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Sind wir immer Kinder unserer Eltern?

Sind wir immer Kinder unserer Eltern?
Eltern kümmern sich um das neugeborene Kind, ziehen es groß und manche lassen auch los ... viele aber nicht-denke ich zumindest.
Klar sind wir immer die Kinder unsere Eltern. Ich rede jetzt aber von Abhängigkeit, vom schlechten Gewissen (das gerne mal als Erziehungsmittel erzeugt wird) vom Recht und Macht haben von den Zwängen, die Eltern als Druckmittel auch erzeugen wenn sie unsere Kinder als ihre Enkel haben.

Ich möchte meine Kinder nicht von meinen Eltern großziehen lassen auch wenn ich es müßte.

Ich empfinde mich als Wegbegleiter, als erfahrener Lotse für meine Teenagertochter und nicht als Polizist, Richter, Diktator ...

Wie seht IHR das?

Die Emanzipation der Kinder sollte meiner Meinung nach erfolgen, so daß Eltern nicht mehr Eltern sondern Freunde deren Kinder sind wenn die Kinder ihr eigenes selbstständiges Leben führen.
eltern
manche eltern sollen einen "führerschein" machen in sachen kindererziehung...
schon lange wäre es für mich denkbar, geistige schulen einzurichten, die diese aufgabe dann übernehmen sollten...

lg sousa
****58 Frau
3.417 Beiträge
Da ich meine Eltern nicht als Eltern erleben konnte und durfte sondern die Eltern meiner Mutter und die Eltern meines Vaters und mein Paps mich erzogen haben bin ich irgendwie von allem etwas.
... ja wenn die Eltern dann mal Großeltern sind ist ihnen vielleicht oder oft bewußt was sie mit ihren Kindern anstellten.

Stichwort Altersmilde oder doch ein Bekenntnis dass sie lieben können.
****58 Frau
3.417 Beiträge
Da der Thread nicht auf privat steht kann ich mehr dazu hier nicht schreiben.
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Ich für meinen Teil denke,
daß wir immer Kinder bleiben - auch als Erwachsenen.

Wir haben neulich den 75-sten von meinem Vater gefeiert und es war interessant, wie wir sieben Geschwister wieder in unsere alten Rollen geschlüpft sind.

Es ist schon schwer, sich davon zu lösen.

Auch bei meinen Kindern merke ich in vielerlei Hinsicht, dass ich Vater bin und nicht einfach nur ein "guter" Freund - auch wenn 150 Kilometer und mehr zwischen uns liegen, und dies schon seit Jahren.

Ja, und auch iim Alter: Jeder bleibt Kind seiner Eltern.
****58 Frau
3.417 Beiträge
Ich kann da leider nicht mit reden.

Es ist sehr kompliziert mit Eltern umzugehen die man zwar etwas kennt (Paps)aber mit denen man nie gelebt hat.
Mein Mutter lebt seit 49 Jahren in den USA. Sie bleibt für mich eine Fremde Verwandte.
Also Briefe/Telefonate/Urlaube oder einen mehrmonatigen Aufenthalt bringen einem da auch nichts.
Man bleibt immer Sohn/Tochter ...
... also auch Kind der Eltern, auch wenn es eher freundschaftliche Beziehung wird im Erwachsenenalter. Das eine schließt das Andere nicht aus, denn die "Anforderungen"/ "Bedürfnisse" sind ja anders. Mit meinem fast 20jährigen Sohn unterhalte ich mich auf ebenbürtiger freundschaftlicher Ebene, ich lasse schon seit Jahren nicht mehr die Mama raushängen, die erzieht, sondern die Vertraute, die zuhört. Aber dennoch ist er mein Kind und ich seine Mama. Fängt dabei an, dass er mich nach wie vor Mama nennt und nicht Britta. Und wenn ich über ihn rede ist er mein Bub.
Das eine schließt das andere nicht aus.

Aber es ist kein Erziehen mehr dabei, kein Reinreden. Wer bin ich denn, dass ich das sollte? Er ist erwachsen. Und ich habe ihm die Freiheiten schon früh gegeben. Weil ich ihm vertrauen kann.

Und ich persönlich bin nach wie vor das Kind meiner Eltern, die ruhige, ängstliche nach außen und die toughe mit Großmaul in der Familie. Daran wird sich auch nichts mehr ändern. Ich respektiere meine Eltern als Eltern, aber ich führe Gespräche mit ihnen wie mit Freunden.

Das ist meiner Meinung nach das Ideal und ich bin froh drum.

Liebe Grüße, Britta
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
@Hexe58
Das ist eine traurige Sache.

Aber geb die Hoffnung nicht auf:

Meine älteste Tochter hat mir im Winter 2010 geschreiben, dass ich nicht Teil ihrer Familie bin.

...

Im April/ Mai 2012 rief sie mich an. Sie wollte mich kennen lernen und sehen.

Es ist manchmal sehr verzwackt.

Warum sollte es bei dir nicht umgekehrt sein?
Ablösung und "back to the roots"
Das kursiert schon lange im Internet, und gilt natürlich gleichermaßen zu Vätern... .
Ich finde, es passt aber ganz gut zum Thema:

4. Jahre: Mama weiß alles!

8. Jahre: Mama weiß viel!

12. Jahre: Mama weiß nicht wirklich alles!

14. Jahre: Mama weiß gar nix!

16. Jahre: Mama nervt!

18. Jahre: Die gehört doch zum Alten Eisen!

25. Jahre: Mama weiß das vielleicht!

35. Jahre: Bevor wir das entscheiden fragen wir mal Mama!

45. Jahre: Ich frage mich, wie Mama darüber denkt!

70. Jahre: Wie gerne würde ich jetzt Mama fragen können!

Ich denke schon, dass Kinder das richtige Maß an Förderung, Forderung, Kontrolle und Freiheit benötigen, so lange sie Minderjährig sind. Und vor allem Liebe.
Alles in einem Rahmen, der ihnen zeigt wie sehr man sie liebt und schätzt.
Meines Erachtens gibt es Probleme, wenn die fünf Bereiche nicht im Gleichgewicht sind, sondern einzelne Aspekte dominieren oder vernachlässigt werden.
Natürlich macht Erziehung auch etwas mit mir, und die Kinder erziehen auch mich. Mir ist wichtig, nicht auf der Stelle zu treten, sondern mich weiter zu entwickeln.
"Fehler" die meine Eltern gemacht haben, vermeide ich. Dafür mache ich neue.
Es ist auch für mich als HSP ein ständiger innerer emotionaler Konflikt, zwischen den Elementen die richtige Balance zu halten. Weniger sensible haben damit kein Problem und ziehen ihr Ding einfach durch, auf Kosten der Kinder.
Die Wechselwirkungen und Sichtweisen beider Seiten lernt man erst kennen und verstehen, wenn man selbst in der Elternposition ist und plötzlich ähnlich empfindet wie seine eigenen Eltern..., und versteht.
Nur: Dann eingefahrene Wege zu beschreiten und es genau so zu machen, statt sich selbst zu reflektieren, ist zwar einfacher, belastet aber die Beziehung Eltern/Kinder.

Loslassen können ist dann eine Kunst die beide Seiten beherrschen müssen.

LG
Tom
*******_be Frau
619 Beiträge
@LaufenderRitter => Danke für das Thema!
.. Ich empfinde mich als Wegbegleiter, als erfahrener Lotse für meine Teenagertochter und nicht als Polizist, Richter, Diktator ...

Ja, das geht mir mit meiner Tochter ebenso ..nur die erfahrene Lotsin kauft sie mir selten ab, weiß sie doch vieles besser als ich *zwinker*
..sie möchte ihre eigenen Erfahrungen machen
..tröstend im Hintergrund darf ich bereitstehen
*troest*

Die Emanzipation der Kinder sollte meiner Meinung nach erfolgen, so daß Eltern nicht mehr Eltern sondern Freunde deren Kinder sind wenn die Kinder ihr eigenes selbstständiges Leben führen.

..zur Zeit unterscheidet meine Tochter sehr zwischen mir als Ma und ihren FreundInnen *friends*
..doch ich glaube daran, dass ich eines Tages die Rolle der sich sorgenden
..allzeit bereiten.. Mam wieder ablegen kann und auch von meinem Kind als eigenständiger Mensch wahrgenommen werde
..hier und jetzt diene ich noch als immer..verfügbare ..ansprechbare Mami
..mein Kind ist sich dessen bewusst und genießt diesen Umstand *love3*
..wir wissen beide => Zeiten ändern sich *love*


@*********_Tom
~~~~~~~~~~~
..und Ihr habt es mit folgender Aufzählung auf den Punkt gebracht:
4. Jahre: Mama weiß alles!

8. Jahre: Mama weiß viel!

12. Jahre: Mama weiß nicht wirklich alles!

14. Jahre: Mama weiß gar nix!

16. Jahre: Mama nervt!

18. Jahre: Die gehört doch zum Alten Eisen!

25. Jahre: Mama weiß das vielleicht!

35. Jahre: Bevor wir das entscheiden fragen wir mal Mama!

45. Jahre: Ich frage mich, wie Mama darüber denkt!

70. Jahre: Wie gerne würde ich jetzt Mama fragen können!

..Zeiten ändern sich ~ wie schööön =< denn ich weiß gerade gar nichts *headcrash*
****tox Mann
709 Beiträge
Erziehung
... ist der (vergebliche) Versuch zu verhindern, dass die Kinder werden wie man selbst...

So unwahr ist dieses Zitat leider nicht.

Ich bin die Summe bestimmter Anteile meiner Eltern.

Von Vater das extreme Interesse an Geschichte, Kampf, Strategie, Politik, Wirtschaft, Waffentechnik, Blues, Country, american folk. Desweiteren das logisch-analytische Denken, das eine meiner größten Stärken darstellt.

Von Mutter mein Interesse an Kunst, Grafik, Klassik, Esoterik und das chaotisch kreative Denken. Was die zweite meiner größten Stärken darstellt.

Darüber hinaus kommt mein individueller Zug durch eine Menge Selbstreflektion und gründlicher Überlegung, welche Eigenschaften ich wie miteinander kombiniere zustande. Denn je mehr man/frau wettert, desto eher übernimmt man/frau bestimmte Eigenschaften oder verkehrt sie in das andere Extrem.

Und so individualisere ich mich in erster Linie dadurch, dass ich meine Eltern ent-göttliche und sie als das sehe, was sie sind: Menschen mit all ihren Fehlern. Ihre Stärken versuche ich zu vereinen und ihre Schwächen in mir auszugleichen. Nur dadurch kann ich meinen eigenen Weg bestimmen.

Erziehung sollte genauso aus Grenzen bestehen, denn sie geben Sicherheit. Wie auch aus Freiräumen, denn sie bieten Möglichkeiten der Entfaltung. Die richtige Mischung macht es. Und so werden wir auf andere Art die gleichen Fehler machen wie unsere Eltern.

Denn dazu fällt mir immer ein Sketch von Dieter Krebs aus den Siebzigern ein, in dem er als Hippie-Vater seinem Sohn das Tragen eines Anzugs bei einem Konzertbesuch untersagt. Weil sich das ja nicht gehöre. Er (DK) würde dadurch ja blamiert... *fiesgrins*
Wenn man "nur" Freund und Begleiter seiner Kinder sein will, geht man einer wichtigen Verantwortung aus dem Weg. Oft geschieht das bei Eltern, die Konflikte scheuen...
Das hatten wir schonmal, in der Zeit wo die "antiautoritäre Erziehung" modern war... Was für ein Irrtum, denn diese Erziehung ist sogar sehr autoritär, die Kinder wurden durch diese Erziehung oft selber autoritäre Tyrannen... und die Eltern verweigerten die Führung, das Aufzeigen von Grenzen, dass sich die Kinder spüren, mit einem Wort: Die Kinder hatten keine Geborgenheit... und DAS ist sogar sehr autoritär!!

Zu wirklich guten Eltern gehört auch eine intelligente Autorität und ja, auch die Polizisten und Richter, wie Du es nennst. und was Du als "Diktator" bezeichnest, würde ich eine klare Führung nennen.

Denn klare Grenzen zu setzen, konsequent zu sein bedeutet nicht nur, die Kinder zu bremsen. Es bedeutet noch viel mehr, den Kindern eine Geborgenheit zu geben, sie sich an den Grenzen spüren und sich daran reibend entwickeln zu lassen. Die Kunst ist es, den Mittelweg zu finden, der einem selber UND den Kindern gerecht wird.
Kinder ohne Grenzen, Kinder die Eltern haben die lediglich Partner und Freund sein wollen, erlebe ich immer wieder als unglücklich, weil orientierungslos, sich selber überlassen und sehr oft als extrem gewaltbereit.
Nein, gerade wenn man den Kindern jegliche Autorität verweigert ist man vielleicht zeitweise Freund und Partner, doch nicht Eltern. Man nimmt den Kindern damit das Kind sein und das sich anlehnen können.

Liebe Grüße
Mr Glasgarten
Ein Lotse
... geht an Bord wenn ein Schiff durch gefährliche Gewässer fahren muß. Mir gefällt dieses Bild ... das Kind wird geboren und ist nun in "gefährlichen Gewässern". Der Kapitän eines Schiffes ist wohl auch in der Lage durch die Gewässer zu fahren. Allzuoft ist wohl ein Unglück geschehen, so kamen die Lotsen, die die Gefahrenstellen besser kennen, an Bord und so sinkt das Risiko eines Unglücks.

Wenn die Gefahrenstellen hinter dem Schiff liegen verläßt der Lotse das Schiff.

Dem Kind zutrauen und vermitteln, wenn es denn die Reife hat, bei Volljährigkeit?, es könne selbstständig leben OHNE ELTERN ist meines Erachtens wichtig. Darum ist "das Kind" in die Selbständigkeit zu entlassen um dann als "Eltern" ein "Freund" zu sein.
Das "Kind" hat dann eigenständig Entscheidungen für sich zu fällen ... die "dem Kind "guttun und nicht den "Eltern".

Wie ist es bei "Königs", der erste Sohn des Königs hat einen Zweck ... König sein! ob er will oder nicht ... ob er es kann oder nicht, es ist egal.
Zwang, eine enge Struktur - ich glaube für das Kind selber, den Königssohn, ist es nicht immer gut gewesen König zu werden. So mancher wäre vielleicht besser Poet geworden, Musiker oder was auch immer.
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Wie ist es bei "Königs", der erste Sohn des Königs hat einen Zweck ... König sein! ob er will oder nicht ... ob er es kann oder nicht, es ist egal.
Zwang, eine enge Struktur - ich glaube für das Kind selber, den Königssohn, ist es nicht immer gut gewesen König zu werden. So mancher wäre vielleicht besser Poet geworden, Musiker oder was auch immer.

Das mag schon so sein.

Zwänge hat wohl jeder im Leben.
Es gibt viele "Familientraditionen", die stillschweigend fordern:
Egal, ob es um die Weiterführung eines Unternehmens geht oder der Knecht seiner Eltern zu sein hat. Ob es um normative Dinge geht.

Da scheint mir so ein Leben als König nicht das Schlechteste zu sein.

Naja, Bundespräsidentengattin zu sein, scheint ja auch eine Qual.

Aber jeder sollte, egal was er macht, sein eigener König sein dürfen.
Aber jeder sollte, egal was er macht, sein eigener König sein dürfen.

... mit dieser Meinung stimme ich überein.

Zwänge hat wohl jeder im Leben.

... Nein!! Zwänge werden erzeugt. "Kind dir muß es besser gehen als mir" ... Gymnasium ... Studium .=. Erfolg!

Das Kind hat kein Mitspracherecht, es weiß selber das ist das Beste auf das Gymnasium zu gehen ... also macht es mit. Irgendwann erkennt es vielleicht es ist nicht mein Weg ... "ach! einen Durchhänger hat jeder mal" Die Eltern wollen nur das Beste für´s Kind ... ob es das Kind schaffen kann ... allein von den Vorraussetzungen her ... Nachhilfe bereits in der Grundschule ... das ist Zwang ...

Da wird das Kind in meinen Augen zum unselbstständigen Individuum erzogen und später wenn es dann irgendetwas geschafft hat rennt es im Hamsterrad der Zwänge weiter. Süchte, Burnout, Depression.

Alles wird dem Kind beigebracht nur nicht auf seine eigenen Gefühle zu achten.

Das ist das schöne im JC ... hier sind viele die auf sich hören und nicht der Spielball (war wohl nicht immer so) der anderen sind ... zumindest ist es im Profil nachzulesen.
****tox Mann
709 Beiträge
Es gibt auch andere Zwänge.

Nennen wir sie Triebe oder Grundbedürfnisse:

Nahrung
Schlaf
Sicherheit
Interaktion
Sex

In verschiedenen Altern werden verschiedene Bedürfnisse deutlich und verlangen zwanghaft nach Befriedigung. Und selbst da gibt es von Mensch zu Mensch Unterschiede. Alle Menschen sind diesen Zwängen unterschiedlich stark unterworfen.


Was in dieser Gesellschaft oft als Zwang gesehen wird ist meist ein künstlich erzeugtes Regelwerk. Künstlich erzeugt und erzwungen durch Gruppenzugehörigkeit in egal welcher Form. Und da kein Mensch lange ohne Gruppe leben kann bleiben die Zwänge in latenter Form immer präsent.

Und sich von diesem Regelwerk zu distanzieren, es objektiv zu betrachten und seine eigene Reaktion darauf zu reflektieren erfordert Intelligenz, Wissen und den Mut sich zumindest teilweise in die Seele zu schauen.

Ich bin FÜR Grenzen, denn sie vermitteln Sicherheit. Wie ein Geländer, das wir zu Anfang und zum Ende unseres (hoffentlich lange) Lebens brauchen. Als Leitlinie und als Stütze. Ich bin NICHT FÜR Regeln, deren Sinn nicht vorhanden ist oder nicht erklärt wird.
Lieber diskutiere ich mit einem Menschen so lange bis er den Sinn versteht als dass ich mit einem Totschlagargument komme. Denn damit erzeuge ich Frust, Unmut und Trotz.
"das Kind" in die Selbständigkeit zu entlassen um dann als "Eltern" ein "Freund" zu sein.
...heißt für mich, das Kind im Stich zu lassen...

...in einer Welt, in die es sich noch hineinentwickeln muss, um eigene Entscheidungen treffen zu können... Entscheidungen für sein Leben trifft man IMMER aus Erfahrungen, was einem gut tut... Woher bitte soll ein Kind diese Erfahrungen schöpfen? Aus Versuch und Irrtum? Das heißt im Stich lassen...
Nein, ein Kind kann und will noch nicht selbständig sein! Der Mensch ist bei seiner Geburt das unterentwickeltste Wesen, das es in der Natur gibt, das ist eine Tatsache! Jedes Kind ist eigentlich eine Frühgeburt! Es braucht seine Eltern viel viel mehr als alle anderen Wesen dieser Erde, gerade wegen der so vielschichtigen Verhaltensweisen und -möglichkeiten, was es so auch nicht ein zweites Mal in der Natur gibt!
Der Mensch ist unvergleichlich weniger instinktgesteuert als alle anderen Tiere, das heißt dass es absolut abhänging vom Lernen und somit von der Führung seiner Eltern ist.

Wer meint, ein Partner sein zu können macht es sich in meinen Augen lediglich einfach und viele Eltern, die so denken erlebe ich meist einfach als obeflächlich und nicht bereit, wirkliche Verantwortung zu übernehmen...
P.S.
Das Kind hat kein Mitspracherecht,

... und eben das ist die Kunst...

eine Führung zu geben, ja sogar autoritär und streng zu sein und dem Kind dennoch ein Mitspracherecht zuzugestehen, auf es einzugehen und es sich selber spüren zu lassen und immer ein wenig mehr mit entscheiden zu können und dürfen...

erst dann, wenn es das "Geländer" hat (schön ausgedrückt!), also klare Grenzen... erst dann kann es lernen, wie man diese Grenzen langsam erweitert, sich herantastet... das gilt nach außen und lehrt es genauso innen...

Nur durch klare, sinnvolle Grenzen, die nicht auf ewig starr sind lernt ein Kind, was es heißt ein selbständiges Individuum zu sein.

Nur wer klare Grenzen nach außen kennt, spürt auch seine inneren Grenzen!!
und...
Nur wer klare äußere Grenzen beachten muss, lernt seine inneren Grenzen nach außen zu verteidigen!!

******i63 Frau
10.260 Beiträge
Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen.
Da wohnten Oma, Opa, meine Eltern ,mein Bruder, meine Tante, Onkel, zwei Cousinen in zwei Häusern die durch den Familienbetrieb miteinander verbunden waren.
Mittags kam noch eine Tante und hat für alle gekocht.
Es war immer total schön und ich kann sagen das ich eine super Kindheit hatte
Aber es war immer die Kontrolle da und es mischten viele Leute bei der Erziehung mit.

Mittlerweile hat sich alles etwas zerschlagen, der Betrieb wurde verkauft. Oma und Opa leben nicht mehr. Wir Kinder haben alle eigene Familien.

Meine Eltern leben nun wieder in einem Haus neben uns, auf dem gleichen Grundstück, das Küchenfenster genau auf unsere Eingangstür.

Tja und ich habe sie wieder diese Kontrolle. Man kann hier rein gar nichts tun ohne das es irgendjemand mitbekommt.
Und Kind bleibt Kind....................die Eltern wollen immer das Beste, aber es nervt auch oft.
Ich bin fast 50 Jahre alt und viele Dinge tue ich einfach nicht auf Rücksicht auf meine Eltern.
Sie geben Ratschläge wenn es mal in der Ehe nicht so läuft (weil in unserer Familie ist man zusammen bis das der Tot euch scheitet.......wobei die Frau zurückstecken muss)

Ich merke aber das das so nicht mehr läuft und es ist ziemlich schwer einen Mittelweg zu finden und auch mal an mich zu denken.

Als mein Sohn jetzt ausgelernt hatte und genug Geld verdient hat hat er gesagt er zieht aus..................er will alleine leben und für sich selber entscheiden, heir stünde er zu viel unter Kontrolle.

Meine Tochter allerdings hat sich entschieden bei uns im Haus die obere Wohnung zu beziehen

Und ich bemühe mich den Abstand zu wahren. Sie müssen ihr eigenes Leben leben.

Einfach weil ich es weiß wie anstrengend es ist immer die "brave Tochter" zu sein


*blume*
Jutta
Lieber Leute im Glasgarten ...
ich finde es nicht in Ordnung einzelne Sätze zu zitieren, zu kommentieren, so daß ein ganz anderer Zusammenhang entsteht.

Der ganze Absatz sagt etwas anderes aus ... nach Volljährigkeit!!! ... oder (nach Ende der Ausbildung - jetzt neu hinzugefügt) ... ist das Kind in seine Selbstständigkeit loszulassen. Seinem ich sagemal 22 jährigen "Kind" seine Entscheidung mieszureden ist tausendmal schlimmer als wenn das Kind es selber "erlebt" ... spürt ... ein Gefühl für sich und seine Entscheidungen entwickeln kann.
@LaufenderRitter
Ok, es war natürlich nicht bewusst verfälscht, sondern ich habe es einfach missverstanden. ein 22 jähriger Mensch ist für mich kein Kind mehr und ich meinte es sei auf Kinder bezogen und die Bemerkung mit der Völljährigkeit wäre ironisch...

Ich entschuldige mich!
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Wassss?
22-jährige sind keine Kinder mehr?

Da passiert doch der meiste Mist.
*crazy*
@ bigmami
Ich denke, es kommt auf die eigene Einstellung an, ob ich anderen Menschen meine Grenzen vermittle, oder als erwachsener Mensch aus vermeintlicher Rücksichtnahme und um des "lieben Friedens willen" permanente Grenzüberschreitungen hinnehme... .

Eltern, auch älter, sind durchaus noch lernfähig.
Tatsächlich ist die Situation doch so, dass ältere Menschen immer mehr von den jüngeren Menschen abhängig sind: Sei es um soziale Kontakte zu haben, mobil zu bleiben etc. .

Diese Sichtweise anzunehmen ist aber nicht einfach für Ältere, sie glauben eben oft noch die dominierende Elternrolle einnehmen zu können.
Aber das geht halt auch nur so lange, wie es jemand anderer zulässt.

Ich hatte den ähnlichen Fall: Die Schwiegereltern hatten einen Hausschlüssel von uns und standen plötzlich zu den unmöglichsten Zeiten im Flur. Meine vorsichtigen Versuche durch die Blume an ihren Anstand zu appellieren: "Wir haben morgen Besuch, es wäre nett, wenn ihr einen Tag später kommen würdet" wurde mit "ach der Besuch stört uns doch nicht" quittiert... . Auch deutlichere Ansagen halfen nicht.

Will sagen: Eine eigene, selbstzentrierte Gedankenwelt der Schwiegereltern kollidiert mit meinen Bedürfnisse und überschreitet meine Grenzen. Sie meinen es nicht böse, sondern kennen es nicht anders von ihren Eltern. Darunter haben sie nämlich selber gelitten... .

Die Folge war eine heftige Grenzziehung meinerseits, mit der Ankündigung jeden Kontakt abzubrechen, wenn unsere Privatsphäre nicht respektiert wird.
Erst mal Bestürzung und Entsetzen (warum hast Du das nicht früher gesagt *headcrash* ), dann die Erkenntnis ihrerseits, dass sie viel mehr Verlust riskieren als wir.

Das Ergebnis: Sie haben gelernt, trotz ihres Alters. Und wir sind eher Freunde als sich gegenseitig bevormundende Menschen.
Es ist nämlich gar nicht so selten, dass sich im Alter das Verhältnis umkehrt und die Kinder die Eltern bevormunden.

LG
Tom
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