hach, das thema schlechthin... : )
immer wieder kommt mir die eine oder andere frage dazu in den sinn und ich betrachte, wie es inzwischen ist.
allgemein lerne ich sehr schnell und sehr oft neue menschen kennen. ich bin auch sehr neugierig auf all die unterschiedlichen facetten und liebe das sehen und gesehen werden. nur eben nicht im optischen sinne (nun gut, nicht immer^^) sondern aufs empfinden und wahrnehmen bezogen. ein wenig á la "komm, wir zeigen uns jetzt gegenseitig unsere... weltbilder"
(vielleicht?) durch diese offenheit von anfang an scheinen sich viele menschen auch wohl zu fühlen. es ist zumindest regelmäßig und für mein empfinden oft der fall, dass es mir ab einem gewissen punkt zu viel wird und ich mich zurückziehe, mein gegenüber jedoch dafür umso mehr weiter auf mich zukommt. und der eine mehr, der andere weniger deutlich und laut ´mehr´ einfordert. mehr gemeinsame zeit, mehr aufmerksamkeit.
nach einer gewissen gemeinsam verbrachten zeit und einem daraufhin folgenden kleinen rückzug habe ich ein gespür für mein gegenüber, so als hätten meine fühler das empfangene nun übersetzt. und oft ist das gefühl danach bei mir da, dass wir doch auf unterschiedlichen wellen empfangen, unterschiedliche sprachen sprechen, aus verschiedenen perspektiven/linsen die welt sehen und fühlen.
und ab diesem punkt hat es sich inzwischen im vergleich zu früher geändert. da habe ich mich meist dem gebeugt, was mein gegenüber von mir erwartet hat. da ich die erwartungen auch ohne das aussprechen meist kannte und automatisch darauf reagierte, gab es meist auch nichts greifbares beim hinterher betrachten für mich.. die wut über die völlige selbstaufgabe und erschöpfung ging auch wieder - wie ein boomerang - auf mich zurück.
nach einigen tälern hat sich die route der achterbahnfahrt inzwischen etwas verändert.
auch wenn es nicht viele dauerhafte persönliche freundschaften sind, so genieße ich die begegnungen sowohl so wie sie sich einfach ergeben als auch so wie ich gerade mag und brauche. wenn ich jemanden nach einer begegnung nicht mehr treffen möchte, selbst wenn es rational nicht erklärbar ist und ich spüre, dass mein gegenüber sich das wünscht und über ein nein sehr enttäuscht ist, so sitze ich das ´unangenehme´ gefühl aus und halte den abstand ein, achte vordergründig auf mein bedürfnis, statt wie früher auf das meines gegenübers.
ich habe das glück, dass meine zimmerkollegin (bei der arbeit), mit der ich jeden tag 8 bis 9 stunden verbringe, ein engel ist!
sie ist nicht wirklich hsp, nicht in jeder hinsicht. was uns perfekt ergänzt. in mancher hinsicht - vor allem die rationale sicht auf manches - sind wir uns sehr ähnlich, und in vieler sehr unterschiedlich, allerdings mit wohlwollen und liebe der anderen gegenüber. so akzeptieren wir die dinge aneinander, die wir so gar nicht verstehen (ob beid- oder einseitig) und freuen uns immer wieder über die kleinen reisen in die welt der anderen. ihre empfinde ich oft als so herrlich einfach. unkompliziert und schlicht. bodenständig, stabil, eine halt gebende konstante.
und sie meine als bunt, bereichernd, spannend, verrückt (liebevoll gemeint ; )), intensiv, lebendig.
das ist für mich die angenehmste, herzlichste, innigste freundschaft, die ich bisher hatte. ich kann mir bisher auch noch keinen anderen menschen vorstellen, mit dem ich es so lang (sowohl die dauer (in jahren) an sich, als auch die dauer jeden tag, die 8 - 9 stunden) auf engem raum zusammen ausgehalten hätte
was mir zusätzlich dazu fehlt, wie z.b. gespräche mit menschen, die meine perspektive teilen, und/oder über bestimmte themen, die ich spannend finde, oder auch das ausgehen manchmal, oder andere unternehmungen... das teile ich einfach spontan, wie es sich ergibt. meist begegnen mir dann einfach menschen, mit denen es gerade einfach passt. ob nun einmalig, ein paar mal oder über längeren zeitraum hinweg. oder ich unternehme etwas allein und lerne dabei menschen kennen, wo es auch gerade einfach passt. auch mag ich sehr sehr gern die freundschaften, die ungezwungen sind... die freundinnen und freunde, die ich zwar selten sehe und höre, aber wenn, es dann jedoch eine schöne begegnung ist, bei der wir ganz offen aufeinander zugehen und die (wenige) zeit miteinander einfach genießen. ganz egal, was wir in dieser zeit unternehmen. und einfach davon erzählen, wie es uns in der zwischenzeit so ergangen ist, miteinander darin fühlen.
insgesamt ohne bestimmte festgefahrene erwartungen und forderungen und schlechtem gewissen, weil dies oder jenes ja so oder so ´zu sein hat´.
die meisten freundinnen und freunde sind, würde ich spontan sagen, leicht bis kaum hsp. jede(r) von ihnen hat einen tiefgehenden gemeinsamen nenner (sei es auch nur ein bestimmtes gefühl) mit mir und wiederum auch etwas das gänzlich unterschiedlich ist, das ich bewundere. daran könnte ich es eher festmachen als über hsp.
in bezug auf beziehungen weiß ich es schlichtweg gerade nicht... in den letzten jahren war da absoluter rückzug angesagt, auch wenn eher unbewusst. nun sortiert sich alles gerade mal wieder neu.
spontan würde ich sagen: empfindsam ja, allerdings nicht so sehr wie es bei mir der fall ist... ausser wenn dazu noch eine ordentliche portion gelassenheit und reife da ist. dann: yeah!
mal schauen, welche überraschungen da noch warten.
(..wenn ich mal in schreiblaune bin.... ; ))