Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Autismus
196 Mitglieder
zum Thema
Autismus - Was denkt ihr darüber?141
Ich wollte mich hier als Autist einfach mal umhören was eure gedanken…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

HSP und Autismus

HSP und Autismus
Autismus ist vielleicht ein etwas heftiger Begriff, doch wenn man bei Wikipedia nachliest, so findet man dazu einen "abweichenden Informationsverarbeitungsmodus ... und Stärken bei Wahrnehmung ..."

Worauf ich hinaus will ist am eigenen Beisiel schnell erklärt. An sich bin ich sehr aufmerksam und nehme vieles wahr, oft zu viel, zumindest mehr als meine Mitmenschen.
Zu manchen Zeiten verfalle ich aber in das genaue Gegenteil. Ich kriege garnichts mit. Ob noch jemand mit mir in der Wohnung ist, was der gerade macht, eventuelles Interesse für den. Nichts!
Selbst wenn ich angesprochen werde, reagiere ich nicht. Das hat nichts mit Dösen oder Ignoranz zu tun ...

Ich befinde mich in solchen Phasen quasi unter einer Glaskuppel und kriege einfach nichts mit.

Hat jemand auch solche Erlebnisse?
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Du hast Recht, das IST ein heftiger Begriff und in Zeiten der Informationsflut aus dem Internet ist man auch als Laie immer schnell bei der Hand mit "Diagnosen" dieser Art.

Ich denke, es bringt uns hier wirklich wenig, darüber zu spekulieren, wo Deine "Phasen" herrühren und ob sie wirklich autistische Züge haben. Ich vermute das eher nicht, weil man etwas derartiges vermutlich bei Dir schon sehr viel früher eindeutig diagnostiziert hätte.

Gleichwohl gibt es Varianten des Asperger Syndroms, die vergleichsweise milde verlaufen.

Wie gesagt: das ist eine Diskussion, die Du mit einem fachkundigen Arzt führen solltest. WENN Du wirklich Sorge hast, dass etwas in der Richtung nicht mit Dir stimmt.

Anmerkend von mir nur noch: ich denke, dass hochsensible Menschen vielleicht manchmal solche Phasen des Rückzugs benötigen, um sich zu schützen und abzuschirmen von der Welt. Auch in diese Richtung könnte man überlegen.
**********nsual Mann
107 Beiträge
HSP und Autismus
Hi playgoo,

deine Erfahrung und diese Glaskuppel kenne ich.
Leider.
Und es ist mir auch erst seit kurzer Zeit bewusst.

Ich bekomme von meiner Umgebung meist alles mit. Sehe den Leuten manchmal durch die Augen in irgendetwas viel tieferes. Dann bekomme über irgendwelche Wellen ihre Stimmungen mit und bin direkt drinnen, als ob es mein eigenes Empfinden wäre. Durchlebe deren Tiefen, Verletzungen, Schmerzen genauso wie eigene. Höre manchmal sprichwörtlich "das Gras wachsen". In mir drinnen lebt und empfindet alles auf Hochtouren.

Und doch kann ich dann und wann stumpf wie ein Baumstamm mit jemandem zusammen sein und versäume selbst im Kontakt die einfachsten Momente menschlicher Regungen und Aufmerksamkeiten. Ein außenstehender denkt, ich sei empathisch wie ein Stein.

Mir ist das sehr unangenehm. Seid kurzem erst verstehe ich die Unaufmerksamkeit und die Verletzungen, die hiervon ausgehen.

Wie ich aus diesem Muster ausscheren kann, muss ich erst noch herausbekommen.

Vielleicht hat jemand Ideen dazu?

Liebe Grüße vom wanderer
Unter der Glocke
Danke Wanderer. Um mal den Begriff Autismus wegzulassen, sage ich mal nur "unter der Glocke". Vom Arztbesuch will ich auch keinen Gebrauch machen, denn es passiert nicht so oft, also deutlich weniger als 1x die Woche und jegliche Auswirkung ist erstmal als unbedenklich anzusehen. Es passiert mir auch nicht beim Autofahren oder wenn ich unter Anspannung, mit hoher Konzentration an etwas dran bin. Es ist eher im entspannteren Umfeld. Vielleicht entspanne ich einfach zu viel *lach* !

Die recht unauffällige Variante ist bei mir das Vergessen der Mitmenschen in der Wohnung, das geht auch mal über einige Stunden, die auffällige Variante sieht bei mir so aus, daß ich mit mehreren Personen bei einem Gesellschaftsspiel am Tisch sitze und sie rufen mir zu: Du bist dran. Ich reagiere dann erst bei wiederholtem Zuruf oder antippen. Habe die Runde aller Mitspieler nicht mitgekriegt und bin derart verwirrt, daß es ein paar Sekunden braucht, damit ich wieder weiß, warum ich überhaupt da am Tisch sitze. (Nicht so super bei Gesellschaftsspielen)

Eine Abhängigkeit zu kurz vorher erlebtem Stress mag gut passen. Denn wenn ich einen Tag ohne starke Reize hatte, ist es mir bewußt noch nie passiert. Das bestätigt SinasTraum mit der Aussage, es könne eine "Phase des Rückzugs" sein.

Mir geht es vorrangig darum, das Spektrum auch von Randerscheinungen von HS abzuklopfen, damit ich selbst gewissen Vorwürfen der Aussenstehenden besser entgegenstehen kann.
Ich kenne gut die Vorwürfe: "Hallo aufpassen!", "Machst Du nun mit oder nicht?" oder "Reiß Dich doch mal zusammen und laß Dich nicht so gehen!". Doch ich bin in solchen Situationen weder müde noch unkonzertriert. Ich drifte unter die Glocke, warum auch immer und bin nicht mehr bei der Sache.

Dazu möchte ich durch Mitteilung Brücken bauen, damit mein Gegenüber auch die Chance bekommt und versteht vielleicht besser sanft zu reagieren. Denn es ist ja nicht gegen die Spielrunde am Tisch. Kann aber leicht dahin ausgelegt werden. Mitteilung an die Anderen halte ich daher für wichtig. Übertrieben gesagt: Statt einer Ohrfeige zum Aufwachen, kann ein Streichen der Schulter zum Zurückholen für alle Beteiligten angenehmer sein.

Darum fragte ich auch nach ähnlichen Erlebnissen anderer.
Vielleicht kommt ja noch was.
Grüße
Goo
********gika Frau
731 Beiträge
Hab das Phasenweise auch bei mir festgestellt und mich immer gewundert wie das mit HSP zusammenpasst...
Normalerweise bin ich z.B. sehr geräuschempfindlich und höre schon die Flöhe husten, es gibt aber Phasen in denen Teile das Gehörs irgendwie "abschalten". Betrifft dann in der Regel Stimmen anderer Leute, jedes noch so kleine Geräusch schafft es dann die stimmen zu übertönen. Egal wie sehr ich mich versuche auf die Worte zu konzentrieren, ich höre dann irgendwie nur noch das jemand spricht aber nicht mehr was. Sehr genau nehme ich aber evtl. vorhandene Geräusche wahr.

Ich kenne aber auch diese geistige total Abschaltung wie du sie beschrieben hast. Mir schien es aber auch eher ein Stressproblem zu sein. In größeren Runden ist es bei mir wohl eine Mischung aus Stress (zu viele Leute die gleichzeitig sprechen) und daraus resultierende Langweile (wegen oberflächlichen Themen). Denke der Kopf "schießt" einen dann einfach automatisch ab um zu entspannen. Würde auch sagen das es so betrachtet wahrscheinlich eine Schutzfunktion ist.
****_sn Mann
29 Beiträge
Sind denn HSP und Autismus nicht das komplette Gegenteil voneinander?

Im Sinne von der Autist kann andere schwer wahrnehmen und sich dann wohl erst recht nicht in sie hineinversetzen. Was ja wiederum gerade die Stärke eines HSPs ist, diese Empathie.

Beim Lesen Deines Eingangspostings ist mir beim Begriff Autismus auch sofort der Asperger A. vor die Augen gesprungen. Denn wenn ich mich recht erinnere, nimmt dieser andere normal war, ist aber nicht in der Lage, dessen Mimik einer Emotion zuzuordnen. Also null Empathie.

Das nicht wahrnehmen anderer kenne ich aber auch. Nur liegt es bei mir dann daran, dass meine Innenwelt dann so intensiv ist, dass ich eben etwas abgelenkt bin. Die Empathie ist also quasi noch da, aber völlig auf mich selbst gerichtet.

Erlebt das jemand so ähnlich? Und kann auch über Stunden ohne mit jemandem zu kommunizieren gut gelaunt in sich hineinhorchen, tagträumen, über witzige Gegebenheiten in der Vergangenheit erneut grinsen. Oder ernsten Gedanken nachhängen.

Interessant, dass hier auch Frauen berichten, dass sie gut fokussieren können. Ich dachte, das dürft ihr gar nicht und müsst euch ständig und immer multitasking-weise auf alle gleichzeitig konzentrieren *mrgreen*
Multitasking
Ich habe dieses Gerücht um Frauen noch nie verstanden. Vielleicht, weil ich selbst absolut Multitasking-un-fähig bin.

Mich auf mehrere Dinge oder Menschen gleichzeitig zu konzentrieren, führt zu völliger Konfusion, dann Überforderung und am Schluss zu großer Frustration.

Denn das Ergebnis: Ich habe rein GAR NICHTS mitbekommen.

Darum gilt für mich, dass ich eines nach dem anderen und vor allem in aller Ruhe erledige.
HSP und Autismus - ein Gegenteil
@**an
Nein, das Lexikon des kleinen Mannes (Wikipedia) gibt da auch hinreichend Futter. Sicher sind weiche Randformen wie z.B. das Asperger Syndrom eher geeignet und lassen sich vielleicht auch leichter beurteilen. Die Abschottung ist offensichtlich kein Feind auch besonders feiner Wahrnehmungen andererseits.
Vielleicht bin ich ja auch weder HSP noch Asperger und bewege mich einfach nur äußerst ähnlich in verwandten Gefilden. Eine klare Abgrenzung ist ja ohnehin kaum möglich.
****_sn Mann
29 Beiträge
Gegenteil?
@****goo
Da stimme ich Dir zu, Wahrnehmung und Abschottung schließen sich nicht aus.

Mir geht es bei dem Gegensatz um die Art der Wahrnehmung selbst. Da wo der Autist einen winzigen, schillernden Wasserttropfen auf der Wange sieht, sieht der HSPler eine Träne, die sich aus dem Auge davongestohlen hat.

Der eine sieht die Oberfläche, der andere die Bedeutung. Auch wenn letzterer sich ebenso auf die Oberfläche konzentrieren kann. Nur ist er dann nach meinem Gefühl nicht mehr im Hochsensibilitäts-Modus, wenn er die Emotionsebene verlässt.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Die Empathie ist also quasi noch da, aber völlig auf mich selbst gerichtet.

So formuliert kenne ich das auch. Die totale Innensicht, nur auf sich selbst konzentriert.

Allerdings kenne ich das nur aus Angstsituationen heraus. Ich habe seit über 15 Jahren mit Angstzuständen und Panikattacken zu tun und im Zuge einer solchen Attacke ist es, als würden Glaswände heruntergefahren. Man ist nur noch in sich selbst, nimmt nur noch sich und den eigenen Körper wahr. Das Herzrasen, den Schwindel, die Übelkeit, die Fluchtgedanken.

Dass man im Zuge von Angst so fühlt ist allerdings normal und von der Natur so eingerichtet.

Was der TE beschreibt, klingt mir nach wie vor eher nach einem Schutzmechanismus im Zuge von zu viel Input. Wenn man so will, ist das FAST wie eine Panikattacke, nur nicht ganz so extrem.
********gika Frau
731 Beiträge
Das mit dem Multitasking halte ich ebenfalls für ein Gerücht, jedenfalls fällt mir diese Eigenschaft vollkommen...
Ich gerate schon in Stress, wenn ich nur daran denke ich müsste mehrere Dinge gleichzeitig tun.
Wenn man teilweise auf der Arbeit gezwungen war sich mit mehreren Sachen gleichzeitig zu beschäftigen, hatte ich innerhalb küzester Zeit die typischen HSP-Symptome für Überreizung: Stress, Schwindel, Fluchtgedanken, Gefühle am liebsten gleich losweinen zu können, der Körper völlig verspannt, teilweise sogar zittern oder rauschen in den Ohren.
In diesen Momenten wünschte ich, ich könnte den beschriebenen Zustand des totalen Abschottens bewusst herbeiführen. Aber den Trick hab ich leider noch nicht raus...
Gut, auf der Arbeit wäre es wahrscheinlich auch nicht sinnvoll sich völlig in sich selbst zurückzuziehen...
******ang Mann
256 Beiträge
Zur Empathie
Als Aspergerautist möchte ich hier einmal einen nicht unwichtigen Punkt zur angeführten Empathie in die Runde werfen:
Menschen mit Asperger haben zwar (teils massive) Probleme damit, Gefühlszustände Anderer einzuordnen. Auf der anderen Seite gibt es aber dennoch die (auch hier wieder: teils) sehr ausgeprägte Fähigkeit zur emotionalen Anteilnahme. Das eine Problem liegt vor allem im Erkennen der Gefühlszustände anderer, das andere im Umgang mit so einer Erkenntnis. Aspergerautisten gehen meist sehr lösungorientiert vor. Wenn mir beispielsweise jemand, der mir nahe steht mitteilt, dass es ihm/ihr nicht gut geht, weil ...xy..., dann ist mein erster Impuls nicht, zu trösten, sondern nach einer Lösung zu suchen, damit das Problem beseitigt wird und es demjenigen besser geht. Das ist gut gemeint, kommt aber evtl. sehr kühl und sachlich rüber.
Natürlich sind "Aspies" auch lernfähig. Jede neu erlebte Empathiesituation wird abgespeichert und kann dann bei ähnlichen Vorkommnissen abgerufen werden.

Dies nur mal OT zur Aufklärung.
LG, buchklang
*****_54 Frau
11.750 Beiträge
Schutzfunktion
Ich schotte mich manchmal total von der Außenwelt ab, besonders dann, wenn ich konzentriert arbeite (bin künstlerisch tätig).
Meist keine Musik, und wenn dann nur ganz bestimmte Stücke, die ich schon hunderte Male gehört habe, kein Telefon, keine Besuche, keine Kommunikation.
Das geht eigentlich ganz gut und ich fühle mich wohl dabei.

Nur wenn Menschen beim Arbeiten in meiner Nähe sind, bin ich manchmal irritiert. Kann dann schlecht umschalten.

Multitasking kenne ich schon, aber nicht auf Menschen bezogen, am liebsten ist mir ein einziges Gegenüber.
Ich "sauge" Menschen dermaßen auf, dass ich eigentlich immer nur einen so richtig wahrnehmen kann.

Auf Partys werde ich meist ziemlich konfus, die ganzen Stimmen und Gerüche und Ausstrahlungen setzen mir heftig zu.

Aber wenn z.B. beide Hirnhälften gleichzeitig von unterschiedlichen Tätigkeiten beansprucht werden, also logisch-konstruktiv und assoziativ-kreativ, geht das sehr gut.
Z.B. beim Tetrisspielen habe ich viele kreative Ideen, die nichts mit dem Spiel zu tun haben, oder beim Autofahren kann ich mich wunderbar mit einem Beifahrer unterhalten, je besser die Unterhaltung umso sicherer fahre ich, glaube ich zumindest. *zwinker*
Menschen aufsaugen
@****e54 sehr schön gesagt mit dem Aufsuagen. Ich erlebe das sehr oft, daß ich mich im Kreise vieler derart abschotte/fixiere, daß ich nur den Einen wahrnehme, für den ich mich interessiere. Dafür aber umso intensiver. Die Auswirkungen der dabei lärmenden oder hektischen Umgebung, die ich temporär ausblende, taucht aber später als Stressphänomen nachhinkend auf. Dann frage ich mich schonmal, warum ich so abgenervt bin, denn die unmittelbare Ursache fehlt ja und es war ja eigentlich eine gute Unterhaltung mit einer Person.
******_nw Frau
8 Beiträge
Es muss ja kein Widerspruch sein,
sich manchmal kaum auf eine Sache konzentrieren zu können und auf der anderen Seite fähig zum Multitasking zu sein - das ist zumindest bei mir so. Wenn ich meine Umgebung selbst kontrollieren kann, also z.B: bei mir zu Hause, wo ich bestimmen kann, ob ich Musik anhabe, das Telefon klingeln kann während ich arbeite etc (ich wohne zum Glück sehr ruhig) und ich entspannt bin, kann ich ganz gut mehrere Dinge auf einmal machen. Wenn ich aber in einer lauten Umgebung bin, vor allem, wenn viele Menschen um mich herum sind, dann wird mir sehr schnell alles zu viel und ich kann mich kaum auf ein simples Gespräch konzentrieren.

Da passiert es mir dann auch öfter, (vor allem in solchen Situationen wie Gesellschaftsspielen, wie im ersten Post geschrieben), dass sich mein Hirn "auf Standby schaltet". So nenn ich das dann immer und erkläre es auch so den Leuten. Manche schauen dann zwar etwas irritiert, aber bisher haben das sie meisten so einigermaßen akzeptieren können und haben mir scheinbar auch keine absichtliche Unhöflichkeit unterstellt.
Null-Tasking ;-)
Ja, ich kenne die "Überforderung" durch bereits eine Aufgabe z.B. im Bad Zahnbürste in der Hand und Zahnpaste drauf und dann weiß ich nicht mehr was ich wollte, warum ich überhaupt diese Zahnbürste in der Hand halte und wofür das alles gut ist. Oder ich gehe in den Keller und frage mich daraufhin, was ich dort wollte, bis mir wieder einfällt. daß ich ja eigentlich aus der Wohnung etwas in den Keller bringen wollte.

Ein kleiner, aber nicht unwesentlicher Zwischenschritt fehlt oder setzt aus. Was extremes Multitasking in anderen Bereichen keinesfalls ausschließt. Das klappt natürlich auch. Bei mir passieren die Aussetzer weniger in angespannten. als in eher entspannten Situationen. Vielleicht so wie Herzinfarkte seltener im Stress auftreten, sondern bevorzugt, wenn die Betroffenen nach der Hektik die ersten Tage z.B. im Urlaub sind und sich die Entspannung einstellt. Dann entspannt etwas wohl zu viel.

Trotzdem bin ich froh HSP zu sein, denn zu den NORMALEN, den "gefühlstauben Hauklötzen und Schrubbern", will ich garnicht gehören und ich finde, die sind oft genug viel schlechter dran, allein weil sie so vieles nicht mitbekommen. Die intensiven zwischenmenschlichen Kontakte, die ich zahlreich habe, erfreuen mich so sehr und begeistern mich in ihren herzlichen Intensitäten, daß ich das ein oder andere Manko von HSP gern dafür in Kauf nehme.
In diesem Sinne liebe warmherzige Grüße an alle HSP'ler hier, wir können alle stolz drauf sein
Goo
Bei mir passieren die Aussetzer weniger in angespannten. als in eher entspannten Situationen.

Dieses Phänomen habe ich bei mir auch schon beobachten können.
Ich empfinde deshalb Urlaubssituationen mit wenig tun müssen manchmal sehr anstrengend und nervenaufreibend.
Habe dann häufig das Gefühl mich so sehr in meinen Innenwelten zu verzetteln.
Yoga üben hilft mir den Fokus meiner Aufmerksamkeit auf mich, mein Erleben und mein Handeln zu lenken.

denn zu den NORMALEN, den "gefühlstauben Hauklötzen und Schrubbern", will ich garnicht gehören und ich finde, die sind oft genug viel schlechter dran, allein weil sie so vieles nicht mitbekommen.

Diese Aussage ist mir zu wertend.
Der Austausch mit Menschen, die nicht so hypersensibel sind wie ich, ist für mich häufig sehr bereichernd und hilft mir bestimmte Situationen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ohne dabei meine eigene Wahrnehmung zu leugnen.

Akzeptanz und Toleranz anderen gegenüber ist mir wichtig, möchte ich selbst doch auch mit all meinen Eigenarten angenommen werden.
Die NORMALEN @Annae
Ich habe es etwas übertrieben und deshalb im Text abgesetzt bzw. in Anführungsstrichen gesetzt. Ich wollte überstark betonen, daß man HSP nicht, wie hier öfter zu lesen nur als Nachteil, Krankheit, Leiden oder Fluch empfinden kann, sondern durchaus auch als Vorteil. Man verzeihe mir die überzeichnende Sprache.
Akzeptanz und Toleranz soll selbstverständlich in beide Richtungen gelten. So wie es jedoch HSP Menschen gibt, gibt es auch am anderen Ende der Skala die völlig Wahrnehmungstauben. Wenn Du mit einem solchen völlig derben, unsensiblen Menschen aneinanderprallst, wird er Dir wahrscheinlich seiner Unsensibilität wegen keine Toleranz, weil kein Verständnis, entgegenbringen. Im Vergleich mit solchen Personen empfinde ich HSP eben eher tröstlich als Segen.
*******ende Frau
2.668 Beiträge
Playgoo ich weiss ich hatte dir privat dazu mal etwas geschrieben ,bevor ich in der Gruppe war.
Trotz allem werde ich dazu hier im Forum noch einmal schreiben.
Das losgelöst sein oder abschalten vom Körper nennt sich Dissoziation.


Der Begriff Dissoziation beschreibt laut Definition des DSM-IV die Unterbrechung der normalerweise integrativen Funktionen des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der Identität oder der Wahrnehmung der Umwelt. Dissoziation im psychiatrischen und/oder psychotherapeutischen Sinne kann als ein Defekt der mentalen Integration verstanden werden, bei der eine oder mehrere Bereiche mentaler Prozesse vom Bewusstsein getrennt werden und unabhängig voneinander ablaufen (Abspaltung von Bewusstsein). Demgegenüber umfasst Konversion somatische, also sensorische und motorische Phänomene.[1]
Dagegen werden in der Klassifizierung der ICD 10 die Begriffe dissoziative Störung und Konversionsstörung synonym verwendet. Das allgemeine Kennzeichen der dissoziativen oder Konversionsstörungen besteht danach in teilweisem oder völligem Verlust der normalen Integration der Erinnerung an die Vergangenheit, des Identitätsbewusstseins, der Wahrnehmung unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegungen.[2]
Bei Dissoziationen handelt es sich um eine vielgestaltige Störung, bei der es zu einem teilweisen oder völligen Verlust von psychischen Funktionen wie des Erinnerungsvermögens, eigener Gefühle oder Empfindungen (Schmerz, Angst, Hunger, Durst, …), der Wahrnehmung der eigenen Person und/oder der Umgebung sowie der Kontrolle von Körperbewegungen kommt. Der Verlust dieser Fähigkeit kann von Stunde zu Stunde wechseln.
Quelle Wikipedia


Dissoziationen kennt an sich jeder Mensch zum beispiel man fährt jeden morgen seinen Arbeitsweg und kriegt gar nicht bewusst den Weg dahin mit.Man ist auf einmal da.

Ich von mir her kenne allerdings auch die Dissos die über Stunden andauern können und das Gefühl einfach nicht mehr in seinen Körper zu sein oder auch der Tunnelblick.
Das einzige was bei mir dabei hilft wenn ich nicht mehr richtig zurückkomme und der Zustand unangenehm ist oder mir Angst macht .Ist der Griff nach der Amoniakampulle und durch den extremen Geruch bin ich auch wieder im hier und jetzt.Es gibt aber auch andere Geschmackssachen oder Geruchssachen die dabei helfen können Chiligummibärchen,scharfe Bonbons ,Pfefferminzöl e.t.c.

Ein Medikament dagegen ist auch auf dem Markt dafür ,das ich auch selber ein halbes Jahr genommen habe und was auch wirkt ,allerdings sehr stark auf die Leber schlägt.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.