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Hochsensible Mütter

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Hochsensible Mütter
Hallo zusammen!

Mir ist aufgefallen, dass wir den Themenbereich "Hochsensibilität und Familie" noch gar nicht haben.

Dabei gäbe es da doch einiges zu berichten oder auszutauschen.

Hochsensible und Partnerschaft ist ja schon öfter mal angeklungen. Hier speziell auch Partnerschaft mit einer nicht hochsensiblen Person.

In diesem Beitrag möchte ich mich jedoch speziell an die Mütter wenden:

ich bin selbst Mutter eines fünfjährigen Sohnes und ich frage mich, ob sich das für alle Mütter "so" anfühlt.

Speziell Situationen, in denen es meinem Kind nicht gut geht. Wenn er Angst hat oder krank ist. Wer Kinder hat, der weiß, dass beides bei Fünfjährigen doch eher häufig der Fall ist.

Und ich gestehe an dieser Stelle einmal ein, dass ich damit große, große Probleme habe.

Man sagt ja oft, Hochsensible seien aufgrund ihrer Eigenschaften prädestiniert für Pflege- und Heilberufe. Ich muss sagen, dass ich das völlig gegensätzlich erlebe.

Ich habe ein großes Problem damit, das Leiden anderer Menschen zu ertragen. Denn ich habe das Gefühl, mich dagegen nicht schützen zu können, das sehr stark mitzuempfinden.

Nun könnt Ihr Euch vorstellen, dass das noch einmal mehr der Fall ist, wenn es sich bei der kranken Person um jemanden handelt, der einem so nahe steht wie das eigene Kind.

Wenn er Angst hat oder weint oder Schmerzen hat oder sich schlecht fühlt, dann erlebe ich das fast körperlich mit. Es geht mir so sehr an die Knochen, an die Substanz, dass ich alle Kraft der Welt aufbringen muss um im Raum zu bleiben, um bei ihm zu sein, ihn zu trösten und ihm Kraft zu geben.

Alles in mir möchte eigentlich davonlaufen, sich in eine Ecke verkrümeln und weinen.

Selbstverständlich tue ich das nicht, aber ich FÜHLE mich danach.

Gibt es Mütter unter uns, die das kennen? Woher nehmt Ihr die Kraft? Wie schützt Ihr Euch bzw grenzt Euch mental ab.

Das würde mich interessieren.
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
meine Kinder sind 11 und 12 Jahre alt

heut abend hab ich ein paar Jungs rund gemacht, weil sie meinen Sohn getreten und meine Tochter gedisst haben

es kamen dann ein paar damen dazu, die meinten, ich könne so nicht mit kindern umgehen

aber diese kinder werden garantiert nie mehr den mut haben, meine kinder auch nur schief anzusehen!

ich bin zwar eigentlich schüchtern, aber wenn es um meine zwerge geht, wacht die Löwin in mir auf!
na da gehör ich wohl zu den Prädistinierten lach. Ich arbeite in einem Heil- und Plegeberuf (mit Behinderten). Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich diesen Beruf ausübe, aber ich kann jetzt nicht sagen, dass ich übermäßig mit leide. Ich habe dadurch gelernt, dass Mitleid was mich aufarbeiten würde, abzustellen. Habe auch gemerkt, dass im Laufe der Jahre dies auf meine Familie zutrifft. Wenn sie etwas haben ist es so als wenn sich ein Schalter umlegt und ich zum Profi werde und sachlich handle. Meine Kinder haben sich da öfters beschwert. Meinten dann manchmal, du kannst ruhig ein bissl Mitleid haben. Ich habe sie auch getröstet und umarmt usw. aber erst musste alles medizinische gemacht werden. Aber da mussten sie durch, sind mittlerweile erwachsen. Was aber nichts damit zu tun hat, dass ich nicht gerne helfe, egal wem oder wie, wie gesagt, das sogenannte Helfersyndrom. Daran arbeite ich aber weil man dadurch ausgenutzt wird.

Für mich ist es wahnsinnig hilfreich, dass ich so Hochsensibel bin. Ich spüre genau was los ist, wie sich die Menschen fühlen, was nicht in Ordnung ist oder das etwas nicht in Ordnung ist. Das sich etwas verändert ohne das es Anderen überhaupt schon auffällt. Ich habe z.B. vor 13 Jahren mal zu meinem Chef gesagt, Frau X verändert sich und Frau y und z auch und sie werden dement werden. Es ist wirklich niemandem aufgefallen. Mein Chef hat gelacht und meinte, jaja bei dir werden sie alle dement. Ich habe damals gesagt, wir sprechen uns in ein paar Jahren wieder. Auch niemandem aus meinem Team ist es aufgefallen. Mittlerweile sind fast alle dement und niemand lacht mehr. oft wenn jemand sich über ein Verhalten wundert oder beschwert, werde ich zu Rate gezogen bzw. wenn ich es dann darlege, erkennen sie was los ist. Ich nutze es also zum Positiven.

Auch in meiner Familie, ich spüre wenn es ihnen nicht gut geht, vor allem meinen Kindern nicht, obwohl der eine in Österreich lebt. Ich schreibe dann immer eine SMS oder Mail und frage was los ist. Naja, genau das macht ihm Angst lach.
Aber wenn meinen Kindern jemand was schlechtes will werde ich auch zur Löwin, wie wohl jede Mutter.
*******rfel Paar
643 Beiträge
Also ich bin auch Mutter einer 3,5 jährigen Tochter und komme auch aus einem Heilberuf.
Was meinen Beruf angeht, kann ich recht professionell mit alledem umgehen.
Ich habe eine gewisse Zeitspanne die ich für meine Patienten da bin und bin das dann auch voll und ganz mit all meinen Sinnen, Gedanken und Fähigkeiten. Sprich ich gebe 200% und mehr. Das ist auch körperlich und seelisch manchmal echt heftig für mich. Aber ich sehe auch, daß ich das ertragen muß um diesen Menschen helfen zu können.
Allerdings wenn diese Stunde vorbei ist, kann ich gut umschalten und denke eigentlich nicht die Spur mehr an diese Personen, ihre Sorgen, Nöte und Probleme. Das gelingt mir allerdings nur, indem ich zB. keine Fließbandarbeit in der Praxis mache, sondern nur ambulant auf Hausbesuchen arbeite. Denn Autofahren und Musikhören ist mein großer Kraftquell den ich nach so einem Termin zum wiederauftanken nutze. Daher funktioniert das so gut für mich. Ich laß mich quasi freiwillig völlig runterziehen, indem ich mich in kniffelige Situationen begebe, kenne mich aber so gut daß ich weiß wie weit ich gehen kann und wie ich mich hinterher wieder schnell "saniere".

In meiner Rolle als Mutter fühle ich mich sehr wohl ich ich schaffe es recht gut ein gesundes Maß an mitfühlen hinzubekommen. Vielleicht gleicht es sogar das nicht so gut mitfühlenkönnen und das sich nicht in das Kind hineinversetzen können meines Aspergermannes ein bißchen aus. Klar, ist das nicht immer angenehm für mich aber irgendwie bin ich es ja auch schon mein Leben lang gewohnt negative Dinge von anderen Menschen permanent ungewollt auf mich zu nehmen. Da mache ich es bei meiner Tochter noch am allerliebsten. Mich zieht das auch nicht so runter, weil ich immer daran denken muß daß ich dadurch auch wenn es mir oft weh tut, die große Chance habe, Leid frühzeitig zu mindern durch meine Reaktion.
Ich kann mein Kind passender trösten, wenn es krank ist, ich kann die richtigen Fragen stellen wenn ich merke daß was nicht stimmt, etc.
Wenn ich andere Eltern so beobachte, ist es sehr sehr viel was ich permanent mitfühle und wahrnehme, allerdings sehe ich es auch als sehr positiv, kleinste Schwingungen schon viel früher bemerken zu können bevor andere es tun.
Ich kann somit superschnell auf wechselnde Befindlichkeiten reagieren und ich glaube das zeichnet mich als Mutter sogar sehr aus und führt dazu daß hier relativ wenig Unfrieden herrscht.
Erwischt;) ich bin im Krankenhaus angestellt
Helfersyndrom ausgelebt, gelernt mich abzugrenzen und trotzdem volles Mitleid, Sympathie usw zu haben, nach dem Dienst( beim verlassen der Klinik ) abschalten können, war alles ein lern Prozess! Ich hatte auch lernen müssen mich bei meinen Kindern so abzugrenzen, sonst hätte ich nie so gut für sie da sein können ( als keifendes Wrack ) ! Das ist der Profi in mir! Es gibt aber trotzdem Situationen wo das alles plötzlich nicht klappt! Ich war schon immer einfühlsam und habe mich fast immer mit allen verstanden. Meine Familie, Freunde, Bekannte und Patienten , sowie Kollegen profitieren davon;) und mein handthermometer stimmt um 0,2 grad max. immer;)
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Hallo zusammen!

Als ich den Thread eröffnete, schienen sich auf Anhieb nicht so viele Userinnen von meinem Thema angesprochen zu fühlen. Dennoch habe ich um erneute Freischaltung gebeten, weil ich gern noch etwas ergänzen würde und zwar eine Buchempfehlung:

"Hochsensible Mütter" von Brigitte Schorr, erschienen bei SCM Hänssler

Interessant als Lektüre ist dieses schöne, kleine Büchleich vor allem für diejenigen Mütter, die sich wie ich zu den introvertierten Hochsensiblen zählen (die ca. 70% aller Hochsensiblen ausmachen), im Gegensatz dazu stehen die extrovertrierten Hochsensiblen, die es durchaus auch gibt, das ist kein Widerspruch.

Ich bin mir ganz sicher, dass es noch andere hochsensible Mütter wie mich gibt, die stark mit Überforderungsgefühlen, Mangel an Filtermöglichkeiten, Mangel an Rückzugsmomenten und Selbstzweifeln sowie körperlicher Kraftlosigkeit zu kämpfen haben. Das ist natürlich kein einfaches Thema und das Muttersein ist in unserer Kultur ja eine Art heiliger Gral und man gibt nicht gern zu, damit manchmal nur holperig klar zu kommen. Deswegen erwarte und verlange ich hier auch weiterhin keinen Riesenansturm an Feedback und Zustimmung.

Diejenigen, die sich vielleicht im Stillen angesprochen fühlen: lest das Buch. Es löst natürlich nicht Eure Probleme, aber es hilft. Es ist ein kleiner Tröster und es hat ein paar sehr brauchbare Strategien parat. Wer mag, darf mich auch gern per CM anschreiben für einen persönlichen Austausch.

Ich wünsche allen hochsensiblen Müttern viel Kraft und viel Freude am Nachwuchs.

*wink*
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