Schon im Kindergarten fing es an:
Mittagschlaf. Und mehr als die hälfte der Kinder legte sich hin und schlief.
Ich war mir aber sicher 'die tun nur so, das geht gar nicht' .
In der Schule gabs ja keinen Mittagschlaf also war das Problem erstmal nicht vor Augen und abends...
Abends wollte man natürlich lange aufbleiben.
Stundenlang haben meine Schwester und ich als meiner mutter erklärt, dass wir ja schon groß sind und gar nicht so früh ins Bett müssen.
Geholfen hat das nicht, sie schickte uns trotzdem um 7 Uhr in die Falle.
Aber wir schlichen immer nach ein paar Minuten zurück ins Treppenhaus und lauschten von dort aus dem Abendprogramm im Fernsehen.
Auch bei den Ausflügen mit der Klasse ins Schullandheim oder bei der späteren Klassenfahrt nach Spanien, fiel nicht auf das ich nicht Schlafen konnte, denn keines der Kinder /Jugendlichen schlief in den Nächten wirklich viel.
Leute die sich hinlegten und einschliefen betrachtete ich mittlerweile als notorisch lügner, was ich so glaube ich sogar heute noch denke, zumindest ein Stück weit, denn ich weiß nicht wie es ist sofort ein zu schlafen und noch weniger kann ich mir vorstelllen, dass das wirklich geht.
In der Ausbildung wurde es dann ein wenig kritischer. Ich hatte mich zwar längst dran gewöhnt jeden Abend 3 bis 4 Stunden zu brauchen, bis ich einschlafen kann, aber ich wachte dann nach 2 höchstens 3 Stunden wieder auf. Das ging über Wochen so und mir ging es immer schlechter. Ich hatte keine Kraft und auch den Lernstoff konnte ich kaum in mich rein kriegen, geschweige denn behalten.
Ein lieber Freund und damals schon examinierter Kollege hat das, während meines Einsatzes auf "seiner" Station" eine Weile beobachtet. Ich sollte in diesem Einsatz auch meine erste Nachtschicht haben. 2x 7 Nächte. Ich dachte mir, die mach ich locker, ich kann ja eh nicht schlafen. Aber Behzad (mein Kollege) war besorgt deswegen. Er sprach mich darauf an, dass man mir meine Kraftlosigkeit und müdigkeit schon auf hundert Meter ansehen würde und so erzählte ich ihm von meinem Schlafproblem.
Zeitlich und in der Ausbildung reichte es natürlich nicht um einen Schlaftherapeuten oder sonst wen auf zu suchen, auch wenn das sicherlich die bessere Lösung gewesen wäre.
Behzad gab mir eine Schlaftablette, die ich am freien Wochenende vor meiner Nachtschicht nehmen sollte. Er meinte, dass man ja manchmal nur einen schubs in die richtige Richtung braucht und wenn der Rytmus dann wieder stimmt, würde ich vllt auch wieder schlafen können.
Ich nahm die Tablette am Freitag Abend und nach 2 oder 3 Stunden schlief ich ein (nicht wirklich viel schneller als sonst) 6Uhr morgens wachte ich auf- ich musste zur Toilette. Da ich im Schwesternwohnheim wohnte, kam mir, was fast unvermeidlich war, eine Mitschülerin entgegen. "Na endlich wach?"
Wasd wollte die von mir? "es ist doch erst 6 Uhr?" fragte ich verschlafen zurück und sie antwortete im Gehen: "JA 6Uhr am Sonntag morgen!"
WAH? Oh weh, ich hatte den ganzen Sammstag verschlafen. Erst Schock, dann schlich mir das grinsen ins Gesicht und ich find mich an zu freuen; "Ich hab geschlafen!"
Von da an konnte ich wieder besser schlafen. Nicht das ich schneller einschlief, nein das dauerte noch immer 3 bis 4 Std, aber dann wenn ich eingeschalfen war, chlief ich wenigstens 6 oder 7 Stunden. Das war mein Level und das was ich brauchte.
Der artige Nichtschlafphasen habe ich seither regelmäßig, alle halb Jahr oder manchmal dauert es auch ein Jahr. Dann weis ich zumin was ich tun kann um meinen Körper wieder in die richtige Richtung zu schubsen. Und es funktioniert.
Soforteinschläfer oder die Mit dem Schlüssel in der Hand schlafenden halte ich immernoch für Lügner, denn es kann niemal sein, meine Vorstellung lässt dies einfach nicht zu... das man so schnell einschläft.
Im Moment habe ich leider, neben der Einschlafstörung, die ich ja schon immer habe, auch Durchschlafstörungen durch die Rückenschmerzen, die zwar Medikamentös behandelt werden, aber leider nicht wegmedikamentiert werden können (und vor allem das Liegen ist da ein Problem)
Eins noch am Rande:
Wenn ich mich so müde fühlte, habe ich ein paar mal versucht mich am Tage nochmal hin zu legen. Mittagschlaf, oder später, wenn ich meine Tochter in die Schule gebracht hatte. Ich schlief auch tatsächlich ein, doch ich hatte immer furchtbare Alpträume, also lege ich mich Tags nicht mehr hin.
So Jede Menge Erfahrung geschildert...
Nur eine Lösung habe ich nicht zur Hand. Ich kann einzig nur sagen, dass ich mich einfach damit arrangiert habe und mein Lebensrytmus im großen und ganzen funktioniert, auch wenn ich wenig schlafe.
Sorry für so viel Text
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