Mein Sohn ist fünf und ich vermute bei ihm eine Hochsensibilität.
Es ist wohl noch etwas früh um da eine brauchbare Aussage zu machen.
Tatsache ist jedoch, dass sein Vater ihm vermittelt, er solle "sich nicht so anstellen" und dass man "auch mal ein wenig Disziplin braucht im Leben".
Alles schön und gut solang man eben auch mal nach dem Warum für ein Verhalten fragt... mir ist früher grndsätzlich ein negatives Bild von meinen Eigenheiten und Eigenschaften vermittelt worden und ich sehe es durchaus als meine Aufgabe, da ausgleichend und korrigierend einzugreifen.
Allerdings sehe ich auch durchaus den Impuls und die Gefahr, ein sensibles Kind überbeschützen zu wollen. Da muss man dann auch schon mal sein eigenes Korrektiv sein, sein Kind trotz allem auch fordern, Grenzen setzen. Doch eben nicht mit "mach nicht so ein Theater!" sondern eher mit "Ich kann verstehen, dass Du Angst hast, aber schau mal, wenn man es so macht ist es gar nicht schwer und hinterher bist Du stolz, es gemacht zu haben."
Hochsensible funktionieren nun einmal nicht nach Zuruf von Simpel-Botschaften. Das hat mein Sohn schon mit drei Jahren hinterfragt und hat dann angefangen zu mauern. Er vergöttert seinen Vater und wenn der ihm dann vermittelt er wäre ein Angsthase und ein Ansteller, dann macht ihn das wütend und traurig.
Und das erinnert mich dann sehr an mich früher nd das geht mir ans Herz.
Die wichtigste Botschaft bleibt für mich: Du bist ok so wie Du bist. Du siehst manche Sachen anders, nimmst sie anders wahr, hast eine andere Herangehensweise, Dein eigenes Tempo, aber das ist alles gut so und darf so sein.
Wenn er diese Form von Stärkung und Selbstbewusstsein erfährt, so hoffe ich, wird er auch in einem Umfeld von normal Sensiblen gut zurecht kommen und auch mit deren Unverständnis auf eine Art umgehen können, die ihn nicht im Kern erschüttert.