Ich lasse meinen weichen Kern schon manchmal raus, weil ich oft schreibe und sage, was mir so durch den Kopf geht. Damit können aber auch nicht alle umgehen. Wenn es mir aus rein körperlichen Gründen schlecht geht, dann sage ich es schon frei heraus und oft wundere ich mich, wenn andere das nicht machen.
Ich habe aber in anderen - vor allem seelisch bedingten - Punkten eine harte Schale – so weiss in meinem beruflichen und ehrenamtlichen Umfeld niemand von meinen Ängsten, Zwängen und Phobien. Niemand wird je merken, dass ich es hasse öffentlich zu reden, dass es mich krank macht, niemand wird es merken, weil ich mich im Moment selbst unter Kontrolle habe. Und wenn ich mal dann den Leuten in anderen Situationen zu verstehen gebe, dass ich total schüchtern bin, dann kriegen die meisten einen Lachanfall, weil sie es nicht glauben wollen.
Dass ich aber oft berufliche/ehrenamtliche Seminare/Termine/Einladungen unter dem Vorwand „krank“ oder „Terminkollision“ absage und der wahre Grund ist, dass ich mich nicht traue oder mich nicht überwunden habe und nach 15 Minuten vor der Türschwelle umgedreht bin, weil ich sie nicht übertreten konnte, das kriegt halt keiner mit. Ich glaube, weil es mir peinlich ist, nicht weil es mir schaden könnte.