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Die Schublade HSP

Die Schublade HSP
Das hier soll erst einmal als Raum dienen, in dem playgoo die Möglichkeit hat seine Gedanken fortzuführen, in Anknüpfung an:

****goo:
Lass uns woanders schreiben. Das ist hier nur der Begrüßungsthread.
Vielleicht machts Du einen neuen auf dafür.
Bin später wieder da, weil ich noch einen Termin habe.
Bis dann
Goo

@****goo: Vor allem Deinen Satz "Möglicherweise entdeckst Du kopfgesteuerte Verhalten, die gegen Deine Wahrnehmung sind. Dort liegen interessante Erkenntnisse." habe ich glaube ich nicht greifen können - magst Du mir dazu noch mehr schreiben?

Der Raum ist natürlich für Alle offen
@NetiNeti
natürlich weiss ich nicht was playgoo damit meinte, kann dir nur meine Gedanken dazu sagen.
Zwischen "kopfgesteuert denken" und "Wahrnehmung" liegt ein Unterschied. Kopfgesteuert ist mehr rational, sachlich bezogen und man denkt alles von vorne bis hinten durch, wiegt das für und wieder ab, eventuell versucht man noch andere Varianten zu durchdenken und abzuchecken.
Wahrnehmung wird von der Intuition "Bauchgefühl" heraus gesteuert, und ist nicht immer klar und deutlich vorhanden, manchmal überkommt einen einfach ein Gefühl. Wem man dem mehr "Beachtung schenkt" kann man vieles aus diesem Gefühl heraus steuern. Der Kopf versucht eigentlich immer dagegen zu halten.
Aus meiner Erfahrung heraus, hat mir meine "Wahrnehmung" immer den Weg gezeigt der aus dem Gefühl heraus zutreffend war. Meine Wahrnehmung lügt nie.....mein Kopf schon....
Verkopfert
Hi NetiNeti,

zuerst mal wollte ich den Begrüßungsthread als solchen freihalten von anderen Inhalten, Fragen und Anworten. Ist wie im Restaurant. Ich bestelle auch nicht gleich à la carte, wenn ich gerade zur Tür hereinstolpere. *zwinker*
Das klappt doch so jetzt auch prima.

Ich glaube, daß, was Du schreibst gut zu kennen. Bin ein ähnlich, kopflastiger Mensch wie Du und glaubte alles erklären zu müssen, zur Not müsste ich nur die entsprechende Logik dazu finden. Man kommt damit ja auch recht weit, doch einiges bleibt unerklärlich, wie ich mittlerweile weiß.

Da hat mir sexybiest45 einiges vorweg genommen, denn was sie sagt, ist genau das, was HSP interessant und gut machen kann. Die Fähigkiet zu besonderer Wahrnehmung. Du musst nur lernen darauf zu achten, es wahrzunehmen, wenn Dein Körper etwas meldet und es nicht, weil es gerade "unlogisch", also logisch nicht zu begründen ist und Deinem Verstand nicht passt, abtust, sondern es annimmst und lernst diese Signale Deines Körpers zu berücksichtigen, ja ihnen zu folgen ohne groß zu fragen oder gar es zu ignorieren.
Dein Körper mit seinen komplexen Wahrnehmungen ist nicht blöd, auch wenn er es Dir nicht in Beweisform darlegt, wenn er z.B. Unwohlsein signalisiert. Nimm es wahr und verusche darauf achtend zu handeln. Wie ein Freund, der es gut mit Dir meint, sendet er Dir Signale. Du musst nur lernen sie zu erkennen und danach zu handeln.
Beispiel: Deine Mutter sagte Dir als Kind vielleicht: Fass nicht auf die Herdplatte, das tut Dir nicht gut. Du hättest den Hinweis Deiner Mutter beweislos annehmen können (wenn Deine Mutter nicht SM war), wissend, daß sie es gut meint, aber Du musstest es wissen und hast Dir die Finger verbrannt.
So kann Dein Körper Dir auch Signale senden, die Du annehmen kannst und berücksichtigen kannst. Denn sie kommen von einem Deiner besten Freunde, nämlich Deinem eigenen Körper(Also äh, ich nehme mal an, daß er Dein bester Freund ist...).

Sicherlich kann Dir Dein Körper auch verschrobene Signale geben. Da ist es dennoch sehr sinnvoll diese erstmal bewusst wahrzunehmen. Du kannst Dich ja fragen warum er so empfindet. Vielleicht ist es ja auch ein überholtes Empfindungssmuster, was aktuell an Gültigkeit und Wert verloren hat. Dann kannst Du es durchaus mal überdenken und im Einklang mit Deinem Körper langsam auf Zeit verändern, aber versuche nicht Knall auf Fall gegen Deine innersten Wahrnehmungen zu handeln. Das führt zu nichts. Wie sexybiest45 sagt:
Meine Wahrnehmung lügt nie.....mein Kopf schon..

Der Östereicher nennt es "verkopfert". Ich finde es ganz niedlich.
Ich muss selbst noch viel in dieser Richtung lernen. Bin gewiss nicht perfekt und bitte meine Ratschläge dahingehend zu relativieren. Doch etwas mehr auf meinen Körper und seine Wahrnehmungen zu achten, habe ich gelernt und ich muß sagen es bessert sich ebenso zu meinen "Kopfgunsten". Ich frage nicht mehr warum die heisse Herdplatte nicht gut ist. Der Hinweis wird mehr berücksichtigt und selbst wenn ich doch hinfasse, so doch vorsichtiger.
Gerade da kann HSP ein guter Segen sein, denn Dein Körper signalisiert Dir viel intensiver als bei manch anderem. Nutze es.

Und was fühlst Du jetzt?

Liebe Grüße
Goo
Ich würde ich mich auch als kopflastig sehen - phasenweise, denn ich kann ganz gut auf meinen Körper hören und der Intuition, dem Bauchgefühl folgen. Doch darum ging es mir nicht.

Ich probier es mal so: Gefühlsmässig gibt mir "HSP" ne Menge Unterstützung, Mut, Orientierung und Bestätigung. Rein gedanklich ist "HSP" für mich erstmal ein Konzept mit dem ich so langsam beginne mich zu beschäftigen und mich nun vor der Wahl sehe, ob dieses Konzept für mich Gültigkeit hat und wenn ja, auf welcher Ebene und auf welcher nicht. Also komme ich nicht ohne dem Öffnen der Schublade HSP aus und das ist ja auch gut, zum Bsp. mal voll in das Gefühl, die Energie hinter dem Satz "Ich bin HSP" reingehen und schauen was da an Gedanken, Gefühlen, Bildern, Empfindungen und Wahrnehmungen kommt. Dadurch bekomme ich langsam ein Gefühl für HPS und mir wird etwas klarer, was davon ich für mich rausziehen kann. Und dann kann ich die Schublade auch wieder zu machen und brauche die Identifikation mit HSP nicht mehr.

Also, das fällt mir gerade auf, ist logisch das Du mich in dem Vorstellungsthema verkopft wahrgenommen hast, ich war in dem Moment auch verkopft. Das kann ich Dir bestätigen! Und das war in dem Moment gut so und es hätte auch anders gar nicht sein können, denn ich war noch nicht sehr im Kontakt mit dem Thema und hatte ergo gar kein Gefühl dafür, so dass ich auch nicht intuitiv hätte mich vorstellen können. Wie gesagt, ich will mich mit dem Thema auseinandersetzen und dazu gehört die Ebene der Logik genauso dazu wie die der Intuition. Für Letzteres habt ihr beiden mich sensibilisert - danke dafür!

So, nun bin ich mir nicht sicher, ob klar ist, was ich sagen will - aber zumindest habe ich es gesagt *ggg*
Kopf hin...
... Wahrnehmung her...

Auch, wenn ich jetzt vielleicht OT bin, aber ich nehme HS nicht mehr als Schublade wahr. Eine Schublade ist nach 3 Seiten hin zu und wehe, man schließt sie. Sie ist eng und sehr begrenzt.

Für mich ist HS keine Schublade, sondern ein Rahmen. Und zwar einer, der mir Halt gibt.

Ich habe hier ja schon öfter geschrieben, das mein Leben früher angesichts meiner Wahrnehmung und Empfindungen extrem aus dem Ruder lief, weil ich mit dieser ständigen Konfrontation des Anderssein nicht klar kam.

Seit ich weiß, das ich hochsensibel bin, haben sich viele negative Aspekte einfach in Luft augelöst. Natürlich empfinde ich immer noch hochsensibel, aber es kommt mir nicht mehr komisch oder "krank" vor. Der Rahmen "Hochsensibilität" hat mir ein großes Stück Akzeptanz meiner Selbst und dadurch ein erheblich "normaleres" Leben ermöglicht, als ich es mir je erhofft habe.
****61 Mann
1.223 Beiträge
die eEineEinzige hat das gut ausgedrückt. Ich möchte das noch ergänzen, dass es mir zunehmend mit den Gefühlen ebenso geht. Vor allem die negativen Gefühle wie Niedergeschlagenheit oder Frustration erlebe ich wie auch HS als positiv. Sie sind Signale meines Körpers, dass etwas nicht im Lot ist oder in die falsche Richtung läuft. Man muss sich dann "nur" noch klar werden, was es ist.

Alles in allem ist es eine Bereicherung im Leben. Ich kenne aber auch Menschen, die das (noch) nicht schaffen. Für die ist die Welt uiemlich schwarz-weiß, während sie für mich immer bunter wird.

Auf der anderen Seite ist der Verstand aber ein ebenfalls sehr starkes Instrument. Man muss eben beides benutzen können.

"Als ich mich zu lieben begann, da erkannte ich, dass mein Denken armselig und krank machen kann. Als ich ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT"
Charlie Chaplin, 1959

Grüße
Jürgen
Hm...
also, ich empfinde HSP auch nicht als Schublade für mich und den Kopf als andere oder so. Es sind einfach Bestandteile der Bausubstanz meines Hauses. Für mich ist es auch kein Rahmen, der mir in irgendeiner Form Halt gibt, es ist zwar nett, dass man diesem / meinem Anteil nun einen Fachausdruck gab, aber das hilft im alltäglichen Leben -finde ich- wenig. Ja, vielleicht hat es meine eigene Selbstakzeptanz etwas erhöht, aber wenn ich an meinen Sohn denke, dann hilft der Ausdruck HSP nichts, sondern immer wieder nur, diesen Menschen so anzunehmen wie er ist, was wir immer (egal was die Wissenschaft an neuen Erkenntnissen hat) tun sollten. Nur dadurch wird es ihm möglich, sich mit HSP zu akzeptieren, egal, ob es HSP heißt oder nicht. Und wenn das Umfeld intolerant ist, dann bleibt es das meist auch, wenn der Ausdruck HSP kommt. All das widerspricht in keinster Weise Kopf gesteuert zu analysieren. Ich kenne das von mir und kann es mir bei ihm sehr gut anschaun und die Mischung macht dann das Individuum aus.
lg Orientkatze
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