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Zukunftsängste

*******enza Mann
3.454 Beiträge
viel zu lang
Ich halte zunächst mal fest, daß hier nirgendwo die Begriffe Solidarität oder Nächstenliebe auftauchen. Wir alle sind der Propagandamaschinerie der letzten 25 Jahre also perfekt erlegen.

Sehe das ähnlich wie soultreasure, daß der Mittelstand immer weiter wegbricht. Am Ende - (?) so wird uns jedenfalls weißgemacht - wird dann jeder als Individuum den globalen Großkonzernen hilflos ausgeliefert sein. Menschenmaterial.

Aber das ist Unsinn:
Angst ist ein schlechter Ratgeber, aber sie hilft den Mächtigen uns zu kontrollieren.
Könnte von Hagbart Celine stammen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Illuminatus!
Sein Rezept dagegen:

Pfeiff nicht, wenn du pisst.

Ernsthaft: Es gibt einen Nachfolger von Solidarität und Nächstenliebe, den wir hier gerade praktizieren, und der heißt Netzwerken. In Netzwerken gibt es kein oben und unten, jeder Einzelne ist ein Knotenpunkt und kann sich selbst als Mitte des Netzes und somit Nabel der Welt wahrnehmen (nicht nur beim pinkeln *zwinker* ).

Ein Beispiel von Netzwerkaktivitäten wurde ja z.B. von Danswingers ins Feld geführt.

Das Entscheidende ist mir aber: Wir dürfen nicht dem Irrtum verfallen, daß diese Aktivitäten erst dann Erfolg haben, wenn sie von den Medien aufgegriffen werden. Ganz im Gegenteil: Je länger eine solche "Bewegung" anarchistisch und unauffällig rumort, desto größeren Schaden vermag sie dem Schweinesystem zuzufügen.

Um ein Beispiel zu nennen: Ich durfte vor einigen Jahren einen mittleren vierstelligen Betrag bezahlen, weil mein Sohn beim Musikdownload ertappt wurde. Und ich freue mich, daß das Spendenvolumen der Unterstützercommunity in Kürze die Marktkapitalisierung von EMI übersteigen wird.

Langfristig werden alle jene internationalen Großkonzerne von der Bildfläche verschwinden, die es nicht verstehen, dieses Prinzip des "Netzwerkens auf Augenhöhe" in ihr Konzept zu integrieren. Und zu diesem Prinzip gehört natürlich auch die soziale und ökologische Verantwortung dieser Konzerne.

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Vor allem der Mut von Aussteiger78 beeindruckt mich.
Mit Verlaub, Zukunftsängste bekommen mit Kindern eine andere Dimension. Ich will Aussteigers Selbstfindung nicht schlecht machen, aber meine Bewunderung dafür hält sich in Grenzen, denn solange Du "alleine" bist, ist Aussteigen nicht unbedingt eine Heldentat.
Das ist nämlich die Fortsetzung von Wilma's Bemerkung:
Erst dann, wenn das eigene Haus in Ordnung ist, macht es überhaupt Sinn für andere grossartig was zu tun.
Im Grunde mußt du nämlich überhaupt nichts tun. Mülltrennung und Umweltschutz sind Opium für das Volk. Das Entscheidende ist, daß Du versuchst ein "guter" Mensch zu sein, wasimmer das heißen mag. Ein tugendhaftes Leben führen, um den zentralen Begriff der griechischen Antike zu verwenden. Je besser Du Dich dabei mit Deiner Bestimmung (Deinem Schicksal) synchronisierst, desto wirkmächtiger wird Dein Vorbild. Genau darauf will Aussteiger78 ja hinaus. Diese Bestimmung entdecken. Aber wenn Du das hinkriegst, und dabei noch Verantwortung für Kinder übernimmst, ist der Respekt Deiner Umgebung noch um ein Vielfaches größer.

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der mensch hat seinen wert an der arbeit festgemacht. nicht an sich selbst.

So pauschal kann man das nicht sagen. Das ist fast ausschließlich ein Moment des Protestantismus als historischer Strömung, die für den Kapitalismus existentiell ist. Max Weber's Studien zur Religionssoziologie sind hierzu sehr aufschlußreich.

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Mein Gott, wieder so viel geschwafelt: *blabla*

A: Sie haben sich heiser geredet, mein Freund
B: So bin ich widerlegt, reden wir nicht mehr davon

(Nietzsche, ich glaube aus der Morgenröte)
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
@jini
ich habe diese thematik nicht ohne grund eingestellt.
ich stelle fest, dass der begriff solidarität ganz schnell in die linke ecke gestellt wird, dabei hat das mit LINKS nichts zu tun.

solidarität kommt von echt.
echtheit, menschlichkeit, das besinnen auf das, was uns ausmacht.
einige members hier realisieren, dass ein gesundes gemeinwesen genau darauf basiert.
ein lieber australischer freund sagt das in einfachen worten:
take me a part of you, i will take it back.
Ohne Kinder ist es leicht...
@*******enza:

Ich stimme Dir vollkommen zu, dass es ohne Kinder um Welten leichter ist! Ich habe vor einigen Tagen einen ähnlichen Einwand nach einigen Mailwechseln von einem Mitglied dieser Gruppe bekommen und mir Zeit für die Antwort erbeten, denn ich habe keine Kinder und muss mich in die Situation erst hineinversetzen. Ich habe zwar drei Jahre mit einer Frau, die einen kleinen Sohn hat, zusammen gelebt und bin in dieser Zeit tiefer in eine vaterähnliche Rolle gegangen als es manch leiblicher Vater tut, trotzdem ersetzt es nicht die Erfahrung eigener Kinder.

Ich habe mich bewusst bereits mit Anfang zwanzig sterilisieren lassen (war einiges an Arbeit den Arzt zu überzeugen). Dazu gab es mehrere Gründe, einer davon war jedoch das Bewusstsein darüber, dass ein Ausstieg mit Kind kaum möglich sein würde und die Sorge das Leben inmitten der "Gesellschaft" nicht dauerhaft mitmachen zu können...zumal ich einen sehr hohen Anspruch an mich hätte, wass ein Kind angeht.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich in Deine Worte "Jincandenza" etwas hinein interpretiere, oder ob es unterschwellig mitschwingt...es ging mir bei meinem Beitrag nicht darum mich in irgendeiner Form zu profilieren, Bewunderung einzuheimsen oder mich toll da stehen zu lassen. Wenn das so gemeint war, tut mir diese Sicht auf mich sehr weh. War es nicht so gemeint, tut es mir leid, dass ich das da rein interpretiere. Eine Rückmeldung darüber würde mich freuen.

Das was ich gerade mache, tue ich nicht um bewundert zu werden...Bewunderung habe ich mit meiner Selbstständigkeit sehr viel mehr erfahren. Und dass es leicht ist nur weil ich keine Kinder habe, würde ich auch nicht sagen. Wer mein Profil gelesen und nicht nur überflogen hat weiss, dass ich nicht mit einem dicken Scheckbuch aussteige. Ich lebe in einem kleinen, Wohnmobil welches genauso alt ist wie ich und mit unter drei- bis fünfhundert Euro im Monat. Bis gestern habe ich z.B. seit zwei Wochen im ungeheizten Wohnmobil gesessen, weil die Heizung kaputt gegangen ist...es gibt weitaus schlimmeres. Aber "leicht" ist es nicht, wenn Dir die Kälte und vor allem die Feuchtigkeit in die Knochen kriechen, bis alles weh tut...NEIN LEICHT IST ES AUCH ALLEIN NICHT. Zumindest nicht, wenn man es nicht aus der sicheren Position des Vermögens macht.

Ich habe kein Vermögen, im Gegenteil, im Moment suche ich einen Nachfolger für meine kleine Firma (deren Leitsatz "handeln in Liebe" ist und wirklich gelebt wurde), und mache das nicht nach dem Kriterium, wer gibt mir das meiste Geld, sondern: an wen möchte ich es von Herzen gern geben. Der Mensch der sich dafür entscheidet, legt selbst fest was er mir dafür zum Ausgleich gibt...unterm Strich werden eine Menge Schulden für mich über bleiben. Und einfach weiter zu machen wäre jetzt wesentlich komfortabler, denn alle Investitionen sind getätigt...es beginnt grad die Zeit der Ernte...und an diesem Punkt steige ich aus, nicht weil es so herrlich einfach ist, sondern aus Überzeugung.

Es tut mir wirklich leid, falls ich mich zu unrecht falsch verstanden fühle und deswegen anfange mich zu erklären, aber ich denke gerade in diesem Forum werden einige Nachfühlen können, wie es ist sich falsch verstanden zu fühlen, und ich weiss dass ich es aussprechen muss, damit es sich nicht in mich einfrisst. Ich mag gesehen werden, wie ich bin und nicht ein Bild übergestülpt bekommen.

Im persönlichen Gespräch könnte ich das einfacher erkennen, wie es gemeint ist - auf dem schriftlichen Weg (so sehr ich ihn mag) fällt es mir in diesem Fall schwerer.

Ok, zurück zum eigentlichen Thema...ich habe hier seit meinem letzten Beitrag viele interessante, teilweise Respekt in mir auslösende Dinge gelesen und gehe mit einigen konform.

So teile ich die Ansicht, dass wir mit unserem Konsumverhalten viel beeinflussen können - aber auch den Einwand, dass das mit kleinem Budget sehr viel schwerer ist als mit dickem Portemonaie.

Beachtlich finde ich es eigene Wege zu finden, wie Du carlotta mit Deinem Garten. Danswingers schaffen fair bezahlbare Räume für Kinder die Ihnen wirklich gut tun, Soultreasure versuchen (wenn ich das Richtig verstanden habe) als Mittelständler "gute" Arbeitsplätze zu halten und nicht das Letzte aus jedem Mitarbeiter herauszupressen...in vielen Beiträgen hier lässt sich für mich der Ansatz eines eigenen Weges finden - ich denke darum geht es - jeder ist anders - jeder hat SEINEN Weg.

Nachhaltigkeit, Netzwerken, soziales Handeln, bewusstes Einkaufen sind nur einige Ansätze...jeder kann etwas tun, aber auf SEINE WEISE.

Dazu wollte ich ermuntern - den eigenen Weg zu wählen und sich frei zu machen von der Angst!

Liebe Grüße
Dennis

PS: Jincandenza: Ich steige nicht aus um mich zu finden - das habe ich bereits.

PPS: Entschuldige für die Mails die ich gerade nicht beantworte, ich mag nicht oberflächlich antworten und mich echt auf mein Gegenüber einzustellen, das schaffe ich grad nicht - sonst weiss ich nicht mehr, wer wer ist. Gleichzeitig freue ich mich über die wirklich wundervollen Kontakte, die hier gerade keimen und werde noch antworten sobald ich Raum in mir habe.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
adore no
@********er78

es ging mir bei meinem Beitrag nicht darum mich in irgendeiner Form zu profilieren, Bewunderung einzuheimsen oder mich toll da stehen zu lassen.

Meine Bemerkung bezog sich nicht auf das, was Du von Dir geschildert hast, sondern auf einen reply darauf, in dem diese Bewunderung zum Ausdruck kam. Sich situativ Vorbilder zu suchen, von denen man lernt, ist oft sehr hilfreich; aber Bewunderung wird schnell gefährlich, weil sie uns daran hindert, tatsächlich unseren eigenen Weg zu finden.

Mit eigenen Kindern seine eigene biologische Bestimmung zu erfüllen, ist erheblich leichter, als Sinn tatsächlich anders zu finden. Meine Kinder sind bald aus dem Haus und dann stehe ich vermutlich vor dem ganz ähnlichen Problem Letzteres noch obendraufzusatteln. Es bleibt also schwierig.

Ich steige nicht aus um mich zu finden - das habe ich bereits.

Ja, das denke ich von mir selber auch oft. Und immer wenn das so ist, passe ich einen Moment nicht auf und - schwupps - habe ich mich wieder verloren. Und wenn ich mich dann erneut gefunden habe, bin ich ein ganz anderer Mensch und ein Stück weiter und reifer.

Alles Gute.
Danke Jincandenza ...
Vielen Dank für Deine Rückmeldung. So kann ich Dir voll und ganz zustimmen...jemanden zu bewundern und ihm nachzulaufen führt meist auf den falschen Weg, nämlich nicht den eigenen, sondern den eines anderen.

Deine anderen Sätze kann ich gut als Deine Sicht der Dinge stehen lassen, die sich nicht unbedingt mit meiner Sicht der Dinge decken muss.

In diesem Sinne wünsche ich Dir für Deinen Weg Alles Gute und für Deine aktuelle Situation einen sicheren Weg auf den Berg.

Grüße Dennis
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