Unter der Glocke
Danke Wanderer. Um mal den Begriff Autismus wegzulassen, sage ich mal nur "unter der Glocke". Vom Arztbesuch will ich auch keinen Gebrauch machen, denn es passiert nicht so oft, also deutlich weniger als 1x die Woche und jegliche Auswirkung ist erstmal als unbedenklich anzusehen. Es passiert mir auch nicht beim Autofahren oder wenn ich unter Anspannung, mit hoher Konzentration an etwas dran bin. Es ist eher im entspannteren Umfeld. Vielleicht entspanne ich einfach zu viel
!
Die recht unauffällige Variante ist bei mir das Vergessen der Mitmenschen in der Wohnung, das geht auch mal über einige Stunden, die auffällige Variante sieht bei mir so aus, daß ich mit mehreren Personen bei einem Gesellschaftsspiel am Tisch sitze und sie rufen mir zu: Du bist dran. Ich reagiere dann erst bei wiederholtem Zuruf oder antippen. Habe die Runde aller Mitspieler nicht mitgekriegt und bin derart verwirrt, daß es ein paar Sekunden braucht, damit ich wieder weiß, warum ich überhaupt da am Tisch sitze. (Nicht so super bei Gesellschaftsspielen)
Eine Abhängigkeit zu kurz vorher erlebtem Stress mag gut passen. Denn wenn ich einen Tag ohne starke Reize hatte, ist es mir bewußt noch nie passiert. Das bestätigt SinasTraum mit der Aussage, es könne eine "Phase des Rückzugs" sein.
Mir geht es vorrangig darum, das Spektrum auch von Randerscheinungen von HS abzuklopfen, damit ich selbst gewissen Vorwürfen der Aussenstehenden besser entgegenstehen kann.
Ich kenne gut die Vorwürfe: "Hallo aufpassen!", "Machst Du nun mit oder nicht?" oder "Reiß Dich doch mal zusammen und laß Dich nicht so gehen!". Doch ich bin in solchen Situationen weder müde noch unkonzertriert. Ich drifte unter die Glocke, warum auch immer und bin nicht mehr bei der Sache.
Dazu möchte ich durch Mitteilung Brücken bauen, damit mein Gegenüber auch die Chance bekommt und versteht vielleicht besser sanft zu reagieren. Denn es ist ja nicht gegen die Spielrunde am Tisch. Kann aber leicht dahin ausgelegt werden. Mitteilung an die Anderen halte ich daher für wichtig. Übertrieben gesagt: Statt einer Ohrfeige zum Aufwachen, kann ein Streichen der Schulter zum Zurückholen für alle Beteiligten angenehmer sein.
Darum fragte ich auch nach ähnlichen Erlebnissen anderer.
Vielleicht kommt ja noch was.
Grüße
Goo