Menschenansammlungen
Hallo,seit Tagen beschäftigt mich folgendes:
Zu Ostern spazierte ich mit meinem Partner ein wenig durch Dresden. Es war unglaublich viel los. Noch nicht einmal zur Striezelmarkt-Zeit hatte ich es so überlaufen wahrgenommen.
Eine Menschentraube nach der anderen, viele Geräusche, viele Eindrücke.
Es kam dann dazu, dass ich mich völlig überfordert fühlte, sehr schnell erschöpfte und auch keineswegs mehr dazu in der Lage war, die Eindrücke zu filtern. Sie stürmten also ungefiltert auf mich ein und ich konnte keine Sekunde mehr meine Heimatstadt genießen. Am Liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten und meinen Freund gebeten, mitten auf die Prager Straße zu fahren, mich ins Auto zu ziehen und davon zu rauschen!
Als wir endlich zum Parkhaus kamen und im Auto saßen, fiel eine große Last von mir ab. Ich benötigte in Folge allerdings mehrere Stunden, um mich wieder zu regenieren. Das sind dann Stunden, in denen ich versuche, meine Atmung in erträglichen Zustand zu bekommen (einen leichten Asthma-Anfall bekam ich inmitten des Einkaufszentrums ) und nicht viel spreche sowie auch möglichst kaum angesprochen werden möchte.
Ich bemerke das immer wieder und das Belastende für mich ist dann auch, dass ich anschließend massiv gereizt auf alle Geräusche reagiere, ebenso auf zu viele Anforderungen (Kind, Umfeld etc.). Es besteht ein erhöhtes Ruhebedürfnis, welches ich zwar inzwischen kenne, dieses jedoch noch nicht in vollem Umfang zu respektieren scheine.
Es kommt ein erhöhter Anspruch an mich selbst zutage, dem ich Rechnung tragen möchte, obwohl ich es eigentlich besser weiß.
Wie kann ich 1. besser filtern, um nicht so überreizt zu werden und 2. hat jemand einen konstruktiven Vorschlag, wie ich es schaffen kann, mich mit dieser Überempfindlichkeit "anzufreunden" und endlich eigene Ansprüche "hinunterzuschrauben"?
Ganz liebe Grüße aus meinem 110-Einwohner-Dorf, wo Geräusche und Menschenansammlungen nur geringfügig bestehen .
Die Lilie