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kann fehlende Liebe krank machen?

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Der "Krankheitsbegriff" und die harsche Abgenzungslinie... sollten doch gerade für Hochsensible... mit "Vorsicht" zu genießen sein.

Nein, absolut nicht. Ich grenze genau an dieser Stelle besonders klar und deutlich ab zwischen seelisch gesund und seelisch krank. Missbraucht werden in den meisten Fällen Kinder, also Menschen, die noch nicht in der Lage sind, sexuelle Beziehungen auf Augenhöhe mit einem Erwachsenen zu führen.

Sich von so unreifen Geschöpfen sexuell angezogen und erregt zu fühlen, das weißt auf eine ungesunde, also kranke, eigene Sexualentwicklung hin.

Und das ist auch nicht mit geschmacklosen Pullis zu erklären. Das ist nur ein geschmackloser Pulli. Der kranke Auswuchs der Gesellschaft ist nicht ein billiges Kleidungsstück sondern der Mann, der dadurch allen Ernstes erregt wird oder sich eingeladen fühlt.

Der Zwang, sich an minderjährigen Kindern zu vergreifen, ist ein Zwang, dessen Ursprung man sexualtherapeutisch betrachten und behandeln sollte. Und vor diesem Hintergrund ist es völlig korrekt, von einer Erkrankung zu sprechen.
Sich zu "vergeifen" IST falsch.
Und "böse".

Es zu wollen... wenn die Mädels erblühen, ist so natürlich, wie es radikal verfemt ist.

erst, wenn das geshen und verstanden wird, wird es uns gelingen, die weiterhin stetig steigende Mißbrauchsrate zu senken.

Was wir erleben, ist im Grunde das nicht minder "kranke" Gegenextrem zur Burka.
Wird dort die "Zuständigkeit" und Verantwortung komplett der "damonisch reizenden" Frau zugeschustert, werden hier weder die Mädels gewarnt, was sie riskieren, noch den Männern Unterstützung und Rücksicht auf ihre Gefühle gewährt.

In der Diskussion um "Amokläufer" begegnen wir ähnlich moralistisch-abgrenzungsbeflissenen Sicht-Blockaden, die es unmöglich machen, dem Phänomen beizukommen oder Einhalt zu gebieten.

"Pädophilie"... steht auf einem anderen Blatt und ist, ja, da gebe ich Dir vollkommen Recht, pathologisch zu sehen und zu definieren.
Sehr gruselig.
Und es macht auch mir Angst, als Vater von 7jährigen Zwillingen.

das Thema ist sozusagen "heavy"... und ich steig' eine Weile aus.

Danke fürs Lesen.

Gruß

Carsten
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Wo ist das Thema?
Das Thema hat sich schon stark geändert - auffällig ist, dass das "Wesen" der Menschen, sich stark von deren Sexualität getrennt "ist."

Das ist sie natürlich NICHT, aber wird so erlebt.

So lange das so erlebt wird,, dreht es sich eher um Opfer und Täterrolle...


Diese subtile Werbung - wo Mutter die Mädchen schon sexualisieren - es ist ja so ein Ding. Wenn Mädchen sich zu stark mit sexualität identifizieren, da sie keine Wahl hatten "anders" zu sein (ob durch "witzige pullis, oder übergriffige Handlungen)... dann wird sie das in dem Erwachsenalter durchsetzen.

Missbrauch geschieht sicherlich NICHT nur in der Kindheit.

Das hätten wir ja gerne so. Ist aber nicht der Fall.

Die Antwort auf die Frage, kann fehlende Liebe kann krank machen.

Ja, das kann es.
Auch wenn's jetzt offtopic ist .... sorry

Diese subtile Werbung - wo Mutter die Mädchen schon sexualisieren - es ist ja so ein Ding. Wenn Mädchen sich zu stark mit sexualität identifizieren, da sie keine Wahl hatten "anders" zu sein (ob durch "witzige pullis, oder übergriffige Handlungen)... dann wird sie das in dem Erwachsenalter durchsetzen.

Nicht an allem sind die Mütter schuld. Wer bestimmt und erzeugt die "Produkte" die in Versand und Handel, in Radio und TV unter die Menschen gebracht werden?
Das Extrem waren ja vor gut 10 Jahren Strings für Mädchen in Größe 104, die nach Protesten wieder aus dem Handel genommen wurden.

Wo und vor allem zu bezahlbaren Preisen bekommt man denn noch Kleidung - gleich welchen Alters, die nicht altmodisch (toll - Retro) oder aufreizend daher kommt. Vor 3 Jahren in Mannheim in der Innenstadt 2 Meter große Werbung für Weihnachten eine Frau in Dessous. .... Manch ein Mann hat dann Probleme, ich als Bi-Frau fand es nur abstoßend.

Bleibt wie bei hier
Wird dort die "Zuständigkeit" und Verantwortung komplett der "damonisch reizenden" Frau zugeschustert, werden hier weder die Mädels gewarnt, was sie riskieren, noch den Männern Unterstützung und Rücksicht auf ihre Gefühle gewährt.
der schon früher geäußerte Wunsch, daß der Mensch nicht als Matratze (Gebrauchsgegenstand, Sex-Objekt, ...) angesehen werden will.

Ich weiß nicht ob man es als Krankheit einstufen soll, wenn ein Mensch einen anderen nicht achtet, sondern ihn als Gebrauchsgegenstand, Hindernis, Sex-Objekt, ..... ansieht und entsprechend handelt. Aus dieser Haltung heraus entsteht wohl vieles und leider wird auch das in der Musik als "in" verkauft, die ich bei Jugendlichen vor gut 3 Jahren im Vorübergehen gehört haben "ich will dich f**ken im Puff, ich will dich bu*sen im..."

Sorry, fürs offtopic und falls ich zu direkt bin, als moralisch sehe ich das weniger, ich empfinde es nur als nervig, wenn Menschen als Gebrauchsgegenstand angesehen werden.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
... trotzdem Interessant...
Es ist natürlich auch eine Gesellschaftlich Frage.

Um es kurz und knapp zu halten:

Es läuft schief, wie, ich schon vorher schrieb, "wenn Mädchen sich zu stark mit sexualität identifiziere ("mussten") und sich von deren Wesen trennen."

Das ist die Quelle der Gift.
Es läuft schief, wie, ich schon vorher schrieb, "wenn Mädchen sich zu stark mit sexualität identifiziere ("mussten") und sich von deren Wesen trennen."

Der Begriff von "wesenloser Sexualität"... ist glaube ich sehr tauglich.

Lieblos, hilflos, verzehrend, unglücklich, grausam, omnipräsent...

Seit Madonna ist "Nuttigkeit" zum Leitbild für "unabhängige, starke Mädchen" geworden.
Selbstwert und "Marktwert" synonym...

Und alles sooo FREI...!
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Sooooo Frei... ja ja,

das ist eine alte Reaktion von anfang den 1900 J....

Danach gab es ziemlich miserable Zeiten, wo die Menschen in deren spiessige Rolle gefangen waren... Da hat die Kirche sein Ding durchgesetzt.

Dann gab es den Sexuelle Revolution in den 60en Jahre... und alle waren Frei.....da trennten sich die Wege in diesem Zeitalter .....die Commercialisation durch die Medien (Die neue "Götter) setzte sich dann durch..... und heute, gibt es die extremste Formen der Sexualität....

Die Kirche versucht immer wieder die Menschen einzufangen (nun, wer will aber da wieder hin....???!!!) .... die neue Sexuelle Freiheit bringt es auch nicht....

Der Mensch spürt aber, da stimmt was nicht. Er/Sei spürt, was unangenehmes, und merkt, diese Freiheit ist gar nicht so frei.
Der Weg zurück zum "Wesen" (sprich: Wesentliches) steht an.
Jo, das mit dem schief laufen stimmt, Wilma...

Dazu fällt mir die Geschichte mit den Schmusern ein, ich weiß nur nicht ob sie irgendwo im Netz steht. Sie sagt eigentlich alles.

Das Wesentliche ... für mich liebend und gesund in Freude leben zu dürfen.
Slow statt Fast.
Ich halte meine Aussage aufrecht, dass katholische Geistliche bedingt durch das Zöllibat sich eines Tages sexuell abreagieren, indem sie sich an Minderjährigen vergreifen.

Indiz: Die Statistik zeigt, dass dies bei Geistlichen ohne Zöllibat wie z.B. reformierte Pfarrer, weit weniger oft vorkommt.

Es gibt auch den umgekehrten Fall, indem abnormal veranlagte Menschen absichtlich Berufe wählen, die ihnen erleichterten Zugang zu Minderjährigen ermöglicht.
Jedenfalls gehören solche Menschen weggesperrt, sie in der Gesellschaft zu belassen führt zu weiteren Opfern.
Und eine psychiatrische Heilmethode die wirksam bleibt, gibt es nicht.

Ich weiss wovon ich rede, ich bin in einem katholischen Internat gross geworden. Man muss selbst gewaltmässig aufs Äusserste gehen, damit einem die Padres in Ruhe lassen.

Andere katholische Geistliche brechen ihr Gelübte betreffend Zöllibat und praktizieren Sex, homo oder hetero. Je nach Ranghöhe erhalten sie einen Posten im Vatikan. Es gibt in Rom mehrere Wohnblöcke, wo solche Leute samt Frau und Kind leben.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Es werden hier Wahrheiten geschrieben.

Die Katholische Kirche ist der Grundstein für BDSM: Es gibt ein Ideal, das nie zu erreichen ist; (basiert auf das Märchen, dass Kinder ohne Sex geboren werden?? Hallo?!)) es gibt Regel die man nicht brechen darf - sollte man es tun - wird (man im wahrsten Sinne des Wortes ein VER-brecher! - und dann gibt es Strafe - durch Beichten, und ein hoher-Rängiger Priester, wird der Verbrecher wieder aufgenommen.

Der Priester darf alles abhören und psychisch erleben -sein Kopfkino wird herzlichst bedient auf Kosten von jemandem der (noch) keine Ahnung hat in welchem System er sich befindet.

Es geht in der ersten Linie um die Erhaltung der Kirche (mit alle finanzielle und Macht-vorteile, inklusiv eine erhobene Status als Verteidiger der Moral (!!)) und wenn das bedeutet, das ein oder ander zu verschweigen, nun, das sind doch mal lästige Details, oder?

Die Kinder, die Opfer, haben nichts zu sagen.

Der normale Menschliche Triebe wird zudem gesteuert - es ensteht eine primitive Liebe zur Kirche - die als Nr. 1 dastehen möchte.

Dass sie Frauenfeindlich ist, ist nur mal so eine Nebensache.

Es ist fast wahr - wer die Sexualität eines Menschen beherrscht - beherrscht den Mensch - wenn er das alles GLAUBT.
Die Kinder, die Opfer, haben nichts zu sagen.

Und wenn, heisst es, die Sache sei verjährt!
Missbrauchte Kinder sind oft erst als Erwachsene in der Lage, darüber zu sprechen. So tief kann das Trauma sein.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Ja, so ist das. Jahrzehten sogar, das das Verbrechen der Mensch in seiner tiefsten Inneren Schaden zugefügt hat.

Da, wo die Maria so "heilig", wo sie unberuhrt und "gut" ist, werden Kinder real wehgetan. (auch wenn es Junge sind - das macht nichts.)

Eine traurige Ironie, irgendwie.

Die Frage ob die Kirche krankmacht, braucht man jetzt nicht zu stellen. Da hat die Liebe gefehlt. Sind wir doch wieder zum Thema.
fehlende Liebe ...
... verletzt und macht unsicher, ich meine fehlende Elternliebe zu ihrem Kind. Das Kind wird erst mal erzeugt und geboren und ist dadurch erstmal "Opfer" ...

Wird durch Lieblosigkeit das Kind in seiner Einzigart, in seinem Selbst zum Objekt, welches Eltern in deren Freiheit behindert oder ähnliches dann ist die Gefahr groß, daß das Kind sich selber in Frage stellt und mit "allem" nicht wirklich zurecht kommt.

Aus dieser Opferrolle sollte sich jeder befreien, Eltern und auch die Wirtschaft, die Gesellschaft möchte das aber verhindern (wenn ein anderer abhängig ist von mir, dann fühle ich mich gut und ich verdiene daran) ... also was ist zu tun??
Was steht an? Wohl dieses....

Der Mensch spürt aber, da stimmt was nicht. Er/Sei spürt, was unangenehmes, und merkt, diese Freiheit ist gar nicht so frei.
Der Weg zurück zum "Wesen" (sprich: Wesentliches) steht an.

Wo der Wurm drin steckt, ist klar ... demjenigen, der es sehen will ohnehin.

@****ana
Es gab in meiner Jugend auch einen Priester, der anders reagierte. Er war in der Gemeinde sehr beliebt, da er einfach Mensch war und nicht abgehoben in weiter Ferne. Er hat eine Frau kennen und lieben gelernt und sie schließlich geheiratet.
Viele haben bedauert, daß dieser gute Priester sein Amt dann nicht mehr ausüben konnte, aber seine Heirat war für alle ok. Und das in einer Gegend, in der damals Evangelische schon exotisch waren und es die anderen Weltreligionen zwar gab "aber hier bei uns nicht". Er ging jedenfalls für meine Begriffe mit seiner Sexualität verantwortungsvoll um, als katholischer Priester.


..... ansonsten ist für mich die Frage, ob sexueller Mißbrauch und Gewalt etwas sind, das aufgrund der Einstellung, daß der Mensch ein Gebrauchsgegenstand, Wirtschaftsfaktor, Kanonenfutter u.ä ist, leider zur Normallität geworden und weiter gegeben worden ist.
• verheizt werden in Kriegen
• das jus primae noctis im Mittelalter(?)
• die Erziehung mit Schlägen nicht erst seit gestern und vorgestern

Wenige Details, .... aber werden Mißbrauch und Gewalt nicht schon seit zig Generationen unabhängig von der Konfessionszugehörigheit weiter gegeben?


Die Verjährung ist das eine Kapitel, der Umgang vor Gericht und in den Medien ist ein anderes ... hilft den Betroffenen wohl nur begrenzt weiter....

Der Weg zurück zum "Wesen" (sprich: Wesentliches) steht an.

******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Die Verjährung ist das eine Kapitel, der Umgang vor Gericht und in den Medien ist ein anderes ... hilft den Betroffenen wohl nur begrenzt weiter....


Es hilt andere Opfer, zu wissen, dass sie nicht alleine sind.
Die Täter, evlt. darüber nachzudenken was sie tun.

Negativ ist, wenn die Berichterstattung nur auf Sensation gerichtet ist.
**********ker07 Frau
18.100 Beiträge
Und wenn, heisst es, die Sache sei verjährt!
Missbrauchte Kinder sind oft erst als Erwachsene in der Lage, darüber zu sprechen. So tief kann das Trauma sein.

So unendlich tief sitzt auch die Scham über das Unfassbare, über das Geschehene, die Seele ist so furchtbar verletzt worden, das kann sich ein Außenstehender vielleicht nicht vorstellen - und das alles macht stumm und man sucht Wege - z.B. das Abspalten - um nicht dauernd daran denken zu müssen, um zu überleben.
Deshalb dauert es oft Jahrzehnte, bis man sich traut...


Mrs. Heart*herz*
*****r07 Mann
53.927 Beiträge
Macht fehlende Liebe krank?
Ja.
Was verstehe ich unter Liebe?
Für mich ist Liebe mit Zuneigung, Vertrauen, Wärme, Geborgenheit, Akzeptanz und Sicherheit verbunden. Um nur ein paar Punkte auf zu zählen.
Liebe ist auch ein Verlangen nach dem Anderen, kein Sexuelles, ein Verlangen nach Nähe, nach Umarmung.
Das Wissen, es existiert ein Mensch in meinem Leben dem ich alles sagen und fragen kann. Der ehrlich versucht mich zu verstehen und mir in Situationen weiterhilft, in denen ich mich verloren und hoffnungslos fühle.
Wer er nach Hause kommt und mich anlächelt worauf ich mit einem inneren Wohlgefühl reagiere.
Was passiert wenn ich alleine bin, ohne einen Menschen der mich liebt.
Ich zweifele an mir selbst, ich kritisiere mich und dann andere, es wächst eine Unzufriedenheit in mir, man neigt zur Depression und eine gewisse Hoffnungslosigkeit macht sich breit.
Das ist der sichere Weg krank zu werden.
Nicht jeder reagiert so. Es ist meine Meinung.
******_tg Mann
69 Beiträge
Fehlende Liebe macht krank
und ich glaube, je früher im Leben die Liebe fehlte, desto mehr schwächt sie den Menschen.

Meine Erfahrungen: als Kind erlebte ich keinen extremen Missbrauch (zumindest weiss ich nichts davon), doch kühle Distanz, fehlende Sinnlichkeit, nicht akzeptiert werden wie ich bin, Anpassungsleistungen, um überhaupt dazuzugehören etc. Jedoch erhielt ich nicht die Liebe die ich gebraucht hätte. Damit bin ich kein Einzelfall.

Lange Zeit konnte ich mich trotz diesem Manko stabilisieren, doch seit ca. 2 Jahren funktioniert dies nicht mehr und ich bin auf der Suche nach Verbundenheit, Nähe, Körperkontakt, Erotik... auch ausserhalb meiner Paarbeziehung (mit all den dazu gehörigen Nebenwirkungen).

Ich glaube auch, dass fehlende Liebe physisch krank macht, bzw. dadurch das Immunsystem geschwächt ist und ich deshalb anfällig bin für allerlei Viren. Hier ist auch das Thema Abgrenzung vs. Durchlässigkeit. Da habe ich noch viel zu lernen und zu entwickeln.

Ich bin wie ich bin
Herzlich Christian alias katerr
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
als Kind erlebte ich keinen extremen Missbrauch (zumindest weiss ich nichts davon), doch kühle Distanz, fehlende Sinnlichkeit, nicht akzeptiert werden wie ich bin, Anpassungsleistungen, um überhaupt dazuzugehören etc. Jedoch erhielt ich nicht die Liebe die ich gebraucht hätte. Damit bin ich kein Einzelfall.


Nein, bist Du nicht. Ich bin genau so groß geworden. Auch körperliche Gewalt, aber viel prägender und andauernder war das Fehlen von Wärme, Nähe und Liebe. Verständnis, Akzeptanz... all diese Dinge, die eine Seele stark machen. Die hatte ich auch nicht.

Ich habe später mal in einer Therapie gesagt, dass es mich häufig betroffen macht, was für Leid man hört, wenn man sich in einer Gruppentherapie mit anderen Menschen austauscht. Was für traumatische Erfahrungen die teilweise hatten. Ich hatte immer das Gefühl, sowas gar nicht "bieten" zu können und somit gar keine rechte Erklärung zu haben für meine psychischen Probleme.

Ein Therapeut erklärte mir, dass die Mehrheit der Betroffenen eigentlich kein drastisches Trauma erlebt haben (zum Glück ja irgendwo auch). Viel häufiger ist der Entzug von Liebe und Geborgenheit auf einer permanenten Basis der Grund für spätere seelische Probleme. Es ist das konstante Defizit, das krank macht und man darf das auf keinen Fall unterschätzen.

Insofern kann ich Dir nur zustimmen.
Lieblose Kindheit
war auch mir beschieden.
Scheidung der Eltern als ich 10 Jahre alt war.
Der Vater wollte mich nicht.
Der Mutter war ich überflüssig; zudem sagte sie mal, wegen mir hätte sie heiraten müssen.
Dann wurde ich abgeschoben in ein katholisches Internat.
Dort bekam ich den Vorschlag für ein Studium, falls meine Eltern einen Teil bezahlt hätten. Wollten sie nicht, obwohl der Hauptteil durch ein Stipendium gedeckt gewesen wäre.
Während dem Aufenthalt im Internat kein Besuch der Eltern. Reisen per Bahn, alleine. Fast alle andern Schüler wurden von Ihren Eltern per Auto abgeholt.
Ferien? Bei Verwandten, auf Bauernhöfen.
Fresspäckli? Fehlanzeigen. Internatskost plus Schoki von einer Ordensschwester.

Wie geht der Spruch? Was mich nicht umbringt macht mich hart.

Vor einem Monat starb mein Vater. Ich erfuhr es von der Behörde. Er lehnte jeden Kontaktversuch ab, ich sei ein Bestandteil aus einem früheren Leben. Er verbot mir, mich bei Dritten als sein Sohn vorzustellen. Beerdigung gab es keine. Seine zweite Frau liess ihn kremieren.
Seine Tochter aus der Zweitehe, also meine Halbschwester, hatte einen "Abschiedsgottesdienst" organisiert. Ich ging nicht hin. Ich vergoss nicht eine einzige Träne. Und ich kann bestens einschlafen.
Das Erbe habe ich im Gegensatz zu meinen Schwestern ausgeschlagen.

Später wurde mir zugetragen, der Scheidungsgrund sei die wiederholte Vergewaltigung meiner Mutter durch meinen Vater gewesen; der "Religionskrieg" (sie katholisch, er reformiert) sei nur vorgeschoben worden.

Ich brauchte über 30 Jahre, bis ich mit meiner inzwischen 91-jährigen Mutter wieder Kontakt aufnehmen konnte. Lieben kann ich sie nicht, höchsten verzeihen zu versuchen.

Einige Verwandte meinten, ich sei ein zu harter Mensch. Die können mich mal. Ich hab mit "mein zu Hause" selber aufgebaut, zusammen mit meiner Frau.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@****ana

Ein harter Mensch... schön, nicht?

Meine Mutter, die meine Kindheit so "herzlich" begleitet hat, warf mir mal das gleiche vor.

Sie verbricht es und hinterher meckert sie darüber.

Ich finde es stark, was Du überlebt hast. Und noch stärker, dass Du dem Leben Deine Art von Glück abtrotzt.
Ich danke Dir für Deine Worte.

Sie beweisen mir, dass es auch andere Menschen sind.

Ein harter Mensch bin ich nicht geworden, nur abgehärtet und vorsichtig.
******_tg Mann
69 Beiträge
abgehärtet und vorsichtig
das kommt mir bekannt vor. Und mit diesem Rucksack ist es nicht einfach, sich hinzugeben, zu vertrauen, sich fallen zu lassen.

Aber mit Übung und "zu sich selber freundlich sein" kann es doch gelingen...
@santana45
wie können menschen überhaupt wagen, einen anderen menschen, der so etwas erlebt und mitgemacht hat, zu beurteilen...zu verurteilen? es fehlt eigentlich nur noch der satz "stell dich doch nicht so an", der ja auch immer wieder gern für alles mögliche genutzt wird.

wieviel härte "durftest"/musstest du ertragen? kann das überhaupt jemand von diesen urteilenden mensch auch nur ein stück weit nachvollziehen? sicher nicht.

ich halte nichts davon "auge um auge, zahn um zahn". doch so sehe ich dein handeln und denken auch nicht...und auch nicht hart. es ist das, wozu wir meiner meinung nach "verpflichtet" sind: für uns zu sorgen und das tust du in diesem fall mit selbstschutz. wir müssen einen weg finden, mit gewissen situationen umzugehen, damit wir nicht ganz abstürzen durch solche verletzungen. und dieses ist eben dein weg

du wirst sie nicht lieben, nein...dass du ihr eventuell irgendwann verzeihen kannst, könnte dir vielleicht den frieden mit ihr bringen.
ich kann dich sooo gut verstehen.

(ich habe es geschafft, meiner mutter zu verzeihen. es tat mir gut... ich habe meinen frieden mit ihr gefunden. sie ist vor 1 1/2 jahren durch einen unglücksfall verstorben mit erst 73. ja, sie ist nicht mehr da......mehr aber auch nicht...*schaem*)
Ja, Dein letzter Satz. Genau so werde ich empfinden, wenn sie mal geht.
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