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Unforgiven

Unforgiven
Heute Abend kommt verschiedenes wieder hoch... in einer Art Nachbeben...

An anderer Stelle habe ich schon geschrieben "Mit seinem Tod habe ich meinem Vater verziehen..."

Das stimmt nicht.

Da ich seinen Tod beschleunigt und unangenehm gemacht habe...
sind wir "quit".

In meinen Träumen können wir uns kurz und wortlos an der Hand fassen.

Es bleibt eine schmerzende Narbe.... mit der ich besser leben kann, als hätte ich ihm "Heil" gespendet...

Die christlich geprägte Aufforderung, esotherisch und post-NS-traumatisch gestützte "Empfehlung" von Verzeihung....
sie ist pervers... unanständig. Auch, wenn sie gutherzig motiviert sein mag.
Sie kennt keinen Mut, keine Aufrichtigkeit, keine Wahrheit.
Nur Sentimentalität und eine- zugegeben rührende - Paradies-Sehnsüchtelei.

Daneben ist sie vor allem Abwehr des Beunruhigenden und ein schützendes Alleinlassen, der Opfer, die nicht vergeben können, weil sie sonst vergingen....

Wollte keinen Thread "vergiften"...
Also eigenständig gesagt.


Love rules.... the sword protects.

LG

Carsten
Nachfühlbar
Lieber Carsten,

gefühlsmässige Nachbeben sind in unserem Leben sehr wichtig, meine ich.
Vielleicht hast DU Deinem Vater innerlich ja doch verziehen? Verzeihen ist etwas anderes als vergessen. Das Nicht-Vergessen ist es, dass immer und immer wieder diese "Nachbeben" auslöst.

Ich habe meinem Vater auch viele menschliche Fehler mir gegenüber nach seinem Tod verziehen. Aber ob ich alle vergessen kann? In vielen Situationen kochen dann Bilder und Gedanken hoch, die ein Vergessen verhindern.
Ja, vielleicht schlimmer noch, die alles Gute, was vielleicht doch war, zusammenschrumpfen lassen, - zur Nichtigkeit.

Sehr symbolträchtig ist das schweigende aber doch vorhandene kurze an den Händen fassen. Das hat nichts mit christlicher Paradiesgläubigkeit zu tun. Vielleicht ist genau diese Berührung der unterbewusst zurückgebliebene Rest des verdrängten Schönen.

Lass die Geister der Vergangenheit nicht zu stark auf Dich einwirken

Alles Liebe

Zwischendrin
*kuss2*

Wenn ich an ihn denke... (und das ist deutlich seltener, als an die Liebe meines Lebens, die in Kiinder- und Jugendtagen vom Vater als Sklavin gehalten wurde, bis sie bettelte, ihm den Schwanz lutschen zu dürfen...), dann denke ich gern an ihn.

Zum einen in der tröstlichen Vorstellung, daß er "im Himmel" sehend geworden sei... und da geht es nicht um Buße, Reue o. ä....
Da geht es um erkennen... Sich, der sich immer verleugnet , oder über andere gesetzt hat...
MICH als seinen Sohn, der seinen Fluch durchbrochen hat und dem er dankbar sein darf, daß seine Enkel nicht ducrch ihn geschädigt, verbogen, verstümmelt werden....

Wichtiger als Reue oder Verzeihung ist es, dem FALSCHEN ein Ende zu bereiten.

UND das auf die eigene Kappe zu nehmen.

cod feci

C.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich meine, dass man zum Verzeihen eine innere Bereitschaft braucht, damit man es auch innen drin als Erlösung empfindet.

Wenn einen tief drinnen nicht nachverzeihen ist, wenn mannicht verzeihen kann oder will, dann hilft es wenig, es auf oberflächliche Art zu versuchen, nur um einer Meinung von außen zu genügen.

Ich finde es nachvollziehbar, dass Dir bestimmte Szenen und Gefühle immer wieder einmal hochkommen. Dann spürst Du den alten Schmerz wieder. Das solltest Du zulassen. Es gehört zu Dir. Es sollte nur nicht so weit gehen, dass es Dich krank macht und dass es Dein Leben bestimmt. Denn Du bist ja auch jemand anderes, nicht nur der Sohn Deines Vaters. Du bist ein erwachsener Mann mit einem eigenen Leben, Du bestehet nicht nur aus dem, was Dein Vater aus und mit Dir gemacht hat. Das ist ein Teil von Dir. Aber eben nur einer. Von vielen.
@ Sina & her dream
ja, ich bin viele... inzwischen unter einem Dach.
Werden immer mindestens "zwei Herzen" in einem Leib sein.

Und "vor allem Vaters Sohn"... bin ich eben nicht mehr, seit ich mich entschieden habe, unsere Ähnlichkeit skrupel- und rückhaltlos GEGEN ihn zu verwenden.

Trotzdem war ER der Nazi.

Ein Mann mit außergewöhnlich sensiblem, liebevollem Herzen....
Mit dem in Liebe und "Verständnis" verbunden zu sein ausschließlich krank, unglücklich und lebensuntauglich machen konnte.

ER... ist nicht mehr wirklich wichtig.
meine Erfahrung als "Opfer", das Jahrzehnte darangegeben hat, zu enträtseln und 'nachzuweisen', warum seine Legende "Ich habe mir im Leben nichts vorzuwerfen" tödlich für Frau und Kinder war...

...und meine Erfahrung als "Täter", der den alten Mann eiskalt in die Hölle gesetzt hat...

DIE wirken noch nach...
und wenn sie mich nicht mehr "bescxhäftigen"..., werden sie immernoch das Zentrum dessen sein, der ich geworden bin.

NICHT mehr Zentrum desen, was mich bewegt, oder meine Aufmerksamkeit erregt.

"Sexual Healing".... großer Zauber.
But you know that.

LG

Carsten
Hm...
sorry, bei allem, was du schreibst, höre ich Trauer.
Niemand sagt, du müßtest verzeihen. Niemand sagt, du müßtest verurteilen. Niemand sagt, du müßtest vergessen. Niemand sagt, du müßtest irgendetwas.
Du selbst entscheidest. Und wenn du dich mit Rachegedanken und Verurteilung gut fühlst, dann ist das deine Entscheidung. Und wenn du nachspürst, merkst du vielleicht, dass aber genau das dich daran bindet, dich führt.
Es ist völlig wurscht für den Verstorbenen, welche Wertung du allem gibst. Es ist nur für dich wichtig und das ist deine Entscheidung.
vlg Orientkatze
Ja, auch Trauer.

Entscheidend für mich ist, zu erleben, daß meine Jungs lebensfroh und erstaunlich "unneurotisch" sind...
Das zeigt mir, daß ich die "Gespenster" bei mir behalten kann.
Auf Zuschreibungen regieren sie ungehalten und antworten mit ihrem Namen... "Ich bin kein Schlumperstrumpf, ich bin der Karl!!" z.B.

Wie mächtig derlei sein kann "Du bist BÖSE" (wenn Du nicht tust, was ich sage...) vorneweg...
das haben wir dann letztlich gesehen.
Es geht an die Identität und gebiert Brüche... Verdrehungen...

So bin ich also am Ende böse geworden. Ausschließlich und mit vollem Genuß... der Quelle gegenüber. Erschreckend.
Darum ging's. Zum Vater böse, zu den Söhnen lieb zu sein.
Nicht mehr des Vaters "Vater" zu sein, weil ich ihn "verstand"... und Jahrzehntelang auch beweint habe.

Diesen Zwiespalt kennt in andren Beziehungen sicher manche Hochsensilble...

Jetzt fühlt sich eigentlich alles soweit richtig an.
Und ich greife nicht nach meinen Söhnen als Spiegel oder Freund...
"Papa" ist zwar erstmal einigermaßen zerrüttet... aber authentisch und tatsächlich fähig sie zu lieben, wie sie SIND.

Ich danke Euch.

Carsten
De Song, der mich psychotisch machte...



Damals... hab' ich ihn allerdings anders gehört, als er getextet ist.


I dug the unforgiven... hab' ich herausgehört...
And so I did.

Man höre also, aif das, was einem "gesgt" wird... *zwinker*
...
...und störe sich nicht an winzigen Ungereimtheiten, wie Tippfehlern...

*g*
p.s.
I dug the unforgiven.

Vaters Fummeln an meiner Schwester... Bruders Folterungen an mir... Mutters Fluch über uns alle... etc. etc. etc..
MEINE Grausamkeit in der Rache an allen.

So denke, fühle, fiste ich weiter meinen Weg... to the heart of truth.
Frieden... hab' ich schon.
Liebe.... nur in mir... nicht von außen.

Kommt noch.
Eines Tages.
ach ja...
Um diesen Thread nun zum Abschluß zu bringen und vielleicht verständlicher zu machen...:

der Onkel, der sein Nazi-Ding in mich gesteckt hat, als ich drei war... Der Bauarbeiter, der sich an mir gerubbelt hat, als ich vier war... der Freund meiner Schwester, von dem ich nicht geanu erinnere, WAS da war..., der aber ebenfalls über 10 Jahre meine Albträume bevölkert hat...
...die Tatsache, daß Mutter und Hausarzt damals meine Hirnchemie für alle Zeiten durcheinandergewürfelt haben, mit unbeholfener vergabe ob meiner "Verhaltensauffälligkeit"... und Schlafstörung...
die Fixierung über drei Wochen in Der HNO-Klinik... damnit ich nicht mehr herumlaufe...


Erinnerungen halt.

Ohne Korrektur und Rationalisierung.

Natürlich.... kann ich wenig davon beweisen... vor allem, da selbst die Geschwister alles leugnen, was sie mir früher erzählt haben...
jezt... wo ich nicjht mehr stellvertretend, sondern gegen sie "bewältige"...

Ja... ich bin sehr böse geworden.
Weil ich liebe.
Mich, meine Kinder, und alle Mutigen, Aufrichtigen, die mit ihrer Gebrochenheit Ernst machen... und nicht wirklich pervers... sondern richtig sind.


LG soweit

Carsten
p.p.s.
Vorbeugend:

Bitte verschont mich mit eventuellen "Liebes-; Verständnis-; oder Trostbotschaften".

I don't want piry, nor an Award.

Re-ward... wäre schön.
So sehr ich mich sehne, in eine wrme decke gehüllt zu werden... die ich selber für andere immer bereithalte...

frieden-machende, verlgen leichentücher, die mit Vergessen oder Vor-der Zeit-Vergeben vergiftet sind....

Nein Danke.
And I mean it.

Lg
C.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@wie_Land
zumindest hast du enormen mitteilungsbedarf, oder sollte das so schreiben: mit- teilungs- bedarf?
ja...
...bis hierhin eben.
Soweit war es nötig.

Dank und Gruß

C.
Nachsatz
Oh, du Einzige, Eine... denkst immernoch, ich hätte etwas aufzuarbeiten, was...?

Done my Job.

DANK... für Deine jüngst erwiesene Hochsensibilität.... Du offensichtlich aller Havarie so unkundige Hobbyseelenpflegerin und Gouvernante...

Gruß

Carsten
DAS!!!
...richtet sich natürlich an niemanden persönlich!

Es ist ein sanftes Gedicht an die Athene, mit dem ich meinen Thread - was meine Geschicjte anbelangt - abschließen möchte.


Glück und Gottes Segen für die, die ebenfalls Altes begraben, aber nicht vergessen wollen.

LG

Carsten
Dann...
..., mit dem ich meinen Thread - was meine Geschicjte anbelangt - abschließen möchte.

... kann und werde ich den Thread an dieser Stelle ebenfalls schließen.

Silvia
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