Mehr als subjektiv und objektiv
Ich sehe es wie Einstein: der Sinn des Lebens ist nicht sachlich und objektiv festzustellen. Aber ebensowenig kann ich ihn subjektiv erfassen bzw. es ist mir nicht möglich, den Sinn des Lebens für MICH zu finden. Der Sinn meines Daseins abgekapselt von meinem Umfeld zu suchen endet - es wurde hier schon genannt - im Drehen um sich selbst und letztlich in der Resignation. Denn das Ich hat aus meiner Sicht nichts Absolutes, wo man einen Sinn finden könnte. Ich denke, alles steht in einem Zusammenhang: mein Leben ist geprägt vom Leben anderer und hat Auswirkungen auf das Leben anderer. Genau hier scheint es mir sinnvoll, nach dem Sinn zu suchen. Da, wo ich mich verschenken kann, selbstlose Liebe übe, ohne damit zu rechnen, dass etwas zurückkommt, finde ich DEN Sinn!Nun wurde auch die Warum-Frage erwähnt. Die schiebe ich immer häufiger und bewusst in den Hintergrund, weil sie einen zwingt, zurück zu schauen. Es ist sicher nicht schlecht, Ursprünge zu suchen, aber mir wurde es wichtiger, nach dem "Wozu" zu fragen (genau das Umgekehrte vom "Warum"): also die Ausrichtung nach vorne. Das Nach-Vorne-Gucken erlebe ich als etwas hoffnungsvolles. Konkret geht es dabei um den Glauben, dass Dinge, die ich im Moment nicht verstehe, eines Tages einen Sinn bekommen können.
Wenn das Leben zufällig einmal beginnt und dann einfach wieder aufhört, ist wirklich alles sinnlos und frustrierend. Wenn das Leben aber ein Geschenk ist und es weiter verschenkt werden kann und es irgendwann, irgendwo ein Paradies gibt, das sich schon hier und jetzt ein Stück weit manifestiert, dann gehen wahrlich Welten auf. Dann braucht man sich gar nicht mehr zu fragen, ob es einen Sinn gibt. Man ist sich dessen einfach gewiss.