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Aus gegebenem Anlass - unwürdiger Sklave bittet um Tipps!78
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aktueller Anlass

*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
aktueller Anlass
liebe zarten,
ein junger, erfolgreicher fussballer ist freiwillig aus dem leben gegeangen.
er hatte offenbar angst, dass seine befindlichkeiten öffentlich werden.
was hat das mit uns zu tun? ich denke, sehr viel.
wie viele ähnliche schicksale gibt es, über die wir nichts wissen.
wie hätte er handeln sollen- offensiv? wäre es das aus für seinen sport gewesen?
wie gehen wir als gesellschaft mit dem besonderen um?
in seinem konkreten fall: fussball, eine kraft- und- saft- domäne- und im tor ein hochsensibler?

grübelnd
Beate
*******ds77 Mann
4.988 Beiträge
@beate
Hallo Beate,

toller und anständiger Zug von dir, dass du diesen Thread aufmachst.

Schon schlimm was passierte.

Ohne Worte.

Mein Mitgefühl an die Familie
******ana Frau
1.994 Beiträge
mich hat diese nachricht tief getroffen.

ja, ich glaube, dass ein offener umgang mit dem thema depressionen richtig und wichtig wäre. vielleicht hat dieser selbstmord dahingehend etwas gutes, dass vielleicht ein paar andere sich nun hilfe nehmen - statt sich auch umzubringen.

und ich hoffe, dass es als thema nicht morgen schon wieder aus den köpfen ist.

viele unterschätzen diese krankheit
viele fürchten die folgen

mich hat sebastian deisler tief beeindruckt, der den mut hatte nach vorne zu gehen.

worte finden ist grad nicht leicht.

lg su
@beate
Das waren auch meine Gedanken heute. Dazu fällt mir eine Menge ein.

Enke ist ja nicht der erste Fussballer, der unter Depressionen leidet. Sportler stehen grundsätzlich unter einem enormen Leistungsdruck, in Sportarten, mit denen sehr viel Geld verdient wird, allemal.

Ich weiß, dass es vor einigen Jahren schon mal einen Bayern-Spieler gegeben hat, der an Depressionen gelitten hat (leider ist mir der Name gerade nicht präsent). Er ging damit offensiv an die Öffentlichkeit, und dort wurde mit dem Thema und ihm sehr vernünftig umgegangen.

Soweit ich mich erinnere, hat dieser andere Spieler über einen längeren Zeitraum nicht spielen können, und hat seine Depressionen professionell behandeln lassen. Ich fand das sehr mutig und habe ihn auch als Vorreiter und Vorbild gesehen.

Ich bin mir nicht sicher, ob Enke ein Hochsensibler war. Aber ich denke, dass Hochsensible mit den Folgen von Erfolg, Ruhm und Leistungsdruck eher Probleme bekommen. Wenn man dann noch so berühmt ist, dass man ständig im Focus der Öffentlichkeit steht und gar kein Privatleben mehr hat, ist das ein Hamsterrad.

Nicht umsonst finden sich in der Prominenz von Film und Sport enorm viele Suchtkranke aller Couleur.
@su: Sebastian Deisler! Genau der war es. Ja, das hat mich auch sehr beeindruckt.
********sure Paar
347 Beiträge
war es ...
... Hoffnungslosigkeit, Mutlosigkeit, Verzweiflung? Es macht mir Gänsehaut wenn ich von solchen Vorfällen höre. Ich frage mich dann immer "was hat das Fass wohl zum überlaufen gebracht"? Wie viele Menschen in ähnlichen Nöten es noch gibt frage ich mich auch. Wir investieren sehr viel in Präventionsmaßnahmen z.B. im Straßenverkehr. Ich frage mich nicht das Erste mal, was wir/ich tun können um den vielen depressiven Menschen zu helfen. Es muss doch mehr Möglichkeiten geben, als rechtzeitig seine Steuern zu bezahlen.

Mir wurde geholfen und dafür bin ich dankbar! Sechs Wochen Klinik mit ganzheitlichem Ansatz ermöglichten mir vor Jahren einen Neuanfang.

Beate, Du stellst die Fragen, die hoffentlich auch die Medien, ohne Sensationssucht, stellen werden. Das könnte eine Chance sein, das Thema "Depression" etwas Gesellschaftsfähiger zu machen.

Ich denke die meisten HSP und auch andere Menschen mit inneren Nöten sind schon oft verletzt worden, wenn sie ihr Herz geöffnet haben, und ich kann verstehen wenn sich dann jemand verschließt. Diese Muster werden oft schon in der Kindheit angelegt. Meine Hilfsangebote wurden bisher öfter abgelehnt als angenommen, vielleicht aus Scham, vielleicht aus schlechten Erfahrungen; ich weiß es nicht.

Ich bin ich der Ansicht, dass ein offener Umgang mit den persönlichen Befindlichkeiten der richtige Angang ist. Zunächst auf Unverständnis in der Außenwelt zu stoßen ist meiner Ansicht nach besser, als von sich selbst Dinge zu verlangen für die wir nicht bereit sind. Wir können nicht auf Dauer gegen unsere Eigene Wahrheit leben.


"Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie sehr es jemanden beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif, noch der Mensch dazu bereit war, auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß ich das nennt man SELBSTACHTUNG". Zitat aus dem Buch "Das Geheimnis des Herzensmagneten" von Ruediger Schache.


Meine Erfahrungen: Es veränderte sich alles, nachdem ich den offenen Umgang mit den Themen Depression und Psychotherapie wählte. Familie, Freunde, Mitarbeiter. Vieles in meinen Beziehungen hat sich gewandelt: Altes endete, weniges blieb bestehen und neues begann. Und heute bin ich gesund wie nie im Leben. Nervlich stabil, körperlich gesund wie vorher nie in meinem Leben. Doch es erfordert auch Disziplin in Mentaltraining wie Meditation und autogenem Training, Bewegung in der Natur und ein konsequentes Selbstmanagement, vor allem bei Überreizung.

Das sind meine Erfahrungen und Erlebnisse. Sicherlich nicht allgemeingültig und auch mich würde es freuen noch viele Antworten auf die Fragen von Beate zu lesen.

lg - soul
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
ich hätte nicht gedacht, dass es so viel bewegung unter euch gibt.
selbst nicht betroffen habe ich durch einen lieben freund ein wenig einblick in das thema depression und folgen bekommen.
von meinem professionellen wissen her nichts neues, es sind die individuellen schicksale, die sich aufzeigen und die mich zum überlegen bringen.
das ist der "vorteil" der HSPler, draufschaun, nachspüren, anteilnahme.
nicht selbstvergessen- das wäre gefährlich.
*****uss Mann
184 Beiträge
Grad vorhin!
Hab ich ne Sendung im SWR gesehen, Thema Depressionen.
Diese Gesellschaft in ihrer Art (von Menschen gemacht, geduldet etc.) sorgt für den entsprechenden Druck, für den Mensch nicht ausgelegt ist.
Solang wie nicht durchgreifend in allen Sphären dieser Welt begriffen wird und danach gehandelt wird, daß dauerndes Wachstum mit den entsprechenden Folgen für Umwelt, Mensch, All, wie man will, eine unnatürliche gedankliche Konstruktion ist, werden Suizide, Depressionen etc. als Ausdruck eines kranken Leibes voranschreiten.

Manchmal kommt mir die menschliche Spezies, so wie sie sich zur Zeit als Ganzes gibt, vor, wie ein Krebsgeschwür am Leib der Welt.
Und : auch die Krebszellen gehen mit ihrem Wirt unter, wenn keine Heilung eintritt ....
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
du hast so recht.
es ist eine infragestellung von werten, die so einfach menschlich sind: fürsorge, achtung, respekt.
ich wage die these, dass menschenkinder im ständigen kampf mit ihren urängsten in dieser schnell- lebigen zeit einfach überfordert sind.
sie haben weder zeit noch raum, bei sich zu sein und nachzudenken. das einfache überleben fordert zu viel ab.
emotionale häute sind ganz dünn gestrickt- jedes ereignis trifft tief ohne möglichkeit der verarbeitung.
**********abund Mann
1.031 Beiträge
hm...
ich strick das mal provokant weiter mit einer Gegenthese: nur die Härtesten überleben, also die Unsensiblen - (menschliche) Selektion

Depression als Ausdruck einer gesellschaftlichen Kultur, als eine von vielen Kulturkrankheiten.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
eine provokation mit sinn.
natürlich ist menschliches sein auf das überleben des stärkeren fixiert.
fragestellung: was ist stärke? verneinung von empfindungen? verneinung von gedankentiefe?
nach aussen stark, innerlich zerbrechlich? ist das nicht der konflikt, der krank macht?
Robert Enkes
ich hab grade den Bericht in der ARD geschaut.....

erstens denke ich, daß den Jungs viel zu viel abverlangt wird, wenn sie denn Erfolg haben....da hilft nur verstecken, sich nicht Preis geben...

die andere Sache ist, weil ich es selbst erlebt habe, denn mein Sohn starb auch an einem Herzfehler....man lebt weiter, versucht damit zu leben, doch es wird niemals einen Trost, einen Halt dafür geben...

Vielleicht war er zu engagiert für alles und hat zu wenig auf sich selbst acht gegeben, wer weiß schon, was wirklich in sensiblen Menschen vorgeht, wenn das Schicksal so mit ihnen umspringt.

Ich bin tief berührt von allem, was ich über ihn erfahren habe, wir haben einen sehr wahrhaftigen und guten Menschen verloren, aber vielleicht ist er da, wo er jetzt ist, glücklicher.....
Ich bin tief berührt von allem, was ich über ihn erfahren habe, wir haben einen sehr wahrhaftigen und guten Menschen verloren,
Was mich dabei aber AUCH berührt:
Wie ego-bezogen man in den schlimmsten Phasen seiner Depression doch ist. Es fehlt jeglicher Blick nach außen und es fehlt auch das Gespür für die Menschen um einen herum.

Seine Frau hat nicht nur ein Kind verloren, lebt jetzt mit einem kleinen Kind weiter, sondern muss auch noch den Tod des Mannes verkraften, den sie geliebt hat. Diese tragischen Konsequenzen sieht der depressive Mensch in seiner Ich-Bezogenheit dann nicht mehr.

Es erscheint mir manchmal paradox, dass ausgerechnet der (Hoch-?)Sensible an diesem Punkt erst an sich und dann an seine Liebsten denkt.
Wenn ich das nicht selbst aus eigener Erfahrung kennen würde, würde ich es kaum glauben.
******ana Frau
1.994 Beiträge
Liebe DEE
ich verstehe durchaus was du meinst. dennoch sehe ich das nicht rein egoistisch.

teresa enke hat mich tief beeindruck. die stärke sich den medien zu stellen, die stärke ihren mann zu unterstützen ...

und dennoch ist es ein irrglaube, einem menschen, der an Depressionen leidet, allein mit seiner liebe helfen zu können. der partner allein! schafft das nicht - sondern laugt sich selbst aus. hier braucht man wirklich fachliche hilfe von aussen. über eine so lange strecke kann man seinen partner nicht tragen.

sicherlich ist die entscheidung sich selbst zu töten und seine familie im stich zu lassen eine egoistische. aber er hat so auch eine last von seiner familie genommen.

lg su
@su:
und dennoch ist es ein irrglaube, einem menschen, der an Depressionen leidet, allein mit seiner liebe helfen zu können.
Ja, das denken ja leider Angehörige von Suchtkranken auch. Und es ist ein Trugschluss.

aber er hat so auch eine last von seiner familie genommen.
Das mag bedingt stimmen, aber natürlich wäre die Last auch weniger geworden, wenn er sich professionelle Hilfe gesucht hätte.
******ana Frau
1.994 Beiträge
völlig d'accod, liebe eine.

leider erschien ihm die option hilfe anzunehmen als "gefährlicher" für seine familie als eine selbsttötung.

ich hoffe wirklich, dass das thema depressionen damit enttabuisiert wird.

lg su
Diese Hoffnung teile ich mit dir.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich leide selbst seit 1 Jahr unter depressiven Schüben, die vom Therapeuten auch schon mal als "schwer" eingestuft wurden...

Vor diesem Hintergrund hat mich die Nachricht von Enkes Freitod besonders betroffen gemacht.

Selbst ich, mit einer ähnlichen Diagnose, war nie so weit, nie an diesem Punkt...

Wie hoffnungslos muss er gewesen sein. Und wie schlimm war all dies vor allem für seine Frau, diese starke Person, die offenbar nie aufgehört hat, ihm die Möglichkeiten auf ein schönes, ein gutes Leben auszuzeigen.

Mich macht es vor allem fassungslos, dass der Mann sich nicht helfen ließ! Dass es ihm über alle anderen Maße hinaus wichtig war, dass das Ausmaß seiner Krankheit nicht bekannt wurde.

Wer SO krank ist, der braucht gute Hilfe! Scheiß doch drauf was die Öffentlichkeit denkt! Ja, geschissen drauf. LEBEN wollen, das ist das, was zählt.
*****uss Mann
184 Beiträge
-Sich nicht helfen lassen wollen-
würd ich gern umformulieren, das riecht ein wenig nach Überstülpen.
Er hat für sich seinen Weg aus dem Dilemma gefunden insofern hat er sich selbst geholfen.
Auch eine starke Frau an der Seite kann mitunter kontraproduktiv sein.
Sowas kann auch erdrücken.
Mein Vater hat sich zwar nicht das Leben genommen, aber mit allen Risikofaktoren sich mit 60 in den Herzinfarkt getrieben, auch eine Form der Selbsthilfe.
Ein schier endloses Thema.
Meiner Ansicht nach ist diese Gesellschaft insgesamt nicht reif für einen adäquaten Umgang mit Streß, Überforderung, Geringschätzung, Wärme gegenüber den Mitwesen dieser Erde.
Niemand wird "gezwungen" sich auf einen höchst riskanten Leistungspfad zu begeben.
Wer kennt schon seine Grenzen in diesem Zusammenhang wirklich und zieht tatsächlich im richtigen Moment die Notbremse.
Öffentlich
Nach Rücksprache mit der TE DiANaone habe ich den Thread auf "öffentlich" gesetzt.

So viele Menschen sind von diesem Thema aktuell betroffen und zwar teilweise auch im Wortsinne, so dass es schön ist, wenn auch diese Joyler hier aktiv teilnehmen können.

Denn hier geht es ja auch darum, dieses Thema öffentlich und offensiv zu behandeln.

Liebe Grüße

Silvia
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Zur eigene Erfahrung...
Danke für diesen Thread. Ich finde dieses Thema sehr wichtig.

Ich habe selbst ein Bruder der sich umgebracht hat. Wir waren wie Zwillinge. Es lässt sich nicht in Worte beschreiben, wie das ist. Es ist also ob man Seelisch vom Blitz getroffen wird, und alles verbrannt. Und dann die Frage "warum." Ich habe immer gedacht dass ich wusste weshalb, was dazu führte das ich selbst auch innerlich fror, aus der Realisation, dass das Leben sehr, sehr, hart sein kann.

Das liegt alles sehr lange zurück - Einzelheiten erwähne ich hier nicht - aber seit dann setze mich jetzt sehr intensiv mit den Ursache des Glücks, und die Ursache des Unglücks. (Nicht nur, ich lebe auch, und doch begleitet mir diese Frage immer wieder.)

Und stelle fest, das diese Frage so Komplex ist - und doch, auf das alles einfachste zurückführt. Jeder Mensch braucht jemand anders und braucht Anerkennung. Jemand wurde alleine gelassen, im Stich. *snief2*

Eine Menschenwesen, dessen Seele fruh von wichtigen Menschen - verlassen wird, steht wie ein kleines Tierchen in der Wuste da. Und es stimmt, manche schaffen es nicht bis Hilfe kommt, oder die Oase gefunden wird. *troest*

Wir haben alle Kräfte, zum Überleben. Und so lange das Umfeld "gut genug" ist, reguliert der Mensch sich um den Angriffe abzuwehren, und sich weiter zu entwicklen.

Aber es ist wirklich möglich einen Menschen so schwer zu belasten, dass die Kräfte nicht mehr ausreichen. Hört sich sehr analytisch an, aber ist es nicht.

Und es stimmt, nur die stärkste Überleben. Oder haben doch in einem bestimmten Moment, eine Gnade Gottes erfahren. Es lässt sich nicht mehr auf einfache Ursache-Heilungsprozesse reduzieren. (Und Therapy, hilft, natürlich, da "die Welt" nicht (mehr) in der Lage ist mit diesen aussert schweren Themen umzugehen.

Ich bin selbst eine sehr sensible Mensch, ja sonst hätte ich mich hier nicht in dieser Gruppe angeschlossen - sie sprach mich sofort an. Und ich verstehe aber auch, wie ich unglaublich konsequent und hart ich sein kann, um "potentielle Gefahr" abzuwehren, oder mich davon zu distanzieren. Ich habe nicht vor so zu bleiben, und bin es oft nicht, und doch, diese Anteil ist auch da. Aber wenn ich nicht so wäre, weiss ich, wäre ich auch nicht hier, im Leben. Und bin froh da zu sein.

Robert Enke, hat sein Kind verloren. Einen kleinen Menschenseele. Das ist ein sehr schweres Schicksal.

Ich bleibe mit 2 Zitaten übrig:

"God help them, for they do not know what they do."

Sometimes when two people die, only one is buried.

Auf mein homepage hier in JC ist ein Link, "Mahnung an C." Das fasst für mich zusammen, was es heisst, Menschen mit Achtung zu begegnen. Das Bild, ist ein Auferstehen.

liebe Grusse, und, wer bis jetzt so weit alles gelesen hat, danke für das Teilen.

Wilhelmina
Satyrische Trauer
Robert Enke hat mal den treffend den Medienzirkus der so durchschnittlichen und aufgeblähten Bundesliga beschrieben.Man kann viel reden, ohne was zu sagen.
Dampfplauderer wie Uli Hoeness lassen einen Blödsinn nach dem anderen, mahnen mündige Fußballer wie Philipp Lahm ab, nur weil der ehrlich und kritisch ist...in so einer Welt setze sich RE einen Schlangenkopf auf, weil er wusste, dass es ihm genauso wie dem genialen Fußballer und so sensiblen Menschen Sebastian Deisler gegangen wäre, der ,nicht mal 30, seine Karriere beendetet.
RE verlor die Tochter, immer wenn für Deutschland spielen konnte, wollte sein Körper, dann kam der Virus,der Körper erdrückte die Seele...er wollte einfach nicht mehr.
Ruhe in Frieden,lieber Robert Enke.
Mit aufrichtigem Beileid für Frau und Kind.
Für alle Dampfplauderer im deutschen Fußball: Bitte mal ein paar Tage Klappe halten auf den billigen Plätzen!

Stefan Bütow.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Jemand, der mit mir gemeinsam damals Abitur gemacht hat, hat sich das Leben genommen. Ein toller Typ, super-intelligent, gutaussehend, begabt... aber eben auch still, grüblerisch und irgendwie schon früh am Leben verzweifelnd... er hat es 3x versucht. Beim dritten Mal hat es dann geklappt. Das habe ich bei einem Klassentreffen erfahren und konnte es kaum glauben. Ich kannte ihn, seit er und ich gemeinsam in den Kindergarten gingen und ich dachte "Mein Gott, diese Welt ist voller Arschlöcher, von denen geht keine Sau freiwillig. Sowas machen nur die, die man eigentlich gern noch eine Weile um sich gehabt hätte."

Seine Mutter war, wie die Frau von Robert Enke, damals völlig leer, nach seinem Tod. Sie sagte, sie hätte nicht einmal richtige Trauer empfunden lange Zeit. Statt dessen hatte sie eine groteske Erleichterung gefühlt... endlich nicht mehr die Sorgen: wie geht es ihm gerade wirklich, wie stabil ist er, was macht er gerade, wann versucht er es wieder... das alles hat sie vollkommen verzweifeln lassen. Sie hat versucht, jemanden auf dieser Welt halten zu wollen, der dort nicht mehr sein wollte. Wer sich entschließt, hier nicht mehr sein zu wollen, der findet seinen Weg raus. Das ist so.

Mein Großvater hat sich mit 87 Jahren im Altersheim eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt... einfach weil er nach dem Tod seiner Frau sein eigenes Leben irgendwann satt hatte und die ganze Senilität um sich herum nicht ertragen hat, auch seine eigene nicht. Auch das hat mich sprachlos gemacht. Aber er war schon immer jemand mit einem sehr starken Willen gewesen.

Ich selbst war einmal an einem solchen Punkt... vor Jahren... und habe mich damals fürs Kämpfen entschieden. Damals für den Rest meines Lebens. Seither sehe ich das so und bin froh. Wenn ich mich damals anders entschieden hätte, mein Gott was wäre mir alles entgangen, welche guten, wunderbaren Erfahrungen, Momente.

Aber so sieht man das in einem Moment der Schwärze und der Dunkelheit nicht. Man sieht nicht dass irgendwann wieder Licht kommt. Das ist das Gefährliche.

Letzten Endes ist auch der Freitod eine Entscheidung, die zu respektieren ist. Finde ich. In anderen Foren wird viel darüber gepostet, dass man Enke nicht versteht, dass man Menschen nicht respektiert, die sich "einfach davonstehlen" und um sich herum nur Trauer und Leid zurücklassen.

Ich glaube, wenn man noch nie einen solchen Punkt zu fassen hatte, dann kann man die Beweggründe einfach nicht nachvollziehen. Aber man hat auch die Entscheidung, nicht mehr leben zu wollen, zu respektieren und sich nicht im Nachhinein abschätzig zu äußern. Das ist meine Meinung.
Aus eigener Erfahrung...,
....der Egoismus des Depressiven ist Teil seines Krankheitbildes, weil viele das weder verstehen noch erfühlen können mit ihrer Wirdschonwiederfilosofie, zieht er sich zurück, denn er fühlt sich wertlos, als Mensch, als Mann, als Ehepartner, als Vater.

Desto wichtiger war es für mich 2007 um Hilfe zu bitten, denn ein starker Marathonläufer saß plötzlich in einer dunklen Grube und wäre ohne Hilfe nie wieder heraus gekommen.....danke noch mal einem weisen und klugen Psychiater...,

entschuldigt bitte meine Rsfehler in meinem 1. Beitrag, aber die Unwissenheit vieler Menschen zu diesem Thema ist unglaublich!
....der Egoismus des Depressiven ist Teil seines Krankheitbildes,
Teilweise... und der Egoismus kann sich in zwei Richtungen entwickeln. Als ich das letzte Mal an dem Punkt stand, an dem ich aufgeben wollte, hat mein Egoismus gesiegt und ich habe mein Leben in die Hand genommen - ohne Rücksicht auf meinen damaligen Partner und meine Familie.
Heute wäre gerade mein Kind (das ich damals noch nicht hatte) der Grund, warum ich meinem Leben kein Ende setzen würde.

Aber letztlich ist das eine individuelle Sache, weil jeder seine eigene Geschichte hat. Wir können vielleicht manches nicht verstehen, aber wir sollten es respektieren.

Insofern kann ich da SinasTraum nur recht geben, wenn sie sagt
Letzten Endes ist auch der Freitod eine Entscheidung, die zu respektieren ist.

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