Wenn die Gefühle Karussel fahren

Dafür kann es sehr unterschiedliche Gründe geben.

Was meinet Du, warum DU solche Gefühle hast?

das was Du beschreibst kenne ich nur zu gut.

Das scheint das Los der sehr sensiblen, feinfühligen zu empathischen Personen zu sein, ich habe keine Lösung des Problems. Dazu kommt dass ich auch noch depressiv veranlagt bin, das ganz also noch schlimmer macht.

Ich weiss nicht ob auch Du dieses Problem hast; mir hilft beim traurig, unglücklich sein gute Musik die mich glücklich macht, mich tanzen lässt.

Wenn der Gedanke an den Tod mich befällt, zwinge ich mich an wunderschöne, glückliche Momente zu denken oder gehe bei schönem Wetter raus in die Natur...

Ein WARUM man solche Gefühle hat? Ich weiss es nicht

Weil du ein sensibles menschliches Wesen bist und das ist wundervoll!

Und wenn du die Frage von warum zum WOZU umformulierst, kannst du entdecken wohin es dich führt und aus der Fülle schöpfen...

Also ich weiß ja nicht... aber wenn ich lese, dass jemand "mit dem Tod flirtet" dann bin ich mit der Aussage, dass das alles gut so ist, etwas vorsichtig...

Ich hoffe, wir müssen uns da keine konkreten Sorgen machen.

Keine konkreten Sorgen, bitte nicht...
ich bin nicht depressiv... und ich würde auch keine Dummheiten machen..
auf keinen Fall...

Aber Gedanken... kann man ja nicht beeinflussen, sie kommen einfach...
Ich lache gern bin auch sonst sehr humorvoll...

aber trotzdem..

Da bin ich aber beruhigt.

Und diese Gedanken, die Du beschreibst, die begleiten Dich immer? Unabhängig davon, ob Dein Leben gerade gut oder schwierig verläuft?

Wenn ich glücklich bin und abgelenkt oder von sehr lieben Menschen umgeben bin dann eher weniger... aber ganz abschütteln kann ich sie nur in Augenblicken in denen ich mich geliebt und geborgen fühle.....

wahrscheinliche denke ich zu viel... aber wie macht man sich frei?

Ich hatte ebenfalls solche Gefühle.
Auch wenn ich nicht weiß, woher Deine Gefühle kommen, so schreibe ich mal, wie ich mit den meinigen umgehe.
Obwohl sie noch immer nicht abgeklungen sind, so kann ich doch zwischenzeitlich sehr gut mit ihnen umgehen.
Ich habe mir eine realistische Aufgabe gesetzt und den Weg dorthin in überschaubare Etappen aufgeteilt. Jede erreichtes Etappenziel belohnt und bestärkt mich
In meiner Umgebung befinden sich viele Hinweise auf mein langfristiges Ziel wie Bilder oder Keramik, die mich immer auf einem gleichbleibend lebensbejahenden Niveau halten.
Tiefpunkte oder Rückschläge, die ja auch nicht ausbleiben, bekomme ich mit Selbsthypnose in den Griff.
Ich habe momentan tatsächlich Stress weil es besser klappt wie gedacht. Aber der Stress ist positiv. Und dadurch geht es mir von Tag zu Tag immer besser.
Viele liebe Grüße und toitoitoi für Deine Zukunft.
Michael

Ich kenne das auch. Seit drei Jahren sehr intensiv. Und oft wünschte ich, ich wäre anders, nicht so sensibel. Ich kenne jeden dieser Sätze ganz genau und es ist nicht leicht damit zu leben. Ich hoffe, dass es besser wird nachdem ich jetzt einen Neustart in meinem Leben mache. Aber noch holt die vergangene Zeit mich ständig gefühlsmäßig ein und es ist sehr schwer. Jeden Tag ein neuer Kampf.

Weil wir Menschen sind, die einen mehr die anderen weniger zart beseitet.

Wir haben Wünsche die wir wahrnehmen sollen, das verunsacht einen Zwiespalt ins uns. Wir wünschen uns was, freue uns auf Erfüllung, aber wenn es kaputt geht, sind wir traurig. Weil wir das zurück haben möchten, was wir kennen gelernt haben, was wir meinen für uns zu brauchen.

Daher fahren wir jeden Tag Achterbahn, ob wir wollen oder nicht, anders kann ich es nicht beschreiben. Wir müssen schlechtes kennen lernen um uns zu freuen, wenn wir was gutes finden, so ist das auch mit Erlebnissen. Ohne Schmerz, keine Zufrieden, ohne Liebe keinen Hass, ohne Kälte keine Wärme. Kann man endlos weiter führen gibts gute Bücher drüber.

Kann dir da welche nennen, wenn du magst.

lg

Du hast genau formuliert so wie es auch mir oft geht.

Manchmal fühlt man sich vollkommen übermannt von diesen Gefühlen, ohne richtig Einfluss nehmen zu können. Ich denke auch, dass wir einfach sehr empfindsam sind und oft Schwingungen wahr-nehmen, die in uns oder auch anderen mitschwingen. Wenn wir dies zulassen und nicht bekämpfen, dann tragen wir im Grunde sogar zur Transformation oder auch Gesundung der Welt bei.

Ich gehe damit so um, dass ich diese Gefühle zunächst einmal zulasse. Meist kommen diese Gefühle komplett unerwartet. Üblicherweise fließen dann Tränen, die ich laufen lasse. Danach kommen dann auch überwiegend Situationen oder Muster in mir hoch, die ich dann - nachdem ich sie zugelassen habe - verabschieden kann.

Ich habe mal so einen Dreischritt empfohlen bekommen, der mir wirklich häufig hilft, diese Gefühle aufzuarbeiten bzw. aufzulösen. Diese Schritte sind:

1. " Ich glaube, dass... . "
2. " Darum fühle ich körperlich/emotional.... ."
2. " Mein Gott, ich lasse mit sofortiger Wirkung das Bedürfnis los, das....(obiges) ..
zu glauben, und bitte um Verwandlung in Liebe."

Manchmal bekomme ich das nicht ohne Hilfe hin, dann merke ich, das da was recht tief sitzt. Dann gehe ich zu einer Kinesiologin, die über mein Unterbewusstsein herausfinden kann, seit wann und wodurch ich diese - ich nenne sie mal Blockaden , z.B. mein Glück zuzulassen und mich gegenwärtig daran zu freuen, - habe.

Jedoch kommen diese Gefühle manchmal in etwas abgewandelter Form wieder. Meine Kinesiologin meinte, das käme, weil wir dann uns praktisch ausprobieren und dann auch noch andere Aspekte davon sehen und ablegen können. So dringt man Schicht für Schicht vor, wie bei einer Zwiebel, die nach und nach ihren inneren "Kern" frei-legt. So legen auch wir Schicht für Schicht unserer alten Muster, Gedanken und Gefühle ab, die uns auf unserem "Ent-wicklungs-weg" begleiten.

Irgendwie fällt mir dabei auch direkt Robert Betz ein. Alle Gefühle wollen anerkannt werden. Denn wir haben sie in uns und oft haben sie in früheren Zeiten auch einen Sinn gehabt, um uns vor Verletzungen zu schützen. Da wir uns weiterentwickelt haben, brauchen wir einige Muster nicht mehr und dürfen sie loslassen.

Ganz lieben Gruß
Andrea

....ich will euch jetzt nicht die Illusion nehmen was Sensiblität etc... angeht.
Aber...es gibt auch eine Reihe von organsichen Defiziten die diese Gefühle auslösen können.
Zum Beispiel ein Mangel an Sonnenlicht, Mineralien, bestimmte Botenstoffe, Vitamine.
Das sollte zuerst immer mal abgeklärt werden.
Es ist schon schräg, gerade in dieser Überflussgesellschaft gibt es tatsächlich eine Mangelernährung.
Dann natürlich mangelnde Bewegung, draußen im Freien.
Licht, Luft, Sonne und die typgerechte Ernährung helfen schon manchmal.
Ist das abgeklärt, sollte mal hinterfragt werden - ist es "nur" eine depressive Verstimmung und steckt sogar eine Bipolare Störung (Manisch-Depressiv) dahinter.

Dann erst beginne ich von emotionalen Schwankungen zu reden, die völlig normal sind.

Also - immer schon die Augen aufhalten!

Auch wenn es abgedroschen klingt, ich hab das Ganze angenommen. Die Achterbahn gehört zu mir dazu und beschert mir die Fähigkeit zur Intensität. Das ist für mich mittlerweile ein Geschenk. ich bin immer noch die Gleiche, aber ich denke anders über mich. 

Ich denke nicht mehr darüber nach, ich lebe es. Ich fühle was kommt, ich denke was kommt, ich beobachte und lasse ziehen. Ich lache und weine viel, mittendrin im Leben - und kaum einen der Anderen stört es wirklich. habe gemerkt, dass nicht das Ausleben anstrengend oder blöde ist, sondern mein Denken darüber. Frei wurde ich im nicht mehr frei sein wollen.

Ich begebe mich jetzt mal ganz bewusst in die Gefahr, mich unbeliebt zu machen.

ABER: Meine Güte, klingt das pathetisch!

Manchmal beschleicht mich das Gefühl, einige Menschen (und ganz besonders HSPler) können gar nicht mehr ohne Melodram.

So wie Andere vielleicht Adrenalin-Junkies sind und auf der U-Bahn surfen, immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. Wieder Andere stürzen sich von einem Liebesverhältnis in´s nächste, spätestens wenn die Schmetterlinge im Bauch müde werden und einfach nur mal schlafen.

Und Manche pflegen einfach nur ihre Macken und Neurosen.

Auch Gefühle können süchtig machen, das wurde mir vom Fachmann bestätigt! Ich bin selber eine HSP und weiß, wovon ich spreche. Allerdings vertrete ich die Ansicht, dass sich reflektierte Menschen ab einem gewissen Alter auch mal weiter entwickeln sollten.

Der Vorschlag des Dreischritts von @ imagosomni ist doch schon mal ein guter Ansatz, auch wenn es mir persönlich zu esotherisch wirkt.

@ HereIam, ich gönne Dir Deine Gefühle und die Freude, die Du daran womöglich hast. Trotzdem der Vorschlag: versuche mal, sie loszulassen! Sie können ja gerne noch mal auf Besuch vorbei kommen.

Aber ich bin sicher, dass Du auch ohne kultivierten Pathos ein feiner, interessanter und vielschichtiger Mensch bist.

.. weil man Mensch ist?

Ich denke, die von Dir schön in Worte gefasste Umschreibung für Zerrissenheit kennt jeder Mensch, jedoch HSP`ler häufiger.

Auch ich habe mir darüber schon viele Gedanken gemacht und vermeine bei mir folgendes Muster erkannt zu haben.

1.Verwirrung (eine unerwartete Situation)
2. Zerrissenheit ( es muss eine Entscheidung getroffen werden)
3. Gedankenchaos (ich versuche krampfhaft Kriterien für eine rationale Entscheidung zu finden und zugleich beschäftigt mich die Tragweite meiner Entscheidung)
4. Lähmung

Als zugrunde liegende Ursache sehe ich Unsicherheit / Angst, aber irgendwie hilft mir das auch nicht weiter.

Und auch das trifft es für mein Empfinden auf den Punkt.

Meine Achterbahn sieht dann z. B. hier @ joy so aus:
0. ... ich fühle mich mittig.
1. Ich lerne einen Menschen kennen und man tauscht sich aus, findet gemeinsame Interessen, ist sich sympathisch .. (Hochstimmung)
Ich bin gut gelaunt und aufgeschlossen, geradezu fröhlich, ... und lerne noch einen Menschen kennen, der mich begeistert.
2. Alarm, ... was wenn es sich mit beiden Menschen so "erfreulich" weiter entwickelt?
3. Meine Gedanken werde zu einem gordischen Knoten.
4. Ich mache irgendeinen für keinen Menschen nachvollziehbaren Blödsinn und stoße alle vor den Kopf.

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Ich finde meinen Frieden in der Philosophie & Natur, für mein Empfinden zwei Bereiche die sich überdecken können.


Ich mag die Esoterik nicht, da sie zumeist nur philosophische Fragmente aufpoliert & frisiert hat.
In diesem Fall, Dreischritt, erscheint es mir wie die Emanationslehre von Proklos (also ganz schön alt).
Diese besagt, dass alles einen Ursprung, eine Quelle hat, dem es entspringt.

Wenn ich das jetzt auf mich übertrage bin ich eine melancholische Persönlichkeit, die ihre Kraft eben aus der Quelle "Melancholie" schöpft. Also ist es mein natürlicher Zyklus, wieso darüber unglücklich sein?
Und selbst wenn ich unglücklich bin, es wird sich ändern, das bedingt das Prinzip "Zyklus".


So sehe ich es auch, wobei ... über manches Geschenk kann ich mich einfach so freuen, manche könnte ich mir schenken ;')