Jepp, Lesen hat mich schon immer begleitet, seit ich es konnte.
Ich glaub, da war ich so fünf, als ich anfing, erste einfache Sachen zu lesen.
War allerdings auch beeinflusst von meinen Eltern: Die haben beide immer viel gelesen (mein Dad mehr als meine Ma) - und mich auch sehr im Lesen bestärkt, mich ständig mit Büchernachschub versorgt usw.
Allerdings war die Erlaubnis, fern zu sehen oder Computer zu spielen, extrem limitiert, auf eine halbe Stunde am Tag - und als Einzelkind bleiben, wenn man sich nicht gerade mit Freunden trifft und in einem Alter, als Puppen und Playmobil irgendwie nicht mehr interessant waren, nicht mehr sooo viele Möglichkeiten.
Wenn ich mir beim Bücherregal so anschaue, dann frage ich mich manchmal, wie viele tausend Stunden meines Lebens ich schon lesenderweise zugebracht habe - und natürlich drängt sich die Frage auf, ob diese Zeit vielleicht mit dem "echten" Leben besser zugebracht gewesen wäre.
Aber wie sagte schon Lord Henry (der heimliche Star aus "Dorian Gray") so schön: Das Theater ist so viel echter als das Leben.
In diesem Sinne: Passt scho.
Ich betrachte das Ganze als als "sowohl als auch". Mal Ausgehen, mal auf dem Sofa lümmeln.
Ich hab einige Leute im Freundeskreis, die sich im Zweifelsfalle immer für das Treffen, Weggehen und die Action entscheiden. Ich ziehen den Mümmelabend auf dem Sofa gelegentlich durchaus vor.
Inzwischen wissen aber alle, dass das keine Zickerei ist, sondern einfach nur meine Art.
"Hach, na ja, unsere Lucy is ja auf Künstlerin", heißt es dann.
Tja, wenn das die Sache rechtfertigt (die man eigentlich nicht rechtfertigen muss), soll´s mir recht sein.
Ich lese grundsätzlich etwa vier Sachen parallel:
1. Einen Roman (irgendeinen)
2. Ein Buch von einem asiatischen Autoren (ständig Asiatisches ertrage ich irgendwie nicht, weil es manchmal doch arg fremd ist für uns Wessies - selbst Murakami muss man wohldosiert genießen)
3. Eine Bigraphie (bevorzugt von Schriftsstellerinnen aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts)
4. Ein Sachbuch - wobei das oft in Richtung Spiritualität abdriftet, da lässt sich über die Sachlichkeit natürlich streiten.