Buch für Vielbegabte ("Scanner" nach Barbara Sher)
Das Buch "Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast" von Barbara Sher fand mich, kurz nachdem ich 2019 das erwähnte Buch zur Hochsensibilität von Rolf Sellin zu Ende gelesen hatte. Ich fand damals nicht nur heraus, hochsensibel zu sein. Sondern endlich erkannte ich auch, dass ich hauptsächlich mit der rechten Gehirnhälfte, also in Bildern, denke und eine sogenannte Scanner-Persönlichkeit bin. Den Begriff hat Barbara Sher geprägt und er beschreibt Menschen, die viele Begabungen und Interessen haben.
Ihr Buch ist für mich ein sehr wichtiges und es hat mich vorhin sehr berührt, meine damaligen Notizen wieder zu lesen. So wurde mir wieder mal bewusst, was sich in den letzten Jahren alles zum Guten verändert hat.
Barbara Sher unterteilt die Scanner grundsätzlich in zwei Kategorien: Die zyklischen Scanner, die sich in wechselhaften Phasen wiederholt mit ihren Ideen und Projekten beschäftigen, und die Sequenzscanner, die sich in der Regel nur einmal mit einer Idee, einem Projekt o. ä. auseinandersetzen. Die zyklischen und Sequenzscanner unterteilt sie wiederum in verschiedene Typen, woraus sich verschiedene Umgangsweisen mit der Vielbegabung ergeben. So erkannte ich, eine zyklische Scannerin, genauer: eine Sibyllinische Scannerin zu sein. Meinen Alltag nach ihrem vorgeschlagenen Stundenplan-Modell zu gestalten, war 2019/2020 eine große Hilfe für mich. Das Projektbuch führe ich bis heute, auch wenn es mittlerweile eher ein Tagebuch ist.
Für mich waren das sehr wichtige Erkenntnisse. Denn wenn mich wieder mal die "Ideenschwemme" (so nenne ich das Phänomen für mich) überfiel, ging nichts mehr. Das wurde bei meiner letzten Arbeitsstelle sogar zum Problem. Ich verstand das Phänomen nicht, bei dem ich so viele Ideen gleichzeitig hatte und nichts mehr priorisieren konnte. Berufliche Ideen vermischten sich mit privaten Ideen, hochanstrengend. Und nichts setzte ich dann um, was sich grauenvoll anfühlte. Dennoch war das mein Alltag. Ich fühlte mich dann so mies und unnütz, dass ich zur Flasche griff und meine Haut nicht in Ruhe lassen konnte. Das war also definitiv nicht mehr witzig.
Das liegt aber zum Glück alles hinter mir. Und seit ich meinen Impulsen und Ideen folge, lässt mich auch die Ideenschwemme in Ruhe.
Es ist definitiv eines der wichtigsten Bücher für mich, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Therapiebild von 2019 mit Fingermalfarben: Zurückgehaltenes, angestautes Innenleben