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lyrik... texte, gedichte, geschichten

****is Frau
9.947 Beiträge
Traum
Seichte Nebel
fliessen still,
tauchen mich in Schweigen.

Weisse Wolken
tanzen hier,
lautlos Elfenreigen.

Verhüllen zart
die Seele,
mit ihrem weichen Licht.

In ihren Tropfen
zeigt sich bunt,
wie das Licht sich bricht.

Mit Engelsflügeln,
auf und ab,
tanzen sie mit mir.

Bis ich am Morgen
dann erwach'.
War´n sie wirklich hier?

Eine Träne
in meinem Auge.
Im Spiegel glitzert sie.

Sagt zu mir:
wir kommen wieder
vergiss das Träumen nie!


(c) uwk 10.2010
****tox Mann
709 Beiträge
Wanderer
Streifen durchziehen die Nacht, das Mondlicht zerlegt in Stangen aus Licht. Sie scheinen die Wolken zu stützen, doch fragt sich für was. Sehnsucht erfüllt den Wanderer, befriedigend in ihrer Bekanntheit. Der Hunger treibt ihn um den Schmerz zu suchen, der ihn weiterleben lässt. Seine Nahrung, der Schmerz anderer, von ihnen genommen um ihn am Leben zu halten. So verbirgt er seine Verkrüppelung und schleicht sich an. Nähert sich ohne Arg, nimmt ihnen den Schmerz und schickt sie von diesem befreit auf die Straße, die ihm zu beschreiten verwehrt ist. Ungeduldig wartet er auf das nächste Opfer. Nicht das seinige, sondern das der Lügen…



„Hallo Schätzeken“ haucht er ihr entgegen, dafür bereit, sie aufzufangen. Sanft dringt er in sie ein und nimmt ihr das Leid, das sie belastet. Vorsichtig verändert er ihre Haltung, darauf bedacht, nichts von sich in ihr zurückzulassen…



Lächelnd geht sie ihres Weges, nicht ahnend, dass sie ihm Leben geschenkt hat. Schmerzerfüllt, düster und sehnsüchtig ist es jedoch nur das, was er kennt. Und jedes Mal gehen sie weiter, ihn schätzend, aber unfähig, ihm wirklich helfen zu können.

(c) xenotox
Als Kind glaubte ich:

Das ich schuldig bin!
Heute weiß ich
das wurde mir nur eingeredet.

Und Liebe der Schlüssel zu jedem Herz ist.
Heute weiß ich,

Daran darf ich glauben!
Das ist der Schlüssel zu meinem Herz.

Wenn ich erwachsen bin, das alles besser wird.
Heute weiß ich,

Erst nachdem ich durch Tiefen und Leid gegangen bin.

Wenn ich GROSS bin mach ich alles anders.
Heute weiß ich,
Alles nicht aber Vieles

c Airo
****58 Frau
3.417 Beiträge
á moi
Wenn ich aus meinem Herzen
und meiner Seele
spreche schreibe fühle
kommt es aus meinem Innern
den ich lege mein Inneres blank
worauf sich die Geier stürzen
um mein Herz willentlich zuzerreissen.......

A.S. Hexe58
16.02.2012
Als wir uns damals
so engelsgleich naiv
unsre Herzen
um die Ohren liebten,

hatte ich glatt übersehn,
dass Seelen blind auf Wolken sind.

Und so brauchte ich
genau die Ewigkeit,
die unsrer Liebe wir versprachen,
zur Erholung von dem Sturz aus dir.

(C) 16.2.2013 Mr. Glasgarten


*******************************************

P.S. @**xe
Danke für die Inspiration, doch...
ich glaube nicht, dass irgendjemand irgendjemandem willentlich das Herz zerreißen will...
Aus Unachtsamkeit ja, weil er nicht anders handeln kann als er es tut ja, aber nicht willentlich, um es zu zerreißen...

Liebe Grüße
Mr Glasgarten
*******etty Frau
192 Beiträge
Nachtgedanken
Lautlos.Liegend.Atmend.Gedankenlos.Still.

Erwacht.
Der erste laute Atmezug durchschneidet den Frieden der Ruhe.
Ruhelosigkeit wächst unaufhaltsam.
Klebrige Gedanken quälen sich heraus.
Wie durch ein vertrautes Fenster schauend offenbart sich mir eine bedrohliche Tiefe,
vor dessen Sinn und Ausmaß ich keinen Schutz finde.
Im Versuche es verzweifelt zu schließen begebe ich mich gefährlich nah an den Abgrund und sehe ,was mir besser für ewig verborgen geblieben wäre.

Häßlich.Unansehnlich.Reizlos.Kalt.

Widerlich,alles in seiner Gänze zu begreifen.
Abgestoßen von der Essenz der eigenen Person.
Geöffnet in einem Zeitfenster, dass ich lieber geschlossen wissen würde.
Die sich immer wiederholende Erkenntnis zermürbt das Fleisch und zeitgleich werden eben diese durch selbiges gemästet.

Sinn.Aussage.Bedeutung.Nutzen.

Quälender Gedankenzyklus niemals endend.

Liegend. Leblos. Starr und unbewegt.

Im Angesicht der sich ausbreitetenden Ohnmacht kapituliere ich und lasse das Fenster gewähren alles zu offenbaren.Preiszugeben.
Illusion!

Gleichgültigkeit.Taub.Hart.

Ausgeliefert dem eisigen und unaufhaltsamen Luftzug durch das immer während geöffnete Fenster zum Abgrund seiner selbst.
Und mit der stillen Akzeptanz der zermürbenden Gewissenheit lässt der Luftzug nach.
Die Lähmung weicht einem Hauch der dem Leib Regung erlaubt.
Mit Beklemmung zum Fenster blickend,
welches soeben noch offen schrie.
Liegt es schweigend da.

Geschlossen.Dicht.Verriegelt.Zu.

Liegend.Atmend.Stille. Schlaf.
******fun Frau
8.235 Beiträge
Themenersteller 
xxx
****tox Mann
709 Beiträge
Hunger
Langsam schiebt sie sich den Burger in den Mund, herzhaft reinbeißend. Doch wie stets bleibt der Hunger unbefriedigt. Die Diät, die sie wirklich bräuchte, ist mit Essen nicht zu füllen. Egal, was sie wie isst, stets bleibt da diese Leere, diese Sehnsucht. Niemand sieht es, niemand hört es und niemand kann ihr helfen. So verhungert sie bei prallen Kurven, die sie zu einer begehrenswerten Frau machen…

Was sie nicht alles versuchte… Motivationskurse, Flirtratgeber, Singlebörsen, fernöstliche Religionen… Doch stets blieb da diese Leere, dieses Gefühl des Unausgefülltseins, der Unvollständigkeit.

Werbung überflutete sie mit Vorschlägen, Idolen und Idealen. Aber keiner Lösung, keiner Sättigung ihrer Seele. Stets ungehört verhallte ihr stummer Schrei nach Hilfe… Doch fern, ganz fern nahm jemand diesen Schrei und brachte ihr, was sie ersehnte. Berührte sie da, wo niemand sonst den Mut zu hatte, führte sie an Orte, die fremd und doch bekannt…

Frohlockend bemerkte sie, dass sie dort jemand erwartete, freudestrahlend und begierig, sie zu umarmen. Vollkommen in dieser Umarmung aufgehend bemerkte sie, was ihr bisher immer gefehlt hatte... Sie selbst.

„Danke“ schrie sie laut in den Himmel, dem Fremden nicht mehr sehend und ihn doch immer bei sich spürend.
Ein sensibler Mensch leidet nicht aus irgendeinem Grund,
sondern alleinig, weil nichts auf der Welt, seine wahre Sehnsucht stillen kann

Ein wahrhaft sensibler und vernünftiger Mensch versucht naturgemäß, wenn ihn Übel und Ungerechtigkeit der Welt bekümmern, zunächst dort gegen sie anzugehen, wo sie am deutlichsten zutage treten, nämlich bei sich selbst. Und damit wird er sein Leben lang beschäftigt sein.
Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe

******fun Frau
8.235 Beiträge
Themenersteller 
bitte nur eigene texte
und noch was... ganz wichtig:
bitte wirklich nur selbst geschaffenes einstellen!
copyright läßt grüßen... *zwinker*

Zitat von Rene Magic
Um Licht am anderen Ende des Tunnels zu sehen,
muss draussen erst mal hell sein!

Rene Magic
Trau dich!
Du machst Planungen
Doch Ahnungen
werfen alles um

Veränderungen
Hinderungen
schleudern dich herum

Gefühle klingen
Träume schwingen
Betören dich sehr

Illumination
Faszination
Entwicklung zu mehr

Angst überwinden
dich mal binden
dich ändern erneut

eig’ne Wege geh’n
dich selbst seh’n
tu was dich erfreut

Chancen aufheben
Glück erleben
Schmelz endlich das Eis

dich selbst befreien
dir verzeihen
nicht einfach, ich weiß!


© emma, 02/13
Weichenstellungen
Weichenstellungen

Im Lebenswirrwarr gefangen, im Spinnennetz
aus Weichen, Kurven, Abzweigungen
rastlos abbiegend um dem Warten zu entgehen
Angst vor Einsamkeit, Angst vor Nähe ...
Gefangen, befangen.

Spätes Erkennen verfehlter Wege,
zu viele Möglichkeiten, zu impulsiv entschieden
Weichen in Sackgassen führend,
Gesagtes was hätte ungesagt sein sollen.
Verunsichert.

Spätes Erkennen verpasster Möglichkeiten,
weggeworfen, leichtfertig verspielt.
Weichenstellungen, nun logisch erscheinend,
nicht als den richtigen Weg erkannt.
Sehnend. Trauernd.

Ist im Spinnennetz des Lebens überhaupt zu bestehen?
Ständig falsch abbiegen um irgendwann richtig zu sein?
Im schwirrenden Gedankendurcheinander
eine stetig wachsende Sehnsucht nach emotionaler Nähe,
nach Wärme, tiefer Freundschaft, Vertrauen.

Geborgenheit spüren. Zu Hause sein.
Die Weichenstellung erahnen, die dorthin führt.
Es könnte einfach sein.
Theoretisch könnte es das.
Aber ...

©bribra Mai 2013
Gedanken zu Spuren der Seele
Nicht nur körperlich kann man sichtbare Verletzungen davon tragen,
es geschehen Dinge die hinterlassen tiefere Narben,
niemand sieht sie, niemand hört sie schreien.
Nicht viele wird man in seinem Leben darüber einweihen.

Große Gefühle bleiben, nicht nur die Liebe,
auch die Ängste und Bilder brennen weiter
Nach außen ist es oftmals nicht sichtbar
und man mag denken der Mensch ist nicht heiter.

Doch schaut genau hin, hört genau zu, was nicht zu sehen ist.
Vielleicht ist dieser Mensch gerade am selben Ort der auch in deiner Mitte ist

Hast du nicht Dinge in deiner Seele, die vieleicht verheilt sind
doch die dich nicht los lassen, zu denen du zurück kehrst,
als wärst du noch ein Kind?

Diese Narben sind Spuren der Seele,
von Menschen oder Gefühlen geschaffen.
Pflege sie, beschütze sie,steh zu ihnen
auch wenn Manche Seelenschmerz nie raffen!

Es ist der Schatz der in dir wohnt, niemand trägt die gleichen Spuren
das gibt der Seele ihre Schönheit und einzigartige Konturen

Wenn ihr einen Menschen trefft, der anders und intensiver fühlt,
dann hat seine Seele vielleicht sehr viele Konturen und ist daher nie abgekühlt
Sinnlos
Das SinnLos

Ich bin wie ich bin
manchmal sehe ich kein Sinn

in dem was ich tu
und wozu

ich liebe Dich nach wie vor
doch ich weiß es dringt nicht in dein Ohr

Nun ist die Liebe nur noch Schmerz
und ich spür mein gebrochenes Herz

Ich hätte getötet um dich zu schützen
und Du warst nicht bereit mich zu stützen

Ich wollte mit Dir gemeinsam Leben
und Dir meine ganze Liebe geben

Nun bist Du bei nem Andern
und ich kann`s nicht mehr ändern

Die Tränen die ich weine
das sind doch eigentlich Deine!

c Airo
****is Frau
9.947 Beiträge
lass mich
lass mich
deine Stille hören
mit dem Herz
dich sanft berühren

lass mich
deine Worte sehen
lautlos reden
Sinn verstehen

lass mich
deine Gedanken lesen
Licht durchdringt
dein ganzes Wesen

lass mich
dein Gefühl erleben
mit deinem Frieden
mich umgeben

lass mich
ganz nahe
bei dir sein


(c) uwk
****is Frau
9.947 Beiträge
der Zeit den ich zuletzt postete war ja schon etwas älter....
heute habe ich versucht meine Schreibblockde zu durchbrechen...


Mit der Zeit


Sinnlos rinnen Tage hin
Endlos quält die Zeit
Bis ich wieder bei dir bin
Wann ist es so weit

Stunden laufen rund herum
Fad und einsam - leer
Denken dreht sich nur darum
Wenn ich bei dir wär

Zeiger ticken mir zu laut
Stören meinen Traum
Seh ganz kurz mich nur als Braut
Dann zerspringt der Raum

In Hundertsteln wird mir nun klar
Dass ich niemals deine war
Hab nur geträumt es könnte sein
Doch nun holt die Zeit mich ein

© ukw 08/13
****is Frau
9.947 Beiträge
Ich nicht
Jeder Blick von dir
Wie ein schneidendes Schwert
Doch ich habe dich
So sehr verehrt

Jedes liebe Wort
War für mich Spott und Hohn
Ich liebe dich doch
Allezeit schon

Jeder Strauß Rosen
Dornenkronengesteck
Doch wollt ich niemals
Weit von dir weg

Jede Berührung
Tränenpeitschender Hieb
Doch war ich die die
Trotz Allem blieb

Jeder sanfte Hauch
Im Nacken kalt wie Eis
Gab ich nicht all mein
Fühlen dir preis

Jeder Kuss von dir
Wie ein Schlag ins Gesicht
Denn die die du liebst
Die bin ich nicht

© uwk 09/13
Kreatur - das Licht
Für mich hat es sich als praktikabel heraussgestellt, Dinge, dir mir widerfahren und die ich nicht verstehe, in Geschichten zu verschlüsseln. Daraus ist irgendwann ein Hobby geworden. Im Moment schreibe ich an einer Geschichte, die ein weiterer Teil meiner "Kreatur-Reihe" werden soll. Es ist ist nur ein Entwurf (die fertige Geschichte wäre zu lang für diesen Thread).
Ich stelle sie hier ein, weil ich mir viele Beiträge hier durchgelesen habe und weiß, dass Einige sie verstehen werden.

Kreatur - das Licht
Der alte Priester beobachtete aufmerksam, wie der Novize versuchte, die große Wunde im Unterarm des Herzogs zu verbinden. Blut tropfte auf die Steine des Fußbodens und tiefe Falten furchten seine hohe Stirn, als er den unterdrückten Schmerz in den Augen des Mannes am Tisch sah.
»Nein, Theodoran kann keine Gedanken lesen, zumindest nicht so, wie Ihr es Euch vorstellt.«
Vater Donatus stand auf und ging zur gegenüberliegenden Wand des Raumes und lehnte sich mit dem Rücken dagegen, als bräuchte er für die folgenden Worte eine Stütze. »Dietrich, als Ihr jung wahrt und bei Eurem Weib gelegen habt, wachtet Ihr doch sicher manchmal des Nachts auf, während sie noch schlief und habt sie in heißer Liebe angesehen, oder?«
Der Herzog von Nres musste nicht lange überlegen. „In den ersten Jahren fast jede Nacht. Ich musste mich immer wieder vergewissern, dass diese wunderschöne Frau tatsächlich ihr Lager mit mir teilte und mein angetrautes Eheweib war.“
»Ja, das kann ich gut verstehen. Doch was passierte, wenn Ihr sie anschautet?«
»Nun, nichts. Oder wollt Ihr wirklich genaue Einzelheiten aus dem Leben Jungverliebter? Habt ihr das in Eurem Alter noch nötig und ist das jetzt der passende Moment dafür?«
Der Herzog missverstand, was Vater Donatus ihm entlocken wollte und das musste auf seinem Gesicht ziemlich deutlich zu lesen sein.
»Nun, nun, ich möchte Euch nicht beschämen. Trotzdem denkt bitte nach, was, vielleicht nicht immer, mit Eurer Frau geschah, wenn Ihr sie im Schlaf angeschaut habt. Es ist wichtig.« Die Stimme des alten Priesters war leise, aber nachdrücklich.
Der Herzog zögerte, aber nur, bis er dem alten Mann in die Augen geschaut hatte.
»Wenn ich es recht bedenke, so passierte es schon, dass sie unruhig wurde, sich im Bett drehte und manchmal wachte sie sogar auf. Meintet Ihr das?«
Vater Donatus nickte versonnen. »Bei uns sind ähnliche Dinge aufgetreten. Wenn wir an der Entzifferung alter Schriftrollen arbeiten oder intensiv nachdenken, passiert es oft, dass wir uns gegenseitig stören. Seit dem wir das herausgefunden haben, arbeitet jeder von uns alleine in einem Raum und wir erzielen schnellere und bessere Ergebnisse.«
»Wollt Ihr damit sagen, dass wir die Gedanken anderer empfangen können?“ Vater Donatus schüttelte den Kopf. „Nein, sicher nicht. Aber wenn wir intensiv denken, entströmt irgendetwas davon unserem Kopf, und das können andere wahrnehmen. Vielleicht nicht bewusst und nicht in der Hektik des Alltags, wo jede Menge Eindrücke Augen und Ohren beschäftigen. Aber in der Stille der Nacht, wenn nichts uns ablenkt mag es sein, dass ein verborgener Sinn in uns Dinge empfängt, die ein anderer aussendet.
Denkt an Hunde und Katzen, wie schnell sie auf Geschehnisse reagieren können. Ein treuer Hund kann seinen Herren vor einer Gefahr warnen, Minuten, bevor sie sichtbar wird.«
Der Herzog von Nres schüttelte den Kopf. »Was sollte das mit der Fähigkeit von Theodoran zu tun haben, jeden Angriff auf ihn bei Nacht und auch am Tage schon im Voraus zu erkennen?«
»Jetzt stellt Euch einmal vor, dieser verborgene Sinn, den alle Menschen und noch schärfer alle Tiere haben, würde bei einem Menschen durch eine Laune der Natur hundert- oder tausendmal stärker sein, wozu wäre der wohl in der Lage?
Stellt Euch vor, die Menschen würden diesen Sinn nicht als Hexenwerk und Zauberei verdammen und wären bereit, auf ihn zu hören. Theodoran mag es getan haben. Würde er nicht wissen, dass eine Waffe auf ihn gerichtet wird? Je schärfer der Sinn wäre, je weiter entfernt könnte diese Waffe sein, er würde es trotzdem wissen.«
Der Herzog von Nres blickte sinnend in die Flammen des leise knisternden Kaminfeuers. »„Es ist fünf Jahre her, meine Frau sollte in einer Woche niederkommen und ich war mit meinen Mannen zwei Tagesritte entfernt. Mitten in der Nacht wachte ich auf, hatte Schweiß auf der Stirn und fühlte mich furchtbar unruhig. Mein Leibarzt wurde gerufen, aber er konnte nichts feststellen außer einer allgemeinen Unruhe.«
Der alte Priester blickte ihn nur leise lächelnd an, als wüsste er, was ihm der Herzog jetzt erzählen wollte.
»Als wir drei Tage später zu Hause ankamen, hielt meine Frau einen Sohn in den Armen – er war eine Woche zu früh, genau vor drei Tagen um Mitternacht geboren worden…«

(C) RHCSo 2013
****is Frau
9.947 Beiträge
Vielen Dank für diese Geschichte, sehr schön und nachempfindbar geschrieben und auch wie sie das Thema des "6 Sinnes" oder eben der sensiblen Wahrnehmung aufgreift. *top*

Ich hoffe es gibt noch mehr von dir zu lesen

Snips
****is Frau
9.947 Beiträge
Wer bin ich?
Frag ich die Tochter, bin ich Mutter.
Frag ich die Mutter, bin ich Kind.
Viel besser wär wohl hier die Frage:
Wie ich mich selber find.

Frag ich den Freund, bin ich die Freundin.
Frag ich den Feind, bin ich der Grund.
Viel besser wär wohl hier die Frage:
Wie finde ich den Bund.

Frag ich beim Einkauf, bin ich König.
Frag ich wer zahlt, so leg ich drauf.
Viel besser wär wohl hier die Frage:
Wohin führt dieser Lauf?

Frag ich den Nachbarn, bin ich Hilfe.
Frag ich Beamte, bin ich Last.
Viel besser wär wohl hier die Frage:
Bin ich hier nicht nur Gast?

Frag ich Freud, bin ich der Versprecher.
Frag ich Einstein, sind verworren die Ziele.
Darum frage ich: Wer bin ich -
Und wenn ja wie viele?

©uwk 09/13
Gefährliches Thema
deswegen habe ich die Frechheit besessen, daraus einen Threead zu machen (Zarte Saiten: Wer bin ich). Es hat mich einmal sehr bewegt und ich habe dieses Problem erst in den Griff bekommen, als ich mir über das Folgende klar wurde. Wie fast immer bei mir, habe ich es in kleine Geschichte gepackt.

Egoismus
Er war sein Leben lang süchtig nach Lob und Anerkennung. Es war die stärkste Motivation überhaupt für ihn. Schlimm wurde es, als er anfing, sich wider seines besseren Wissens so zu verhalten, dass er genau das bekam – und möglichst viel davon.
Er schwieg – obwohl er hätte reden müssen und umgekehrt.
Er legte die Hände in den Schoss, obwohl er hätte handeln müssen und wo er hätte besser nichts getan, da handelte er.
Warum? Für seinen Lohn. Er war „handsome“, angepasst und pflegeleicht. Er war ein Netter.
Über so viele Jahre hatte er die Wut vergessen, die ihn ihm brannte, wenn ein Mädchen ihn „nett“ fand und mit den Nicht-Netten im Hausflur knutschte. Irgendwann begann er zu vermuten, dass „nett“ nur eine freundliche Umschreibung für „charakterlos“ sein könnte.
Die Erkenntnis wäre ihm fast zu spät gekommen. Man verbiegt sich nicht ungestraft, auch nicht für andere Menschen – denn es hat Konsequenzen.
Als er die selbst heraufbeschworene Katastrophe überstanden hatte, schwor er sich, endlich daraus Lehren zu ziehen und er schrieb sich auf, was ihm wichtig war. Dieser Zettel hinter seinem Spiegel erinnert ihn jeden Morgen daran.


Eogoismus

Wenn du etwas tust oder sagst, was andere nicht tun oder sagen würden und wenn du etwas wagst, was andere nicht wagen, wird das Konsequenzen für dich haben.
Andere werden dein Tun bewerten, beurteilen, verurteilen vielleicht. Sie werden nicht sagen: „Ich denke, das ist gut.“ Sie werden nicht sagen „Ich denke, dass ist schlecht.“
Sie werden sagen: „Das ist gut“ oder „Das ist schlecht.“
Verstehst Du den Unterschied?

Sie werden vielleicht sagen: „Das macht man nicht.“ Sie meinen aber, sie würden es nicht machen.
Wie kannst du etwas tun, was sie nicht tun würden?
Könnte es ihnen zum Vorteil gereichen, werden sie dich wahrscheinlich loben und bestärken.
Könnte es ihnen zum Nachteil gereichen, werden sie dich verurteilen und dich von deinem Tun abhalten wollen.
Menschen fürchten das Neue, das Unbekannte, das, was anders, was ungewohnt ist. Manche fürchten sich sogar vor dem Denken. Sie wollen dich nur schützen und sie tun es nur zu deinem Besten.

Wenn du dir deiner selbst und dessen, was du tust, nicht sicher bist, fange es nicht an. Jede Idee stirbt, wenn du nicht die Kraft hast, sie alleine zu realisieren.
Doch wenn du die Kraft in dir fühlst, und wenn du dir sicher bist – dann tue es – für dich. Tue es nicht, weil andere es wollen. Wenn du dein Tun vom Urteil anderer abhängig machst, wirst du fehl gehen.

Ist das Egoismus?

und draußen
... wirft sich der Ahorn

in sein ultimativ schönstes

golddurchwirktes Kleid,

schickt seine Farbakkorde weit

hinauf in den Zartwolken- Himmel.


~

Vielen Dank für die Mitteilungen

in Euren Worten, liebe Schreibende hier !
****is Frau
9.947 Beiträge
Heute hat mich die Muse geküsst. Oder wars der Muserich? Na auf jeden Fall bin ich geküsst und hab, dem entsprechend, mit viel Liebe geschrieben:

Nur für einen Augenblick

Nur für einen Augenblick
brachtest du das Glück zurück
Nur für einen Moment ganz nah
spür ich noch immer was geschah
Nur mal kurz weit weg von hier
suchst du Leben Sinn in dir
Nur kannst du dich bei mir nicht finden
mußt in dir selbst dein Sein ergründen
Nun ziehst du weiter – ruhelos
ich leg die Hände in den Schoß
Nur für einen Augenblick
meinem Herzen bleibt das Glück

©uwk 13|11|13

und

Wahre Liebe

Wahre Liebe
Führt Herzen zueinander
Und lässt doch das Ich
Für sich selbst stehen
Wahre Liebe
Sich finden – und einander
Bis du dich findest
Lass ich dich gehen

©uwk 13|11|13
****is Frau
9.947 Beiträge
In mir
In mir kämpfen immer wieder
mein kleinlautes Fühlen
und meine sinnlose Vernunft.
darum, wer für mich die Klarheit bringt.

In mir tobt wild solange schon
mein kopfloser Verstand
und meine einseitige Liebe
Darum, wer die Entwicklung bestimmt.

In mir ringen nun aufs Neue
mein verschmähtes Sehnen
und meine mutlose Passion
darum, wem die Erfüllung gelingt.

In mir streiten sich einmal mehr
mein gebrochenes Herz
und meine naive Hoffnung
darum, wer die Oberhand gewinnt.

©uwk13|11|13
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