicht aus. Ich MUSS das bis zum Schlafengehen regeln, sonst drehe ich durch, bekomme Durchfall und bin zu nichts zu gebrauchen.

Bei beruflichen Konflikten habe ich mittlerweile gelernt, Abstand zu gewinnen, durchzuatmen und das gibt mir langsam Sicherheit, das auf dem privaten Terrain auch zu versuchen. Es gelingt... manchmal... manchmal aber auch nicht, dann versuche ich, mich dem Konflikt zu entziehen und erst mal mit mir ins Reine zu kommen.

Wut... Da gestehe ich Unterdrückung. Ich kann meiner Wut nicht ungehemmt Ausdruck verleihen, weil ich dann völlig ausraste... und wohl auch viel Porzellan kaputt machen würde, wenn ich sie nicht unterdrücken würde.

Da Wut sich bei mir sehr stark auf der körperlichen Ebene abspielt, kann ich sie aber Gott sei Dank dort auch gut mit Sport (z.B. Joggen) abbauen. Dann ist der Druck weg und ich kann "zivilisiert" reagieren.

Das war's fürs Erste.

Silvia
PS: Tipp von mir: Dreh mal die Heizung auf, dann ist dir wenigstens nicht mehr kalt.
nicht ganz einfach
wie deE schon sagt, kommt es stark darauf an, mit wem ich einen Konflikt habe, resp. wie nahe mir diese Person steht........
Je näher, desto schlimmer. Gerade in der jetzigen Situation, wo ich mich von meinem Mann getrennt habe, ist es für mich seine Nähe manchmal fast nicht zum Aushalten. Da rebelliert mein ganzer Körper, da versteift sich die ganze Rückenmuskulatur, was wieder zu Rückenschmerzen führt. Nicht, dass wir Krach hätten, nein, aber mir fehlt im Moment einfach die nötige Distanz, resp. er akzeptiert nicht, dass ich die Distanz brauche. Normalerweise fällt es mir nicht schwer, mich aus einem Konflikt herauszunehmen, indem ich z.B. sage: hier klinke ich mich für den Moment aus, das tut mir nicht gut. Doch eben, je nachdem wer diese Person ist, mit der ich den Konflikt habe.

Wut
Oh früher konnte ich meiner Wut lautstark Ausdruck verleihen. Habe manchmal richtig getobt, oder auch mal mit Sachen geschmissen, wenn mich jemand zur Weissglut gebracht hat. Doch dann passierte eines Tages etwas Seltsames. Während ich lautstarke schrie, brach meine Stimme irgendwie....... d.h. ich konnte nicht mehr schreien, nur noch husten. Und das ist bis heute so geblieben. Wenn ich in einem Konflikt zu laut werde, verschlägt es mir sofort die Stimme..........
Leider habe ich damit auch angefangen, meine Wut zu verdrängen und ich lasse sie viel zu wenig aus mir heraus. Deshalb schmerzt auch mein ganzer Körper und man kann dann bei mir sprichwörtlich von einem dicken Hals sprechen..........

Vielleicht später noch mehr.
und man kann dann bei mir sprichwörtlich von einem dicken Hals sprechen.
Yep, ich habe dann Halsschmerzen.

Nochmal zu den Konflikten... Ich bin extrem harmoniebedürftig... und missdeute Konflikte oft als ein unausgesprochenes: "Ich mag oder liebe dich nicht mehr."

Mein Kopf weiß, dass das nicht richtig ist, aber mein Gefühl will das nicht hören und weigert sich standhaft, einen Konflikt realistisch einzuschätzen.

Kaum eine Veränderung meiner Person fiel und fällt mir so schwer, wie das Lernen eines moderaten Umgangs mit Streit, Konflikten oder Wut.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Hm... irgendwie bin ich da vielleicht a-typisch.

Ich bin selbst ein immer wütender Mensch. Ich bin IMMER und STÄNDIG auf irgendetwas oder irgendwen wütend. Irgendwas ist immer scheiße oder irgendwer hat mich immer nicht lieb obwohl ich das doch verdient hätte. Kurz: die Welt ist nie so ganz gerecht zu mir und darum bekommt sie auch meinen gerechten Zorn zu spüren.

Und ja, ab und zu genieße ich es auch, dabei theatralisch und offensichtlich unverhältnismäßig zu werden.

Ich glaube, das liegt daran, dass ich nicht so gut darin bin, meine Bedürfnisse a) rechtzeitig und b) angemessen zu artikulieren.

Ich habe als Kind gelernt, mich meiner stets überarbeiteten und überforderten Mutter besser nicht zumuten zu sollen mit meinen Befindlichkeiten, ich denke daher habe ich irgendwann einen gesunden Bezug zu meinen Bedürfnissen verloren.

Es ist so dass ich oft erst NACH dem Wutausbruch merke "Aha, da saß Dir wohl schon länger was quer..."

Und weil ich eben so oft um mich schlage (verbal, wohlgemerkt), kommt es eben nicht so oft vor dass jemand schneller ist als ich mit dem Wütendsein und darum mir eine wütende Szene macht.

Es kam schon vor. Selten. Und meistens, ja meistens führte es bei mir zu totaler innerer Erschütterung und Fassungslosigkeit. Ich kam mir so unglaublich ungerecht behandelt vor, dass ich erst mal eine Weile Rückzug brauchte, um meine Wunden zu lecken.

Obwohl ich sehr emotional bin, kann ich, sobald ich wieder runter gekommen bin, schon sehr gut über mich selbst reflektieren, d.h. ich sehe schon ein wenig ich etwas wirklich verbockt habe. Und dann neige ich dazu, mir auch noch die Schuld für Dinge zuzuziehen, die eigentlich gar nicht auf mein Konto gingen.

Ich kann, als Fazit, besser mit der Welt umgehen, wenn ICH die Wut habe. Das gibt mir ein Gefühl von Kontrolle. Die Wut eines anderen zu spüren, zieht mir schnell den Boden unter den Füßen weg.

Lustig, ich denke nach und stelle fest, wie wenig ich eigentlich im Leben bisher mit Wut von anderen konfrontiert wurde. Kommt wohl weil ich immer schneller bin mit meiner eigenen Wut. *g*
und dann noch mein spanisches Temperament...
Wut..ja ein feeling, dass mich mein ganzes Leben begleitet..
mich lange beherrscht hat und viel zu lange neben der Agression, der Angst, dem Schmerz die einzige Empfindung,
die ich zulassen konnte/wollte.

Wie gehe ich heute damit um?

Es begann damit, dass ich unbedingt herausfinden wollte, ob es auch anders geht.
________
Ich kann, als Fazit, besser mit der Welt umgehen, wenn ICH die Wut habe. Das gibt mir ein Gefühl von Kontrolle.
------------------------


Kontrolle, ja auch das spielt eine große Rolle hierbei.

Als sehr sensibler, emotionaler Mensch, oft nah am Wasser gebaut,
bemühe ich mich niemanden hinter meine Fassade schauen zu lassen.

Wut hat mir früher sehr dabei geholfen.

Es traute sich niemand an mich heran.

Aber Wut von anderen, verursachte bei mir Panik und Luftnot.

Ich habe gelernt meine Wut zu "händeln".
Zur Freude meines direkten Umfeldes und
meiner Gesundheit sehr förderlich bekommend.

Wut von anderen erschreckt mich auch heute noch,
aber die Maske steht...
es sieht mir niemand an...

und manchmal bin ich dann sogar stolz auf mich,
weil ich nicht weg gelaufen bin...
und weil es mir egal war,
ob ich gemocht wurde oder nicht.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Der Vollständigkeit halber sollte ich noch ergänzen, dass es Wut war, die mich aus meiner ersten großen Lebenskrise herausgeholt hat. Ich leide seit Jahren unter Angstzuständen und Panikattacken und war vor ca. 12 Jahren mal so weit dass meine Wohnung nicht mehr verlassen konnte... mein gerade begonnenes Studium war beim Teufel, meine Beziehung auch. Mit Anfang 20 sah es so aus als sollte mein Leben auf unabsehbare Zeit direkt in ein großes, schwarzes Loch voller Angst und Einsamkeit führen.

Diverse Therapieversuche hielten mich zwar über Wasser, aber so richtig retten konnten sie mich nicht. Gerettet hat mich dann irgendwann meine Wut. Eines Morgens wachte ich auf und hatte die Schnauze voll von meiner beschissenen, erbärmlichen Existenz. Ich wusste, dass in mir auch ein anderer Mensch steckte, einer voller Lebensfreude und mit Plänen. Und den wollte ich wieder. Ich hatte eine Stinkwut auf meine Ängste und das gab mir endlich die Kraft, sie auszuhalten, trotzdem wieder rauszugehen, sie wütend zu verfluchen und wegzuscheuchen, und mir und ihnen immer wieder zu sagen "Ich WILL mein Leben zurück, ich WILL. Also verpisst Euch, zum Teufel noch mal."

Wut ist für mich also nicht nur Ventil, sie ist eine unglaublich starke Triebfeder. Sie ist quasi überlebenswichtig geworden für mich.
Ja...
... diese positive Seite der Wut kenne ich auch nur zu genau.

Es ist wichtig und gut, beide Seiten der Wut zu kennen. So wie die Hochsensibilität auch oft 2 Seiten hat. Wie wir Menschen wahrscheinlich grundsätzlich immer aus Gegensätzen bestehen und bestehen werden.

Das Kunststück besteht dann darin, den Punkt zu finden, an dem die beiden Schalen der Waage für einen selbst in optimalem Verhältnis zueinander stehen. Wenn ich 100 bin, ist mir das vielleicht ansatzweise gelungen... grübelndschmunzel

Okay... ich hab heute wohl meinen philosophischen...
******ana Frau
1.994 Beiträge
Themenersteller 
Wut ist für mich ein Lehrmeister.

Ich bin ein eher aufbrausender Mensch. Auch ich kann sehr direkt mit meiner Wut raus. Das größere Problem war für mich immer diese zu kontrollieren.

Man könnte durchaus sagen, dass ich jähzornig bin.

Ja. Bin. Aber ich kann mittlerweile -denke ich- sehr gut damit umgehen.

Verschiede Dinge haben mir dabei geholfen. Zum einen natürlich, dass es keinen Spass macht, nach einem Wutausbruch zu Kreuze zu kriechen. Ich bin sowas von schlecht im Einschleimen...

Ausserdem war es beruflich für mich wichtig, mit meiner Wut besser klar zu kommen. Macht sich nicht gut, wenn man einem Kunden sagt, dass er sein Hirn irgendwo verloren hat - auch wenn man s freundlich ausdrückt. Dazu kommt natürlich, dass König Kunde oft genug weiss, dass man ihn nicht anranzen darf und somit sich nen schönen Tag macht, das Personal anzuranzen.

Einer der Schlüsselsätze für mich: Du entscheidest, was Dich wütend macht!

Das hat mir sehr geholfen im Kundenkontakt. Denn ich konnte inne halten und überlegen, ob ich diesem Zausel mir gegenüber tatsächlich so viel Macht einräumen will, mir von ihm die Laune vermiesen zu lassen. Ist es das wert?
Nein, zu 100 % nicht.

Auf den ersten Blick ist das leicht, weil es sich ja um einen Unbekannten handelt. Schwierig wird es doch erst, wenn es jemand ist, der einem nahe steht.

Das stimmt für mich nur zum Teil. Denn auch oder gerade diese völlig irrationalen und unerwarteten Angriffe verführen zum reflexartigen Hieb.

Es ist ein Weg, das zu lernen. Inne zu halten und erst mal zu denken.

Soviel bisher von mir. Es sind noch mehr Schritte gewesen, bis ich mich in den Griff bekommen habe. Ausgeglichener wurde und meine Mitte besser halten lernte.

Aber erstmal lass ich Euch noch *zwinker*

lg su
Wut.....
Wut ist ein natürlicher Bestandteil unseres Lebens...und gehört nun mal auch dazu...und es ist vollkommen richtig wütend zu sein wenn wir uns
schlecht behandelt... unverstanden...gedemütigt.oder sonstigen
Auseinandersetzungen stellen müssen...die einer fairen Grundlage jeglichen Boden entzieht..weil sie als Ventiel uns etwas Luft verschafft..
und die Klammer die unseren Hals einzuschnüren droht etwas lockert

Aber immer nur auf alles wütent zu sein...so wie Sinas Traum..es ausdrückt...halte ich doch bedenklich....

Kurz: die Welt ist nie so ganz gerecht zu mir und darum bekommt sie auch meinen gerechten Zorn zu spüren.


gibt es überhaupt einen gerechten Zorn....!? und was ist gerecht....
oder schaffen wir zumindest im Moment nicht die Bedürfnisse...Gefühle..
eines Menschen../ oder auch die Weltanschauung...zu begreifen..*gruebel*
das ist im Moment die Frage die ich mir stelle

aber denn Gedankengang von Sucuarana...finde ich sehr possitiv
und scheint ein guter Weg zu sein uns aus diesem Dilemma zu lösen

Einer der Schlüsselsätze für mich: Du entscheidest, was Dich wütend macht!

LG..
da Erwin
meistens versteht die welt gar nicht, was mich wütend macht...auch da frage ich mich...*spinne ich oder die welt*???!!!
oft ist es so, dass ich versuche mich anzupassen...mich so zu verhalten, wie die welt es möchte, aber letztlich merke ich doch, dass es mich ärgert, die wut in mir aufsteigt und nach einiger zeit auch explodiert.....im nachhinein oft zu meinem bedauern, da ich dann auch übers ziel hinaus schiesse, weil es sich so lange aufgestaut hat.....

ergebnis ist dann wieder, dass meine umwelt völlig verwirrt, vor den kopf gestossen oder beleidigt ist...und ich fühle mich falsch und schuldig.

w. tigerin
Wut.......
@ weisse_tigerin

oft ist es so, dass ich versuche mich anzupassen...mich so zu verhalten, wie die welt es möchte, aber letztlich merke ich doch, dass es mich ärgert, die wut in mir aufsteigt und nach einiger zeit auch explodiert.....im nachhinein oft zu meinem bedauern, da ich dann auch übers ziel hinaus schiesse, weil es sich so lange aufgestaut hat.....


oh ja diese Gefühlsausbrüche kenne ich auch...
und wußte auch lange Zeit nicht damit umzugehen...!

und durch dein Posting kommt mir der Gedanke vieleicht erwarten wir zu viele Antworten auf die ganzen (Warum-Weshalb usw.)
auch ein tief sitzendes Gefühl von Ablehnung...Zurückweisung..
könnte der Grund für solch ein handeln sein....zumindest war das oft bei mir der Fall?

auf alle fälle solltest Du es nicht nur an Dir fest machen..denn das währe haltlos...denn wenn man sich schlecht und schuldig fühlt..ist es ja auch ein Signal deiner Seele mit der gegebenen Situation nicht ..oder zumindest im Moment nicht richtig umgehen zu können..

Eine gute Hilfe wahr für mich mein Therapeut....und liebe und gute Freunde...mit denen ich offen und frei reden..die mich auch in ihre Arme geschlossen...und mich so genommen haben wie ich nun mal bin..

und versuche nicht die Welt zu verstehen...die Dich nicht versteht oder wütend macht....sondern versuche Dich zu akzeptieren..

ich wünsche Dir wenig Wut...und viel Gelassenheit...*ja*

LG..
da Erwin
******ana Frau
1.994 Beiträge
Themenersteller 
Jetzt habe ich gerade Zeit, deshalb möchte ich gern einen weiteren Punkt berichten, der mir im Umgang mit meiner Wut geholfen hat.

Er hat einen leicht kuriosen Hintergrund. Er stammt nämlich aus der Hundearbeit. Nun, wer schon einmal einen Hund im Flegelalter beheimatet hat, der weiss, wie so eine Flitzpiepe einen auf die Palme katapultieren kann. Spätestens nach zerkauten Lieblingsschuhen...

Auch dies ist wieder ein sehr einfacher Satz:

Wut erfordert ein Ziel

@***be Tigerin, wenn Du Dich verbiegst und dann wütend auf die Welt bist. Dann frage Dich, was wolltest Du erreichen? Was war Dein Ziel, das Du nicht erreicht hast? Was brauchst Du? Welches Bedürfnis ist in Dir nicht erfüllt, dass Du wütend um Dich beissen musst? Erfüllt das um sich beissen dieses Bedürfnis? Was musst Du tun, damit sich dein Wunsch erfüllt?

Deine Wut zeigt Dir etwas sehr Wertvolles - nämlich, dass Du einen falschen Weg verfolgt hast, um Dein Ziel zu erreichen.
Oder flapsig gesagt: Beim Bäcker gibts es keinen Fahrradsattel zu kaufen, auch wenn man noch so sehr schimpft. *g*

Sieht man sich das genau an, kann man meist erkennen, wo man vom Weg abkam und deshalb sein Ziel verfehlte. Bedingung ist jedoch, dass man ehrlich ist zu sich selbst. Man muss sich ganz ehrlich seine gemachten Fehler eingestehen und - was fast noch schwerer ist für einige - man muss sich seine eigenen Bedürfnisse eingestehen und zugestehen.

Eigentlich alle Menschen haben enorme Schwierigkeiten sich ihre eigenen Bedürfnisse einzugestehen. Noch schlimmer, manche sehen sich selbst nicht als wertvoll genug, ihre Bedürfnisse zu fordern. Wir sind schliesslich so erzogen, dass (gerade Frauen) nicht fordernd sein dürfen, sondern genügsam und freigiebig - mütterlich aufopferungsvoll.

Geben ist seliger denn nehmen. Den edlen Menschen zeichnet soch seine Eigenart aus, zurückstecken zu können...


Wann immer ich in eine dieser Falle tappe, habe ich eine unbändige Wut auf mich selbst. Allerdings habe ich diese Wut als Chance begriffen. Wieder - inne halten, sich selbst fragen was los ist. Welches Ziel habe ich verfehlt? Wie habe ich agiert? Was mache ich anders, um mein Ziel zu erreichen?

lg su, heute sehr theoretisch - ich hoffe dennoch nachvollziehbar
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
gibt es überhaupt einen gerechten Zorn....!?


selbstverständlich.

meinen.

*g*
******ana Frau
1.994 Beiträge
Themenersteller 
@Sina
wo ist nu der Blitz und Donner schleuder Smiley?

Immer sind die falschen von den kleinen Dingern im Angebot! Verammt!

Grins, Su
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ey aber auch wahr, so'n Scheiß!

*motz*

*motz*

*motz*
Wut......
Wann immer ich in eine dieser Falle tappe, habe ich eine unbändige Wut auf mich selbst. Allerdings habe ich diese Wut als Chance begriffen. Wieder - inne halten, sich selbst fragen was los ist. Welches Ziel habe ich verfehlt? Wie habe ich agiert? Was mache ich anders, um mein Ziel zu erreichen?

Perfekt Su......lächelt

und weder nur theoretisch...und für mich absulut nachvollziehbar

ERKENNE DICH SELBST..und achte auf deine Gedanken..Gefühle und Bedürfnisse...das ist der Schlüssel....um auch wieder inne zu halten

PS...hihi das mit dem Hund kenne ich auch....

LG..
da Erwin
@ Sina
Ich kann, als Fazit, besser mit der Welt umgehen, wenn ICH die Wut habe. Das gibt mir ein Gefühl von Kontrolle.

ich möchte weder kontrollieren ..sowie kontrolliert werden.... *headcrash*

und der Selbstgerechte wird sich in seinem Zorn...auch sich selber Richten

sowie der Gierige...seinen Hals nicht voll kriegt und eines Tages ersticken wird...

und das ist nicht persönlich gegen Dich...
sondern nur meine Meinung....*g*

LG..
da Erwin
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
und das ist nicht persönlich gegen Dich...


Da bin ich aber beruhigt.

Weil: liest sich ansonsten ja auch ganz hübschlich. Deine Meinung.

*ggg*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
In dem Buch, das ich gerade lese, habe ich gestern folgende Passage gefunden:

"O VENENO ARDENTE DO DESGOSTO. DAS GLÜHENDE GIFT DES ÄRGERS. Wenn die anderen uns dazu bringen, dass wir uns über sie ärgern - über ihre Dreistigkeit, Ungerechtigkeit, Rücksichtslosigkeit - , dann üben sie Macht über uns aus, sie wuchern und fressen sich in unsere Seele, denn der Äger ist wie ein gühendes Gift, das alle milden, noblen und ausgewogenen Empfindungen zersetzt und uns den Schlaf raubt. Schlaflos machen wir Licht und ägern uns über den Ärger, der sich eingenistet hat wie ein schmarotzender Schädling, der uns aussaugt und entkräftet. Wir sind nicht nur wütend über den Schaden, sondern auch darüber, dass er sich ganz allein in uns entfaltet, denn während wir mit schmerzenden Schläfen auf dem Bettrand sitzen, bleibt der ferne Urheber unberührt von der zersetzenden Kraft des Ärgers, deren Opfer wir sind.

Auf der menschenlleren inneren Bühne, in das grelle Licht stummer Wut getaucht, führen wir ganz allein für uns selbst ein Drama auf mit schattenhaften Figuren und schattenhaften Worten, die wir schattenhaften Feinden entgegenschleudern in hilflosem Zorn, den wir als eisig loderndes Feuer im Gedärm spüren. Und je größer unsere Verzweiflung darüber ist, dass es nur ein Schattenspiel ist und keine wirkliche Auseinandersetzung, in der es die Möglichkeit gäbe, dem anderen zu schaden und eine Gleichgewicht des Leids herzustellen, desto wilder tanzen die giftigen Schatten und verfolgen uns bis in die finstersten Katakomben unserer Träume. (Wir werden den Spieß umdrehen, denken wir grimmig, und schmieden nächtelang Worte, die im anderen die Wirkung einer Brandbombe entfalten werden, so dass nun er es sein wird, in dem die Flammen der Empörung wüten, während wir, durch Schadenfreude besänftigt, in heiterer Ruhe unseren Kaffee trinken.)

Was könnte es heißen, es richtig zu machen mit dem Ärger?
Wir möchten ja nicht seelenlose Wesen sein, die ganz und gar unangefochten bleiben durch das, was ihnen begegnet, Wesen, deren Bewertungen sich in kühlen, blutleeren Urteilen erschöpften, ohne dass etwas sie aufzuwühlen vermöchte, weil nichts sie wirklich kümmerte. Und deshalb können wir uns nicht ernsthaft wünschen, die Erfahrung des Ärgers überhaupt nicht zu kennen und statt dessen in einem Gleichmut zu verharren, der von öder Gefühllosigkeit nicht zu unterscheiden wäre. Ärger lehrt uns ja auch etwas darüber, wer wir sind. Wissen möchte ich deshalb dieses: Was könnte es heißen, uns im Ärger so zu erziehen und zu bilden, dass wir uns seine Erkenntnis zunutze machten, ohne seinem Gift zu verfallen?

Wir können gewiss sein, dass wir auf dem Sterbebett als Teil der letzten Bilanz festhalten werden - und dieser Teil wird bitter schmecken wie Zyanid - dass wir zuviel, viel zuviel Kraft und Zeit darauf verschwendet haben, uns zu ärgern und es den anderen in einem hilflosen Schattentheater heimzuzahlen, von dem nur wir, die wir es ohnmächtig erlitten, überhaut etwas wussten. Was können wir tun, um diese Bilanz zu verbessern? Warum haben uns die Eltern, die Lehrer und die anderen Erzieher nie davon gesprochen? Warum haben sie etwas von dieser gewaltigen Bedeutung nicht zur Sprache gebracht? Uns in dieser Sache keinen Kompass mitgegeben, der uns hätte helfen können, die Verschwendung unserer Seele an unnützen, selbstzerstörerischen Ärger zu vermeiden?"

Der Auszug stammt aus "Nachtzug nach Lissabon" von Pascal Mercier und ich fand, dass er den Kern dieses Threads sehr gut trifft.

Was meint Ihr dazu?
Mit Konflikten kann ich auch sehr schlecht umgehen und fühle mich auch sehr schnell schuldig, wobei ich sehr selten Konflikte erlebe, da ich ihnen konsequent aus dem Wege gehe. Mit dieser Vorgehensweise fahre ich gut. Allgemein ist es aber inzwischen so, dass ich es filtern kann und mich Dinge, die ich vorher nicht ausgehalten habe, garnicht mehr belasten, da sich meine Einstellung ganz plötzlich verändert hat.

Wut lasse ich nur bedingt zu, da ich es immer noch als eine Schwäche empfinde, auch wenn ich weiß dass dem eigentlich nicht so ist und es Bestandteil unserer Gefühle ist. Früher konnte ich mit Wut nicht umgehen, habe sie an mir selber ausgelassen oder habe sie in mir verborgen gehalten. Inzwischen äußere ich meine Wut, indem ich es einfach ausspreche und damit geht es mir viel besser.

Allgemein merke ich jedoch, dass ich kaum noch verletzbar bin und ich somit mit solchen Gefühlen kaum noch konfrontiert werde.


herzlichst
whisper
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
DAS GLÜHENDE GIFT DES ÄRGERS
ja, kenne ich. Aber ich ändere die Sache sehr schnell, bevor sie aus dem Rüder läuft...

Ich sag mir, wenn Wut hochkommt.
1. Da ist was dran.
2. Woher kommt es.
3. Ist es aktuell oder eine alte Sache?
4. Spreche womöglich - nicht unbedingt freundlich - derjenige, oder diejenige mit dem ich den Ärger habe.
5.Werde Nervensäger, und krieg raus was es ist.
6.Der Andere ist erst mal sauer. Er hat den Scheiss zurückgekriegt.
7. Ich werde ruhiger.
8. Muss mal richtig laufen, weine, höre Chi Mai von Ennio Morricone oder Reqium for a dream (youtube!)
9. Tobe richtig durch, alles gut.
10. Ruhe.

Wirklich, ist wahr!
********gika Frau
731 Beiträge
Mit Konflikten kann ich sehr schlecht umgehen. Privat werde ich dann recht verletzend mit meinen Antworten, beruflich verzieh ich mich meistens erst mal aufs Klo und heule mich aus...

Wut lasse ich normalerweise überhaupt nicht zu, da ich Angst habe, das ich diese nicht mehr unter Kontrolle bekommen würde. Die innere Wut fühlt sich an als wenn ein Vulkan ausbrechen wollen würde, also lasse ich sie besser dort.
Ich weiß auch keine besonders gute Taktik...
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