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aktueller Anlass

*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
@pitti42
zum ersten teil deines beitrages:
warum öffentlich, warum so- liegt völlig im raum der spekulation.
das einzige kalkül war, aus dem leben zu gehen.

es geht auch nicht darum, als aussenstehender dinge zu verstehen.

ich habe den thread aufgemacht, weil ich möchte, dass nicht mehr so geschwiegen wird, wenn es um psychische erkrankungen geht.
menschen sollen sich immer "im griff" haben, funktionieren, leisten.
LEISTUNGSTRÄGER sein...
sobald psychische oder/ und physische kraft nicht mehr ausreicht gilt ein mensch als risiko: für den arbeitgeber, die krankenkassen, das umfeld.
und für sich selbst, weil nichts mehr ist, wie es war und er um seine existenz fürchtet.


gruss Beate
*****uss Mann
184 Beiträge
Schönes Unwort -Leistungsträger-
Tragen selbige die Leistung oder leisten sie sich einen Träger.

Und was ist mit all den anderen, die nicht in diese Kategorie fallen.
Die brauchen genauso Wertschätzung etc.
Denn daran hapert es ganz gewaltig.
RE ist einer von 30 jeden Tag in Deutschland, die es schaffen, abgesehen von denen, die es tagtäglich versuchen .
Sobald man anfängt, Menschen auf bestimmte Merkmale zu reduzieren (Leistung, Schönheit, Einkommen, Prestige), kommt anderes zu kurz und da jeder Mensch ein vollständiges Wesen ist, muß es einfach zu Störungen kommen mit den bekannten Symptomen.
**********abund Mann
1.031 Beiträge
@**a
es geht auch nicht darum, als aussenstehender dinge zu verstehen.
Du beziehst dich hierbei vermutlich auf die Person RE,
anderenfalls geht es doch um das Verstehen und das immer als Außenstehender.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
ja, ich bezog mich auf den beitrag von pitti42.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Ich habe den thread aufgemacht, weil ich möchte, dass nicht mehr so geschwiegen wird, wenn es um psychische erkrankungen geht.

Ist total wichtig. Selbstmord ist eine der allerletzte Tabu-Themen. Da es um wirklich "es geht nicht mehr", geht.

menschen sollen sich immer "im griff" haben, funktionieren, leistenLEISTUNGSTRÄGER sein...

Das Stimmt. Der Person ist tatsächlich jemand der die Leistung Trägt..
(oft unbewusste Leistungen, die weit über seine Verantwortungen liegen.... dass ist ein sehr tiefe und ernsthafte Sache.)

[sobald psychische oder/ und physische kraft nicht mehr ausreicht gilt ein mensch als risiko: für den arbeitgeber, die krankenkassen, das umfeld und für sich selbst, weil nichts mehr ist, wie es war und er um seine existenz fürchtet.

Das stimmt und so genau ist es. Die Kraft, im Umfeld, reicht nicht mehr aus. Die Polen sind zu stark in eine Richtung. Wenn da noch eine Belastung dazu kommt - auf gravierende Art - z.B. Tod eine Nahe-Verwandte, Verlust eines Elternteil, Scheidung -- Dann wird es im wahrestn Sinnes des Wortes, Todes-Ernst und Eng.

@***ti 42 Ja, Akzeptanz ist absolut ein Wort das sehr leicht über die Lippe rollt aber nicht in seiner voller Breite und Tiefe wirklich gemeint ist. Oft gibt es diese Botschaft: "Ja, wir akzeptieren dich, so lange du x y z machst."

Zum Leben, muss man oft x y z machen. Der Punkt ist, jemand kann und will es nicht mehr. Wenn man die Frage noch stellen kann, wieso, sind sie noch da. Wenn nicht mehr --- dann ist es wichtig das irgend jemand die Gefühlslage so eines Menschen erreichen kann. Und, da, hakt es dann.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Oft ist es aber auch die Angst vor dem Gesichtsverlust, die Menschen von einem Outing abhält. Diese Menschen haben ein falsch verstandenes Rollenbild von sich selbst im Kopf, sie "erlauben" sich selbst keine Schwäche, kein Versagen.

Sie begreifen nicht oder wollen nicht begreifen, dass es sehr wohl Menschen gibt, die sie verstehen und auffangen können und wollen.

Woher so etwas kommt? Vielleicht die falschen Vorbilder in der Kindheit?

Als Junge bekam man ja früher oft eingeimpft, dass man nicht schwach zu sein hat, weil man ja schließlich der "Leistungsträger" der Familie war.

Ich denke aber oder hoffe zumindest, dass dieses falsche Rollenbild im Aussterben begriffen ist.

Dennoch, manche Menschen gestehen sich selbst keine Schwäche zu. Das hat dann wenig mit einem unerbittlichen Umfeld zu tun, mehr mit ihrem Innenleben.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
--- dass dieses falsche Rollenbild im Aussterben begriffen ist.---
Im wahresten Sinne, und ich meine das ganz ernst, stirbt dieses falschen Rollenbild aus, da es nicht zu ertragen ist.


Dennoch, manche Menschen gestehen sich selbst keine Schwäche zu. Das hat dann wenig mit einem unerbittlichen Umfeld zu tun, mehr mit ihrem Innenleben.

Das Umfeld, war dann einmal unerbitterlich. Diese Inneleben, ist das Resultat daraus. Das nennt man eine Introjektion.

Ich hoffe du verstehst mich richtig hier, es ist mein absolute Ernst dies genau so zu sagen. Was nicht erträglich ist - d.h. Der Mensch kann sich in seinem Umfeld nicht mehr behaupten - stirbt. Und wenn ein falsches Bild welche Rolle jemand zu "spielen" hat, der Grund ist, dann ist dann tatsächlicht das Rollenbild, das dazu führt, dass jemand stirbt. Und nimmt SEIN Rollenbild mit.
**********abund Mann
1.031 Beiträge
Im Eröffnungsbeitrag steht die Frage nach dem gesellschaftlichen Umgang. Dazu gehört meines Erachtens auch die Verurteilung einer Handlung eines Menschen, die das Leben anderer Menschen gefährdend, willentlich in Kauf nimmt.
Die Person RE ist mir gleich. Von seiner Existenz erfuhr ich nach seinem Tod. Für mich nur Einer von Vielen.

Über Krankheiten öffentlich zu reden, anzuerkennen, ist wichtig, läßt jedoch niemanden gesunden.
Häßliches, was ich in diesem Zusammenhang häufig erfahre: Du bist krank, dann begieb dich in professionelle Hilfe.
Die menschliche Qualifikation verschiebt Fürsorge auf eine scheinbar berufliche Qualifikation.
Die Bipolare Störung wird z.B. im Schnitt nach 10 Jahren (Fehl-) Behandlung und Leidensweg diagnostiziert. Bis dahin dürfen sich jedoch "unprofessionelle" Mitmenschen verantwortlich fühlen.

Ich nehme häufig wahr, wenn es jemandem in meinem Umfeld nicht gut geht. Deshalb fühl ich mich jedoch nicht als personifizierte Lebenshilfe. Ich kenne meine Grenzen. Fühl ich mich in einer Situ bei einer Person richtig, ergreife ich die Initiative.



daß Körper und Seele eins sind.
da jeder Mensch ein vollständiges Wesen ist
Das ist für mich EINE Lebensanschauung. Auch bei dieser setzen sich Menschen oftmals unter eigenen LEISTUNGsdruck.
Ein vom Hals abwärts Querschnittsgelähmter wird diese Anschauung nicht teilen.
****ine Frau
36.332 Beiträge
Als ich die Nachricht im TV hörte, das sich Robert Enke das Leben genommen hat, war ich wie erstarrt.
Ein junger Mann, mitten im Leben, eine liebende Familie um sich, erfolgreicher Fußballer. Und dann der selbstgewählte Tod.

Wie sehr wird einem da wieder mal bewußt, kann man jedem Menschen nur vor die Stirn schauen.
Wie wenig, weiß man tatsächlich von den Menschen, grade auch von den Menschen, die einem nahe stehen.

Depressive sind Künstler der Verstellung, des Schauspielerns.
Das ist wohl so. Ein Schutz, den man aufbaut, damit man sich nicht öffnen muß, damit man in unserer Leistungsgesellschaft weiter funktionieren kann.
Die seelischen Mauern werden hoch und höher gezogen, solange, bis man es nicht mehr erträgt.
Man hat sein Leben im Griff, im Würgegriff.
Und in einer solchen tiefen und dunklen Phase der Depression scheint es oftmals für den Depressiven, bleibt einem nur der Weg in den Tod.

Man möchte seine Umwelt nicht mit den eigenen Problemen belasten, schämt sich vielleicht sogar.
Der Begriff des Gesichtsverlustes fiel hier im Thread.
Grade bei depressiven Prominenten ist dies wohl ein großer Aspekt.
Ist es bei "uns kleinen Lichtern" der gesellschaft schon schwer genug, sich zu outen, das man depressiv ist, auch Angst, das man belächelt wird, das geredet wird, das man ungerecht behandelt wird,
so haben die Prominenten noch den zusätzlichen Druck der Medien auf sich lasten.

SinasTraum schrieb:
Mich macht es vor allem fassungslos, dass der Mann sich nicht helfen ließ! Dass es ihm über alle anderen Maße hinaus wichtig war, dass das Ausmaß seiner Krankheit nicht bekannt wurde.

Wer SO krank ist, der braucht gute Hilfe! Scheiß doch drauf was die Öffentlichkeit denkt! Ja, geschissen drauf. LEBEN wollen, das ist das, was zählt.
Und zu dieser Erkenntnis muß man erstmal kommen.
Schayce drauf, was die Leute sagen, schayce drauf, was die Medien sagen, hauptsache man erhält Hilfe, die so dringend notwendig ist.

Der Weg aus einer Depression ist lang und mühsam, wer ihn schon mal gegangen ist, weiß, wie sehr er gespickt ist von Zweifeln, von Rückschritten, von Hilflosigkeit...und dennoch bewirkt jeder einzelne Schritt etwas. Und jeder einzelne Schritt ist wichtig und richtig.

Denn jeder dieser Schritte bedeutet ein JA zum Leben zu sagen.

Und das ist es doch, worum es geht. Zu leben, glücklich zu leben.
Warum haben wir das nur verlernt?
Wo ist unsere Leichtigkeit des Seins hin?
Wo ist unsere Liebe zu uns selbst?


Auf einen Satz möchte ich noch eingehen:
Über Krankheiten öffentlich zu reden, anzuerkennen, ist wichtig, läßt jedoch niemanden gesunden.
Das ist richtig, es läßt niemanden gesunden.
Doch die Akzeptanz der Gesellschaft, grade im bezug auf psychische Erkrankungen, könnte gestärkt werden und vergrößert.
Und alleine diese gesellschaftliche Akzeptanz kann bewirken, das sich Depressive leichter öffnen und sich Hilfe suchen.

Also wenn es etwas Gutes geben sollte, bei diesem selbstgewählten Tod Enkes, ist es vielleicht die Erschütterung , die durch uns alle ging und die Bereitschaft, nicht sofort zu urteilen oder verurteilen, wenn jemand sagt, er habe Depressionen.


*blume*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@****ine: ein sehr guter Beitrag! find
****ine Frau
36.332 Beiträge
Danke, sina
Und so kurz *umpf* *rotwerd*
Wie immer ein sehr guter Beitrag von Midline!
Es muß schlimm sein, diese Krankheit zu haben!! Aber noch viel schlimmer finde ich die Angst, es niemanden sagen zu wollen.
Ich glaube, es ist Zeit, dass sich nun endlich mal einige Manager des Fußballs gedanken machen, ob sie von ihren Spielern zu viel verlangen. Als ich heute die "Bild" las kam mir die Galle hoch!! Ganz Deutschland trauert um Robert Enke, und die bei Bayern haben nichts anderes zu tun, als sich zu zoffen?! Der höneß war mir schon immer suspekt, aber jetzt existiert der Mann einfach nicht mehr für mich!
******ana Frau
1.994 Beiträge
piano bitte...

nichts wird so heiss gegessen wie es die bild schreibt

und bedenke bitte, dass hoeneß vollkommen hinter deisler stand und bayern münchen ihn voll unterstützt. auch jetzt nach der therapy. tatsächlich ist der fc bayern der einzige! fussballverein, der einen festangestellten psychologen beschäftigt (in D - ausland weiss ich net).

ich denke, solche ansätze sollte man schon auch loben

lg su
Mag ja sein, das es bei den Bayern so ist! Ich frage mich da nur, warum? Vor dem Fall deisler gab es das bestimmt auch nicht. Und aus den Fehlern haben sie offensichtlich nichts gelernt. Die Messlatte ist in diesem Club einfach zu hoch, und daran zerbrechen die Spieler. Wenn der Poldi nicht zu Köln gewechselt wäre, hätte ihn sicherlich auch diese Krankheit heimgesucht
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Kinder, bitte!

Wollen wir hier wirklich einen Artikel aus der Bild-Zeitung diskutieren?

Bitte nicht.
*****uss Mann
184 Beiträge
Das eher nicht, obwohl schon sehr interessant ist, warum gerade solch ein Journalismus massenhaft gekauft wird.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Nun, wenn Ihr denn wollt, sage ich auch etwas dazu:

es ist natürlich auch - zum Teil! - der Druck, der in der Öffentlichkeit AUFGRUND eines solchen Journalismus aufgebaut wird, der Menschen wie Enke zusetzt.

Er hat es vermutlich schon in sooo großen Buchstaben auf der Titelseite gesehen: "Depressionen - kann Robert Enke noch unsere Nummer 1 sein?" oder "Jetzt auch er - Robert Enke outet seine psychische Erkrankung"

Für jemanden, der sensibel ist, ist die Vorstellung vom Seelenstriptease in der BILD vermutlich die größte Horrorvorstellung.
Meine Meinung
Wollen wir hier wirklich einen Artikel aus der Bild-Zeitung diskutieren?
Sicher nicht. Und ich möchte auch nicht, dass in diesem Thread Personen direkt oder indirekt als allgemeine Buhmänner herhalten müssen.

Die Fragen im Eingangsposting waren eindeutig:
er hatte offenbar angst, dass seine befindlichkeiten öffentlich werden.
was hat das mit uns zu tun? ich denke, sehr viel.
wie viele ähnliche schicksale gibt es, über die wir nichts wissen.
wie hätte er handeln sollen- offensiv? wäre es das aus für seinen sport gewesen?
wie gehen wir als gesellschaft mit dem besonderen um?
in seinem konkreten fall: fussball, eine kraft- und- saft- domäne- und im tor ein hochsensibler?

@*****uss: Deine Frage ist berechtigt, und würde sicherlich einen eigenen Thread füllen.

Silvia *blume*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich finde übrigens, das mit der Kraft- und Saft- Domäne Fußball, das ist eine sehr schöne und treffende Formulierung.

Es stimmt mich traurig, dass der hochsensible Tormann da nicht den Mut fand, zu sich zu stehen.

Es ist einfach... irgendwo ein Armutszeugnis. Wenn ein Mensch Angst haben muss, ganz offen er selbst zu sein.

Oder nicht?
Es ist einfach... irgendwo ein Armutszeugnis. Wenn ein Mensch Angst haben muss, ganz offen er selbst zu sein.

Oder nicht?

Absolut! Wir leben in einer ach so toleranten Welt, in der über Alles und Jeden gesprochen wird.

Aber wenn ein Leistungs-Träger (ob Sport, Wirtschaft oder Politik) sich als homosexuell, depressiv oder sonst wie ANDERS outet, schauen alle verschämt zu Boden.

Dazu, dass jemand zu ALL seinen Schwächen offen stehen kann und darf, bedarf es noch einer Menge an Informationen bzw. Aufklärung.
*****uss Mann
184 Beiträge
Viele Stärken könnten ohne besagte "Schwächen" gar nicht überleben.
Meine Rede, es gibt nur vollständige Menschen.
Meine Rede, es gibt nur vollständige Menschen.
*top*
*****uss Mann
184 Beiträge
Danke
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Warum Gesichtsverlust?
Der Begriff des Gesichtsverlustes fiel hier im Thread

Ich staune immer wieder, dass es hessit, sich zu Depressionen zu bekennen, einen Gesichtsverlust darstelle... Ist dies ein Deutsche Phänomen? So etwa, nur Volkommenheit ist ok (bitte, die/der Erste(r) kann sich melden... ich erwarte selbstverständlich kein Post.)
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Eine körperliche Erkrankung wird von anderen verstanden.
Wenn die Seele krank ist, das ist "nicht normal".
Hat den Geruch von Klappsmühle und Irrenhaus.
Man redet hinter vorgehaltener Hand darüber.

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