Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Atlantis Wellness & Fun
1064 Mitglieder
zum Thema
Aus gegebenem Anlass - unwürdiger Sklave bittet um Tipps!78
Ich grüße alle demütig, die diesen Thread lesen und hoffentlich…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

aktueller Anlass

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Fredolo: Du formulierst Deine Gedanken sehr klar und gut und ich kann sie nachvollziehen. Auch wenn ich sie nicht teile.

Ich hatte nicht das Gefühl, dass durch die große öffentliche Anteilnahme der Mensch Robert Enke in seiner Wertigkeit über andere Menschen gestellt wird.

Sicher, es gibt nicht nach jedem Depressiven-Selbstmord einen Trauerzug durch die Innenstadt. Natürlich.

Aber das ist doch auch irgendwo symbolisch zu sehen. Die Menschen fühlen die Verzweiflung nach, die ihn umfangen hat.

Was ist mit dem Argument, dass durch seinen Tod die Aufmerksamkeit auf eine Krankheit gelenkt wird, die leider immer noch viel zu oft verschämt verschwiegen wird?
Zur Info
Ich habe die anschließenden Postings in einen eigenen Thread verschoben, da sich daraufhin ein sehr interessantes und sicherlich umfangreich zu diskutierendes Thema ergab: Zarte Saiten: Hochsensibilität und der Umgang mit Medien

Liebe Grüße

Silvia *blume*
*******geur Mann
21.786 Beiträge
Still, leise, unbemerkt, ...
... ohne Aufmerksamkeit der Medien, da kein Promi,
... ohne Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, da nicht medienwirksam,
... schied am Montag eine 50jährige, allein lebende Frau aus dem Leben.
Leben? Dieses bestand zum Schluss aus Alkohol- und Medikamentenkonsum und sie beendete es in aller Stille durch eine über den Kopf gezogene und mit Klebeband fixierte Plastiktüte.
So blieb ihr auch noch Zeit für das Hinterlassen eines Abschiedsbriefes.

Sie ging, wie sie lebte. Still, leise, unbemerkt.

Nur so zum Nachdenken.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*********otion:

diese Dinge passieren auf der Welt jeden Tag in vielfältigster Variante. Mein Großvater, ich beschrieb es schon, entschied sich auch für diese Art.

Und? Was möchtest Du uns denn damit sagen? Worüber sollen wir Deiner Meinung nach nachdenken?

Ich glaube, den meisten Menschen, die den Tod von Robert Enke in welcher Form auch immer bedauern, ist es bewusst, dass sein Selbstmord kein Einzelfall ist...
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
ja, ich finde auch, RE's hat das Thema Selbstmord wieder -- kurz ins Licht gerückt - für mich ist es immer ein Thema gewesen - und bleibt so. Jeder Mensch der so einsam oder alleine stirbt, wie diese 50-Jährige, ist erschütternd. Das Leben ist oft unfair, und es mangelt sehr an wahre Liebe.

Und wahre Liebe, ist nicht mehr, als wirlich für jemand da zu sein. Ohne Vorbehalt. Die einfachste, und doch schwierigste Aufgabe der Welt, wie es of so aussieht.

Aber an mangelde dasein hat es immer gegeben, und wird is immer wieder. So Schade.
Und wahre Liebe, ist nicht mehr, als wirklich für jemand da zu sein.
Nun ja... sind solche Schicksale wirklich immer das Resultat davon, dass jemand zu wenig Liebe gegeben hat?

Viele Menschen können nicht geben, aber ich kenne auch sehr, sehr viele Menschen, die nicht nehmen können. Annehmen. Liebe zum Beispiel, Wärme, Zuneigung, Zärtlichkeit.

Und ich glaube auch nicht, dass die Schuld dafür immer nur im Außen zu suchen ist. Manchen Menschen kannst du die Hand 10 Mal reichen, sie schlagen sie aus. Weil sie es nicht anders kennen, nicht anders können, oder nicht anders wollen. Es gibt Menschen, die gefallen sich in der Opferrolle und finden da einfach nicht mehr raus.

Die Kunst, (an-)nehmen zu können, haben heute auch viele Menschen verlernt.
ich möchte hier..
..nochmal anhängen, dass ich ganz fest davon überzeugt bin, dass ein endogen depressiv Erkrankter so dermassen von der Aussenwelt abgeschnitten ist, dass man ihm nicht helfen kann! Das liegt am gestörten Hirnstoffwechsel des Patienten. Man kann für ihn da sein, das ist aber schon alles. Darum gibt es ja auch diese Sache mit den Antidepressiva die im Hirn greifen und bewirken dass der Erkrankte Luft bekommen, und die Energie und Kraft und vorallem den WILLEN etwas an seiner Situation zu ändern.

Bei einer sozial bedingten Depression (Burnout) sieht es anders aus. Da kann ein sensibles Umfeld wirklich hilfreich sein.

Um verständlich zu machen was ein Depressiver fühlt gibt es diesen tollen Satz: "ICH KANN NICHT WOLLEN"
Für mich war das sehr sinnbildlich mit meinem Erlebten von damals.

Liebe Grüsse!
Eva
Dieser Unterschied ist mir durchaus bewußt, Eva.

Ich bezog das jetzt auch nicht auf Depressionen! Das hätte ich wohl deutlich dazu schreiben sollen.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
was ist L. dann?
ja, das meine ich. Wahre Liebe ist eine gegenseitige Angelegenheit, und hat nicht mit betascheln oder unbedingt brav und artig sein zu tun. So wird Liebe - wie "du" und "ich" auf einander beziehgen - oft verstanden. Dasdann ist sogar fast zur eine Überheblichkeit der Anderen, "helfenden" werden - die zu recht oft - von den "Undankeren" abgelehnt wird.

Das "geben" das höchste Gut sei, und deshalb "ablehnen" oder "nicht annehmen" deshalb in Frage gestellt werden "soll" ist ein interessante Frage, die mich im moment beschäftigt.

lg Wilhelmina
@Silvia
....Und mein Beitrag bezog sich nicht auf deine Vorworte die mir gut gefallen haben! Annehmen, darin übe auch mich immer noch, und es ist sauschwer! *headcrash*
@***ma: Wir haben hier in der Gruppe einen Thread: Zarte Saiten: Gedanken-Splitter .

In den kannst du Gedanken zur Diskussion einstellen, wenn du dir nicht sicher bist, ob du einen eigenen Thread aufmachen möchtest. Das ist quasi das Zarte-Saiten-Gedanken-Austausch-Sammelsurium. *smile*
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
@dieeineeizige
Das ist eine gute Idee, ich mache mir da eine Gedanke, da "geben" und "gut-tuerrei" manchmal einem zum Kotzen bringen kann, und fast eine Tyrannie in sich ist ...
*blume*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Nun, um das Thema mal wieder "auf den Teppich" zu bringen:

an Liebe dürfte es Robert Enke nicht gemangelt haben. Seine Frau hat eine große Leistung vollbracht, sie hat augenscheinlich über Jahre immer wieder versucht, ihn vom Leben zu überzeugen, ihm zu sagen dass er Liebe hat, dass man mit Liebe alles schafft (ähnlich war ihr Wortlaut in der Pressekonferen)... ohne Erfolg. Mein Respekt gebührt ihr!

Es stimmt, ich denke auch dass man einen so schwer Depressiven mit Liebe von außen nicht mehr erreicht.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
@ SinasTraum
ja, das ist was ich meine: das war ein System der Superliebe, wo man sich langsam fragt, waren diese Liebe noch real und angemessen? Ok, wir werden es niemals wissen, und doch, ich finde die Frage interessant, da Liebe, wie ich die meine, hat nicht unbedingt mit lächeln und die Frage, "suße, was ich noch für dich tun?" sondern, auch jemand sein lassen zu können. Und trotzdem dabei sein... so... Helfersyndrom... gibt es auch im Alkoholiker Bereich...


Aber dies ist nur eine sehr allereste Ansatz...
Ist beim "Helfersyndrom", der völlig aus dem Ruder laufenden "Liebe" nicht eher Egoismus im Spiel?

"provokativindieRundeschau"?
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
@dee
Ja. Der Helfer hat viel Vorteile davon, dass es den anderen "gut" gehen, bzw. "funktioniert"....
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich denke nicht, und das ist nur ein Eindruck aus der Ferne, dass Robert Enkes Frau ein Helfersyndrom hatte. Die beiden waren sehr lange zusammen, von Anfang an sehr eng, sehr vertraut, sehr zusammengehörig in jeglicher Bedeutung. Hätte sie denn WENIGER versuchen sollen, ihn EHER aufgeben sollen? Wohl kaum.

Ich denke nicht, dass es automatisch etwas mit Helfersyndrom zu tun hat, wenn man bei einem geliebten Menschen bleibt, der große Probleme hat.

Die Tatsache, dass man einen Süchtigen irgendwann fallen lassen muss, damit er sich des Ausmaßes seines Problems bewusst wird, dass man ihn nicht unterstützen darf, nicht für ihn lügen und schweigen darf, die ist bekannt.

Aber ich denke, hier sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Robert Enke war depressiv. Nicht süchtig.
@*******aum: Absolut! Das macht einen Unterschied.

Mir stellt sich dennoch die Frage, ob ich unendlich lange neben einem depressiven Menschen ausharren könnte, der Hilfe nicht annehmen kann. Da bewegt man sich auf einem sehr schmalen Grat.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Natürlich ist es ein schmaler Grat. Das hängt vor allem davon ab, wie stark die Liebe ist und wie stark die eigene Konstitution. Wenn einen so etwas tatsächlich selbst zerstört und krank macht, dann sollte man irgendwann versuchen, sich selbst zu retten, das ist klar.

Dennoch glaube ich, dass vieles eben aus Liebe geschieht und so kommt es mir bei den Enkes auch vor. Die beiden hatten eine sehr starke und tiefe Verbundenheit, nach allem was ich über die beiden gelesen habe.

Die Gegenfrage wäre doch: ist man stark genug, einen Menschen, der einem so viel bedeutet, einfach allein zu lassen? Ohne sich dann ständig die Frage zu stellen, ob man genug getan hat? Ob man nicht doch DIESEN Satz noch sagen könnte und DIESEN Schritt noch versuchen könnte?
Letztlich ist es die Kunst zu geben, ohne sich selbst aufzugeben.

Im Anblick der vielen Fragen, die sich einem da stellen, wäre ich sicherlich auch ratlos.
******ana Frau
1.994 Beiträge
Man kann keinen Erwachsenen durchs Leben tragen.
Man kann seinen Partner nur eine begrenzte Zeit stützen.
Sonst stürzen beide.
Dann ist es keine Partnerschaft mehr, sondern pathologische Bedürftigkeit.
Die gehört in fachliche Hände.
Egoismus ist es, dem, der der Hilfe bedarf, diese zu verweigern und selbst zu versuchen ihn weiter zu tragen.

lg su
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Das mit dem Helfen: ich sagte nicht dass es bei RE so war - aber die Frage stellt sich in wie weit "Helfen" möglich und gut "sei." Sie kann jemand davon abhalten zu trauern und das anzuschauen was den wirklich beschäftigt.

In meinem Fall war es so, als ich mir mit den Suizid meines Bruders endlich auseinandersetze, dass viele mir "helfen" wollte, oder komplett das Thema meidetet. Als die energetische Ladung dazu kam, war keine Hilfe möglich für mich. Die Trauer was massiv, unendlich, und für viele unerträglich - und SIE wollten mir helfen - das ging nicht - aber ich habe sie getragen. Und hatte jemand der mir über ZWEI Jahre, beistand. Und seit dann, geht es mir besser. Ich habe den Schmerz der Verlust ausgehalten, meinen Bruder seine Würde, wie ich dass siehe, zurückgegeben, und niemand konnte was tun. Es war ganz und total, mein Tun.

Ich brauchte nur beistand. Jemand der mich sein lies, so wie ich war, so schmerzhaft wie es aussah.

Bevor ich so laut und aktiv traurig war, war ich depressiv.

so es ist eine schmal gradwanderung: dabei sein, oder "helfen" wollen....

Hilfe, so wie die oft gemeint ist, war in dem Moment, pures Gift.
"provokativindieRundeschau"?

Ja der Helfer hat sehr viel davon das man funktioniert. So war es leider bei mir. Nur noch zu funktionieren wie es der Helfer will kann einen zerstören und dem Helfer geht es gut. So ein Helfersyndrom bezeichnet man auch als Egoismus. Wenn jemand aus Egoismus dem der Hilfe braucht sie zu verweigern um diesen an sich zu binden.
******ana Frau
1.994 Beiträge
Liebe Gruppis

kurz von mir ein kleiner Ausschnitt aus den News. Ich finde es doch beachtlich, dass das Thema immernoch präsent ist.

In dem Artikel geht es um die Frage, ob ein Prominenter sich Hilfe nehmen kann und in wie weit er dann Gefahr läuft von den Medien zerrissen zu werden.

Diese Befürchtung mag ein Grund dafür gewesen sein, das auf die engste Umgebung beschränkte Geheimnis streng zu hüten und sich gegen einen Klinikaufenthalt zu entscheiden.

War diese Sorge berechtigt? Bietet unsere Rechtsordnung in einer solchen Situation keinen Schutz? Jeder Mensch hat einen Rechtsanspruch auf den Schutz der Privatsphäre. Dieser Schutz erstreckt sich gerade auf solche Bereiche, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind und die den Kernbereich der Persönlichkeit betreffen.

Das Bundesverfassungsgericht betont nachdrücklich die Notwendigkeit persönlicher Rückzugsbereiche, ohne die der Einzelne psychisch überfordert wäre. Gerade Erkrankungen und deren Behandlung gehören zu diesem Kern der geschützten Persönlichkeitssphäre. Ein solcher Schutz besteht grundsätzlich auch für Personen, die aufgrund ihres Amtes oder ihrer Fähigkeiten besondere öffentliche Beachtung finden. Wer zur Person des öffentlichen Lebens geworden ist, verliert damit nicht sein Anrecht auf eine Privatsphäre, die den Blicken der Öffentlichkeit entzogen bleibt.

sz 25.11.2009/vs

Ausnahme ist natürlich, wenn derjenige seine Erkrankung vermarktet.

lg su
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Paradox
Gerade Erkrankungen und deren Behandlung gehören zu diesem Kern der geschützten Persönlichkeitssphäre.

Das is eine totale Paradox und eine unmögliche Aufgabe: Der Prominenter muss sich erst als "Krank" deklarieren - was er gerade NICHT kann - um den Schutz zu kriegen die er braucht... Aber,, wenn das Geheimnis einmal gelüftet ist, braucht er den Schutz nicht mehr....
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.