Wenn wir uns begnen,
dann sehe ich den Spiegel in dir.
Ich spiegel mich in deinen Augen,
ich spiegel mich in deinem Herzen
und auch in deinem Wesen.
Dann sehe ich in deinen Augen meine Hülle,
sehe mein Lachen in deinem Gesicht.
Ich sehe meine Schönheit, meinen Glanz.
Doch schau ich tiefer, erscheint im Dunkel deiner Augen
ein Wesen, medusengleich,
ein Abbild meiner eignen Schatten
aus Trauer, Verzweiflung, Einsamkeit
aus Schmerz, Verachtung, Sprachlosigkeit.
Nein, dieses Bild will ich nicht sehn, die dunklen Seiten
sollen einfach nur gehen.
Ich schließe meine Augen, das Spiegelbild verschwimmt.
Ein neuer Blick, das gleiche Bild.
Ich spiegel mich in Dir und Du in mir.
AMo 2011
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, ich spiegel mich nicht nur in meinen schönen Seiten im Anderen. die dunklen Seiten, die sich im Anderen zeigen, sind der Abglanz meiner eigenen Seiten. Das anzuerkennen und anzunehmen , ist soviel schwerer, als die scheinbar erwünschten guten Seiten in uns.