Hunger
Langsam schiebt sie sich den Burger in den Mund, herzhaft reinbeißend. Doch wie stets bleibt der Hunger unbefriedigt. Die Diät, die sie wirklich bräuchte, ist mit Essen nicht zu füllen. Egal, was sie wie isst, stets bleibt da diese Leere, diese Sehnsucht. Niemand sieht es, niemand hört es und niemand kann ihr helfen. So verhungert sie bei prallen Kurven, die sie zu einer begehrenswerten Frau machen…Was sie nicht alles versuchte… Motivationskurse, Flirtratgeber, Singlebörsen, fernöstliche Religionen… Doch stets blieb da diese Leere, dieses Gefühl des Unausgefülltseins, der Unvollständigkeit.
Werbung überflutete sie mit Vorschlägen, Idolen und Idealen. Aber keiner Lösung, keiner Sättigung ihrer Seele. Stets ungehört verhallte ihr stummer Schrei nach Hilfe… Doch fern, ganz fern nahm jemand diesen Schrei und brachte ihr, was sie ersehnte. Berührte sie da, wo niemand sonst den Mut zu hatte, führte sie an Orte, die fremd und doch bekannt…
Frohlockend bemerkte sie, dass sie dort jemand erwartete, freudestrahlend und begierig, sie zu umarmen. Vollkommen in dieser Umarmung aufgehend bemerkte sie, was ihr bisher immer gefehlt hatte... Sie selbst.
„Danke“ schrie sie laut in den Himmel, dem Fremden nicht mehr sehend und ihn doch immer bei sich spürend.
(c) xenotox