Liebe aus dem Jenseits ....
Es geht stark auf Weihnachten zu, meine Baustellen wollen nicht enden, ich trage mich mit Umzugsgedanken, weil ich mich hier einfach nicht zuhause fühle, möchte wieder flüchten. Befinde mich ständig im Wechsel zwischen Wut, Resignation und Depression.Ich mag Weihnachten nicht, weil ich in warme Fenster schaue, wo sich andere umarmen und füreinander da sind, weil sie das leben, wonach ich mich immer gesehnt habe ... Nach einem Platz, wo ich hingehöre, wo man mich liebt und wo ich dazu gehöre....
OK ...
Aber was ist jetzt los? Seit ca. 2 Tagen spüre ich eine Ruhe in mir; die großen Ärgernisse und Schmerzpunkte sind nicht verraucht, aber ich kann ihnen lächelnd begegnen. Es macht sich ein Gefühl der Liebe in mir breit, das mir manches Mal sogar die Tränen in die Augen treibt. Keine Tränen der Trauer oder des negativen Gefühls - nein, es ist anders. Und es ist nicht auf eine bestimmte Person bezogen!
Ein warmes Gefühl das mich trägt, durch die für mich sonst dunklen Zeiten. Haltet mich für verrückt, aber ich denke es ist meine verstorbene Großmutter, die mir gerade hilft. Sie hatte die letzten Jahre dieses "laissez faire", diese Großmütigkeit und Gelassenheit, die ich immer an ihr bewundert habe. Wie sie manches Mal lächelte als wenn sie nichts mehr ärgern könnte. Wenn sie mich damals in den Arm nahm, spürte ich diese Wärme und Liebe, die ich momentan auch in mir fühle.... Sie ist da! Sie ist mein Schutzengel und gibt mir Kraft. Keine Spinnerei, ich weiß es einfach....
Schon lange kapsel ich mich eher ein, möchte Menschen nicht begegnen weil ich ihnen nicht vertrauen kann, immer wieder enttäuscht worden bin wenn ich an einen Menschen geglaubt habe.
Auch jetzt bin ich nicht bereit alle meine Erfahrungen über Bord zu werfen, aber momentan ist es einfach anders. Ein anderes Zugehen auf Menschen. Hier mal ein positives Wort oder Aufmuntern im Geschäft, wenn die Schlange an der Kasse unendlich lang erscheint, wenn die Kassiererin leicht genervt ist - ein Gruß an den Fischverkäufer, der in seinem kalten Wagen auf dem Parkplatz des großen Einkaufmarktes steht, das aufmerksame Zuhören auch bei den kleinen Sorgen von Bekannten, hier ein sanftes Wegwischen einer verstohlenen Träne, die ich doch gar nicht hätte sehen dürfen und dort nur ein freundliches Nicken, wenn jemand versucht mir wieder weis zu machen, was ich doch für ein kleines Licht bin ... Normalerweise hätte ich ihn dafür in der Luft zerrissen .... Aber jetzt??
Ich weiß, dass diese Zeit nicht ewig anhält, dieses liebevolle Gefühl irgendwann wieder schwindet - aber für diese positive Zeit die mir gerade geschenkt wird, bin ich unendlich dankbar und ich habe das Bedürfnis es weiter zu geben...
Die Kerze für meine Großmutter brennt und in diesem Licht sehe ich ihr Gesicht, ihr liebevolles "großmütterliches" Lächeln, was nur ein Mensch hat, der gelebt und geliebt hat - und es immer noch tut.